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Test: Sony Acid Pro 6.0d

(ID: 3205)

Die Tracks bestanden also sowohl aus kurzen Loop-Passagen, als auch aus mehrminütigen Instrumentalaufnahmen. Seinerzeit hatte ich unter Logic das Problem, keine dedizierten Loop Tools zu haben. Deswegen wurde das Arrangement in Ableton Live 3 gemacht, jede Spur gerendert und in Logic übertragen, da Live 3 ja noch keine MIDI-Funktionen hatte, welche ich jedoch benötigte. Für eine VSTi Basslinie also zuerst in Logic rein, rendern, danach in Live 3, Arrangement bauen, und dann wieder nach Logic… Alles ganz schön zeitraubend. Dabei gefällt mir auch heute der Umgang mit längeren Aufnahmen in Live noch nicht so recht.

ACID Pro 6 ist jetzt für alle diese Aufgaben bestens gerüstet, obwohl es im Detail meiner Meinung nach nicht an die Funktionen der Spezialisten heranreicht. Die große Stärke jedoch ist die gelungene Integration dieser Funktionalitäten (Multitrack/Loop/MIDI) in einem Programm. Hätte ich seinerzeit schon ACID Pro 6 besessen, hätte ich alle Aufgaben damit erledigen können. Denn in ACID Pro 6 hätte ich Multitrackrecording (Audio und MIDI) betreiben, gleichzeitig komfortabel mit Loops arbeiten und sogar noch das Mastering vornehmen können. Es ist nicht so, dass moderne DAWs diese Möglichkeiten nicht auch bieten könnten, jedoch erscheint mir, wie gesagt, die Integration all dieser Aspekte in ACID besonders gelungen und vor allen Dingen Musikergerecht zu sein.

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Mit wenigen Klicks kommt man zur Mehrspuraufnahme, kann komfortabel zwischen verschiedenen Takes auswählen und beliebige Punch-Ins setzen. Dazu gleichzeitig auch unkompliziert MIDI aufnehmen, um bei Synthesizer Parts auch nachher noch Veränderungen am Sound oder Noten vornehmen zu können.

Die Bedienung über Project-Sections ist ein weiterer Aspekt der Musikern sehr entgegenkommt. So kann man schnell mal eine Bridge durch eine Andere austauschen, oder Alternativen zu einem Intro testen. Die nun vorbildliche Einbindung von VSTi und VSTfx stellt dann auch Tüftler zufrieden, die hauptsächlich an den Loop-Funktionen interessiert sind. Die Steuerung per externer Hardware Controller lässt ACID Pro 6 endgültig in die Profiklasse der DAWs aufsteigen.

Fazit

Ich persönlich habe schon lange eine DAW gesucht, die all diese Aspekte vereint und eine solche Integration ist meiner Meinung nach noch keiner anderen DAW gelungen. Mutet das User Interface auch anachronistisch an, ist es dennoch übersichtlich und leicht zu erfassen, gerade auch für Neulinge in der Musikproduktion. Beachtet man noch die Tatsache, dass es eine abgespeckte Version gibt, die schon ab 150 € zu haben ist und es sogar eine kostenlose Einsteiger Version von ACID gibt, kann man ACID mit den eigenen Anforderungen wachsen lassen. Dabei bekommt natürlich preisliche Nachlässe bei Upgrades auf höhere Versionen.

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ACID Pro 6 ist zur echten Konkurrenz herangereift. Die Herangehensweise ist meiner Meinung nach gerade für Musiker, die ein primär Instrument spielen und eine unkomplizierte DAW suchen interessant, obwohl es auch Experimentatoren überzeugen kann. In Sachen Looping wird ein anderer etwas Ansatz als in Ableton Live verfolgt. Dieser ist weniger das intuitive Einspielen von loop-basierten Arrangements, sondern viel mehr das effiziente Handling von Loops auf der Timeline des Arrangements. Die volle Multitrackfähigkeit für Audio und MIDI Recording macht ACID auch für Mehrspuriges Live Recording interessant. Man erreicht hier sehr schnell überzeugende Ergebnisse. Das Interface mag Geschmackssache sein, vermittelt aber ein Gefühl von „hier kenne ich mich aus“ das es sehr an Standard-Windows-Interfaces angelehnt ist – eventuell könnten hier Skins Abhilfe schaffen, um ein weniger „fescher“ auszusehen. Die Integration von Control-Devices, anderen Programmen und VSTs ist vorbildlich. Obwohl die Stretch-Algorithmen ein wenig in die Jahre gekommen sind, fallen sie bei maßvollem Einsatz nicht unangenehm auf. Man wünscht sich jedoch mehr manuelle Manipulation. Ob die mitgelieferten PlugIns noch Zeitgemäß sind, sollte jedoch überprüft werden. Vor- sowie Nachteil ist: Sie klingen allesamt sehr brav und neutral.

Die Installation sollte auch unabhängig vom Windows-Installer durchgeführt werden können.

ACID Pro 6 ist auch in einer Deutschen Version erhältlich. Ein empfehlenswertes Programm, dass seinen Weg vom „Super Dooper“ Looper zur vollständigen DAW gemeistert hat. Detailverbesserungen in der Zukunft sollten das jetzt gelungene Gesamtpacket noch abrunden.

Auf der Website http://www.acidplanet.com hat man zudem noch Zugang zu einer Acid-Community, hier kann man seine Tracks hochladen, Samples von bekannten Künstlern herunterladen und an den regelmäßigen Remix-Contests teilnehmen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    kann man auch die lieder dateien auch zersetzen filtern?

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hmm – Wie ist das gemeint? Etwa mit MIDI Filter aus einem SOng mehrere Spuren extrahieren?

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    leider hat sony acid 6 einen sehr grossen haken. es kann bei vst-intrumenten (jedenfalls die, die ich probierte) keine eigenen settings abspeichern, sondern es sind immer, wenn man ein abgespeichertes projekt lädt, bei den vsti´s die standardeinstellungen geladen und man ist gezwungen, alles per hand wieder neu einzustellen oder innerhalb des vsti´s einzeln abzuspeichern. das katapultiert die software aus dem kreis der professionellen musik-sequenzer heraus.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      hm? natürlich funktioniert das. absolut einwandfrei bei mir

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