Premiere auf der Superbooth 16
Der Nonlinear Labs C15 wird erstmalig auf der Superbooth 16 in Berlin (31.03.-01.04.) zu sehen sein und angetestet werden können.
Einen vollständigen test zum C15 finden Sie HIER.
Ein Interview mit dem Erfinder Stephan Schmitt, finden Sie HIER.
Dass der Native Instruments-Gründer Stephan Schmitt einen Hardware-Synthesizer entwickelt, ist natürlich schon länger bekannt. Anders als andere Firmen wurde aus dem C15-Projekt (das früher mal Phase 22 hieß) kein Geheimnis gemacht, sondern der Fortgang der Entwicklung seit 2012 über das Internet geteilt. Nun ist man endlich soweit, um etwas „Handfestes“ zeigen zu können. Auf der Synthesizermesse Superbooth 16 wird Nonlinear Labs Vorserienmodelle ausstellen und am Eröffnungstag um 11:40 in Saal 1 eine Präsentation durchführen.
Der Nonlinear Labs C15 ist ein 12-stimmiger digitaler Synthesizer, dessen Klangerzeugung Phase Modulation (zwei Sinus-Oszillatoren) mit mehrfachem Waveshaping, Ringmodulation und einem Comb Filter / Resonator kombiniert. Das daraus resultierende Signal wird mit einem Multimodefilter und fünf Effekten bearbeitet und kann über einen Feedback-Pfad zurückgeführt werden.
Der C15 grenzt sich damit bewusst von VA-Synthesizern, komplexen Schwingungsformen und Sample-Playback ab. Das Konzept erinnert teilweise eher an die Physical Modeling-Experimente aus den 90er Jahren.
Der Synthesizer wurde als Performance-Instrument konzipiert. Das 61-Tasten-Keyboard besitzt zwei 80 cm lange Ribbon Controller und monophonen Aftertouch. Das Control Panel für die Soundeditierung lässt sich von der Tastatur abnehmen. Das Panel ist mit vier Sektionen mit je 24 Funktionstasten sowie einer zentralen Systemsteuerung ausgestattet. Zusätzlich lässt sich ein Browser/Editor z.B. an einem Tablet aufrufen. Hierfür ist laut Nonlinear Labs keine App notwendig und auch das verwendetet OS des Gerätes ist egal, lediglich WiFi-fähig muss das Gerät sein.
Als Produktionsdatum/Lieferbarkeit wird die zweite Jahreshälfte angegeben, zum Preis gibt es noch keine Auskunft. Wir werden von der Superbooth 16 dann über den aktuellen Stand des Nonlinear Labs C15 berichten.
Unklar ist bisher, warum dem Instrument eine Midi-Schnittstelle fehlt. Die vorhandene USB-Buchse lässt zumindest hoffen, dass über ISB eine Midi-Implementierung möglich st.
kleine Bemerkung: wie man dem Schaubild entnehmen kann, handelt es sich bei der Feedbackschleife (hinter dem Shaper zu beiden Oszillatoren) um eine Phasen-Modulation und nicht um Physical Modelling.
@herw Ja… und nichts anderes steht auch in dem Artikel. Die Klangerzeugung bedient sich der Phase Modulation und das Konzept des Ganzen ERINNERT an Physikal modelling. ;-)
Phasen Modulation und Physical Modelling. (Sch… Autovervollständigen…) :-)
„Erinnern” ist auch falsch, denn physical modelling basiert auf einem gänzlich anderem Prinzip.
Aber abgesehen davon ist es schon erstaunlich, welch verschiedene Klänge man mit nur zwei Oszillatoren erzeugen kann.
Ich habe das Glück, Phase 22 zu besitzen und es ist arg schwer, gezielt Klänge zu erzeugen; mag aber auch an meiner Unfähigkeit liegen.
Da diese Version aber vier Jahre alt ist, denke ich mal, dass Stephan Schmitt in seinem Editor Einiges vereinfacht haben wird.
Ich freue mich für Stephan, dass er dieses ganz eigenständige Produkt erstellt hat.
Das Äußere gefällt mir sehr gut, es fehlt mir nur der Platz, noch einen Synthesizer unterzubringen ;)
Natürlich ist Stephans Instrument geprägt von seiner Vorliebe für die Phasenmodulation.
Die Idee ist aber, ein Musikinstrument anzubieten, dass vom Spieler erforscht und erlernt werden will.
Sieht irgendwie aus wie ein Synclavier im IKEA-Look ;-)
Wenn ich mir die Klangbeispiele auf der Nonlinear Labs Homepage anhöre, klingt der C15 für mich dem Casio VZ-1 sehr sehr ähnlich, wenn auch sauberer.
Interessant, ein digitaler Synth, der zur Abwechslung mal nicht irgendwelche alten Synths/Technologien zu emulieren versucht. VAs und echte Analoge gibts schon genug, wird Zeit für was richtig knackig-Digitales :)
Ich für meinen Teil bin jetzt offiziell gespannt auf das Gerät, mal sehen, ob es eine Gelegenheit gibt, es mal live zu testen.
Jetzt bin ich mal verwirrt. Habe gerade den Test des NI Kontour gelesen der dem C15 verwandt ist und gelesen das alle Yamaha DX Synths Phasenmodulation und nicht die Frequenzmodulation benutzen. Warum benutzt die ganze Welt dann für die DX-Serie den Terminus FM-Synth? Nur wegen der Marketingabteilung? Welche realen FM-Synths gibt es dann denn überhaupt? O-Ton Test Kontour:
https://www.amazona.de/native-instruments-komplete-10-mit-kontour-polyplex/2/
Phasenmodulation und Frequenzmodulation sind im Prinzip das gleiche. Die Phasenmodulation ist quasi eine technisches Verfahren um FM auch sauber digital zu errechnen da FM sehr komplex ist und es schnell zu Rundungsfehlern etc kommt. Hier ein sehr interessanter Artikel zum Thema: https://www.amazona.de/workshop-echte-wahre-und-richtige-frequenzmodulation-lineare-logarithmische-und-phasen-fm/
@sltp Danke für den Link. Bei PM/FM ist für mich der alte 4OP DX11 immer noch der absolute Matchwinner. Mal schauen was die 2OP-PM so können wird. Als VST bestimmt interessanter als in dieser Wohnzimmer-Ausführung. ;)
Den C15 gibt es schon als VST und nennt sich Kontour. Ob da beim C15 noch weitere Features dazugekommen sind, kann man bisher noch nicht sagen. Zumindest sehe ich keine.
Im Grunde genommen ist die C15 Engine, die, so kann ich nur vermuten, sich irgendwie „austauschen“ lassen wird, ein spezieller 4-Operatoren-FM-Synth, denn die Waveshaper sind nichts anderes als speziell eingestellte Operatoren. Die C15-Soundengine, die durch experimentieren und forschen entstanden ist, hat eine spezielle Struktur, die gleichzeitig reduziert und erweitert wurde.
@sltp Nein, das stimmt so nicht. Das Phasenmodulation und Freuquenzmodulation die gleichen bzw. ähnliche Ergebnisse erzielen, bezieht sich auf eine einfache Carrier-Modulator-Struktur mit zwei Sinusoszillatoren. Bei drei oder mehren Operatoren bzw. beim hier vorgestellten C15, der Crossmodulation benutzt, bzw. bei Operatoren mit anderen Wellenformen, sieht es wieder ganz anders aus.
ich finde auch, daß ein digitaler Synth eine gute Würznote in die aktuelle analoge Synthesizerflut bringt. Mich interessiert vor allem die Bedienbarkeit und das intuitive Soundschrauben. Macht Lust auf mehr:)
netter Gruß
Warum wird hier eigentlich jeder moderne Synthesizer immer in „Vintage Synth“ offeriert?
Weil sich hier die meisten Nerds tummeln?
Rein visuell zwei Kritikpunkte:
Die Bediensektion sieht aus wie bei einer Yamaha-Heimorgel aus den 1980ern, das (Holz-?)Gehäuse erinnert an den Look von ME Geithain Monitoren. Die klingen Gottseidank besser als sie aussehen…
Wer kauft denn so etwas? Ich finde das Teil hässlich und die Synthese sagt mir auch überhaupt nicht zu.
ich finde das teil sieht super interessant aus!
man kann sich seine sounds in ruhe zurecht basteln und dann nur mit dem unterteil auf die bühne. richtig gut.
und wenn die software editierung endlich mal systemunabhängig über den browser läuft freu ich mich noch mehr (ich find „app“s sowas von nervig, das wort allein nervt schon) ;)
Mir persönlich ist es völlig wurscht, wie ein Synth aussieht, solange er gut klingt und sich ordentlich bedienen läßt. Ich bin ja kein Designer oder Zeichner, sondern mache Musik.
Kein MIDI, keine LFOs? Ich weiß nicht.
@changeling Tatsächlich kein MIDI – was hat sich der Hersteller dabei gedacht? Alleine schon die Abwesenheit von MIDI ist ein absolutes No-Go. Das Gerät wird wohl für immer ein seltener Exote bleiben.
Kein Midi, kein LFO, Soundengine vom Reaktor (in meinen Ohren extrem dünn). Vorgegebener Signalweg, nichts tatsächlich neues, alles althergebracht. Dazu unübersichtliche Knopfmatrix. Puuuh – so ziemlich das enttäuschendste, was die Messe vorzuzeigen hatte!
Ein Jahr später…. und noch immer keine neue Infos? Weiß irgend jemand, wie sich dieses Projekt entwickelt hat? Man hört ja wirklich gar nichts – und der letzte Blog-Eintrag auf der Herstellerseite ist vom April 2016.
@SimonChiChi Auf ihrer Homepage steht, dass der Synth ab Mai 2017 erhältlich ist und 4000 € kostet.