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Test: Sonor AQ2 Stage Set, Schlagzeug

Sonor Silberpfeil Set

11. September 2020
sonor aq2 schlagzeug test

Sonor AQ2 Stage Set, Schlagzeug

Die Sonor AQ2 Serie repräsentiert seit 2017 die neue Mittelklasse im Sonor-Programm. Während man in der AQ1 Serie zwei Sets mit Birkenkesseln und komplettem Hardware-Satz in den Konfigurationen Studio (20,10,12,14,SN) und Stage (22,10,12,16,SN) anbietet, kann der Kunde in der AQ2 Serie aus fünf Sets mit Ahornkesseln auswählen: Stage, Studio, Bop (18,12,14,SN), Safari (16,10,13, 13SN) und Martini (14, 8, 13, 12SN).  Außerdem sind alle Trommeln auch einzeln erhältlich. Die AQ2 Sets werden aber als reine Shellsets ohne Hardware (bis auf den Tomhalter natürlich) angeboten. Außerdem gibt es eine größere Anzahl an Finishes.

Knapp 1.200 Euro muss man für unser Testkit – das Sonor AQ2 Stage Set – im schönen Titanium Quartz – einem Hochglanzlack – hinblättern. Wer sich beispielsweise für das gleiche Set im White Pearl Folienfinish entscheidet, kann den Preis unter die 1.000er Marke drücken und die Sets mit nur zwei Toms und kleineren Größen sind sowieso günstiger. Ein Martini Kit mit 14er Bassdrum gibt es schon für 700,- Euro.

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Schauen wir mal, ob zu diesem Kurs die sprichwörtliche Sonor-Qualität zu haben ist. Gebaut werden die Sets in China, das hilft, den Preis im Mittelklasse-Rahmen zu halten. Aber wenn die Qualität stimmt, ist das ja kein Problem.

Specs

Das erste, was einem beim Auspacken und Aufbauen ins Auge fällt, ist natürlich das Finish. Die Kessel unseres Testsets sind lackiert. Die Farbe nennt Sonor Titanium Quartz, sie sieht aus wie ein sehr feines Grey Sparkle und ist handwerklich astrein ausgeführt. Ein solches Finish würde auch einem teureren Set gut zu Gesicht stehen. Des Weiteren bietet Sonor die Lack-Finishes Aqua Silver Burst, Brown Fade, Transparent Stain Black und das Folien-Finish White Pearl an.

Test Sonor AQ2_2

Geschraubtes Typenschild auf feinem Lack

Bei den Größen hat man die Wahl aus 14″, 16″, 18″, 20″ und 22″ Bassdrums, 8″, 10″ und 12″ Toms, 13″, 14″ und 16″ Floor Toms sowie 13″ und 14″ Holz- und einer 14″ Stahl-Snare. Das sollte reichen. Wer ein klassisches Rockbesteck mit 24″ Kick und großen Toms sucht, muss bei Sonor zu den SQ oder Prolite Serien upgraden. Alle anderen sollten hier fündig werden.

Die Kessel des Sonor AQ2 Studio Sets bestehen aus sieben Lagen Ahorn, genauer gesagt vier Lagen kanadischem und drei Lagen chinesischem Ahorn. Bei der Bassdrum kommen wir damit auf gut 7 mm Wandstärke, bei Toms und Snare auf knapp unter 6 mm. Die Kesselgratungen sind im klassischen 45 Grad Winkel geschnitten und absolut makellos. Das gilt auch für die restliche Verarbeitung der Kessel. Die innere Lage Ahorn ist Stoß an Stoß gefertigt und so perfekt gemacht, dass man die Naht nicht fühlen und nur bei sehr genauem Hinschauen überhaupt erkennen kann. Am Holz gibt es also überhaupt nichts auszusetzen.

Test Sonor AQ2_3

Pro Hardware Features rundherum

Auch die Hardware an den Kesseln wirkt schon auf den ersten Blick hochwertig und superstabil. Die Lugs erinnern an die der teuren Pro Lite, SQ1 und SQ2 Serien, verzichten aber auf eine Bridge-Konstruktion und liegen ganz am Kessel an. Die Stimmschrauben laufen präzise in den Gewinden und sind mit Kunststoffscheiben unterlegt. Die Spannreifen sind kräftige Stahlspannreifen, nicht die dünnen Reifchen, die man sonst schon mal bei China-Sets findet.

Ein weiteres Highlight sind die geschraubten AQ2 Typenschilder, wobei sie für meinen Geschmack einen Hauch kleiner hätten ausfallen dürfen, sowie das Smart Mount Tomhaltesystem, das lediglich an 2 Böckchen montiert ist. Ich habe mich in vergangenen Tests immer mal darüber beschwert, dass Tomhalter heutzutage manchmal absurde Proportionen aufweisen. Da wird jegliche Optik einem (angeblich) noch besseren Schwingungsverhalten geopfert, von 8er und 10er Toms sieht man manchmal kaum noch den Kessel. Da kann ich Sonor zu dieser schlanken und trotzdem stabilen und funktionalen Konstruktion nur gratulieren. Hoffentlich wird das zum Trend! Die Abhebung an der Snaredrum ist vom Prinzip eine einfache Throw-off Mechanik. Sie ist massiv, läuft präzise und lockert sich nicht.

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Die Qualität der Hardware setzt sich bei Floortom-Brackets und Beinen sowie den Bassdrum-Füßen und der Rosette fort. Alles stabil und gut durchdacht. Der mitgelieferte Doppeltomhalter mit Ball-Clamps hält die Toms bombensicher. Auch die Verchromung aller Metallteile ist top und bietet keinen Anlass zu Kritik.

Mein einziger, kleiner Kritikpunkt an dieser Stelle gilt den Bassdrum-Claws. Hier hätte ich mich über massivere Versionen im Stil der SQ-Serien gefreut, das hätte noch besser zum qualitativen Gesamteindruck des Sets gepasst. Aber ich weiß – das wird dann wieder teurer.

Test Sonor AQ2_4

Schöne Aussicht

Wie klingt das Set?

Wie in dieser Preisklasse üblich, ist das Sonor AQ2 Stage Set mit Remo UT Fellen aus chinesischer Produktion ausgestattet. Powerstrokes auf der Bassdrum, weiße raue Ambassador auf Toms und Snare und klare Ambassador Resofelle bei den Toms. Diese haben natürlich nicht die Qualität von Remo USA Fellen, aber bei diesem Test sind sie mir überhaupt nicht unangenehm aufgefallen, denn alle Trommeln klingen auch damit schon sehr gut.

Die Bassdrum habe ich ungedämpft belassen. Das ist eigentlich nicht so mein Ding, aber die Trommel klingt auch so schon superfett. Keith Carlock lässt grüßen. Die Toms lassen sich leicht stimmen und klingen Maple-typisch offen, transparent und mit dem richtigen Maß an Sustain. Mit Emperor oder G2 Fellen kann man den Sound leicht noch fetter machen. Auch die Snaredrum hat mich überzeugt. Die Ansprache ist gut und besonders in mittlerer Stimmung klingt die Trommel knallig mit genug Bauch. Auch hier kann der Eigentümer/die Eigentümerin irgendwann mal auf bessere Felle und vielleicht auch einen noch besseren Teppich upgraden. Dann hat man eine absolut professionelle Snare mit vielseitigem Sound. Das Set zu spielen, ist eine Freude. Für Ohren und Augen.

Die Klangbeispiele sind mit folgendem Equipment gemacht worden:

Im „NoFX“-Beispiel hört ihr das reine Drumset, im „FX“-Beispiel habe ich dies mit etwas EQ und Kompression bearbeitet. Die Becken sind PAISTE 2002 Black Label: 16″ Big Beat HH, 20″ und 22″ Big Beat

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Fazit

Sonor waren schon immer bekannt für ihre Hi-End-Sets – Made in Germany. Sonor ist einer der ältesten Drumhersteller der Welt – die Leute wissen, was sie tun. Und auch in der Mittelklasse gibt man sich keine Blöße – auch wenn die Trommeln in Fernost gebaut werden. Die Kessel der Sonor AQ2 Sets sind aus Ahorn, top verarbeitet und klingen vom Fleck weg hervorragend. Die Hardware an den Kesseln ist superstabil und funktional. Das Finish würde auch einem teureren Set gut zu Gesicht stehen.

Für etwas über 1.000,- Euro bekommt man ein richtig gutes Set mit vielen Pro-Features, mit dem man sich auf jede Bühne und in jedes Studio wagen kann. Da es 5 vorkonfigurierte Sets in der AQ2 Serie gibt und alle Drums auch einzeln erhältlich sind, ist der Kreativität beim Zusammenstellen eines persönlichen Sets keine Grenze gesetzt. Von mir gibt es drei dicke Sterne.

Plus

  • Finish
  • Verarbeitung
  • Kessel
  • Sound
  • Hardware

Preis

  • 1.169,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    tammy

    Vielen Dank für den fundierten Test. Ich hatte früher mal ein Sonor Set und war sehr zufrieden damit, scheint als ob die weiterhin tolle Arbeit leisten!

    • Profilbild
      Peter Zettl RED

      @tammy Hi tammy,
      das tun sie. Demnächst gibt’s hier auch einen Testbericht eines Sonor Hi-End Sets. Stay tuned!

  2. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Und positiv anzumerken, dass wieder Drums im Amazona-Programm mit Herrn Zettl sind. Hab’s definitiv vermisst! Hätte man meiner Ansicht nach ruhig größer Publik machen können als wie schleichend so peu à peu.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Jetzt weiß ich endlich über die Bedeutung des sog. Wunschtzettls.

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