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Test: Roland Soundboards für JV und XP Synthesizer

(ID: 3435)

SR-JV80-02 ORCHESTRALI

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Immer wieder gerne probiert: Das Orchester aus dem Rompler! Mal ehrlich, hat schon jemals jemand eine Version der VIER JAHRESZEITEN au s einem Sampler oder Rompler gehört, die auch nur annähern nicht nach GM-Box klang und Vivaldi als Zombi aus dem Grab steigen hat lassen?

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Wir haben deshalb keine Wunder erwartet, waren aber dennoch angenehm überrascht über das einhellige Testergebnis. Die Karte ORCHESTRAL kann ohne weiteres mit so mancher Orchester CD-ROM mithalten die ein vielfaches an Speicherplatz anbietet. Auch hier haben sich die Programmierer wieder viel Mühe gegeben und vor allem die Modulationsmöglichkeiten der JV-Synthese ausgereizt. Vor allem Leonard war besonders angetan mit dem Gedanken an die nächste Walzerorgie ala Strauss, während Mathias die Einsatzmöglichkeiten für Filmmusik lobte. Da ich selbst ein Verfechter rein elektronischer Klangwelten bin, hielt ich mich vornehmlich zurück.

SR-JV80-03 PIANO

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Nein, die Pianos haben uns allen nicht wirklich gefallen. Zumindest nicht für solistische Klangeinlagen klassischer Musik. Das hatten wir alle drei schon besser gehört, wenn auch nicht aus einem Rompler, sondern aus sogenannten E-Pianos oder Samplern. Hier macht sich dann doch der geringe Speicherplatz der Roland-Karten in kurzen Loops und Samplesprüngen bemerkbar.

Andererseits haben wir aber aus Romplern auch noch kein besseres Piano gehört. Egal ob aus KORG´s Trinity oder den ALESIS QS Synthesizern. In dieser Kategorie liegt diese Karte sicher in den Charts ganz oben, aber im direkten Vergleich zu einer ausgezeichneten Piano-CD-ROM fehlts eben doch.
Für die Begleitung in Pop-Stücken reichen die Pianos allemal und schließlich finden sich auf der Karte auch Keyboards ala Wurlitzer, Rhoads und Clavinet, die uns sehr gut gefallen haben.

SR-JV80-04 VINTAGE

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Da klingelte es in meinen Ohren, nachdem ich Namen wie Prophet 10, Prophet VS, D50 und JX8P auf der Patch-Liste entdeckte.
Nun werden sie sich fragen, was gibt es denn da großartig zu sampeln? Verfügten doch die meissten Vintage-Synthesizer nur über wenige Grundwellenformen wie Sägezahn, Sinus oder Pulse.
Da haben sich die Roland-Programmierer schließlich selbst überlistet. Sie lagen zwar richtig in der Annahme, daß z.B. die Sägezahnwellenformen aus einem Jupiter 8 anders klingen als aus einem Minimoog, doch zum finalen Klangunterschied kommt es durch die unterschiedlichen Filter und Bausteine die so eine Wellenform durchläuft bis sie den Audioausgang erreicht.

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Da die Wellenformen dieses Boards aber, egal woher sie ursprünglich stammen mögen, immer durch die Klangerzeugung der JV-Synthesizer geschleust werden, kann unmöglich der Klangeindruck eines Jupiter 8 oder eines Mini-Moog entstehen. Das ist auch der Grund warum gute CD-ROMS von Vintage-Synthesizern nicht auf die Syntheseformen der Sampler zurückgreifen, sondern den gesamten Klangverlauf in verschiedenen Variationen beinhalten. Das hätte natürlich den Platzbedarf dieser Karte bei weitem gesprengt. Dieser Versuch ist den Roland-Programmierern also definitiv mißlungen. Nichtsdestotrotz ist das Vintage-Board aber randvoll mit ausgezeichneten Synthesizersounds von Digital über Hybrid bis Analog. Die ausgezeichneten Digitalfilter der JV Synthesizer bringen teilweise das richtige Analogfeeling mit sich, wenn auch nicht ganz so lebendig und druckvoll wie bei den Originalen.
Wer also eine reichhaltige Auswahl an Synthesizer-Sounds benötigt, der kann getrost zu dieser Karte greifen.

SR-JV80-05 WORLD

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THE WHOLE WORLD IN A BOX… Hier mischt sich aus aller Welt Schlagwerk, Zupf- Streich- und Blasgedudel die unserem heimischen Kulturkreis immer vertrauter werden….. (dank populärer Musik, die immer öfters auf Kalimbas, Gamelans und Sitars zurückgreift).
WORLD ist IN oder etwa schon wieder OUT? Wir waren uns alle drei einig, daß ein Schuß Exotik in keiner Pop-Produktion fehlen sollte.

Sie machen das Salz in der Suppe. 255 Patches mit allem was das Herz begehrt wie australische Digeridoos, tibetanische Glocken, afrikanische Balafons (ähnlich wie Marimbas) und südamerikanische Flöten. Doch das Highlight dieser CD-ROM, da waren wir uns alle einig, sind die umfassende Auswahl an ethnischen Schlaginstrumenten. Rain-Sticks, Talking Drum, Cuicas und vieles mehr vom Feinsten.
Übertroffen wird diese Karte nur noch von der Karte ASIA, die wir weiter unten noch vorstellen.

SR-JV80-07 SUPER SOUND SET

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Man hatte wohl auch bei ROLAND gemerkt, daß das Board POP-Expansion (siehe oben) überholt schien, und so bietet das SUPER SOUND SET ebenfalls den ganzen Fundus üblicher Workstation-Querschnitte allerdings manigfaltiger und moderner.
Ganz besonders gut haben uns hier die Bläsersätze gefallen sowie die Gitarren. Im direkten Vergleich mit dem Pop-Board fällt vor allem auf, daß das SUPER SOUND SET Allerweltsklänge wie „Streicher“ einfach NEU interpretiert und frisch programmiert hat.
Diese Karte fanden wir einstimmig gut.

…und schon hatte uns ROLAND überlistet!!! „NEU interpretiert und frisch programmiert?“ Denkste! Leonard nennt einen in die Jahre gekommenen ROLAND U-220 Expander sein eigen. Sozusagen ein Vorläufer der JV-Synthesizer, den man mit PCM Karten anstatt Boards erweiterte.
Und tatsäächlich, die gleichen Samples die sich auf diesen Karten befanden, befinden sich nun auf diesem Set. Quasi Recycling. Nach langem Suchen wurde uns das schließlich durch das Kleingedruckte auf der Anleitung zum Board auch bestätigt. Macht aber nix. Die ROLAND Jungs waren ihrer Zeit immer schon weit voraus und wir finden die Karte trotzdem gut.
Nur wer einen Roland „U“ Synthesizer zu Hause hat, sollte vielleicht die Finger von dieser Karte lassen.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    warum habt ihr die Boards SR-JV80-06 „Dance“ & SR-JV80-19 „House“ nicht mit auf eurer Liste?

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Also das „Dance“ hatte ich mal in einem 880er stecken, den ich gebraucht gekauft habe, und das war m.M. nach das wirklich schlimmste aus der Reihe (von denen, die ich kenne).

      Meine persönlichen Lieblings-Expansions (die Reihenfolge ist willkürlich):
      Orchestra I
      Orchestra II
      World
      Asia

      Meine Daumen-runter-Expansions:
      Dance
      Techno
      HipHop (obwohl hier einige witzig-kranke Orgeln und Bässe zu finden sind, die man ordentlich verbiegen und dann auch nutzen kann)
      Session (überflüssig, weil irgendwie schon im Standard 1080/2080 weitgehend abgedeckt)

      Gerne ausprobiert hätte ich mal die Vocal, aber da sind mir die Gebrauchtpreise wirklich zu happig.

      • Profilbild
        Atomicosix

        Also das Session-Board war eine unbedingte Erweiterung für den XP 80, daher auch für seine Nachfolger wie den JV2080. Roland hat das auch so gesehen denn einige XP 80 Demos (von Diskette) haben auf das Session zurückgegriffen.

        Früher war Keys of 60&70 auch empfehlenswert – heute gib es wesentlich bessere Vintage Sounds.

      • Profilbild
        Despistado

        Soooo schlecht finde ich Dance & Techno-Board eigentlich nicht.
        Beide sind aber logischerweise alles andere als zeitlos, da sie ja eben einen vor bald 20 Jahren modernen Musikstil abdecken.
        Aber die Sounds sind für die anvisierten Genres schon verwendbar, wenn vielleicht auch nicht unbedingt die besten.

        Dass das Session-Board im Grunde nur mehr Sounds der Art bietet wie sie ja bereits vorhanden sind ist schon wahr, allerdings möchte ich es nicht missen.
        Es ist eine wirklich sinnvolle Ergänzung die man zwar nicht unbedingt ganz dringend braucht aber wenn man sie mal hatte will man sie nicht mehr missen…;)
        Geht zumindest mir so.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Despistado Die Sounds sind sicherlich Geschmackssache, was aber mein Hauptkritkpunkt ist, ist die große Anzahl an Loops, die man nun wirklich NULL gebrauchen kann.
          Das ist bei der HipHop-Karte zwar ähnlich, da finde ich persönlich aber dann doch Geschmack an dem einen oder anderen Trashsound….
          Daher hab ich die dann doch behalten :)

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe auch lange Jahre mit fast allen Roland-Boards zu tun gehabt.

    Meine Favouriten waren:
    Pop (bis Heute immer noch eine unter den brauchbarsten Boards)
    Session (allein schon wegen dem Choir)
    World (viele neuartige Multi-Samples)
    Asia (ähnl. World)
    Vintage (gute Synth-Ergänzung)
    Super Sound Set (ich liebe das U-110 – Piano)
    Keys 60 + 70 (Orgeln und E-Pianos on mass)

    Meine „schlimmsten“ waren:
    Dance 06 (bis auf die Loops war wirklich gar nichts zu gebrauchen, auch nicht subjektiv; denkt nicht mal dran, Euch dieses Board zuzulegen)

    Vocal (statt nur 2 Stereo-Chöre [p + f] von Spectrasonic wären 4 grundverschiedene gemischte Mono-Chöre
    die Wohltat gewesen und hätte sinnvolle Abwechselung in das Board gehaucht.
    Diese Doo-Whap-Daoo-Scat-Samples kann (und will) doch wirklich niemand mehr hören.
    Aufwändige Stereo-Hallelulias u.ä. Vox-FX rauben viele Bytes und sind kaum zu gebrauchen . . .

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    . . . Achtung, viele Waves sind doppelt vorhanden,
    so ist z.B. das Choir-Multisample auf „Pop“exakt das selbe, wie das vom Orchestral 1.
    Oder noch schlimmer, nicht nur doppelt, sogar kürzer geloopt,
    wie z.B. auf Orchestral 1: hier befinden sich Multisamples,
    welche 1 zu 1 auf Super-Sound-Set enthalten sind, jedoch eine kürzere Loop-Schleife aufweisen.

    2015 habe ich meinen JV-2080 mit allen Boards verkauft.
    Just for Fun machte ich mir vor dem Verkauf nochmal die Mühe
    und hörte mir ALLE Multisamples mittels eines initialisierten Patches an
    und erstellte mir eine „Best-Of“-Liste aus hunderten Multisamples meinen
    letzten 8 Boards, von welchen ich mich nur schwer trennen konnte (auch die internen).
    Neben ein paar Dutzend Drum- und FX-Samples waren es nur 65 Multisamples (intern+ 8 Boards).

  4. Profilbild
    Synclavier

    Ich habe immer noch einen guten alten Roland JV-1080 mit zwei Expansionsboards hier bei mir rumzustehen. Zum einem ist es die Roland SR-JV80-02. Als Klassik beeinflusster Mensch mit einer Neigung zu orchestralen Klängen war diese Karte quasi ein Muss. Es gibt da so viele schöne String-Sounds, die zum Dahinschmelzen sind. Weiterhin gibt es viele Brass-Sounds die man von einem Orchester kennt, Chöre, Glockenspiele usw. Mein Traum war es schon immer: Das Orchester aus einem Sampler. Dank der „Orchestral-Karte“ wurde es immerhin zu einem Orchester aus einem ROMpler. Ich behaupte einfach mal, dass die Sounds immer noch recht hübsch sind. Selbstverständlich klingen die Sounds typisch nach Roland in den 90ern, aber ich mag diese Sounds irgendwie.
    Ein weiteres Erweiterungsboard, ist das Roland SR-JV80-09. Es gibt nicht viele Sounds auf der Karte, aber dafür sind sie in meinen Augen qualitativ hochwertig. Das enthält noch mehr schöne String-Sounds, warme Chöre, schöne Piano-Sounds. Eine schöne Qualität, wie man sie von Roland gewöhnt ist. Auch hier sind die Sounds natürlich veraltet und vielleicht ein Stück altbackend, aber ich hänge halt an den Roland-90er-Sound.

  5. Profilbild
    razormax

    also wenn ich mit nur einem sound/patch einen welthit mache
    wird das Dance Board schon berechtigt und gut sein, meint ihr nicht?

    über sound kann man ja streiten oder nicht, ich für meinen fall mag
    sowohl das Dance Hip-Hop Techno House Board auch
    World un EFX finde ich auch gut welche ich alle in meinem 2080 habe.

    Lediglich in meinem 1080 habe ich die Akkordeon Karte
    und find sie klasse, da mit kein Akkordeon bisher auf einer Expansion gefallen hat.

    Ansonsten sei gesagt, Guter Bericht und Übersicht

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @razormax razormax: „wenn ich mit nur einem sound/patch einen welthit mache
      wird das Dance Board schon berechtigt und gut sein“
      Da hast Du vollkommen Recht.

      Viele Musiker sind jedoch überhaupt nicht daran interessiert, die Masse zu befriedigen und einen Welthit zu landen. Ich sehe das so: Entweder man macht als Musiker die Musik, die einem selbst gefällt oder man macht als Geschäftsmann die Musik, die Chart-Hörern gefällt, die keine Ahnung vom Musikmachen haben.

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