Hochpreisig, aber unser Favorit als DJ-Table
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DJ Table: Wir haben in der Vergangenheit schon das ein oder andere Modell getestet. Vom leichten Alugestell wie dem Millenium DJ Table über das Flyht Pro Case, das zum DJ-Tisch für Pioneer CDJs und einen 12-Zoll Mixer werden kann, bis hin zum Flyht Pro „Info Desk“, der als Case kommt und sich im Aufbau zu einem DJ Tisch wandeln kann.
Ähnlich verhält es sich mit dem Thomann DJ-Table „Z-Style“. Vielleicht kommt einigen DJs diese Bauweise bereits bekannt vor, denn diese Variante gab es schon früher von unterschiedlichen Herstellern. Ich erinnere daran, dass es einmal eine Variante für ein Event eines führenden Energy-Drink Herstellers gab und auch von anderen Herstellern hat man in der Welt mal Modelle gesehen. Diese sind jedoch nicht dauerhaft im Sortiment geblieben und verschwanden dann wieder und ein neues Modell kam von einem anderen Hersteller auf den Markt.
Die Konstruktion ist dabei immer gleich und aufgebaut sieht der DJ Table später aus wie ein Z. Namensgebend für das Case, das zum Tisch werden kann.
Wir haben das Monster aus dem Hause Thon einmal zum Testen erhalten. Die Eigenmarke von Thomann wird in Deutschland produziert und so kann man davon ausgehen, dass es diese Modellvariante auch längere Zeit geben wird.
Thon DJ Table Z-Style – ein erster Blick
Der Karton, in dem der Thon DJ Table Z-Style kommt, ist groß. Stellt euch darauf ein. Die Maße des Kartons entsprechen einem mittelgroßen Kühlschrank, aber das muss auch sein. Die Maße des Cases betragen 1224 x 604 x 275 mm und mit gut 24 kg ist das Case auch nicht gerade leicht. Aber, das werden wir später noch sehen, gut zu handhaben.
Beginnen wir mit den Basics. Der Thon DJ-Table besteht aus schwarzem 7 mm Multiplex (auch wenn das Artikelfoto ein braunes Case zeigt) mit silbernen Alukanten und flachen Ecken. Das ist sehr praktisch, denn somit können auch am Außenrand Geräte stehen, ohne zu kippeln. An den Unterseiten, stehend und liegend, befinden sich Gummifüße, an der Unterseite zudem zwei Rollen, die ins Gehäuse eingelassen sind. Sie bestehen aus hartem Gummi und sorgen dafür, dass sich das Case gut ziehen lässt. An den Seiten befinden sich oben wie unten zwei Griffe zum Ausklappen. Verschlossen ist das Case mit Butterfly-Verschlüssen.
Alles, was zum Aufbau benötigt wird, befindet sich im inneren des Cases und scheint gut befestigt zu sein, denn klappern hört man nichts.
Der Aufbau des DJ Tables
Ich hätte die Zeit, die man für den Aufbau benötigt, stoppen können, aber ehrlich gesagt wäre das witzlos gewesen. Der Aufbau besteht aus wenigen Handgriffen und ist in ebenso wenigen Minuten erledigt.
Der Aufbau gestaltet sich wie folgt: Case öffnen, Deckel anheben. In diesem befinden sich die beiden seitlichen Beine, die dem Case den Namen geben. Diese sind mit einem Spanngurt im Inneren befestigt.
Sie können seitlich einfach heraus geklappt werden und werden dann an den Butterfly-Verschlüssen verschlossen und gesichert.
An den Enden der Beine befinden sich vier Gummifüße mit Stift und Gewinde, so dass anhand von diesen der Tisch auch gerade justiert werden kann, sollte der Boden leicht uneben sein.
Um die Sache einfacher zu gestalten, empfehle ich den Tisch liegend zusammenzubauen. Denn sobald die Beine ausgeklappt sind, muss die Tischunterseite vorne in diesen befestigt werden. Das ist im Stehen möglich, liegend jedoch sehr viel einfacher.
Auch dieser Teil vom Case wird mit den Butterfly-Verschlüssen befestigt und stellt damit später die „Front“ und somit ein wenig Sichtschutz dar. Gleichzeitig sorgt dieser Teil deutlich für Stabilität gegen seitliche Bewegungen.
Nun geht es ans Aufstellen. Im ersten Moment denkt man vielleicht, das sei nicht möglich. Das Case jedoch lässt sich gut anfassen und mit einer Seite von den Beinen schon auf dem Boden lässt es sich leicht aufstellen. Greift man rüber über das Case, kann man den gesamten Tisch sogar anheben und positionieren. Dazu muss man weder besonders kräftig, noch riesig sein.
Absoluter Pluspunkt gegenüber anderen Lösungen. Zu zweit wäre das auch sehr einfach, denn an den Enden des Cases gibt es ja nun die Griffe.
Last but not least kann man aus dem schräg an der Vorderseite angebrachten Case, der Unterseite des Cases, innen ein Brett herausklappen und mit Schrauben mit großem Schraubkopf an den Beinen innen befestigen. So hat man als DJ hier eine Ablagefläche für Kleidung, Equipment oder auch Getränke. Beim Transport wird dieses Brett dann in der Case-Innenseite mit einem Gummiband festigt. Übrigens, auch die Schrauben zur Befestigung fliegen nicht lose rum, sondern sind mit kleinen Bändern befestigt.
Der DJ-Tisch im Praxis-Test
Der Tisch steht. Und das stabil. Bei diesen Konstruktionen mit den Beinen außen sind die Querverbindungen immer der neuralgische Punkt, der hält. Oder wackelt. In diesem Fall wackelt sehr wenig und der Tisch macht einen guten Eindruck.
Die Oberfläche mit den Maßen von 1224 x 604 bietet Platz für unterschiedliches Equipment. Ob Mixer und Player, seien es Pioneer CDJs, Denon SCs oder Plattenspieler, hier findet alles seinen Platz und neben einem Standard-Setup mit Media-Playern bleibt ein wenig Platz für Kopfhörer. Stellt man Plattenspieler und einen 4-Kanal Mixer hin, dann deckt das Setup die gesamte Breite ab. Bei einem 2-Kanal-Mixer und den Plattenspielern im Battle-Format wiederum gibt es dann Platz für einen Laptop-Stand.
Auch für alle Arten von DJ-Controllern oder standalone DJ Systemen bietet der Tisch mehr als ausreichend Platz. Auch ein Laptop-Stand sollte hier noch daneben oder schräg dahinter passen. Die meisten Controller überschreiten eine Breite von 80 cm nicht.
Ob man den DJ-Table schick findet, das ist Geschmackssache. Für eine Hochzeit wäre eine Husse / eine passende Tischdecke sicherlich kleidsam, per se jedoch wirkt das Case aufgebaut nicht billig oder dürftig. Klar ist ja, das Auge spielt bei mobilen DJs mit und ein Tisch soll auch aussehen wie ein stabiler und professioneller Tisch. Das kann der Thon DJ Table leisten.
Ob alles passt, sollte man vielleicht vorher kurz testen. Einfach mal nachmessen, wie groß das eigene Setup ist. Im Zweifel mal mit Tape auf dem Boden die Maße abkleben und und versuchen, das Setup im Rahmen unterzubringen.
Praxistipp: Molton zuschneiden auf die passende Länge und Breite, damit man hinter dem Setup die Kabel verdecken kann. Das würde deutlich besser aussehen, lässt sich aber natürlich hier nicht so leicht lösen. Eine verschließbare flache Klappe wäre vielleicht eine gute Lösung, damit Strom- und XLR-Kabel von unten durchgezogen werden können, das löst aber nicht die notwendigen Kabel zwischen den Geräten auf der Oberseite. Also regelt es am Ende wieder Gaffa und Molton.
Qualität und Haptik
24 kg, die muss man erst einmal bewegen. Erstaunlicherweise klappt das hier ziemlich gut. Zum einen aufgrund der Handgriffe und Rollen, zum anderen, weil der Tisch, einmal zusammen gebaut, stabil ist und sich zugleich gut anheben/aufstellen lässt. Aufbau und Positionierung funktionieren alleine ohne Probleme.
Die Verarbeitung des Tisches ist gut. An keiner Stelle sind Ungenauigkeiten , zu große Abstände oder ähnliches zu finden. Die eingelassenen Rollen zeigen, dass man bei der Produktion auf Qualität achtet und nicht nur Rollen außen angeschraubt hat. So kann man sich sicher sein, dass dieser Tisch ein stabiler Begleiter für längere Zeit ohne Schäden sein kann.
Die höhenverstellbaren Gummifüße sorgen für einen festen Stand und Justierung des Tisches auf unebenen Flächen. Auch dies ist keine Selbstverständlichkeit.
Danke Bolle für deinen Bericht!
Meiner Erfahrung nach relativiert sich der teure Kaufpreis meist über die Zeit des Gebrauchs eines Gegenstandes. Ganz egal ob Küchenmaschine, Auto, Computer oder anderes…
Cheers
‚cuda
@whitebaracuda Merci. Und ja, stimmt schon. Hohe Anschaffungskosten für gutes Zeug schrecken vielleicht auf den ersten Blick ab, aber wenn man jedes Mal sich rumärgert mit anstrengendem Aufbau oder semi-guter-Funktion, dann hat man auch keinen Spaß. Ich war skeptisch bei diesem Monster, ob es mir gefallen würde, aber es hat sich gezeigt, dass Transport und Händlich besser ist, als bei vielen anderen. Geht ja auch gar nicht um das Gewicht, sondern häufig darum, wie man etwas anheben kann…hinstellen…und zusammenbauen. :)
@Bolle / Johann Boll Danke für Deinen Test.
Hattest Du mal nachgemessen wie hoch der Tisch im aufgebauten Zustand ist,
Thomann gibt auch nur die Maße des Koffers an.
@MPC-User Moin, tatsächlich habe ich das gar nicht, da für mich alles passte. Ein wenig höher als mein Pult zuhause, also tippe ich auf 88-90 cm in der Höhe Oberkante.
@MPC-User Zweite Zeile auf der Thomann Seite:
Arbeitshöhe: ca. 90 cm
🦄
Also habe ich hier ein 570 Euro teures Flightcase, um damit einen Satz Tischbeine zu transportieren oder hab ich da was verpasst?
@Emell Du hast da was verpasst. 😜
Interessant wäre noch zu wissen, wieviel KG der Tisch denn aushält. Wäre ja nicht das erste Mal, dass sich auch jemand auf einen Tisch setzt.
@ollo Dazu gibt es vom Hersteller keine Angabe und wir haben keinen Belastungstest gemacht :) Generell aber hat auch einfach niemand auf dem Ding zu sitzen. Ich würde mich mich meinen 70 Kilo schon drauftrauen, aber nun gut…bei der Höhe von rund 90 cm sollte sich da eh niemand einfach so drauf setzen. Auf der anderen Seite, es ist ein „sollte“. :)