Das Subdecay Anamnesis
Das Anamnesis Subdecay Delay ist deutlich kompakter als sein heutiger Testkonkurrent und wurde in Oregon handgebaut . Es stellt, wie sein Kollege auch, eine maximale Verzögerungszeit von ca. 600 ms bereit, verfügt jedoch nicht über einen Einschleifweg. Dieser ist auch nicht unbedingt erforderlich, da das Anamnesis bereits die Modulation des Delaysignals integriert hat.
Das Anamnesis lässt sich wahlweise von 9 – 18 Volt betreiben. Es ist gelegentlich zu lesen, dass der Betrieb mit 18 Volt Gleichspannung vergleichsweise mehr „cleanen Headroom“ bietet und eine Klangverbesserung zur Folge hat. Ich halte einige Argumente, die den Verkauf von Effekten anzukurbeln versuchen, für gegenstandslos. Irgendetwas muss man sich halt einfallen lassen und je blumiger die Beschreibung, um so mehr ist Skepsis geboten. Ich habe schon häufiger Geräte versuchsweise mit 18 Volt betrieben, einen merklichen Klangunterschied konnte ich nur gelegentlich und wenn überhaupt, nur marginal wahrnehmen.
Der Stromverbrauch beläuft sich auf weniger als 100 mA. Das ist noch zu viel, dass es sich lohnen würde, das Anamnesis mit Batterie zu betreiben. Für bis zu einem halben Duzend mobiler Gigs, wenn wirklich einmal keine Steckdose in der Nähe sein sollte, könnte es aber mit etwas Glück ausreichen.
Regelmöglichkeiten
Wie bei Delays üblich, wird die Verzögerungszeit mit Time, die Anzahl der Wiederholungen mit Regen und die Lautstärke des Delays mit Level nach Bedarf eingestellt. Die beiden zusätzlichen Regler Depth und Speed sind für die Modulation des Delaysignals zuständig. Speed kontrolliert wie gewohnt die Geschwindigkeit des LFOs (Low Frequency Oszillator), Modulation-Depth bestimmt, wie ausgeprägt bzw. heftig das Delay moduliert wird.
Der Chip PT2399 arbeitet digital und angesichts der sampling rate und Bit-Tiefe eher im Lo-Fi Bereich. Definitiv keine Analog-Delays!
@Picard vollkommen richtig, den chip gibts für ca. 2,- €, da fragt man sich schon, wie die ihre preise kalkulieren. klanglich finde ich die beiden pedale auch nicht überzeugend!
@dilux Hallo dilux,
das PT2399 ist in der Tat günstig, hat Qualitätsschwankungen und rauscht, vor allem bei etwas längeren Delayzeiten (ab ca. 450 ms).
Leider wird es in zu vielen „analogen“ Delays verbaut.
J.Krayer
@Picard Hallo Picard,
Du hast letztendlich natürlich Recht, es sind keine wirklich analogen, sondern eher dumpf klingende digitale Chips. Im Allgemeinen werden sie aber von der Werbung gerne mal als „analog“ bezeichnet, obwohl sie einfach nur nicht in der Lage sind, die höheren, für die Gitarre benötigten Frequenzen, sauber wiederzugeben,
J.Krayer
Wer individuell sein will muss viel Geld bezahlen, dafür gibt es ein tolles Gehäuse mit eigenem Design und wenn man will auch Rauschen im Signalweg. Rein technisch gesehen sehe ich hier keine echten Vorteile.
Wer hier punkten will könnte sich mal das Tape delay mit dieser kleinen Tonband Kassette anschauen. Das ist wirklich mal eine innovation. Da muss man sich sogar immer neue Kassetten kaufen für 20€. Auch hier ist Individualismus eine Frage des Geldes.
Es ist nicht leicht sich von der Masse ab zu setzen. Ob es einem das wert ist muss jeder für sich entscheiden.
Am Ende finde ich, dass man sich auch noch durch ein besonderes ausgefeiltes Gitarrenspiel individuell von der Masse absetzen kann. Das kostet allerdings Zeit zum üben. Ein Gerät dagegen ist durchaus auch mal schnell gekauft. Wer ist da nicht auch schon darauf hinein gefallen der werfe hier den ersten Stein.
Hallo amazonaman,
ich bin ganz Deiner Meinung! Lieber mal mehr üben, als ständig neues Equipement kaufen.
J.Krayer