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Wissen: Was ist ein Audiointerface?

Was ist ein Audiointerface? Wofür brauche ich es?

2. April 2021
wissen was ist ein audiointerface

Wissen: Was ist ein Audiointerface?

Dieser Artikel richtet sich an Einsteiger in die Welt der digitalen Aufnahme mit dem Computer und soll alle Fragen rund um das Thema Audiointerface klären. Es erwartet euch ein Überblick, was genau ein Audiointerface ist und wofür man es braucht. Außerdem werden die verschiedenen Schnittstellen erklärt und was für euch am besten geeignet ist.

Was ist ein Audiointerface?

Ein Audiointerface ist eine externe Soundkarte für die professionelle Aufnahme von Klangsignalen in den Audiocomputer. Das Audiointerface bildet die Schnittstelle zwischen Computer und den Ein-/Ausgängen wie z. B. Instrumenten und Lautsprechern. Es wandelt die analogen
Eingangssignale von z. B. einem Mikrofon oder einem Synthesizer in digitale Signale um, die dann in einer DAW (Digital Audio Workstation) wie Cubase oder Logic Pro gelesen und aufgenommen werden können.

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Ein Audiointerface für Aufnahmen sollte mindestens 2 Mikrofonvorverstärker und einen Kopfhörerausgang bieten

Wofür brauche ich ein Audiointerface?

Ein Audiointerface wird immer dann benötigt, wenn man analoge Signale wie etwa von einem Mikrofon oder einem Keyboard im Computer aufnehmen will. Der Computer kann nur digitale Signale verarbeiten, daher benötigt man eine Schnittstelle, die die analogen Signale in digitale  wandelt. Das Audiointerface ist also eine externe Soundkarte, die verschiedene Buchsen für Ein- und Ausgänge bereitstellt.

Die Wandlung von den analogen Klangsignalen in digitale Signale geschieht mittels der integrierten D/A-Wandler in dem Audiointerface. Je hochwertiger das Audiointerface ist, desto feiner auflösend sind auch die D/A-Wandler, was sich auch in einer besseren Klangqualität widerspiegelt.

Was ist Latenz?

Ein wichtiges Stichwort, das im Zusammenhang mit Audiointerfaces immer wieder auftaucht, ist „Latenz“. Damit ist die zeitliche Verzögerung gemeint, die bei der Übertragung der Audiodaten über den Bus, also die Schnittstelle zwischen Audiointerface und dem Computerprogramm, entsteht. Es gibt eine Verzögerung zwischen dem Moment, an dem die Audiodaten beim Interface ankommen und als Sample-Wert bereitgestellt werden, und dem Moment, in dem sie wieder als Signal aus dem Programm ausgespielt hörbar werden.

In den Einstellungen eines jeden Audiointerfaces lässt sich ein Wert für den Sample-Puffer einstellen. Dieser dient als Sicherheitsreserve, der ein Abreißen des Datenstroms verhindern und in Grenzen halten kann. Je höher der Puffer, üblicherweise in einem Bereich von 32 – 512 Samples, desto stabiler die Datenübertragung – gleichzeitig steigt damit aber auch die Latenz.

Generell gilt:

kleiner Buffer = niedrige Latenz = hohe Systemlast
großer Buffer = höhere Latenz = niedrige Systemlast

Wenn man nur rechnerintern in der DAW abmischt, so spielt eine höhere Latenz im Grunde keine negative Rolle. Möchte man allerdings live und synchron zu einem Playback aus der DAW einspielen, so wird eine zu hohe Latenz schnell problematisch. Dann ist es wichtig, die Latenz so klein wie möglich zu halten. Hier kommen dann neben der Rechenleistung des Computers insbesondere die Treiber des Audiointerfaces zum Tragen. Mittlerweile verstehen es aber die meisten Hersteller, gute und stabile Treiber mit niedrigen Latenzen zu programmieren.

Wenn du also viel live einspielst im Overdub-Verfahren, dann solltest du darauf achten, dass dein Audiointerface möglichst kleine Latenzen erreicht.

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Welche Schnittstelle für das Recording-Audiointerface? USB, Firewire, Thunderbolt?

Nachdem die analogen Signale im Audiointerface in digitale Signale umgewandelt wurden, werden diese zum Computer in die Aufnahme-Software gesendet. Das kann über verschiedene Schnittstellen geschehen, die wichtigsten sind USB und Thunderbolt. Firewire-Audiointerfaces erscheinen kaum noch als neue Geräte, da die Firewire-Schnittstelle selten geworden ist und durch Thunderbolt quasi abgelöst wurde.

Die Empfehlung, insbesondere für Einsteiger, geht klar zugunsten der USB2.0- und USB3.0-Audiointerfaces, diese sind in den allermeisten Fällen die günstigere und bessere Wahl – sie stellen auch mit Abstand den größten Anteil an den Audiointerfaces dar und bieten damit die breiteste Auswahl. Thunderbolt kann nur in wenigen Fällen signifikante Vorteile ausspielen. Während früher noch ein signifikanter Performance-Unterschied zwischen Firewire und USB-Interfaces festzustellen war, ist die Performance der USB-Audiointerfaces mittlerweile durchweg gut und absolut zufriedenstellend.

Ein weiterer Vorteil: USB-Anschlüsse befinden sich an nahezu jedem Computer, Thunderbolt hingegen ist meist nur an Apple-Computern zu finden. Dennoch bietet die schnelle Thunderbolt-Schnittstelle einige Vorteile, wie etwa signifikant höhere Bandbreiten und eine bessere Latenz – dies kommt hauptsächlich bei Audiointerfaces mit vielen Kanälen zum Tragen. Der Anschaffungspreis ist dementsprechend recht hoch bei Thunderbolt-Audiointerfaces, und die Zielgruppe ist eher dem professionellem Sektor zugeordnet.

Audiointerfaces mit USB-C Anschluss sind gut für die Zukunft ausgerüstet

Ein gutes, auch für Einsteiger erschwingliches Thunderbolt-Audiointerface, ist das Universal Audio Apollo Solo TB3.

Detaillierte Informationen zu den aktuellen Schnittstellen findet ihr in unserem großen Special „Die beste Audioschnittstelle für Recording: Thunderbolt 3, USB 3 oder USB 4?

Wie viele Preamps und Inputs benötigt ein Audiointerface?

Möchte man viele akustische Instrumente in seiner DAW aufnehmen, so braucht man dafür Mikrofon-Preamps an seinem Audiointerface. Mindestens 2 Preamps sollten es schon sein, damit man auch Stereoaufnahmen machen kann – dies bieten auch die meisten Audiointerfaces im Einsteigerbereich.

Besitzt man hingegen viele Instrumente wie Synthesizer oder Gitarren, so braucht man Line- und Instrumenteneingänge. Es empfiehlt sich, die Anzahl der Eingänge nicht zu knapp zu kalkulieren, denn in der Regel braucht man irgendwann doch mal einige Eingänge mehr. In diesem Zusammenhang sind auch die digitalen I/Os zu nennen, wie etwa ADAT. Mit einem ADAT-Preamp, der an den ADAT-In des Audiointerfaces angeschlossen wird, lässt sich die Anzahl der verfügbaren Eingänge mittels eines 8-kanaligen ADAT-Preamps auch später noch unkompliziert erweitern. ADAT-Anschlüsse bieten aber primär die Audiointerfaces der Kategorie Mittelklasse, im Einsteigersegment bis ca. 200,- Euro finden sich meist keine digitalen I/Os, abgesehen von einem S/PDIF-Anschluss – dieser wird überwiegend für den Anschluss von digitalen Consumer-Geräten genutzt.

Welches sind die besten Audiointerfaces für Anfänger?

In der Einsteigerklasse sind die Audiointerfaces von Focusrite und Steinberg als eine gute Empfehlung zu nennen, die Geräte bieten eine gute komplette Ausstattung mit allem, was man für den Anfang benötigt.

Sollen es ein paar Eingänge mehr sein, dann ist das Steinberg UR44 eine gute Wahl. Es bietet 4 analoge Mic/Line-Eingänge sowie 4 analoge Ausgänge:

Die beiden Hersteller RME und MOTU sind zweifellos die etabliertesten Hersteller von Audiointerfaces, gehören allerdings der Kategorie Mittelklasse an. Die Treiber der RME-Audiointerfaces gehören zu den schnellsten und stabilsten Treibern auf dem Markt der USB-Audiointerfaces, die RME-eigene Total Mix-Software macht flexibles Routing sehr einfach und übersichtlich. Auch für ambitionierte Einsteiger seien die RME-Audiointerfaces daher als Empfehlung genannt! Den günstigsten Einstieg bietet hier das RME Babyface Pro FS.

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