Kompakter Standkünstler: Solider DJ-Table für DJs
Meine Einsätze als Mobil-DJ/Veranstaltungs-DJ liegen schon viele Jahre zurück, derweil würde man bei mir wohl sagen, ich sei klassischer Club-DJ. Warum sage ich das? Nun, man könnte nun bezüglich Club-DJs schlechte Witze zum Thema „Standfestigkeit“ mit Bezug auf den häufig soliden Alkoholkonsum machen. Möchte ich aber nicht. Ich möchte aber den Begriff Standfestigkeit jedoch als Einstieg für den Millenium DJ Table nutzen.
DJ-Stands: Die Grundlage für mobile DJs. Flacher Witz, aber dennoch absolute Wahrheit. Für viele mobile und klassische Veranstaltungs-DJs ist es ein notwendiges Übel, einen eigenen DJ-Stands mit an den Veranstaltungsort zu bringen. Dieser sollte dementsprechend recht mobil sein, leicht, nicht so groß im Packmaß und dennoch stabil.
Doch auch für das Setup zu Hause kann ein DJ Table/DJ-Stands eine praktische Sache sein. Kompakt, mit Laptop-Ablage, wie in diesem Fall, eine kostengünstige und passende Lösung für die Frage, wo das Equipment seinen Platz finden soll.
Mit rund 180,- Euro ist der Millenium DJ-Table definitiv eine eher kostengünstige Lösung, kompakt zugleich, während der Tisch jedoch sogar ein klassisches CDJ-Mixer-CDJ-Setup fassen kann.
Fangen wir mal mit den Hardfacts an. Der Millenium DJ-Table wird in einem großen Karton, Maße 66 x 140 cm, Gewicht rund 20 kg geliefert. Die Oberseite des Tisches ist 100 x 45 cm, die Tischhöhe beträgt später 68 – 92 cm.
20 kg entspricht später auch dem Gewicht des Tisches im aufgebauten Zustand, ohne Laptop-Ablage circa 16 kg.
Geliefert wird der Tisch in Einzelteilen. Dazu gehören die beiden (in der Höhe verstellbaren) Beine, die Tischplatte, die Laptop-Ablage mit Anbringung und eine Querstrebe zwischen den Beinen unten. Dazu gibt es diverse Flügelmuttern und vier Schrauben.
Die Aufbauanleitung ist nur eine Seite, jedoch leicht verständlich.
Millenium DJ-Table – der Aufbau
Ein kurzer Blick auf die Anleitung und so. Ich verbaue zuerst die Querstrebe zwischen den Beinen. Hier finden zwei Schrauben mit Flügelkopf ihren Einsatz, sind schnell verschraubt und später auch schnell wieder lösbar. Auf der Unterseite werden die beiden Schrauben mit Gummifuß verbaut und bilden später die Füße auf der Rückseite. Gummiert und in der Höhe verstellbar, so dass der Tisch ausbalanciert werden kann. Hier ist ein 14er Maulschlüssel nötig, um die Schrauben bis zum Ende hineinzuschrauben. Diese können jedoch beim Zerlegen verschraubt bleiben.
Generell sind alle Schrauben, die für das Zerlegen und erneute Zusammenbauen notwendig sind, mit Flügelköpfen versehen.
Nach der Querverbindung hat man schon ein recht solides Untergestellt. Zeit, dieses umzudrehen und die Tischplatte zu verbauen. Hier benötigt man die vier langen Schrauben und erneut vier Muttern mit Flügelkopf. Die Bohrungen sind exakt, hier muss nicht gedrückt werden, die Schrauben lassen sich leicht durchstecken und verschrauben.
An dieser Stelle würde man sicher gern mit der Laptop-Ablage weitermachen, ich empfehle aber, die Höhe des Tisches zuerst einzustellen. Warum? Nun, diese sitzt quasi in den Beinen, innenseitig. Hier kann man pro Bein eine Schraube leicht lösen und den Schraubenstift aus der Arretierung herausschieben, so dass man das Bein in der Höhe verstellen kann. Da die Beine miteinander verbunden sind, bzw. der Tisch steht, ist das in der Tat nicht so einfach. Der Schraubstift mag aufgrund einer Feder immer wieder in die Arretierung hineinrutschen. Wenn man also bei stehendem Tisch die Höhe verstellen mag, wäre es a.) fummelig und b.) ginge es immer nur stückchenweise abwechselnd mit den Seiten.
Sehr viel einfacher ist es, wenn man den Tisch kurz umdreht. Dann kann man die Beine sehr viel leichter nach oben ziehen und schafft das Einstellen der Höhe in fast einem Ruck. Das einmal als kurzer Tipp.
Vermutlich wird man jedoch die Höhe eh nur einmal einstellen und dann entsprechend so lassen, auch im mobilen Einsatz.
Die Höhe, wie erwähnt, reicht dann von 68 bis 92 cm – also von wirklich geringer Höhe bis über normale Tisch/Butec-Höhe. Ausreichend – außer für sehr große Menschen.
Weiter mit der Laptop-Ablage. An dieser fix die Befestigung mit einer Schraube anbringen und dann kann man das gesamte Konstrukt an die Rückseite der Tischoberseite bei der Öffnung einsetzen und mit zwei Schrauben fix festdrehen. Da die Öffnung größer ist, kann man die Ablage mittig platzieren oder leicht nach links oder rechts verschieben.
That’s it. So einfach, wie es in der Beschreibung klingt, ist der Zusammenbau auch. Für unterwegs wird kein Werkzeug benötigt und gewusst wie, wird der Aufbau keine 5 Minuten dauern.
Der DJ-Stand/DJ-Table in der Praxis
Der Tisch steht. Und das ziemlich stabil, kann ich zugeben. Die Tischoberfläche von 100 x 45 cm bietet Platz für die meisten DJ-Controller bis zu den großen Modellen wie Pioneer DJ DDJ-1000, Roland DJ-808, NI Traktor Kontrol S8 oder auch standalone DJ-Systeme wie Denon DJ Prime 2 oder Prime 4, Pioneer DJ XDJ-RR, XDJ-RX3 und vielleicht auch ein XDJ-XZ. Achtung, Prime 4 und die Pioneer DJ-Produkte sind knapp an oder über der Tischtiefe, wobei die Tiefe der Geräte mit der Tiefe des Displays zu tun hat. Im Zweifel sollte man also besser kurz nachmessen, welche reale Stellfläche das Gerät hinsichtlich der Füße braucht.
Zudem wird bei diesen Geräten die Laptop-Ablage nicht installierbar sein – ist eigentlich aber auch nicht unbedingt notwendig. Also, ab einer bestimmten Tiefe wird es in jedem Fall knapp, für reine DJ-Controller bietet der Tisch aber genügend Fläche.
Nicht nur dafür, auch ein Setup aus z. B. zwei Pioneer CDJs und einem klassischen DJ-Mixer wie DJM-900Nexus (oder ältere Modelle), Allen & Heath XONE:92 oder alle klassischen schmaleren Mixer/Battle-Mixer bzw. 2-Kanal DJ-Mixer finden hier ihren Platz. Links- und rechtsseitig ist dann genügend Platz für Media-Player oder sogar Plattenspieler. Bei einem breiten Mixer nur in Battle-Position, also um 90 Grad gedreht, bei einem 2-Kanal-Mixer auch in normaler Positionierung.
Das ist mehr, als ich erwartet hätte und vor allem: Der DJ-Table steht stabil. Man kann an diesem euckeln, es führt nicht dazu, dass der Tisch stark wackelt, geschweige denn kippelt. Das gibt Pluspunkte.
Schauen wir auf die Laptop-Ablage: Diese ist mit Sicherungsstift und Schraube im Winkel verstellbar. Es gibt fünf verschiedene Stufen, von nahezu vertikal bis komplett horizontal.
Zudem kann die Laptop-Ablage in der Höhe verstellt werden, ebenso in fünf Stufen.
Das ist sehr hilfreich, um bei mittlerem Winkel dennoch genügend Platz zwischen Geräten und Ablage zu gewinnen, so dass die Geräte am hinteren Ende noch gut sichtbar und bedienbar bleiben.
Der Winkel ist dabei Geschmackssache, die Frage ist sicher auch, ob dort z. B. ein Laptop steht oder ein Tablet liegt. Die Laptop-Ablage ist 60 cm breit und 30 cm tief, hier gibt es also neben einem Laptop noch Platz für ein Effektgerät oder oder oder.
Qualität und Haptik
Häufiger finden sich bei sehr günstigen Cases, Stands oder DJ-Tischen schon mal klare Anzeichen von etwas „billigerer“ Produktion. Das ist hier nicht der Fall. Die Verarbeitung ist gut, der Table kommt gut verpackt an und ist auch haptisch gut handhabbar. Die Aufbauanleitung ist simpel, ebenso der Zusammenbau.
Gewusst wie, dauert es keine 5 Minuten und der Tisch steht, Flügelmuttern/Schrauben mit Flügelkopf sei Dank. Dank der 4-5 Einzelteile (2x Beine, 1x Querstrebe, 1x Tisch, 1x Laptop-Ablage) ist der DJ Table in eigentlich jedem Auto leicht verstaubar.
Die Höhenverstellung ist hinsichtlich der Höhe sehr gut, empfohlen sei die Handhabung wie oben beschrieben.
Der Tisch steht auf den Vorderbeinen mit gummiertem Fuß und den kleinen eingeschrauben Füßen hinten, die in der Höhe verstellbar sind.
Technics würde ich da nicht draufstellen.
Die sind fast 50cm breit.
Auch gedreht wird es nervig.
Dann müsste der Mixer nach oben.
Und dann noch das Thema mit den Rückkopplungen…
Unpraktisch.
@mfk Stimmt. Ist wohl eher für Geräte aus Plastik.
@Numitron Also nach dem Test kann ich sagen, erstaunlicherweise hält der Tisch das gut aus…sicher nicht der bequemste Arbeitsplatz, aber möglich ist es auf jeden Fall :)
Eine Frage dazu – ist die obere Ablage so stabil, dass man theoretisch da auch ein kleineres Modular-Case drauflegen könnte? Also z.B so ein TipTop Mantis? Oder wäre das zu wacklig?
Hinweis: ein Mantis gefüllt mit Modulen und verkabelt wiegt auch mal 7,5kg. Nicht, daß da bzgl. „kleineres“ ein Mißverständnis entstehen kann ;).
Also die Ablage ist schon sehr stabil. Ich hätte da keine Sorge dort ein System des Gewichts drauf abzustellen. Jeder Player oder StepSequenzer wiegt ja ähnlich viel und das Ding ist echt solide gebaut.
Danke für den Bericht, auch wenn ich kein DJ bin, sehe ich für das Möbelstück andere Anwendungsmöglichkeiten, deshalb eine Frage, die ich im Artikel nicht beantwortet gesehen hatte:
Wie aufwendig (zeitlich/benötigtes Werkzeug) ist der Auf/Abbau für den mobilen DJ? Würde man das unterwegs in eine Sacktasche+Kleinteiletasche packen?
@moinho Ja, das wäre möglich, aber bedenke, das sind gute 20 Kilo. Gut verpackt auf einer Sackkarre kein Problem. Sofern da nichts rumklötert.
Aufbauzeit..keine 10 Minuten ;)
Moin.
Ich hatte diesen Tisch in meinen Anfängen als Mobiler DJ. Solider Tisch wo ein Rempler von einem Gast nicht weiter tragisch ist. mit einem Scrim oder Molton als Sichtschutz war der Tisch auch optisch nicht mehr so „Nackig“.
Die Belastbarkeit ist auch sehr gut, ich hätte nicht mal bedenken mich auf den tisch zu stellen ;-)
In der Anschaffung ist der Tisch wirklich günstig und macht was es soll.
Leider gibt es keine passende Tasche für den Tisch, was leider echt schade ist.
Die sehr kurze Tiefe des Tisches ist leider auch nicht wirklich optimal und spätestens wenn ein etwas größerer Controller oder Plattenspieler genutzt werden möchte, ist der Tisch nicht mehr die richtige Wahl.