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Vergleichstest: Olympus LS-P2, Roland R-05, Tascam DR-40, Zoom H4n SP, Mobile Recorder

(ID: 137651)

Recording-Sessions

Zu Testzwecken nehme ich Musik, Sprache und Umgebungsgeräusche in Alltagssituationen auf. Und zwar mit Auto-Level und Limiter in MP3 mit 320 kbps, das Format, in dem ich auch meine Beiträge an die ARD-Sender schicke – und das alles in einem normalen Raum ohne Dämpfungen. Die hat man ja im Alltag auch eher selten. Natürlich könnte man mit WAV in 24/96 bessere Ergebnisse erzielen, aber in der Praxis – vor allem, wenn man die Files gleich weiter an die Redaktion schicken will, ohne erst konvertieren zu müssen – macht man das eher selten. Auch würde der Einsatz externer Mikros oder ausgesuchte Positionierungen ein Qualitätsplus bringen. Aber ich will die vier Kandidaten ja unter gleichen (Alltags-) Bedingungen testen – und nicht das bestmögliche aus ihnen herauskitzeln. Das vorweg.

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Die Aufnahmesituationen: Ein Musiktrack aus Lautsprecherboxen, wobei die Recorder ca. 80 cm von den Boxen entfernt sind, Sprachaufnahmen aus drei unterschiedlichen Entfernungen, akustisches Klavier (hier werden die Geräte auf der Notenablage platziert), Außenaufnahmen (Atmo mit Garten und Straße) und ein Test mit Handgeräuschen.

Musik

Ohne das zusätzliche Bassmikro klingt das beim Olympus schon ziemlich dünn; schaltet man das zu, gibt’s deutlich mehr – ja fast schon wieder zu viel – „Wumms“. Auch wenn das alles noch ziemlich matschig klingt. Kein Gerät, um ein Konzert in CD-Qualität mitzuschneiden, aber für eine akustische Notiz aus dem Proberaum reicht es.

Beispiel 1 ohne Bass-Mikro, Beispiel 2 mit Bass-Mikro:

 

Beim Roland klingt das schon ein wenig ausgewogener, der Bassanteil angenehmer – aber insgesamt doch auch etwas indifferent und enger. Trotzdem gefällt mir das besser als beim Olympus. Die Einstellung „Gain Low“ greift mir allerdings ein wenig zu rabiat.

Beispiel 1: Gain High, Beispiel 2: Gain Low:

 

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Der Tascam gefällt mir mit seinen sehr durchsichtigen, transparenten Mitten, die weniger „blechern“ klingen, übertreibt es aber vielleicht ein klein wenig bei den Bässen – aber das mag ein subjektiver Eindruck sein. Ob die Mikros dabei A/B oder X/Y positioniert sind, macht (auf die Entfernung) dann keinen großen Unterschied.


Der Zoom schließlich hält sich bei den Bässen zurück, gibt sich da neutraler und etwas durchsichtiger als zum Beispiel der Tascam – was ja nicht verkehrt ist. Die unterschiedliche Einstellung der Mikros (120 und 90 Grad) kommt bei der relativ geringen Entfernung zur Schallquelle ebenfalls nicht so zum Tragen. Im Nahbereich fällt auf, dass die Autolevel-Funktion sich kurz eingrooven muss, um das rechte Maß zu finden. Das führt mitunter dazu, dass eine Aufnahme anfangs ein wenig übersteuert ist, um dann – pegeltechnisch – manchmal zu weit zurückzufahren. Mit dem Dual-Mode ist man dann aber auf der sicheren Seite.

 

Sprache

Die Sprachaufnahmen des Olympus würde ich – aus Radio-Journalistensicht – nicht unbedingt als sendetauglich bezeichnen. Klingt alles ganz ordentlich, aber eben auch etwas arg mittig. Da sich eine Fernbedienung nicht anschließen lässt , sollte man stets die Finger ruhig halten – die Handgeräusche sind erwartet heftig.

Beispiel 1: Entfernung 10 cm, Beispiel 2: Entfernung 40 cm

Da gefallen mir die Sprachaufnahmen beim Roland schon deutlich besser, haben die doch mehr Volumen und „Körper“ und klingen relativ unverfälscht.

In dieselbe Richtung geht auch der Tascam …

… während der Zoom ein klein wenig dünn daher kommt.

Mit etwas Schrauben geht das aber sicher auch noch besser. Bei den hier identischen Voraussetzungen aber gefällt mir der R-05 persönlich am besten.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Dalai Galama

    Noch zwei Ergänzungen zum Tascam: Das Gerät akzeptiert SDXC-Cards bis 128 GB. Und man kann es ebenfalls als Cardreader verwenden.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der Test kommt gerade wie gerufen! Vielen Dank.
    .
    Seit ich für mein Musikmagazin Flächenklang auch Interviews fürs Webradio mache, suche ich einen Ersatz für mein iPhone als Aufnahmegerät. Was mich am iPhone überrascht hat, war die Fähigkeit die Sprache aus den Umgebungsgeräuschen herauszuarbeiten. Ich habe z. B. im vollen Foyer des Planetariums Bochum an einem Stehtisch ein Interview mit 3 Musikern gemacht, und die sind gut zu verstehen, während der Hintergrund im, äh … Hintergrund bleibt. Auch heftiges Aufsetzen von Gegenständen auf den Tisch waren dem darauf liegenden iPhone keine Erwähnung wert.
    .
    Allerdings zeichnet das iPhone 4S nur mono auf, und die Sprachqualität musste für eine Radiosendung dann doch mit dem Eventide Ultrachannel in Logic noch deutlich bearbeitet werden.
    .
    Seither suche ich einen Recorder, der nicht jedes kleinste Nebengeräusch gleichwertig wie die Sprache registriert. Vielleicht kennst du die Experimente mit einem Cassettenrecorder in einer Schulklasse? Vom Unterricht bekommt man auf der Aufnahme nichts mit, weil der Raum voller extrem lauter Nebengeräuschen ist.
    .
    Wie verhält sich das bei den hier beschriebenen Kandidaten? Ansonsten ist wohl der Roland mein Favorit, oder der Tascam …

    • Profilbild
      mdesign AHU

      die in den recordern verbauten mikrophone sind für interviewzwecke von der richtcharakteristik alle nicht optimal, da zu räumlich, da helfen auch elektronische tricks nicht wirklich.

      ich würde dir ein separates richtmikro empfehlen, das du dann an einen der recorder oder auch an dein iPhone anschließt.

  3. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Ich habe mich für den Tascam DR-40 entschieden. Dazu ein paar Anmerkungen. Der Recorder hat weder eine XY- noch eine echte A/B- Ausrichtung (wie häufig auch bei anderen Modellen behauptet), sondern irgendetwas »dazwischen«. Aber dafür lassen sich beide Kapseln unabhänig und experimental stufenlos ausrichten. Das kann zu schönen Audioeffekten führen. Außerdem gibt es ein großes zusätzliches externes Batteriefach »Tascam BP-6AA«. Als Windschutz passt der ZOOM WSU-1 in beiden Ausrichtungen und ist aufgrund der hohen Windempfindlichkeit ein muss. Aufpassen muss man mit den XLR-Kabeln. Ein preiswertes Kabel blieb bei mir stecken und ich konnte es erst durch erheblichen Kraftaufwand wieder lösen. Seither benutze ich nur noch Neutrik-Stecker. Für mich war der Klang und das BWF-Format kaufentscheidend.

  4. Profilbild
    mdesign AHU

    möchte hier meinen zoom H1 noch anfügen. ist zwar etwas plastikmäßig, dafür kostet er unter eur 100. sound ist okay, externes mikro kann angeschlossen werden. für viele einsätze unterwegs durchaus ausreichend. mir hat er bei video-aufnahmen als (durchlaufender) recorder für bühne oder atmos gute dienste geleistet.

    • Profilbild
      costello RED

      @mdesign Ich besitze auch ein Zoom H1 und der Sound ist – vor allem im Verhältnis zum Preis – ziemlich gut. Allerdings ist es anfällig für Griffgeräusche und wirklich etwas plastikmäßig. Beim Einsetzen der Batterie brachen gleich zwei Kunststoffnippel ab.

  5. Profilbild
    Vati

    Zwei Oldies gegen ein 2014 Modell und ein aktuelles. Die Innovationsfreudigkeit der Teilnehmer hält sich in engen Grenzen. Der einzige Lichtblick ist da der Olympus Recorder mit Bluetooth, App-Fernbedienung und 3. Mikrofon mit Kugelcharakteristik (Leider nur ein/aus schaltbar). Die anderen glänzen z.B. mit Kabelfernbedienung. Mal schnell eine Aufnahme aufs Handy schicken oder über WLAN ins Netz. Fehlanzeige! Kaum zu glauben im Jahr 2016. Die Baugrösse ist auch ein Beleg für den Entwicklungsstand von 2011.
    Vielleicht wird sich mal ein Smartphone Hersteller erbarmen und zeigen, was heute möglich ist.

  6. Profilbild
    DJ Ronny

    Ein sehr interessanter Bericht. Das einzige, was mich stört ist, dass die Lieferung mit Handbuch als positiv bewertet wird. Hallo Umwelt, viel wichtiger ist meiner Meinung nach, ein Handbuch das als PDF in mehreren gängigen Sprachen zur Verfügung steht. Aufs Handy geladen und du hast es immer mit. Wer schleppt schon so ein Buch mit, noch in 3 Sprachen?

  7. Profilbild
    Stephan Merk RED

    Ich hatte das Glück, vor Erscheinen bereits ein Exemplar des LS-P2 in Händen zu halten und konnte es mit anderen Recordern vergleichen. Dabei unterlag der LS-14 vor Allem beim schlechteren zentralen Mikrofon. Weiterhin ist Voice Guidence ein Feature, dass Olympus‘ Bemühungen im Bereich blinder und sehbehinderter Anwender zeigt, das vorgestern auf der Sight City in Frankfurt präsentierte DM-770 ist dem LS-P2 sehr ähnlich, spricht auch noch mehr. Zudem gibt es speziell für den LS-P2 eine gesprochene Anleitung als Download, die speziell für blinde und sehbehinderte Anwender entwickelt wurde. Auch sei der interne USB-A-Anschluss erwähnt, ein Wunsch vieler Olympus-User.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @Stephan Merk Eine Ergänzung noch zum LS-P2 und Interviews: Wir haben inzwischen festgestellt, dass die Zoom-Einstellungen des LS-P2 im Vergleich zu älteren Modellen wie LS-3 deutlich verbessert wurden. Das Zentrum wird vordergründig und der Hintergrund teils deutlich zurückgestellt. Zoom 5 eignet sich gut für das direkte Besprechen und hat ein enges Stereobild. In der akustischen Bedienungsanleitung gibt es ein Beispiel einer Reportage-Situation am Frankfurter Hauptbahnhof, bei der die Stimme klar im Vordergrund ist. Ich finde bei Sprachaufnahmen in unruhigen Umgebungen Stereoaufnahmen generell zu unruhig und das lenkt auch die Aufmerksamkeit ab, das hat Olympus ganz gut gelöst. Übrigens kommt man mit einer Batterie auch gut über den Tag, notfalls ist schnell eine AAA-Zelle am Kiosk gekauft oder als Ersatz eingesteckt. Große Akkupacks kann man sich da echt sparen.

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