Es läuft: Der Sequencer des LinnStrument 128
Als sei dies alles nicht schon genug, verfügt das LinnStrument 128 seit Firmware-Version 2.0.0 auch noch über einen eigenen Sequencer, der ebenfalls auf der Spielfläche visualisiert wird. Sämtliche Einstellungsoptionen für den Sequencer finden sich hingegen rechts von der Spielfläche beschrieben. Mit dem Sequencer lassen sich gemäß der Split-Funktionalität zwei verschiedene Klangerzeuger ansteuern. Sequenzen können eine maximale Länge von 32 Schritten haben, wobei je Split-Hälfte verschiedene Sequenzlängen programmierbar sind. Damit steht der Kreation von Polyrhythmen nichts im Wege.
Pro Split können insgesamt vier Sequenzen erstellt werden, zwischen denen man unabhängig voneinander hin und her schalten kann. Pro Schritt wiederum lassen sich bis zu vier Noten gleichzeitig ansteuern. Für jede Sequenz kann man überdies festlegen, ob deren Noten als Viertel, Achtel, Sechzehntel, als entsprechende Triolen oder punktiert wiedergegeben werden. Zusätzlich kann man für jeden einzelnen Schritt die Dauer, die Anschlagsstärke, die Tonhöhenbeugung und die Intensität der vertikalen Modulation bestimmen.
Eine Sequenz wird in bis zu vier Abschnitten von je acht Schritten angezeigt. Zwischen den Ansichten der einzelnen Teilabschnitte lässt sich auf dem Spielfeld leicht umschalten. Ein Teilabschnitt kann überdies als Loop wiedergegeben werden. Weitere Wiedergabemodi sind vorwärts, rückwärts sowie vorwärts und rückwärts. Diese insgesamt vier Modi lassen sich spontan aktivieren und tragen unmittelbar zur Variation des wiedergegebenen Materials bei. Sequenzen lassen sich außerdem für jede Split-Hälfte separat stummschalten. Auch die schnelle Programmierung von Sequenzvariationen ist möglich, da sich einzelne Sequenzen sehr einfach kopieren und in einen anderen Sequenz-Platzhalter einfügen lassen. Man hält dafür nur die Zelle gedrückt, die die zu kopierende Sequenz triggert, bis sie zu blinken beginnt und drückt anschließend die Zelle für die Zielsequenz, bis diese zu blinken beginnt.
Schließlich bietet der Sequencer noch drei verschiedene Noteneingabemodi. In der Notenansicht werden die Noten über den Sequenzschritten standardgemäß angezeigt, das heißt in Reihen, die zueinander in einem Quartabstand stehen, so man diese Einstellung mithilfe der globalen Parameter nicht geändert hat. In der Skalenansicht werden über jedem Sequenzschritt nur die zu einer gewählten Tonart gehörigen Noten angezeigt und ausgegeben. In der Ansicht Drums werden hingegen für Drum Racks typische MIDI-Notenwerte ausgegeben, die man auch frei konfigurieren kann.
Hat man eine Gruppe von bis zu jeweils vier Sequenzen pro Split-Hälfte programmiert, so kann man diese als ein Projekt speichern. Insgesamt stehen für solche Projekte 16 Speicherplätze zur Verfügung, mit deren Hilfe sich umgekehrt auch Projekte laden lassen. Ein wirkliches Limit ist damit jedoch nicht gesetzt, da sich solche Projekt-Ordner auch exportieren und auf dem Computer speichern lassen. Äußerst praktisch ist auch, dass im Menü zum Speichern und Laden von Projekten das zuletzt gespeicherte Projekt in einer anderen Farbe als die anderen 15 Projekte angezeigt wird, um daran zu erinnern, welches Projekt zuletzt gespeichert wurde. Spätestens hier wird klar, dass es sich beim Sequencer nicht um ein zusätzliches Gimmick handelt, sondern um eine wirklich ausgeklügelte Erweiterung, die das LinnStrument 128 vor allem für den Live-Betrieb enorm bereichert.
Videobeispiel
Da es für eine Demonstration des LinnStrument 128 wenig sinnvoll ist, einfach nur Klangbeispiele zu produzieren, habe ich mich stattdessen für das Videoformat entschieden. Alle verwendeten Klangquellen werden darin eingeblendet.
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Der beste Control der mir bekannt ist ist!
In der Tat ein sehr vielversprechendes Konzept, das herkömmliche Tastaturen und weitere Alternativ-Controller wie Blaswandler hervorragend ergänzt.
MPE mag zwar ein Midi-Protokoll sein, aber meiner Meinung nach schreit dieser Controller geradezu danach, auch noch mit einer Reihe frei zuweisbarer CV-Ausgänge ausgestattet zu werden. Vor allem die Modularwelt dürfte es Roger Linn sicher danken.
@Tolayon Mit dem richtigen Modul, wie z.B. dem FH-1 von Expert Sleepers, ist die Eurorack-Integration bereits machbar.
https://www.youtube.com/watch?v=vLWDuOWdSHc
Bei dem Amazona YouTube Video muss ich leider feststellen dass mich das linnstrument nicht überzeugen könnte, gäbe es nicht noch weitere Videos welche die Stärken dieses Controllers besser zeigen. Es zeigt auch, dass man Üben muss um die Vorteile zu nutzen und besser zu klingen als mit einem stink normalen Keyboard!