Flaggschifftechnologie im Desktop-Format
Apogee Symphony Desktop ist das neue 192 kHz, 24 Bit USB 2.0 10 x 10 Audiointerface mit integriertem DSP, mit dem die Technologie der Flaggschiffserie Symphony nun auch im mittleren Preisbereich (1.000,- bis 2.000,- Euro) verfügbar wird. Wie sich das Desktop Symphony gegenüber der Konkurrenz schlägt, sehen wir im Test (mit Firmware V1.19).
Erster Eindruck des Apogee Symphony Desktop
Das Apogee Symphony Desktop wird in einer ansprechenden und stabilen Pappbox geliefert, deren Deckel komfortabel hochgeklappt werden kann und bei dem Magneten ein ungewolltes Öffnen verhindern. Innen ist das Apogee Symphony Desktop dick in Schaumstoff gebettet und der Karton bietet auch ein Fach für das externe 12 V, 3 A Netzteil sowie zwei USB-Kabel: Ein USB-C Kabel und ein USB-C auf A-Kabel je 2 m lang, denn das Interface besitzt einen USB-C-Port. Doch wie die meisten USB-C Interfaces, handelt es sich auch beim Symphony Desktop um ein USB 2.0-Interface. Zum Lieferumfang gehört noch ein 16 GB USB-Stick, zu dem wir später noch kommen.
Die Box ist auch dauerhaft für Transport und Aufbewahrung für das ca. 840 g leichte Interface geeignet, das im Betrieb eine Stellfläche von etwa einem DIN-A5-Blatt benötigt.
Welche Anschlüsse bietet das Apogee Symphony Desktop?
Die Rückseite des Apogee Symphony Desktop gibt sich überschaubar. Zwei analoge Eingänge als XLR-Kombobuchsen für Line, Mikrofon und Instrumentenabgriffe, zwei analoge Ausgänge als symmetrische große Klinkenbuchsen zum Anschluss an aktive Lautsprecher etc., eine 3,5 mm Stereoklinkenbuchse für einen zweiten Kopfhörer, ein optisches Schnittstellenpärchen, das sowohl ADAT als auch S/PDIF kann und einen arretierbaren Gleichstromanschluss.
Die symmetrischen Eingänge vertragen einen maximalen Pegel von +20 dBu, die unsymmetrischen von +6 dBV (8,2 dBu). Der Rauschabstand liegt bei -113 dB, der Dynamikumfang bei 123 dB (A-weighted).
Die Mikrofoneingänge vertragen einen Eingangspegel von +20 dBu, die Hi-Z-Eingänge +14 dBu und bieten eine Aufholverstärkung von satten 75 dB.
Die symmetrischen Ausgänge liefern einen maximalen Pegel von +20 dBu und unsymmetrisch +6 dBV, bei einem Rauschabstand von -114 dB und einem Dynamikumfang von 129 dB (A-weighted).
Die Kopfhörerausgänge liefern 520 mW an 30 Ohm und 90 mW an 600 Ohm. Letzteres mit einem Rauschabstand von -111 dB und einem Dynamikumfang von 128 dB (A-weighted).
Der mit „USB-Host“ bezeichnete USB-A-Port lässt zunächst vermuten, hier ließen sich USB-MIDI-Geräte betreiben. Dem ist aber (noch) nicht so. Der Port dient derzeit ausschließlich zum Updaten der Firmware über den beigelegten USB-Stick. MIDI-Unterstützung soll erst mit Firmware V1.3 kommen.
Das Updaten ist bei der derzeitig (Januar 2021) ausgelieferten Charge des Apogee Symphony Desktop auch nötig, denn das Interface wird ohne die aktuelle Firmware ausgeliefert. So muss die neueste Version (aktuell die Juni 2021 Firmware V1.19) erst von der Apogee-Internetseite heruntergeladen und installiert werden, bevor das Apogee Symphony Desktop überhaupt betriebsbereit ist. Das Firmware-Update geht dabei ausschließlich autonom am Gerät selbst vonstatten.
Anscheinend stand man bei Apogee wohl sehr unter Druck, zumindest die Hardware zur Winter-NAMM 2021 ausgeliefert zu bekommen, auch wenn dann die Nutzer monatelang auf die angepriesenen Funktionen warten müssen. Wenn es mit der derzeitigen Entwicklungsgeschwindigkeit weitergeht, werden leider noch einige weitere Monate durchs Land ziehen, bis der finale Status erreicht ist.
Anschluss des USB-Audiointerfaces
Das Aufspielen der neusten Firmware mag ja standalone vor sich gehen, aber ohne Anschluss an den Computer geht beim Apogee Symphony Desktop zunächst erst mal gar nichts, auch wenn die Touchscreen-Bedienung es zuließe.
Das Apogee Symphony Desktop benötigt zum Betrieb mindestens MacOS 10.13, Windows 10 Anniversary oder iOS 13.
Bedienung des Apogee Symphony Desktop
Dass das Interface nicht standalone funktioniert, ist wirklich schade, denn über den flinken One-Point-Touchscreen ist das Apogee Symphony Desktop komplett ohne Computer bedienbar. Dabei werden immer die Elemente per Berühren ausgewählt und deren Werte mit luxuriösem Drehgeber aus Vollaluminium eingestellt.
Die Bedienung geschieht über drei Ansichten: Systemeinstellungen, I/O View (Ein- und Ausgänge) und Mixer-Ansicht.
Die I/O-VIEW besteht dabei aus drei Submenüs und gibt erst mal Übersicht über die gewählten aktiven Eingänge, den Hauptausgang und die beiden Kopfhörerausgänge, deren Lautstärke mit dem Encoder eingestellt werden kann, nach dem sie angetippt wurden. Durch Wischen lassen sich die Unterseiten durchrollen.
Bei den analogen Eingängen lässt sich so die Eingangskategorie festlegen, also Mikrofon, un-/symmetrischer Line-Level oder Hi-Z, wobei Klinke immer der Instrumenteneingang ist. Für alles andere braucht es XLR.
Die Mic-Vorverstärker Emulation sind bei Firmware V1.19 leider nur AP-66, die AP-57 und SD-MP (keinerlei Emulation), Kanalverlinkung, 48 V Phantomspeisung und die Aktivierung von Print FX-Plug-in, wobei es bei V1.19 nur den Bob Clearmoutain ECS Channel Strip gibt.
Es gibt auch einen Soft-Limiter, der zwar wirklich sehr gut ist und fix ab -4 dBFS Aussteuerung die A/D-Konvertierung vor Clipping-Artefakten schützt. Da man bei 24 Bit AD-Wandlung den Maximalausschlag eh bei 50 bis 60 % Pegelanzeige lassen kann, sollte das aber schon in den meisten Fällen genügend Schutz bieten. An eine Polaritätsumschaltung für die Mic-Eingänge wurde auch gedacht, sehr gut.
Für die Ausgänge lassen sich pro Kanal die Ausgangslautstärke, Mute, Dim (-15 dB) einstellen und eine Monosummierung schalten wie auch die Quelle für die Ausgänge. Zur Auswahl stehen hier die 10 Playback-Kanäle, also die Verbindungskanäle zur DAW im Computer, die zwei Mixer-Szenen oder ob direkt die analogen oder optischen Eingänge durchgeschleift werden. Das Gleiche gilt effektiv für die beiden Kopfhörerausgänge.
Die Mixeransicht zeigt die Lautstärkeeinstellungen für die beiden Mixer-Szenarien an. Diese sind gleichzeitig aktiv, stellen aber erst einmal nur eine Übersicht dar. Die Einstellungen finden über die vier Icons statt, die zu den entsprechenden Unterseiten führen. Dabei wird je ein Kanal auf einer Seite angezeigt. Sind die Kanäle stereo-verlinkt, dann gelten die Einstellungen für beide Kanäle.
Wie viele Unterseiten es gibt, wird auf dem LCD durch Punkte am oberen LCD-Rand signalisiert und die Unterseiten können durch Wischen nach links oder rechts durchgerollt werden.
Die zwei Mixer dienen als Summierer aller Eingangskanäle und können frei dem Monitorausgang, den Kopfhörerausgängen wie auch je einem Playback-Kanal zur DAW zugeordnet werden. Hier gilt es aufzupassen, keine digitale Feedback-Schleife zu erzeugen.
Das Mikrofon-Icon führt zu den analogen Ein- und Ausgängen, die hier auch verlinkt und im Panorama positioniert werden können.
Das“ Quadrat“-Icon symbolisiert einen ADAT-Port und führt entsprechend zu den optischen Ein- und Ausgängen, die sowohl S/PDIF, ADAT mit SMUX unterstützen. Hier ist anzumerken, dass die Anzeige immer acht Kanäle darstellt, egal welches Protokoll aktiv ist.
Das „Play“-Icon steht hier für die Playback-Kanäle von der DAW.
Das „Fader“-Icon führt zu dem Master-Ausgang des aktuellen Mixers. Die Ausgänge können keinem oder einem der 10 Software-DAW-Eingängen zugewiesen werden.
Die ganzen Zuweisung der Playback- und Print-FX-Zuweisung könnte zwar übersichtlicher sein, es ist aber letzten Endes nur als positiv zu sehen, dass Apogee sich überhaupt für ein Software-unabhängiges Benutzer-Interface entschieden hat. Sofern das Apogee Symphony Desktop ordnungsgemäß heruntergefahren wird, werden alle gemachten Einstellungen auch gespeichert und beim Neustart geladen.
Apogee Control 2 Software
Wer sich nicht mit dem Touchscreen des Desktops herumschlagen will, für den gibt es die Steuerungssoftware Control 2, die im Apogee-Installationspaket enthalten ist.
Die Software mach das Konfigurieren des Symphony Desktops deutlich übersichtlicher, als es über das Interface selbst möglich ist, da sie alle Einstellungen auf einen Blick zeigen kann
DualPath Monitoring und DSP-Plug-ins
Mit Firmware V1.19 wurde auch das DualPath Monitoring möglich. Das Symphony Desktop verfügt über interne DSPs, die mit Effekten belegt werden können. Dabei wird zwischen Print-FX (die im Aufnahmepfad eingeschleift sind), Monitor-FX (die im Playback-Pfad eingeschleift sind) und DualPath-FX unterschieden. Letztere werden simultan als Insert-Effekte sowohl intern im Symphony Desktop als DSP-Effekte zum Monitoring instanziiert, als auch in der DAW im Aufnahmepfad und können von dort ausgesteuert werden.
So kann z. B. eine Mikrofonemulation oder ein Kompressor im Direkt-Monitoring verwendet werden ohne die Latenz zu erhöhen, während die DAW das Audiosignal wahlweise auch ohne den Effekt aufnehmen kann.
Die nativen Lizenzen der enthaltenen Plug-ins der Apogee-FX-Serie werden über das iLok-Verfahren autorisiert und sind verfügbar, sobald man das Interface über einen kostenloses Apogee-Kundenkonto registriert hat. Als Native + DualPath DSP-Version gibt es derzeit jedoch nur den Symphony ECS Channel Strip. Das ebenfalls im Kauf enthaltene Clearmountains Spaces Reverb gibt es nur nativ für den Rechner. Sehr schade, gerade mit dem Reverb im Direkt-Monitoring wäre es interessant geworden.
Mit Firmware 2.0 werden dann folgende Native + DualPath DSP-Version zusätzlich verfügbar sein:
- ModEQ 6
- ModComp
- Opto-3A
- Pultec EQP-1A
- Pultec MEQ-5
Apple Logic User bekommen hier noch ein Goodie, denn im Logic Channelstrip können die Apogee-Plug-ins über eine proprietäre Anbindung als Direkt-Monitoring-Effekte ohne Latenzverzögerung eingesetzt werden.
Die Control 2 Software ist noch nicht ganz fehlerfrei. So funktioniert die Overlay-Hilfserklärung noch nicht und man wird nach jedem Kaltstart des Rechners gefragt, ob die Software Nutzungsdaten sammeln darf. Die andauernde Zustimmung/Ablehnung nervt total und geht in Zeiten wie diesen gar nicht. Für mich persönlich wäre das 1 Stern Abzug.
Latenzen
48k, 64 Samples Puffer
Ein: 4,90 ms
Aus: 3,98 ms
Loop: 8,88 ms
48k, 256 Samples Puffer
Ein: 8,90 ms
Aus: 7,98 ms
Loop: 16,9 ms
96 k 64 Samples Puffer
Ein: 3,57 ms
Aus: 2,49 ms
Loop: 6,06 ms
96 k 256 Samples Puffer
Ein: 5,57 ms
Aus: 4,49 ms
Loop: 10,1 ms
192k 64 Samples Puffer
Ein: 2,89 ms
Aus: 1,74 ms
Loop: 4,64 ms
192k 256 Samples Puffer
Ein: 3,89 ms
Aus: 2,74 ms
Loop: 6,64 ms
Frequenzen
Hier gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Ein Grundrauschen von ca. -130 dB ist hervorragend, der Frequenzgang vorbildlich und die Phasenlage im Normalbereich. Die Hammerstein-Analyse zeigt aber eine deutlich Zunahme der harmonischen Verzerrungen ab 500 Hz, was wohl auch der Grund für die außergewöhnlich höhenreichen Klang des Apogee Symphony Desktops sein dürfte.
Wie klingt das Apogee Symphony Desktop?
Was einem am Klang des Apogee Symphony Desktop sofort auffällt, ist zum einen die sehr vorwärtstreibende, energetische Spielfreudigkeit. Das Interface ist verdammt schnell, nicht nur bei den Transienten, die gefühlt ohne irgendwelche „Abschleifungen“ dargestellt werden. Die insgesamt energische, wie energiereiche Darstellung vermittelt immer das Gefühl, die Musik würde mit ein paar Club-Mate zuviel laufen, was sich ungemein anregend auf das Tanzbein auswirkt. Das Timing des Apogee Symphony Desktop ist wirklich ultrapräzise. Hat man sich erst einmal darauf eingestellt, wird man viele andere Interfaces eher als langweilig empfinden.
Die andere herausspringende Klangeigenschaft sind die extrem präsenten Höhen. Bei Weitem nicht aufdringlich wie beim Crane Song Solaris, aber noch mal eine Stufe über dem Universal Audio Apollo x6, ohne harsch zu klingen, soweit möglich. Doch manchmal ist das wirklich zu viel beim Medienkonsum. So können z. B. bei Lossy-Codec Material die Aliasing-Schlieren schon mal heftig zutage treten, aber auch unkomprimierte Konserven können hier leiden. Auf der anderen Seite ist das natürlich eine erstklassige Instanz zur Endkontrolle beim Mastering durch die extrem offenen Höhen.
Auch die Musiker- und Audiophilenfraktion wird bedient. Der Sound des Apogee Symphony Desktop möchte, genau wie das Apollo x6, gefallen. Dabei wird aber auch hier nichts schöngefärbt, sondern es wird alles offenbart, was (im Mix) nicht stimmt, nur eben auf die freundliche Art. Zwar schenken sich hier Universal Audio und Apogee nicht viel, jedoch klingt das Symphony doch weniger nach „HiFi“ und mehr nach „Studio“.
Strom = Klang
Was die Stromversorgung angeht, scheint das Apogee Symphony Desktop hier das Versprechen einzulösen, das andere Hersteller nur anpreisen. Das Apogee Symphony Desktop braucht zum Warmlaufen unbedingt seine 15 bis 20 Minuten, um sein volles Klangpotenzial zu entfalten.
Diese Aufwärmphasephase ist hier ausgeprägter als bei den allermeisten Interfaces, die ich bisher getestet habe. Das Interface erreicht dabei auch eine handwarme Betriebstemperatur. Das mitgelieferte 12 V/3 A Netzteil, das sich äußerlich in nichts von den üblichen billigen Schaltnetzeilen unterscheidet, konnte einem iFi iPowerX 12V 2A, das immerhin 99,- Euro kostet und schon so manchem Wandler auf die Sprünge half, den Rang ablaufen, was uns sehr verblüffte.
Sprich, es klang besser mit dem mitgelieferten Netzteil. Ob es an dem fehlenden Ampere lag oder das Apogee-Netzteil mit seinen exakt konstanten 12 V (wie es auf dem Netzteil angegeben ist) ausnahmsweise mal nicht der Einkaufskalkulation zum Opfer gefallen ist, kann ich nicht sagen, aber das Ergebnis spricht für das Apogee-Netzteil. Hut ab!
Den vorhergehenden Beschreibung folgend ist es auch nicht verwunderlich, wenn das Apogee Symphony Desktop den R-Test (siehe Mytek-Test) (Making of Cyborg“ – Ghost in the Shell Anime-Soundtrack) mit Bravour besteht. Sowohl das erodierte „R als auch das “verschluckte „U“ werden exzellent dargestellt. Besser kenne ich das nur vom Antelope Amari. Ein Metric Halo 2882 3D agiert hier mit unter nicht ganz so schnell.
Beim Schellen-Intro dieses Tracks, deren „Hallfahnen“ bis kurz vor dem Einsetzen der Vocals reichen, liefert das Apogee Symphony Desktop, dank seiner Höhen, bis kurz vor Einsetzen des Chors. Doch nicht nur das, sondern das. Mit dem Apogee Symphony Desktop hab ich zum ersten Mal gehört, dass die „Hallfahne“ tatsächlich das Quantisierungs-/Hintergrundrauschen der CD-Aufnahme oder des Hallgerätes ist und selbst das stellt das Apogee Symphony Desktop in aller Deutlichkeit dar, ohne dass es harsch klingt!
Bei einer Hörsession meinte einer meiner High-End-Freunde, das wäre das erste Interface, das ich präsentiert hätte, das die mystische Atmosphäre des Tracks so richtig bzw. überhaupt erst zur Geltung bringt. Wenn das kein Ritterschlag ist, weiß ich auch nicht weiter.
Auch bei Allison Kraus „Down To The River To Pray“ (O Brother Where Art Thou-Soundtrack“ ließ sich schon die Räumlichkeit zwischen Mrs. Kraus und dem Chor erahnen und auch das Raumgefühl bei das hochauflösende FLAC von Vivaldi – Recitative and Aria from Cantata RV 679, Che giova il sospirar, povero core vom 2L-Label kann überzeugen. Dabei habe ich aber das Gefühl, das Apogee Symphony Desktop hat es eher mit dem musikalischen Vibe, denn mit einer analytischen Tiefenstaffelung.
Dieses Bild setzt sich auch in der Bassdefinition fort. Die kann zwar überzeugen, ist aber in dieser Preisklasse eher oberes Mittelfeld. Da verweist ein Metric Halo 2882 3D mit seiner, selbst gegenüber teureren Interfaces, überragenden Bassdefinition das Apogee Symphony Desktop schon in seine Schranken und stellt z. B. die Wellenbewegungen am Anfang von Björks „Mutual Core“ – Biophilia lebendiger und räumlicher dar.
Bei Jambi (Tool – 10,000 Days) werden die Introtrommelwirbel zwar nicht so sehr tiefenlastig dargestellt, aber dennoch körperlich. Ein UA Apollo x6, selbst wenn dessen Basshub schon recht HiFi-affin ist, kann hier mehr bieten. Ein näherer Konkurrent wäre da wohl das Apollo Twin X, dessen Bass in ähnlicher Weise etwas schwammiger ist als beim x6 – was aber trotzdem weit jenseits von problematisch ist. Auch ein Antelope Zen Go und RME Babyface Pro FS können hier mithalten.
Bei „We’re in this together“ von Nine Inch Nails lässt das Apogee Symphony Desktop keine Schwächen aufkommen, was die Signalstabilität angeht. Die Snares und Kicks wirken aber dennoch recht hinter der Gitarren Wall-of-Sound zurückgesetzt, während die Schellen, wer hätte es gedacht, sehr deutlich sind.
Das macht sich offenbar auch bei Björks Utopia Album bemerkbar, bei dem Arca meiner Meinung nach die Produktion gehörig übertrieben hat und ein nervös flatterndes Klangbild schuf, das sehr anstrengend ist. Ähnlich wie bei „The Fragile“ von NIN schafft es bei Utopia nicht jedes Interface, diesen Produktionen einen musikalischen Zusammenhalt zu geben, doch das Apogee Symphony Desktop gehört dazu.
Was den Mix- und Mastering-Alltag angeht, so kann das Apogee Symphony Desktop vollends überzeugen. Fehler lassen sich leicht finden und entsprechend exakt korrigieren. Und wie auch das Apollo x6 ist es von der freundlichen Art einen darauf hinzuweisen. Auch durch die vorwärtstreibende Spielweise macht das Produzieren gleich noch mal soviel Spaß. Das könnte aber auch ein Problem werden, wenn man seine Musik an anderer Stelle hört und dieser Mitgehfaktor dann plötzlich fehlt.
Der Kopfhörerausgang gibt ordentlich Dampf und auch mit einem 250 Ohm DT-880 Pro kann man sich einen Hörschaden holen. Der Höhenreichtum des Desktop erzeugt unter Kopfhörern ein besonders deutliches Raumbild, kann aber mitunter auch etwas spitz sein. An der Qualität insgesamt gibt es aber nichts zu beanstanden.
ok, aber das Design – sorry aber das sieht aus wie ein Plastikbomber. Aber über Geschmack lässt sich sicher streiten….
@rio Oops, habe ich im Test tatsächzlich vergessen zu erwähnen, dass das Geäuse aus Vollmetall (Alu) ist?
Das Ding willst Du nicht aus Tischhöhe auf den Fuß bekommen!
:)
Wir sind eben in der postdigitalen Ära angekommen. Erst ging es darum, das Material so sauber wie möglich zu verarbeiten. Mittlerweile fügen die Hersteller Air und Mojo hinzu, also lineare und auch nichtlineare Verzerrungen. Wir haben uns in der Analogzeit dran gewöhnt und mögen diejenigen Verzerrungen besonders, wie sie von Röhren erzeugt werden.
Klar versuchen die Hersteller, nun damit zu punkten.
@bluebell Was erzählst Du da für einen Müll.. Air und Mojo.. Its not a bug, its a feature ? Sorry muss ich mal lachen..
Ach jetzt check ich es erst, die haben die Symphonie MK1 geklont 🤣
Und der Preis ?
DSP hin oder her ..
Ich habe für das gleiche Geld mein Quartet von Apogee gekauft. 4 Eingänge mit Super Preamps, Mic oder Line schaltbar, Pro Kanal ein analoger Limiter, 6 Ausgänge welche von der Front in drei Gruppen als Monitore schaltbar sind und ADAT kann das gute Stück auch. Die technischen Daten liegen teilweise besser .. das ganze auch komplett im stylischen Touchscreen gehalten. 9 ? Jahre alt glaube ich
Aber für das 2 Kanal Ding jetzt 1400€ ??
@Plasmatron Das Gerät hat ADAT rein und raus, also mehr als 2 Kanäle.
Das moderne Adat… Ja da kann man sich ja einen Behringer ADA8200 dranhängen. Also doch ein echter Schnapper die Kiste..
@Plasmatron Ein Apogee-Hipster wird sich eher kein schnödes Behringer ohne Extra-Mojo an sein teures Apogee hängen.
Dass ADAT schon gut abgehangen ist, ist eher ein Vorteil denn ein Nachteil. Dauerhafte Nutzbarkeit ist heutzutage leider kein Leistungsmerkmal, das die Käufer fordern. Die Firmen stellen sich drauf ein. Löblich, dass in diesem Interface ADAT vorhanden ist.
@bluebell Ja super abgehongen.. 48 Khz .. ach die Karre kann bestimmt auch S/Mux – aber Moment, dann sind es ja nur noch 4 Kanäle.
Nur mal so eine Idee, man könnte so einem knapp 1500€ Interface eventuell mehr als 2 analoge Kanäle rein/raus spendieren und wenn jemand wirklich noch Adat braucht, holt er sich eine Bridge ?
Na ja , es wird bestimmt noch andere Hipster gerechte AD Wandler mit Adat geben.. nicht von Apogee, aber egal..
@Plasmatron 48 kHz sind vollkommen ausreichend. Eine höhere Frequenz birgt die Gefahr, unhörbare Störungen aufzuzeichnen, die sich im Mix mit anderen Spuren zu hörbaren Intermodulationsverzerrungen auswachsen. Sinnvoll ist das punktuelle Oversampling in einzelnen Plugins, nicht das CPU-Verheizen mit durchgehend sinnlos hoher Samplerate.
Dieses Interface scheint mir mehr für den singenden/songwritenden Hipster gedacht zu sein, der mit 2 Kanälen gut bedient ist. Wer mehr Kanäle dauerhaft braucht, will sich den Tisch eher nicht mit Pultgehäusen zustellen, sondern was ins Rack schrauben.
@bluebell Jo ..
@bluebell > 48 kHz sind vollkommen ausreichend. […]
Danke!
@Flowwater Falls noch nicht bekannt:
https://web.archive.org/web/20200106153341/https://people.xiph.org/~xiphmont/demo/neil-young.html
@bluebell Den kannte ich schon … habe aber den Link verbummelt. Deswegen hier auch noch einmal ein herzliches Dankeschön für das wieder Auferstehenlassen.
Ich sehe auf YouTube gelegentlich dafür aber mit Genuss und Begeisterung einen Video-Kanal über HiEnd-Audio (Darko Audio). Ich mag den Kollegen sehr, weil er eine sehr ruhige Art hat, vor elektronischer Musik nicht zurück schreckt (im Gegensatz zu den allermeisten HiFi-Snobs) und ebenfalls eine sehr aufgeklärte Einstellung zum Thema Samplerate hat. Er ist nämlich der Meinung, dass Wandler, eine saubere Stromversorgung desselben, aber vor allem das Mastering der Musik eine entscheidende Rolle beim Sound spielt … und viel weniger die Samplerate, als man es gerne hätte.
Außerdem meine Lieblings-Aussage von ihm zum Thema Vinyl (hinter der ich absolut und voll stehe):
I like everything about Vinyl … except the sound!
😁😂😁😂😁
@Flowwater Bei Vinyl spielt halt das Gesamterlebnis mit. Fast wie eine japanische Teezeremonie holt man die Platte vorsichtig aus der eingeschlitzten Innenhülle, legt die Platte auf, entscheidet, ob sie trocken oder nass abgespielt wird und hält ein großes, manchmal aufklappbares Cover in der Hand.
Das ist wie Heizen mit einem Kachelkamin. Es ist schön, in die Flammen zu schauen und die Strahlungswärme zu genießen – bis es 27°C im Raum ist. Und morgens nach dem Aufstehen arschkalt.
@Flowwater Darko war ein guter Tipp, danke. Schön unaufgeregt.
@bluebell dank für den link aus dem archiv.
@bluebell So ein Quatsch, beim Recorden kommst du weiter von Nyqist weg und kannst die Filter anders setzen, was hörbare Vorteile bringt. Das hat garnichts damit zu tun, das man nach dem Recording die Samplerate halbieren kann. Aber am schlimmsten ist, das verschwiegen wird , das man sein Projekt mit höchstens 48 Khz fahren KANN , wenn man ADAT benutzt. Und ob man das braucht oder möchte hat keiner von den Nasen hier für andere zu entscheiden..
Ich bin mal fertig hier
@Plasmatron Ich habe „brauchen“ und „möchten“ nicht gleichgesetzt, das ist Aufgabe des Marketings.
Mich würde mal interessieren wie es sich zum SSL 2+ klanglich einordnet.
Ist schon lustig. Mir als echter Apogee User schwellt bei dem Teil und dem Preis der Kopf an , finde es wirklich unverschämt. Aber wie gut das es Leute gibt, die das relativieren können. Denn das Teil ist ja für Hippster und 48 Khz Digital reichen vollkommen aus, also alles im grünen Bereich. Ich mag es einfach , Dinge mit fadenscheinigen Begründungen zu relativieren.. Klar reichen 48Khz in der Premium Klasse bei AD Wandlern völlig aus, weil sie keiner benutzt. Unterm Strich ist es ein 2 Kanal Wandler der nicht mal die Hardware Limiter der Symphony Reihe mitbekommen hat. Na wenigsten besitzt das Teil Word Clock , so wie das Quartett, das auch schon teuer war, aber einen Wert bietet.. Oh keine Word Clock ? Ach Stimmt, es richtet sich ja an Hippster .. Ist der Preis dafür nicht zu niedrig angesetzt ??
Sorry für den Sarkasmus, aber es ist und bleibt ein 2 Kanal Wandler . EinenSchnittstelle ist kein Wandler. nicht mal eine ordentliche Clock gibt das Ding aus .. Oberton Verzerrung bei -60 dB ist das neue digital. LOL
Mal gespannt auf den nächsten Endorser .. Als Apogee noch von Mega Audio vertrieben wurde, wäre so eine peinliche Vorstellung wahrscheinlich nicht passiert
@Plasmatron Also ich finde die neue Soundblaster X4 besser. ;)