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Test: Radial SW8-USB Auto-Switcher und USB-Interface

Sicherheitsnetz für Bühnencomputer

30. Januar 2020
Radial SW8-USB

Radial SW8-USB Auto-Switcher und USB-Interface im 19 Zoll Format

Sicherheiten – ein Wort, das nicht nur in der Sprache der Banken bei der Kreditvergabe eine Rolle spielt. Sicherheiten werden gefordert, um Risiken abzumildern und zumindest ein Gefühl davon zu vermitteln, dass in einer Notlage nicht gleich alles aus den Fugen gerät.

Musiker hingegen machen sich häufig weniger Gedanken um sich selbst und ihre Kunst. Besonders wenn es um Letztere geht, gehen sie auf der Bühne enorme Risiken ein: Keyboarder nutzen immer häufiger Laptops auf der Bühne, auf denen alle Sounds und Patches für die Performance gespeichert sind. Ein Master-Keyboard ohne eigene Klangerzeugung stellt oft die einzige Tastatur dar, die genutzt wird. Im Falle einer Havarie droht schnell das Aus für die gesamte Performance. Profi-Keyboarder, denen das Glück vergönnt ist, bekannte Live-Acts auf den riesigen Bühnen der Arenen zu begleiten, behelfen sich mit Redundanzsystemen, die im Falle eines Totalausfalls den Betrieb aufnehmen, bis der Keyboard-Techniker das Problem am Hauptsystem gelöst hat. Hier handelt es sich in der Regel um Custom-Anfertigungen, die so nicht im Handel zu kaufen sind. Einige Hersteller haben die Notwendigkeit solcher Systeme auch auf kleineren Bühnen erkannt und bieten Lösungen von der Stange an. Mit dem Radial SW8-USB haben wir eines dieser Produkte im AMAZONA.de-Test.

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Radial SW8-USB_Anschluss

Das gut gestaltete Benutzerhandbuch zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Havarie-Systems mit dem Radial SW8-USB

Generelle Funktionsweise von Havarie-Systemen

Im Prinzip ist der Aufbau eines solchen Havarie-Systems schnell erklärt: Benötigt wird im Prinzip ein doppeltes und identisches Setup. Zwei Computer mit identischer Software, zwei Interfaces und eine Schaltvorrichtung. Vom Master-Keyboard geht es zunächst in einen Verteiler, der das MIDI-Signal (oder USB-Signal) auf beide Computer verteilt. Auf den Computern läuft die identische Software, identische Samples und Sound-Patches werden abgespielt und auch Sequenzen oder Backing-Tracks sind doppelt vorhanden.

Nutzt man Backing-Tracks, ist darauf zu achten, dass beide Computer stets synchron laufen müssen, damit im Falle einer Havarie der Übergang unhörbar geschieht und es nicht zu Sprüngen im Backing-Track oder zu einer Unterbrechung kommt. Die Ausgänge der Interfaces laufen nun in einem Switcher zusammen, der einen doppelten Satz Eingänge besitzt und einen einfachen Satz Ausgänge. Per Relais kann zwischen der Eingangssektion A und der Eingangssektion B hin- und hergeschaltet werden. Die jeweils aktive Eingangssektion gelangt auf die Ausgangssektion und damit zum FoH-Pult. Die Umschaltung bei solchen Systemen geschieht in der Regel von Hand (oder per Fuß, wenn der Keyboarder einen Fußschalter benutzt). Eigentlich ein ganz simples Prinzip, das allerdings auch Nachteile hat: Der Keyboarder und/oder der Keyboard-Techniker müssen erst einmal den Ausfall oder eine Störung des Hauptsystems bemerken, um umschalten zu können. Die Zeit, die bis dahin verstreicht, reicht unter Umständen aus, um eine Show ins Wanken zu bringen.

Besonders kritisch ist das, wenn der Computer Backing-Tracks abspielt, einen Click generiert oder vielleicht sogar weiteres Equipment steuert, das dann im Timing des Songs seine Aufgaben versieht. Außerdem werden neben zwei Computern auch zwei Interfaces benötigt und natürlich ein Audio-Switcher. Nichtsdestotrotz sind diese Systeme überall auf den großen Bühnen der Welt unterwegs. Der Hersteller Radial hat mit dem Radial SW4 einen solchen Switcher im Programm. Optimiert werden konnte dieses Prinzip durch die Nutzung von Auto-Switchern, die kontinuierlich das Signal an den Eingängen überwachen und im Havariefall automatisch zwischen beiden Eingangssektionen umschalten. Der Radial SW8 ist ein solcher Auto-Switcher. Er ist mittlerweile auf allen großen Bühnen zuhause. Ein interessanter Bericht zu so einem Setup mit dem Radial SW8 im Rack von Billie Joel Keyboarder und Music Director David Rosenthal befindet sich hier.

Mit dem Radial SW8-USB kommt nun ein neues Modell, das der Tatsache Rechnung trägt, dass der Sound heutzutage oft zu 100 Prozent aus dem Computer kommt und Audioeingänge gar nicht mehr benötigt werden. Statt nun zweimal acht Audioeingänge zur Verfügung zu stellen wie der Radial SW8, setzt der Radial SW8-USB stattdessen auf zwei USB-Eingänge.

Radial SW8-USB_Front

Acht Ausgänge im XLR-Format und jede Menge ausgeklügelter Technik unter der Haube: der Radial SW8-USB Auto-Switcher

Radial SW8-USB: Ausstattung Front

Schon beim Auspacken fällt das hohe Gewicht auf. Inklusive Karton zeigt die Waage 5 kg an. Das ist schon ein stattliches Gewicht und nach dem Auspacken des Radial SW8-USB offenbart sich auch der Grund: vorbildliche und absolut Road-taugliche Verarbeitung. Hier wackelt nichts, das Gerät wurde für den harten Tour-Alltag konzipiert und übersteht im Rack garantiert auch einen Sturz von der LKW-Rampe.

Auf der Frontseite sind acht XLR-Ausgänge untergebracht, die wahlweise Line- oder Mikrofonpegel ausgeben können. In letzterem Fall sorgen Übertrager für ein brumm- und störungsfreies Signal. Jeder einzelne Ausgang besitzt zudem einen eigenen Ground-Lift-Schalter. Vier weitere Schalter befinden sich auf der Front: Mute schaltet die XLR-Ausgänge stumm.

Auf der Rückseite befinden sich weitere Ausgänge im TRS- und DB25-Format, die davon unbeeinflusst bleiben. Das ist geschickt gelöst, denn so kann direkt ein Monitor-Split erstellt werden, der unabhängig vom FoH-Ausgang bleibt. Standby belässt den Audioweg auf Audioeingang A, selbst dann, wenn man im Auto-Switch-Modus arbeitet und der Auto-Switcher eigentlich auf Audioeingang B schalten würde.

Befindet sich der Radial SW8-USB nicht im Auto-Switch-Modus, ermöglicht Input-Select das Umschalten zwischen den Audioeingängen A und B. Im Auto-Switch-Modus bleibt Input-Select ohne Funktion. Reset setzt den Radial SW8-USB im Havarie-Fall auf Audioeingang A zurück. Mehrere Status-LEDs zeigen die aktuelle Situation an: PSU A und B zeigt, welche Stromversorgung gerade aktiv ist. Auto gibt Rückmeldung, ob sich der Radial SW8-USB im Auto-Switch-Modus befindet oder nicht. Mic/Line zeigt den Ausgangspegel der XLR-Ausgänge auf der Front an. Playback-Activity dient der Überwachung beider Eingänge. Alarm blinkt im Havarie-Fall und zeigt, dass auf Eingang B umgeschaltet wurde. Zeit für den Techniker, etwas zu unternehmen.

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Radial SW8-USB: Ausstattung Rückseite

Auf der Rückseite fällt zunächst einmal das Anschlusspaar für die beiliegenden Schaltnetzteile auf. Moment einmal: Paar? Richtig gelesen: Auch der Radial SW8-USB ist durch die Verwendung zweier Netzteile bestens abgesichert. MIDI-Ein- und Ausgänge verteilen MIDI-Signale an und von beiden angeschlossenen Computern. Ist Sync-Lock gedrückt, verteilt der Raidal SW8-USB automatisch die MIDI-Signale von USB-A- auf den USB-B-Port und somit auf beide Computer. Ist Sync-Lock deaktiviert, werden die am MIDI In ankommenden MIDI-Signale auf USB-A und USB-B verteilt.

Zwei USB-Typ-B-Buchsen sind für den Anschluss des Main- und Havarie-Computers gedacht. Sie ermöglichen das Audio-Playback mit 24 Bit/192 kHz und sind ausschließlich zu Apple Computern kompatibel (hat man bei professionellen Bands auch je etwas anderes gesehen?). Zwei LEDs zeigen eine aktive Verbindung an. Der Auto-Switch-Schalter entscheidet über die Funktionsweise des Auto-Switchers. Für das Erkennen eines Havariefalls kann dieser entweder MTC oder einen Pilotton verwenden. Ein Fußschalteranschluss gestattet das Senden von MMC-Start/Stop-Befehlen an die Computer. Das ist vor allem dann wichtig, wenn mit Backing-Tracks gearbeitet wird, denn nur so können beide Computer simultan gestartet werden und synchron laufen. Der DB25 Multipin-Connector führt das gleiche Signal wie die XLR-Ausgänge auf der Front und bleibt unabhängig vom Mute-Schalter auf der Front.

Die acht 1/4“ TRS-Anschlüsse führen ein Line-Level-Signal und sind parallel zum DB25 Connector verdrahtet. Zwei weitere Anschlüsse im XLR- und TRS-Format dienen zum Anschluss des Radial JR2 oder anderer kompatibler Fußschalter. Darüber können die Schalterfunktionen auf der Frontseite aus der Ferne bedient werden. Über den Alarm 1/4“ TS-Ausgang kann entweder ein externes Signallicht oder ähnliches getriggert werden, das dann im Havarie-Fall von einem Relais gesteuert wird. Alternativ dient dieser Ausgang dem Verlinken mehrerer Raidal SW8-USB, um die Kanalzahl zu erhöhen.

Radial SW8-USB_Rückseite

Viele Features auf nur 1 HE: Insbesondere die zwei verriegelbaren 4-Pol-XLR-Anschlüsse für die beiden Netzteile fallen ins Auge. Alle XLR-Ausgänge der Front stehen auf der Rückseite als TRS-Buchsen und als DB25-Anschluss zur Verfügung.

Erster Eindruck und Konkurrenz

Radial scheinen wirklich an alles gedacht zu haben: doppelte Netzteilabsicherung, mehrere Ausgangspaare, Line/Mic-Level für die Ausgänge, Brummkompensation durch Übertrager, MIDI-Ein- und Ausgänge und vieles mehr.

Ich hatte vor einiger Zeit das Vergnügen, das iConnectivity Play Audio 12 zu testen. Dieses Gerät ist ebenfalls mittlerweile sehr verbreitet auf kleinen wie großen Bühnen und stellt eine ähnliche Funktionalität bereit. Verzichten muss man auf mehrere Ausgangspaare für das Monitoring, einen zweiten Netzteilanschluss, XLR-Ausgänge mit Übertragern und auch die Havarieumschaltung per MTC-Detection. Das iConnectivity Play Audio 12 arbeitet nur mit einem Pilotton. Statt MIDI im DIN-Format gibt es Ethernet-MIDI. Im direkten Vergleich sieht man, dass das iConnectivity Play Audio 12 einfacher verarbeitet ist und eine andere Zielgruppe hat. Es richtet sich weniger an die großen Acts auf den Weltbühnen als an Tour-Musiker kleinerer Bands, die dennoch auf ein Havarie-System mit automatischer Umschaltung angewiesen sind. Das sieht man auch schon bei Vergleich der Straßenpreise. Kostet der Radial SW8-USB Auto-Switcher stolze 2199,- Euro, bleibt beim iConnectivity Play Audio 12 und einem Preis von 495,- Euro noch genügend Geld für ein Havarie MacBook übrig.  Im Praxistest funktionierte das iConnectivity Play Audio 12 sehr gut. Keyboard-Techniker von bekannten Acts werden wohl aber eher zum Radial SW8-USB greifen.

Einrichtung und Inbetriebnahme

Zunächst einmal Herzlichen Glückwunsch zum wirklich gelungenen Benutzerhandbuch. Hier wird alles anschaulich erklärt, was man für den Betrieb wissen sollte. Zunächst einmal werden die beiden Schaltnetzteile angeschlossen und die XLR-Anschlüsse der Netzteile in den Buchsen verriegelt. So ist das versehentliche Herausziehen der Netzkabel schon einmal ausgeschlossen.

Im nächsten Schritt werden die beiden Apple Computer per USB mit dem Radial SW8-USB verbunden. MacOS erkennt das Radial SW8-USB automatisch, Treiber werden nicht benötigt. Hat man mehrere SW8-USB miteinander verbunden, stehen bis zu 24 Audioausgänge am Mac zur Verfügung. Ansonsten sieht man am Mac zehn Audioausgänge. Warum zehn? Diese setzen sich zunächst einmal aus den analogen Ausgängen 1 bis 8 zusammen. Hinzu kommen dann noch 2 S/PDIF-Ausgänge, die für den Pilotton verwendet werden. Über die XLR-Ausgänge auf der Front geht es zur Stagebox des FoH-Pults. Die rückseitigen Ausgänge (DB25 oder TRS) führt man zum eigenen Monitorpult, über das der Keyboarder sich seinen eigenen Mix erstellen kann. Im Prinzip ist der Radial SW8-USB nun schon einsatzbereit, sofern manuell hin- und hergeschaltet werden soll (per Schalter auf der Front oder per Fußschalter).

Radial SW8-USB_Testaufbau

Mein Testaufbau: 15″ MacBook Pro als Main-Computer, 11″ MacBook Air als Havarie-Computer. Auf beiden läuft das gleiche Ableton Live Projekt mit vielen, vielen Backing-Tracks für den Gig.

Möchte man den Radial SW8-USB automatisch schalten lassen, geschieht dies zum Beispiel über einen 1 kHz Pilotton. Dieser muss selbst generiert werden (zum Beispiel in der DAW) und auf die Ausgänge 9-10 (S/PDIF) geroutet sein. Der Auto-Switch-Schalter auf der Rückseite muss in der „Tone“-Position stehen. Sobald dieser Ton am Radial SW8-USB anliegt, leuchtet auf der Rückseite die Playback-Activity-LED der jeweiligen USB-Buchse. Für eine Überwachung per MTC stellen wir den Auto-Switch-Schalter auf der Rückseite auf MTC. Die Computer müssen nun so eingerichtet werden, dass sie MIDI-TIME-CODE an den Radial SW8-USB senden. Sobald MTC anliegt, leuchtet die Playback-Activity-LED am Radial SW8-USB grün.

Sind beide Computer entsprechend vorbereitet, kann der Schalter für Auto-Switch auf der Front aktiviert werden. Startet und stoppt man nun den Main-Computer, stellt man fest, dass der Radial SW8-USB dennoch auf Eingang A bleibt und nicht schaltet. Das hat damit zu tun, dass nur dann geschaltet wird, wenn von beiden Computern tatsächlich ein Pilotton oder MTC am Radial SW8-USB anliegt. Nutzt man Sequencer oder Backing-Tracks, sollten beide Computer stets synchron laufen. Dies geschieht über das Senden eines MMC-Befehls (MIDI MACHINE CONTROL) per am Auto-Switcher angeschlossenen Fußschalter. Wurden beide Rechner synchron gestartet und senden Pilotton oder MMC an den Radial SW8-USB, kann man diesen getrost vergessen und sich auf die Performance konzentrieren. Im Havarie-Fall geschieht alles vollautomatisch und im Idealfall merken Publikum und Bandkollegen nichts vom Ausfall des Main-Computers.

Radial SW8-USB_Havarie-Computer

Das kleine MacBook Air soll den Main-Computer im Falle einer Havarie kurzfristig ersetzen. Ableton Live benötigt nicht viel Leistung, so dass das in diesem Fall problemlos möglich ist.

Testaufbau

Für den Testaufbau habe ich Ableton Live verwendet. Auf meinem MacBook Pro und einem MacBook Air als Havarie-Computer wurde das gleiche Live-Projekt geöffnet. Zwei Backing-Tracks sollten zueinander synchronisiert werden. Für das Zuspielen des 1 kHz Sinustons wurde ein kostenloses Plugin (TW Tone Generator) für die Live-Erweiterung „Max For Live“ verwendet. Auf beiden Computern wurde dieser Pilotton auf die Ausgänge 9/10 (S/PDIF) geroutet. Hat man das richtig gemacht, leuchten am Radial SW8-USB vorne die beiden Playback Activity LEDs A und B. Startet man nun beide Projekte synchron, hört man auf den Ausgängen des SW8-USB die Signale, die von meinem MacBook Pro übertragen werden. Für die Simulation des Super-GAUs habe ich den Kanal mit dem Pilotton am MacBook Pro stummgeschaltet. Ohne ein Anzeichen für einen Fehler läuft die Wiedergabe mit dem Signal vom MacBook Air weiter. Kein Aussetzer, kein Knacken auf den Lautsprechern. Das einzige Knacken kommt vom Relais im Radial SW8-USB. Beeindruckend. Gleiches gilt für die manuelle Umschaltung. Egal was man tut (man kann auch den Stecker ziehen), hier muckt nichts auf, alles läuft weiter. Absolut professionell. Was will man mehr?

Radial SW8-USB_Normalbetrieb

Alles in bester Ordnung. Beide Rechner laufen synchron und senden kontinuierlich einen Pilotton an den Radial SW8-USB.

Radial SW8-USB_Ernstfall

Der Ernstfall ist eingetreten: Der SW8-USB hat diesen sofort erkannt und automatisch die Audioausgabe auf den Audio-Stream vom MacBook Air umgeschaltet – ohne Verzögerung, ohne Knackser

Wer braucht den Radial SW8-USB?

Ein Havarie-System sollte eigentlich immer am Start sein, wenn man mit einem Computer auf die Bühne geht. Besonders dann, wenn man mit Backing-Tracks arbeitet oder der Computer auch für die Steuerung von Geräten wie Effekten, Licht oder Beamer-Präsentationen zuständig ist, ist ein Havarie-System eigentlich unumgänglich. Ein Ausfall bedeutet sonst den Abbruch des Konzerts. Schon ein Neustart des Rechners und eventuell sogar der daran angekoppelten weiteren Systeme erzeugt eine unschöne Zwangspause.

Dass viele Bands auf so ein Backup verzichten, hängt einzig und allein mit den Anschaffungskosten zusammen. Diese liegen im Falle des Radial SW8-USB Auto Switchers 2199,- Euro plus die Kosten für ein weiteres MacBook Pro samt Software. Dass wir selbst mit günstigeren (und weniger leistungsfähigen) Modellen der MacBook Pro-Reihe schnell bei einem Gesamtpreis von über 6000,- Euro landen, kann jeder selbst schnell überschlagen. Das muss man als Musiker erst einmal einspielen.

Interessant ist der Radial SW8-USB Auto Switcher deshalb vor allem für sehr gut gebuchte Tour-Musiker, die ihr Equipment täglich Stage-Hands anvertrauen müssen und schon allein deshalb ein hochwertig und stabil verarbeitetes Produkt benötigen. Wer schon zwei Laptops samt Interfaces besitzt oder lieber auf Windows statt MacOS setzt, findet im Radial SW8 eine preisgünstigere Alternative. Dieser kostet 1375,- Euro Straßenpreis. Verzichten muss man dann auf das integrierte Audiointerface. Wenn das immer noch zu teuer ist, ein Havarie-System aber unverzichtbar, bleibt das oben erwähnte iConnectivity Play Audio 12, was ebenfalls einen sehr guten Job verrichtet, gerade bei vielen US-amerikanischen Profi-Bands im Einsatz ist, und mit nur 495,- Euro nicht viel teurer ist als die meisten anderen Interfaces. Zudem bietet es mit Ethernet-MIDI auch noch ein anderes interessantes Feature. Auf die „bullet-proof“ Verarbeitung des Radial SW8-USB Auto-Switchers muss dann aber verzichtet werden, außerdem muss man mit symmetrischen TRS-Ausgängen auskommen und auf die doppelte Absicherung mit zwei Netzteilen verzichten.

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Fazit

Erstklassige Verarbeitung, hochwertige Audiokomponenten, hohe Stabilität und vor allem extrem hohe Betriebssicherheit, das sind die Merkmale, die den Radial SW8-USB Auto-Switcher auszeichnen. Dass man einen Auto-Switcher für ein Havarie-System mit diesen Qualitätsmerkmalen nicht zum Taschengeldpreis bekommt, versteht sich von selbst. Das gilt aber für alle Produkte des Herstellers Radial, die aber eben auch für ihre erstklassige Verarbeitung und exzellente Audioeigenschaften bekannt sind. Für alle Tour-Musiker mit vollem Terminkalender, die auf einen einwandfreien Betrieb ihrer Computer-gestützten Systeme auf der Bühne angewiesen sind und sich einen Ausfall während des Konzertes schon aufgrund ihres Rufs nicht leisten können, dürfte der Preis dennoch zweitrangig sein.

Plus

  • erstklassige Audioqualität
  • hochwertige Verarbeitung und Stabilität
  • zwei Netzteile für noch mehr Sicherheit
  • integriertes 24 Bit/192 kHz Audiointerface
  • Monitorausgänge
  • XLR-Ausgänge mit Mic- und Line-Pegel auf der Front
  • Funktionalität

Minus

  • nur für Mac
  • hoher Anschaffungspreis

Preis

  • 2199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    spookyman

    Toller Bericht, vielen Dank.
    Ja, über 2’000 Euros ist nicht gerade günstig. Die Hardware Qualität von Radial ist aber wirklich hervorragend. Ich besitzte den SW8 zwar nicht…aber dafür der KL8 Rackmixer. Fast unzerstörbar, und die Audioqualität ist absolut fantastisch. Wirklich tolle Hardware, für den harten Toureinsatz.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @spookyman Die Hardware ist wirklich extrem wertig. Das rechtfertigt dann am Ende auch den Preis. Würde ich als Keyboarder in einer viel gebuchten Band spielen und mit Software Instrumenten oder Backing Tracks auf der Bühne arbeiten, wäre das in jedem Fall meine Lösung. Das iConnectivity Interface macht den Job zwar auch gut, die Wandler und auch die Verarbeitungsqualität können mit dem Radial-Gerät aber nicht mithalten. Es ist aber dennoch gut, dass es auch für nicht so gut betuchte Musiker eine Redundanzlösung gibt, die günstiger ist.

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