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Test: PreSonus Revelator io24, USB-Audiointerface

Viel Leistung im kleinen Gewand

13. September 2021
presonus revelator io24 test

PreSonus Revelator io24, USB-Audiointerface

Das PreSonus Revelator io24 Interface ist ein neues zweikanaliges USB-Interface im Reigen der zahlreichen Interfaces, die der Hersteller anbietet. Schaut man sich auf dem Interface-Markt um, stellt sich zweifellos die Frage, ob denn wirklich weitere USB-Interfaces notwendig sind. Die Auswahl ist so unüberschaubar groß, dass das Erstellen einer Marktübersicht einer Herkulesaufgabe gleichkommt. Doch das PreSonus Revelator io24 Interface ist anders und eröffnet nicht umsonst eine neue Kategorie an Interfaces auf der Website des Herstellers. Wir haben genauer hingeschaut.

PreSonus

Der US-amerikanische Hersteller PreSonus hat sich zunächst mit ausgeklügelter analoger Studiotechnik einen Namen gemacht. So richtig in Fahrt kam das Geschäft mit Audiotechnik allerdings mit dem Erscheinen der StudioLive Digitalpulte. Diese analog anmutenden Digitalpulte waren erschwinglich, boten eine herausragende Klangqualität und waren plötzlich in aller Munde. Das StudioLive Digitalpult gesellte sich zum damaligen Marktführer im Bereich der kompakten Digitalpulte, dem Yamaha 01V96. Viele Nutzer analoger Mischpulte wagten plötzlich den Umstieg in die digitale Welt, den sie zuvor aufgrund der ungewohnten und bisweilen komplexen Struktur der bis dato erhältlichen Digitalpulte gescheut hatten. Insbesondere auch die einfache Möglichkeit, alle Kanäle per Firewire auf einem Computer mitzuschneiden, machte das Pult interessant. Hinzu kam dann noch die Fernsteuerung per Apple iPad oder Remote-Computer, was nicht nur den Tontechnikern die Freiheit verschaffte, sich im Raum zu bewegen, sondern auch den Musikern, sich ihren eigenen Monitormix per App zu erstellen.

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presonus revelator io24 test

Schon früh fasste man bei PreSonus den Entschluss, auch den Interface-Markt zu bedienen. FireWire Audiointerfaces wie FireStation und FirePod waren erste erfolgreiche Versuche, sich am Markt zu positionieren. Mit dem StudioLive, das Mischpult und FireWire Interface zugleich war, eroberte man schließlich endgültig die Projektstudios. Der gut klingende Fat Channel der StudioLive-Pulte konnte somit auch im Studio nutzbar gemacht werden. Mit neueren StudioLive-Generationen kamen neue Interfaces, wie zum Beispiel die Quantum- und Studio-Serie. FireWire wurde mit der Zeit durch Thunderbolt ersetzt, USB 1 und USB 2 durch USB 3.0 sowie USB-C. Immer häufiger integrierte man zudem DSPs in seine Interfaces: Immer mit dabei waren der Fat Channel oder eine hochwertige Plug-in-Suite. Mit der eigenen DAW StudioOne gelang schließlich noch eine tiefe Integration der hauseigenen Interfaces in die Software.

PreSonus arbeiteten schon immer nah am Kunden und viele Wünsche, die im Community-Forum geäußert wurden, fanden sich schließlich in den Produkten wieder. Auch das neue PreSonus Revelator io24 Interface macht diesbezüglich keine Aufnahme und reagiert auf die Erfordernisse des nicht zuletzt durch die Pandemie schnell wachsenden Streaming-Marktes.

PreSonus Revelator io24 – was bietet das Audiointerface?

Das PreSonus Revelator io24 ist mehr als nur ein weiteres zweikanaliges USB-Interface. Es integriert auf kleinstem Raum einen leistungsfähigen DSP, XMAX-L Preamps und zwei Loopback-Kanäle, die insbesondere für das Streaming von Inhalten auf YouTube, Twitch oder anderen Social-Media-Plattformen wichtig sind. Darüber hinaus lassen sich Presets für die Verwendung ohne Computer direkt im Interface speichern. Eine Fernsteuerung aller Interface-Funktionen per Tablet eröffnet weitere Möglichkeiten. So viele Möglichkeiten auf kleinem Raum bietet kaum ein Mitbewerber und somit ist die Bezeichnung „Revelator“ (= Offenbarer) durchaus angebracht.

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Die Frontseite des PreSonus Revelator io24 Interfaces

Die weitere Bezeichnung „io24“ steht übrigens für die Wandlung mit 24 Bit. Als Samplingrate stehen 44,1, 48, 88,2 und 96 kHz zur Auswahl. Angeschlossen wird das Interface per USB-C mit Abwärtskompatibilität zu USB 2.0. Alle analogen Ein- und Ausgänge bieten einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz. Die Dynamik der AD/DA-Wandler wird mit 105 dB angegeben. Der Klirrfaktor der XMAX-L Mikrofonvorverstärker beträgt laut Hersteller geringe 0,009 % (1 kHz, -1 dBFS, min. Gain). Für Mikrofone mit Phantomspeisung stehen +48 V zur Verfügung.

Während die Eingänge als Combo-Buchsen ausgeführt sind, also sowohl XLR- als auch asymmetrische Klinkenstecker aufnehmen, sind die beiden Main-Ausgänge als symmetrische 6,35 mm TRS-Anschlüsse ausgeführt. Auch der Kopfhörerausgang, der leider auf der Rückseite angebracht ist, führt das Signal über eine 6,35 mm TRS-Buchse nach draußen.

Auf der Rückseite des wirklich kleinen Interfaces entdecke ich außerdem zwei MIDI-DIN-Anschlüsse (MIDI In/Out). Sehr gut, dass diese auch im Zeitalter von USB-MIDI nicht vergessen wurden.

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Auf der Rückseite finden wir neben den beiden Audioausgängen auch einen MIDI In und Out

Ein Farbdisplay auf der Frontseite zeigt uns die wichtigsten Daten wie den Kanal- und Ausgangspegel, Status der Phantomspeisung, 80 Hz Highpass-Filter, Gain, Clip-Anzeige für Eingang und Ausgang, Stereo-Link, Kompressor-Pegelreduktion, Preset-Anzeige, Status des Endlosdrehregler (Kopfhörerpegel, Summenpegel, Monitormischung). Nun stellt sich die Frage, wie ein so winziges Display all diese Informationen darstellen kann? Gelöst hat man das über verschiedene Display-Seiten, die über einen Druck auf den Encoder umgeschaltet werden können.

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Je zwei Presets lassen sich über die beiden Preset-Tasten direkt am PreSonus Revelator io24 Interface auswählen. Welche das sind, lässt sich per Software festlegen. Innerhalb der Universal Control Software besteht Zugriff auf 12 Presets, doch dazu später mehr.

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Mehr als eine Zugabe: Die Studio Magic Software Suite

Kompatibilität und mitgelieferte Software

Wie fast alle Interfaces ist das PreSonus Revelator io24 mit Windows und MacOS Computern kompatibel. Außerdem dürfen sich Nutzer von iOS/iPad OS und Android über eine Zusammenarbeit ebenso freuen wie Besitzer von Chromebooks.

Fast schon zum guten Ton gehört bei PreSonus die hauseigene DAW StudioOne Artist, die jedem Gerät beiliegt. Doch nicht nur das: Auch das Studio Magic Software-Paket ist im Lieferumfang enthalten. Dieses beinhaltet:

  • Ableton Live Lite
  • Arturia Analog Lab Intro
  • Brainworx bx_opto
  • Brainworx bx_rockrack
  • Cherry Audio Surrealistic MG-1 Plus Synthesizer
  • Cherry Audio Voltage Nucleus
  • Ghosthack Essential Sounds
  • iZotope Neutron Elements
  • Klanghelm SDRR2tube
  • KV331 Audio SynthMaster Player
  • Lexicon MPX-i Reverb
  • Mäag Audio EQ2
  • Melodics
  • Native Instruments REPLIKA
  • Output Movement
  • Soundsnap
  • SPL Attacker Plus
  • UJAM Virtual Bassist ROWDY
  • UVI Model D

Das ist viel kostenloses Holz und mehr als eine bloße Zugabe. Für genauere Infos zu den einzelnen Plug-ins und Sample-Librarys verweise ich deshalb auf die PreSonus Website.

presonus revelator io24 test

Standard-Mix vs. Stream-Mix

Bevor es an die Arbeit mit dem PreSonus Revelator io24 Interface geht, ist es wichtig, die beiden Betriebsmodi zu kennen: Standard-Mix und Stream-Mix. Im Modus Standard-Mix arbeitet das PreSonus Revelator io24 Interface wie ein herkömmliches Interface mit zwei analogen Ein- und Ausgängen. Dieser Modus ist für die Arbeit mit einer DAW, wie zum Beispiel der beiliegenden StudioOne Artist Version gedacht. Der integrierte Mixer wird dabei umgangen und die Eingänge werden durch den DSP und dann direkt auf die beiden USB-Kanäle 1 und 2 geführt, die dann per DAW abgerufen werden können. Das Interface arbeitet also als 2 In/2 Out Interface.

Im Stream-Mix Modus hingegen haben wir sechs digitale Hinwege und acht digitale Rückwege zur Verfügung. Was bedeutet das konkret?

Nach der Installation stehen im Betriebssystem beziehungsweise in den einzelnen Anwendungen wie DAWs, OBS für das Streaming oder Videokonferenzsystemen drei Geräte zur Verfügung: Revelator IO 24 führt das Signal der beiden Eingangskanäle, Revelator IO 24 Loopback 1 führt den Loopback 1 Mix, Revelator IO 24 Loopback 2 den Loopback 2 Mix. Das ist ungemein praktisch, denn  auf diese Weise kann Ton aus anderen Anwendungen in den Revelator-Mix eingespeist werden.

Mal angenommen, ich starte einen YouTube-Stream in der beliebten Software OBS. Nun nehme ich während des Streams Anrufe per Zoom entgegen. Der Ton dieser Anrufe soll in meinen Live-Stream integriert werden. Route ich den Audioausgang in Zoom nun auf Loopback 1, kann ich diesen Ton im Revelator io24 Mischpult über den Loopback 1 Kanal abgreifen. Möchte ich nun noch Jingles aus einer DJ Software einfliegen, kann ich dafür den Loopback 2 Kanal nutzen.

Ähnlich sieht es bei den Ausgabekanälen aus. Hier stehen mir verschiedene Varianten zur Verfügung: Main, Recording, Loopback 1 und Loopback 2. Es lassen sich vier Stereomixes (= acht Kanäle) erstellen und an den jeweiligen digitalen Ausgängen abgreifen.

DSP-Effekte des PreSonus Revelator io24

Reverb

Das PreSonus Revelator io24 Interface besitzt einen integrierten DSP, der unter anderem den Fat Channel und einen Halleffekt berechnen kann. Der Nutzer entscheidet dabei, in welcher der verschiedenen Mischungen der Halleffekt zu hören ist, indem er den Reverb-Fader in der jeweiligen Mischung auf- oder zuzieht. Der Hall besitzt drei Parameter: Size, Highpass-Filter und Pre-Delay.

Voice FX

Neben dem Hall stehen die sogenannten Voice FX zur Verfügung. Sechs Algorithmen bearbeiten die Stimme sehr drastisch: Doubler, Detuner, Vocoder, Ring Modulator, Filter und Delay stehen als Algorithmen zur Auswahl. Pro Algorithmus lassen sich verschiedene Parameter einstellen: Ob Darth Vader, Chipmunks oder ein simpler Delay-Effekt auf der Stimme, die Voice FX sorgen nicht nur für lustige Momente im Stream, sondern sind dezent eingesetzt eine Bereicherung des Angebots.

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Am Anfang der Signalkette stehen das Hochpassfilter und ein Gate/Expander

Fat Channel

Das wohl herausragendste Feature des kleine Interfaces ist neben der Loopback-Funktion der Fat Channel. Die Bearbeitungen mit dem Fat Channel können aufgenommen werden, wenn man das wünscht. Ansonsten nimmt das PreSonus Revelator io24 das unbearbeitete Signal auf. Das PreSonus Interface kommt mit einigen vorkonfigurierten Presets für alle Bearbeitungsstufen des Fat Channels, allerdings können auch eigenen Einstellungen erstellt, gespeichert und wieder aufgerufen werden.

Im ersten Schritt durchläuft das Signal das Highpass-Filter. Filterfrequenzen von 24 Hz bis 1000 Hz sind möglich. Die Flankensteilheit beträgt fest -12 dB pro Oktave. Mit diesem Filter lassen sich also prima Rumpelgeräusche oder unerwünschte Frequenzen unterhalb der eingestellten Frequenz ausblenden.

Die nächste Stufe ist das Noise-Gate. Sieben Parameter ermöglichen es dem Anwender, die Parameter Threshold, Range, Key Filter, Attack, Release, Key Listen und Expander einzustellen.

Nach dem Noise-Gate wird das Signal durch die Kompressorstufe geführt. Hier stehen drei Modelle zur Auswahl: Standard, Tube Leveling Amplifier und Class-A FET Leveling Amplifier. Die Grafiken verraten uns sofort das analoge Vorbild: LA2A (Tube Leveling Amplifier) und 1176 (Class-A FET Leveling Amplifier). Die Parametrisierung richtet sich nach dem eingestellten Modell und fällt beim Standardmodell am umfangreichsten aus.

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Der Standard Kompressor ist umfangreich parametrisiert

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Es stehen verschiedene Kompressormodelle zur Verfügung. Hier zu sehen der FET Comp

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Der TubeComp sieht seinem berühmten Vorbild sehr ähnlich

Auch beim EQ sind drei verschiedene Modelle in Algorithmen „gegossen“ worden. Standard EQ mit sechs Bändern (Low Shelf, Low, Low Mid, High Mid, High, High Shelf), Passive Program EQ (Pultec Style EQ) und Vintage 1970s EQ (Neve Style EQ).

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Mit dem Standard EQ lassen sich die meisten Aufgaben meistern

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Nicht nur für Puristen: Der Passiv EQ ähnelt verdächtig dem berühmten Pultec EQ

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Auch beim Vintage EQ lässt sich das Vorbild erahnen

Es folgt ein Limiter, dessen Schwellenwert sich einstellen lässt und die bereits beschriebenen Voice FX.

Schön ist, dass sich die Reihenfolge von EQ und Kompressor vertauschen lässt. Außerdem lassen sich sämtliche Einstellungen in einer Szene speichern und später wieder aufrufen. Gespeicherte Szenen und Presets werden in Verzeichnissen auf der Festplatte abgelegt und können mit anderen Nutzern getauscht werden.

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In den Voreinstellungen lässt sich unter anderem festlegen, ob die DSP-Effekte mit aufgezeichnet werden sollen oder nicht

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Einstellungen lassen sich als Szenen oder Presets abspeichern und auch tauschen

Messungen

Ich habe einige eigene Messungen mit REW und dem RightMark Audio Analyzer vorgenommen und mit den Herstellerangaben verglichen. Die eigenen Messergebnisse sind minimal schlechter als die Herstellermessungen, was aber aufgrund der weniger professionellen Messumgebung nicht verwunderlich ist. Außerdem lassen sich die Messbedingungen, die der Hersteller für die Messung angelegt hat, nur schwer nachstellen. Trotzdem kommt das PreSonus Revelator io24 auf ein sehr ansprechendes Ergebnis. Beim Klirrfaktor fallen der k3 und k5 auf, aber auch hier gibt es viele bekannte und beliebte Interfaces am Markt, die schlechter abschneiden. Der Frequenzgang ist schnurgerade und reicht wie vom Hersteller angegeben von 20 Hz bis 20 kHz.

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Der Frequenzgang ist schön gerade und zeigt keine Schwächen

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Noise Level Messung

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Die THD-Messung für die Bestimmung des Klirrfaktors

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Die Messergebnisse mit dem RightMark Audio Analyzer im Überblick.

Praxiseinsatz des PreSonus Revelator io24

Die Installation ist am Mac zwar prinzipiell ohne Universal Control möglich, wird aber nicht empfohlen. Ohne Universal Control gibt es nämlich keine Möglichkeit, die vielen DSP-Features des PreSonus Revelator io24 zu nutzen. Der Weg führt deshalb für Anwender aller Plattformen zunächst zur PreSonus Website, um Universal Control herunterzuladen. Die Installation ist nach wenigen Minuten und einem Neustart erledigt. Nun kann man das PreSonus Revelator io24 anschließen und in Betrieb nehmen. Nach dem Start von Universal Control dürfen zunächst die wichtigsten Daten eingestellt werden wie Samplingrate und der Gerätemodus Single/Multi. Wer möchte, lässt auch gleich nach Updates suchen und bei Bedarf die neueste Firmware installieren. Durch einen Mausklick auf das in Universal Control angezeigte Bild des Interfaces gelangt man zum Mischpult. Hier ist fast alles selbsterklärend und der Blick ins Handbuch erübrigt sich eigentlich. Das ist prima, denn gerade für Live-Streams sollte alles selbsterklärend und leicht zu bedienen sein, um peinliche Fehler zu vermeiden.

Am Klang des PreSonus Revelator io24 ist nichts auszusetzen. Das war auch nicht anders zu erwarten, denn hier kommt all das zum Einsatz, was auch an DSP-Plug-ins bei den großen Interfaces und StudioLive Pulten verwendet wird. Das Rad wurde nicht neu erfunden, sondern Gutes weiterverwendet.

Einen einzigen kleinen Negativpunkt habe ich aber doch gefunden: Der Kopfhörerverstärker gibt leise Störgeräusche von sich. Außerdem nervt es etwas, dass er hinten angebracht ist. Mehr zu meckern gibt es aber nicht.

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Fazit

Mit dem PreSonus Revelator io24 bekommt man ein erstklassiges kleines Audiointerface für das Streaming auf Social-Media. Die Loopback-Kanäle ermöglichen den Verzicht auf Software-Tools, die sonst häufig bei Streamern diese Aufgabe übernehmen, das aber zulasten der Prozessor-Power und mit einer nicht zu überhörenden Latenz tun. Doch auch für den Musikeinsatz ist das PreSonus Revelator io24 bestens gerüstet, denn die DSP-Effekte klingen erstklassig und lassen sich auch bei Bedarf mit aufnehmen.

Sehr gut gefällt mir die Möglichkeit, das Pult für den Musikunterricht auf Zoom oder Doozzoo einzusetzen, denn nie war die Einbindung von YouTube, Sibelius, Guitar Pro, Logic, iTunes, Anytune und anderen Tools, die ich im Unterricht verwende, einfacher. Bislang habe ich für diesen Zweck die Software „Loopback“ an meinem Mac verwendet. Mit dem PreSonus Revelator io24 erledigt das alles der interne DSP und der Prozessor bleibt frei für andere Aufgaben.

Und bei Gamern kommt im Teamspeak beim Spielen von World of Warcraft Freude auf, wenn sie ihre Stimme mit den integrierten Voice FX verfremden. Wer wollte nicht schon immer mal wie ein Orc oder Murloc klingen? Spaß beiseite: Mitspieler würde das vermutlich eher nerven, aber als netter Effekt beim Game-Streaming auf Twitch sind die Voice FX sehr brauchbar. Für 199,- Euro erhält man nicht nur ein sehr gutes Interface, sondern auch noch ein tolles Software-Paket mit gleich zwei DAWs und vielen tollen FX-Plug-ins, Instrumenten, Samples und vielem mehr.

Plus

  • Preis
  • Loopback Kanäle
  • DSP
  • Effektqualität
  • großes Software-Paket mit hochwertigen Plug-ins, Samples und zwei DAWs

Minus

  • leichte Nebengeräusche auf dem Kopfhörerausgang
  • Kopfhörerausgang hinten

Preis

  • 199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    Interessant zu sehen, dass intelligente Software ein so simples gerät verbessern kann und dass der DSP noch nicht ausgedient hat. Als Freund eines doppelten Kopfhörerausgangs kann ich die Negativpunkte leider auch nicht gut heißen. Aber die Gehäusegröße und die damit verbundenen Kompromisse sind wohl auch der wachsenden Zeilgruppe „Streamer“ geschuldet. Die werden aber wiederum kaum MIDI Anschlüsse benötigen.

    Sie’s drum Presonus hat vermutlich eine ganze Produktlinie im Programm. Das nächstdickere Modell erfüllt vielleicht schon unsere Wünsche.

  2. Profilbild
    MidiDino AHU

    Danke für den Test. Ich selber habe das Studio 68c von Presonus. Diesem gegenüber sind die besonderen Streaming-Eigenschaften inkl. der verschiedenen Einstellungen des Revelators neu. Wer diese nicht braucht, sondern lediglich ein relativ gutes Audiointerface (mit u.U. mehr Anschlussmöglichkeiten), kann sich auch anders behelfen.

  3. Profilbild
    roseblood11

    Wie ist denn die Qualität der Mic Preamps im Vergleich zu den bisherigen kleinen Interfaces von Presonus? Bei denen fällt das 24c etwas ab, Dynamik und max. Pegel reichen nicht ganz an das 68c heran, weil dem Kleinen die separate Stromversorgung fehlt. Wie ist das hier einzuordnen?

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