Noch spartanischer geht es auf der Rückseite zu. Eine XLR-Buchse und die aufgeklebte Seriennummer sind hier zu finden.
Auf das Mikrostativ kommt das Orpheus mittels eines fest am Korpus angebrachten Haltebügels. Das schließt die Benutzung einer Mikrofonspinne aus, was für ein Großmembran doch eher ungewöhnlich ist. Bei näherer Betrachtung des Einsprechkorbes fällt allerdings auf, warum der so groß ausgefallen ist, die Kapseln sind in diesem Korb elastisch aufgehängt, ein integrierter Shockmount sozusagen. Das macht natürlich eine, bei anderen Mikrofonen oft zusätzlich zu bezahlende Spinne, überflüssig.
Optisch geht das Orpheus mit seinen schlichten Formen, deutlich sichtbaren Verschraubungen und der Farbgebung ganz klar in Richtung Retro, auf den ersten Blick würde ich es in die Mitte des letzten Jahrtausends einordnen. Ob es auch klanglich dahin geht, zeigt der Soundcheck.
Praxis
Dazu mein übliches Prozedere, zu allererst der Gesangstest.
Ich teste das Orpheus in Nierencharakteristik mit verschiedenen Einsprechabständen. Was sofort auffällt, ist der sehr direkte, offene Klang. Eine deutliche Höhenanhebung ist wahrzunehmen, die allerdings kompakt und angenehm klingt und sich schöner präsentiert als die viel zitierten metallischen „China-Höhen“. Der Mittenbereich verhält sich weitgehend unauffällig, auch die tiefen Stimmbereiche kommen deutlich, aber nicht überpräsent zur Geltung.
Witziges Design und anscheinend ganz gutes Mikro. Was will man mehr?
Warum haben es keine Klangbeispiele zum selbst anhören in diesen Artikel geschafft? Der bloße Text ist nicht hilfreich, Geschmäcker und Ohren sind verschieden.