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Test: Swissonic Basic Router MKII

Stabile Verbindung zum digitalen Rackmixer?

17. November 2022

Swissonic Basic Router MKII

Digitale Mischpulte im Rack-Format sind immer häufiger bei Live-Auftritten anzutreffen. Einerseits weil sie preiswerter als die voll ausgestatteten Konsolen mit ihren automatisierten Fadern sind, andererseits weil sie mit geringem Platzbedarf punkten können. Beispielhaft zu nennen sind hier die Rack-Mixer der Behringer X Air Reihe und die in naher Verwandtschaft liegenden Midas MR Mischpulte. Aber auch Soundcraft hat mit der Ui-Serie drei Digitalmixer im Angebot, die in das Raster passen. Nicht nur diese genannten Kandidaten zeichnen sich durch integrierte Wi-Fi-Module aus und erlauben deshalb eine drahtlose Steuerung per App oder Browser. Das ist im Normalfall eine recht komfortable Lösung und scheint dem Anwender ein großes Maß an Bewegungsfreiheit zu versprechen. Doch leider gibt es genau an dieser Stelle manchmal einen Haken, denn die WLAN-Verbindungen über die integrierten Hotspots der Mixer sind nicht immer so stabil wie gewünscht oder die Reichweite der Funkverbindung ist eingeschränkt. Kurzum, es gibt immer mal wieder Probleme. Die Lösung kann ein externer Router wie der Swissonic Basic Router MKII sein.

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Hilfesuche im Internet

Diskussionsforen sind voll von Anwendern, die sich Hilfe suchend an Hersteller oder Kollegen mit ähnlichen Problemen wie kompletter Zusammenbruch des Netzwerks oder ständiger Abriss der Verbindung zum Mixer wenden.

Ungewolltes Schwitzen – oder besser gesagt, den glatten Horror – habe ich selber schon beim live Abmischen einer Band mit dem Soundcraft Ui24 über den integrierten Hotspot feststellen müssen. Hier war das WLAN-Netzwerk zur Steuerung via Android Tablet immer wieder total zusammengebrochen und mir stand beim Gig der Band der Schweiß auf der Stirn. Kontaktaufnahme zum Soundcraft Ui24 auch über andere Tablets oder fremde Smartphones führten nicht zum Erfolg. Dazu muss man wissen, dass die Mixer der Soundcraft Ui-Serie keine App zu Steuerung benötigen, sondern mit jedem Browser (neue Versionen) Kontakt halten können. Eigentlich ein guter Vorteil.

Ein Weg zur Umgehung dieser Problematik und zu einer stabileren Netzwerkverbindung kann also der Anschluss eines externen Routers sein, so auch die zahlreichen „Ratgeber“ in den Diskussionsforen. Natürlich neben einer festen Netzwerk-Verkabelung, die dann ganz sicher funktioniert. Aber das macht den Vorteil der mobilen Steuerung zunichte.

Test: Swissonic Basic Router MKII

Sollten mit dem Swissonic Basic Router MKII für unter 50,- Euro zahlreiche Probleme bei der drahtlosen Verbindung mit dem Rackmixer der Vergangenheit angehören? Die Konfiguration sollte dabei auch für nicht IT-Nerds wie mich einfach sein. Mit meinem Soundcraft Ui12 gehe ich der Sache auf den Grund und teste den Swissonic Basic Router MKII in genau dieser Disziplin. In meinen Bands haben wir übrigens noch die Mixer Soundcraft Ui16 und Soundcraft Ui24 am Start – wollte es nur erwähnt haben.

Auch wenn ich jetzt an einem konkreten Beispiel die Funktion des Swissonic Routers teste, soll dieser Bericht keine Anleitung zum Anschluss des Basic Router MKII an Digitalpulte der Marke Soundcraft Ui sein. Und für alle die, die es noch nicht wissen, Swissonic ist eine Marke des Musikhauses Thomann.

Dual Band Swissonic Basic Router MKII

Geliefert wird der Router in den Abmessungen 175 x 37 x 128 (B x H x T) mit fest verbauten und umgelegten Antennen. Die Höhe mit aufgestellten Antennen beläuft sich auf rund 180 mm. Ein 9 V Steckernetzteil gehört ebenso zum Lieferumfang wie das 90 cm lange weiße CAT 5e Netzwerkkabel und Bedienungsanleitungen in Deutsch und Englisch.

Test: Swissonic Basic Router MKII

Die Antennen können einzeln ausgerichtet werden

Das Gehäuse aus leichtem Kunststoffmaterial bringt lediglich 232 g auf die Waage. Das ist nicht unwichtig, denn beim Live-Einsatz sollte man für das Fliegengewicht eine sichere Standfläche haben. Übertragen wird in den beiden WLAN Bändern 2,4 GHz und 5 GHz. Das ist auch die Erklärung, warum es an der Oberseite vier Rundstrahlantennen gibt. Jeweils zwei Antennen in Kombination sind für die entsprechenden Bänder zuständig. Die Antennen lassen sich nicht abnehmen, was zu verschmerzen ist, sie können aber in alle Richtungen bewegt werden. Es ist also auch möglich, das Antennenpaar, das gerade nicht genutzt wird, herunterzuklappen, wenn man sich nicht für den Dual-Band-Modus mit der Sendung über vier Antennen entscheidet.

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Für die wissbegierigen Techniker unter den Lesern: Unterstützt werden die WLAN-Standards IEEE 802.11a, b, ac, g, n. Chipsatz ist Realtek 8197FHT-VG4 + 8812FR-VN. Und der Datendurchsatz im WLAN beträgt bis zu 300 Mbps bei 2,4 GHz und bis zu 867 Mbps bei 5 GHz.

Auf der Rückseite des Routers gibt es fünf Ports. Vier davon sind LAN-Ports und einer ist der WAN-Port. Hier sollte man bereits beim Anschließen aufpassen. Während bei vielen Routern an dieser Stelle Buchsen in unterschiedlichen Farben verbaut sind, haben alle Anschlüsse im Swissonic Router die gleiche Farbgebung. Deshalb ist es sinnvoll, genau auf die kleinen Markierungen unterhalb der Buchsen zu achten. Der Unterschied zwischen den LAN-Ports und dem WAN-Port ist später noch wichtig, wenn es um die Verkabelung mit dem Soundcraft Ui12 geht. Die Buchse zum Anschluss des mitgelieferten Steckernetzteils mit der Bezeichnung DC IN ist ebenfalls auf der Rückseite zu finden.

Test: Swissonic Basic Router MKII

An der schmalen Vorderseite des Gehäuses gibt es die WPS-Taste – sie spielt bei der Benutzung mit dem Soundcraft Ui12 keine Rolle. Und falls man sich mit allen Einstellungen am Router einmal total „verdaddelt“ hat, kann man ihn natürlich über Reset in den Auslieferungszustand zurücksetzen.

Auf der flachen Oberseite des Swissonic Basic Router MKII gibt es eine Reihe von Piktogrammen mit dazugehörigen LEDs. Einige von ihnen sind sie identisch mit den Kennzeichnungen an den fünf rückseitigen Ports, sodass die Zuordnung der Steckplätze eindeutig zu erkennen ist. Durch Aufleuchten oder Blinken der jeweils passenden blauen LED sind der Betriebszustand sowie die gewählten Anschlüsse im laufenden Betrieb zu sehen.

Vier kleine Gummifüße an der Unterseite sollen für rutschfesten Stand sorgen. Dort sehe ich auch einen Aufkleber mit der IP des Routers und den Angaben zur ID und dem Passwort im Auslieferungszustand.

Die mitgelieferten Bedienungsanleitungen in deutscher und englischer Sprache sind wegen der geringen Formate mit kleiner Schrift versehen. Im Zweifel ist es sinnvoll, die Lesebrille zu bemühen. Was ich aber viel ungünstiger finde, ist die Qualität der ansonsten gut gedachten und vielen Bilder zur Unterstützung der Texte bei Einrichtung des Routers. Die Abbildungen sind so klein, dass sie schlecht oder teilweise überhaupt nicht zu erkennen sind und die Inhalte eher vermuten lassen.

Erste Einrichtung Swissonic Basic Router MKII

Test: Swissonic Basic Router MKII

Einrichtung per Smartphone

Die Konfiguration des Routers lässt sich unproblematisch und schnell mit dem Smartphone realisieren. Der Router taucht mit seiner Werksbezeichnung direkt unter den verfügbaren Netzwerken auf. Nach der Auswahl im Netzwerk gebe ich die IP-Adresse im Browser-Fenster ein. Es folgt der Login mit dem Passwort. Sofort befinde ich mich im Konfigurationsmenü. Unter dem Punkt Quick Setup ist die Einrichtung leicht gemacht und hier erklären sich auch die zuvor in der Bedienungsanleitung schlecht zu erkennenden Abbildungen, die jetzt nacheinander auftauchen. Schnell ist hier der Zugang über eine statische IP ausgewählt. Und auch die IP-Adresse, Subnetzmaske und Gateway kann ich direkt eintragen. Die im Netzwerk angezeigte Bezeichnung belasse ich auf dem Auslieferungsstandard (ist jederzeit zu ändern) und schon bin ich fertig. Nach dem Neustart hat der Router die zuvor gemachten Einstellungen gespeichert.

Test: Swissonic Basic Router MKII

Mehr Optionen mit dem Rechner

Der Weg über den PC beziehungsweise Laptop funktioniert ebenfalls schnell, mit dem Unterschied der erheblich größeren Abbildungen. Außerdem kann ich hier wesentlich mehr Einstellungen vornehmen, die teilweise allerdings Grundkenntnisse im Umgang mit Netzwerken erfordern. Zur Auswahl stehen die Punkte Easy Setup, Basic und Advanced. Meine Entscheidung ist zunächst das Menü mit dem Titel Basic. Auch hier entscheide ich mich für das 2,4 GHz Band. Schließlich steht mir wieder die Wahl zwischen den beiden Bändern 2,4 und 5 GHz frei. Möglich ist aber auch die Dual-Band-Funktion.

Die Oberfläche zur Konfiguration auf dem Rechner

Meinem Soundcraft Ui12 Digitalmixer muss über das Menü Ethernet natürlich mitgeteilt werden, das ich jetzt einen externen Router für die Steuerung einsetzen möchte. Dazu gehe ich in die LAN-Konfiguration meiner Netzwerekeinstellungen im Mixer. Nach Aktivierung des Ethernet-Ports stelle ich die Adresse auf manuell. Jetzt werden IP-Adresse, Subnetzmaske der IP-Adresse und Gateway entsprechend meiner Einstellungen am Router vorgenommen.

Router und Digitalmixer sind per Ethernetkabel miteinander verbunden. Und an dieser Stelle kommt der Anschlussbuchse (Port) am Swissonic Router eine besondere Bedeutung zu. Das Kabel darf auf keinem Fall im WLAN-Port stecken, denn der ist ausschließlich für das Internet vorgesehen. Jede andere der vier LAN-Ports funktioniert einwandfrei.

Nachdem Router und Soundcraft Ui12 konfiguriert sind, werden beide Geräte neu gestartet. Die drahtlose Steuerung des Mixers funktioniert tadellos. Auch wenn mehrere Räume zwischen Router und dem Android Tablet liegen, das ich in diesem Fall zur Steuerung einsetze, lassen sich keinerlei Aussetzer provozieren. Selbst nach dem Verlassen meiner Wohnung bleibt das Netzwerk stabil. Spätestens hier beginnt die interne Ui-Hotspot-Verbindung meines Soundcraft Ui12 an bestimmten Stellen zu schwächeln.

Nachdem ich den Router auf den Dual-Band-Modus gesetzt habe, nehme ich eine einfache Analyse der um mich herum vorhandenen Netzwerke mittels Smartphone und Wi-Fi-Analyzer vor. Dabei ist zum direkten Vergleich auch der interne Hotspot im Soundcraft Ui12 aktiviert. Bei allen Messungen, selbst außerhalb des Hauses (im Umfeld zahlreicher Netzwerke), hat der Swissonic Basic Router MKII im Vergleich zum Ui-Hotspot von der Sendestärke die Nase vorn. Somit ist der Basic Router auf jeden Fall ein Gewinn für die Reichweite und Stabilität der drahtlosen Netzwerkverbindung mit meinem Soundcraft Ui12. Ein Test im echten Live-Betrieb mit den größeren Ui-Mixern oder anderen digitalen Rackmixern mit ähnlichen Möglichkeiten wird vielleicht noch folgen, doch bis dahin muss die Testware wieder zurück.

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Fazit

Digitale Rack-Mixer mit integrierten und manchmal schwächelnden Hotspot-Schnittstellen können von externen Routern profitieren, wenn man die drahtlose Steuerung nutzen möchte. Der Swissonic Basic Router MKII macht beim Einsatz mit dem Soundcraft Ui12 in jeder Hinsicht eine gute Figur. Die Konfiguration ist selbst für Laien einfach und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für mich stimmig. Bei der Überlegung zur Anschaffung eines Routers für Mischpulte wie Soundcraft Ui und Co. sollte der Swissonic Basic Router MKII auf jeden Fall zur engeren Wahl gehören.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Dual-Band 2,4 GHz und 5 GHz
  • einfache Konfiguration

Minus

  • kleinformatige Bedienungsanleitungen

Preis

  • 49,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    setzen UI24R seit Jahren ein, bislang nicht einmal Problem mit dessen WLAN aufgetreten…. top

    • Profilbild
      p.ludl RED

      @vssmnn Prima. Gibt es Anwender die bereits Probleme hatten oder haben? Bitte hier posten.

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