Das Frequenzbild bestätigt diesen Eindruck, es ist zwar eine Bassanhebung vorhanden, die für die Stimme aber unerheblich ist, ab ca. 120 Hz verläuft die Kurve recht linear, steigt dann bei 2,5 kHz etwas an, um in einem deutlichen Peak bei 10 kHz zu enden.
Da das Mikrofon selbst kein LowCut-Filter besitzt, um unerwünschte Rumpelfrequenzen zu eliminieren, ist es angeraten, dies am Preamp oder später im Mix zu erledigen. Wobei sich das Orpheus hier durchaus gutmütig zeigt, die interne Spinne funktioniert tatsächlich recht gut, wie auch ein vorsichtiges Klopfen auf den Korpus zeigt.
Die Klang-Charakteristik bleibt bei verschiedenen Abständen weitgehend erhalten, ein ausgeprägter Nahbesprecheffekt ist nicht auszumachen, gute Voraussetzungen für eine dynamische Gesangsperformance.
Nun darf sich das Mikro an der akustischen Gitarre versuchen. Auch hier ist das Signal klar und direkt. Durch die Bassanhebung sollte das Mikro nicht zu sehr Richtung Schall-Loch zeigen, da sonst dröhnende Bässe zu stark in den Vordergrund geraten. Die Höhenanhebung kann etwas zu deutlich sein, was sich in ziemlichen Griff- und Schnarrgeräuschen, gerade bei frischen Saiten bemerkbar macht. Bei meinen Gitarren also kein Problem. Das Mittenband präsentiert sich druckvoll, mit etwas Nachbearbeitung am unteren und oberen Ende der Frequenzskala liefert das Orpheus ein wirklich überzeugendes Ergebnis ab.
Etwas problematisch ist an der Gitarre die schiere Größe des Mikros, irgendwie agiert man etwas gehemmt, wenn man so einen Klopper vor sich stehen hat, aber vielleicht geht das ja auch nur mir so.
Witziges Design und anscheinend ganz gutes Mikro. Was will man mehr?
Warum haben es keine Klangbeispiele zum selbst anhören in diesen Artikel geschafft? Der bloße Text ist nicht hilfreich, Geschmäcker und Ohren sind verschieden.