Die größte Synthesizer-Legende aller Zeiten
Willkommen zum zweiten Teil unseres großen Interviews zum Synclavier von New England Digital! Den ersten Teil dieses ausführlichen Reports könnt ihr HIER lesen.
Inhaltsverzeichnis
Wir sprechen mit „Ton-yb“. Ein freund unseres Netzwerkes, der seine Jahrzehnte langen Erfahrungen mit den Synclavier-Systemen im Interview preisgibt, aber gerne anonym bleiben möchte. Ton-yB ist Besitzer sowohl eines perfekt restaurierten Synclavier II als auch des letzten und größten Modells Synclavier 9600.
Für die „Älteren“ unter uns, war der Name SYNCLAVIER immer schon ein Mythos. Mehr noch als Fairlight dominierte er die Gespräche unserer Jugend. Unglaubliches sollte er können, und unbezahlbar war er natürlich. Gerade durch die Veröffentlichung des Synclavier V Plug-ins durch Arturia wurde eben dieser Mythos etwas entzaubert. Aber umso spannender ist es nun zu erfahren, was tatsächlich einst hinter dem großen Namen S Y N C LA V I E R stand.
Nun viel Spaß mit Teil 2 unseres GREEN BOX Reports über eine der größten Synthesizer-Legenden aller Zeiten.
Service und Peripherie
falconi:
Wir hatten zuletzt viel über die Hardware gesprochen. War eigentlich schon mal was „kaputt“? Und wo wendest Du Dich in dem Fall hin?
Ton-yb:
Das Teil ist wirklich unglaublich robust gebaut. Ich hatte in all den Jahren keine größeren Probleme. Es besteht ja komplett aus einzelnen Steckkarten und ich kenne den Kasten mittlerweile in- und auswendig. Ich weiß also schnell, wo das Problem sitzt und kann die betroffene Karte einfach austauschen. Ich habe ja Ersatzkarten hier und kann defekte Karten in Ruhe reparieren lassen.
Die Karten selbst sind recht einfach aufgebaut und man bekommt eigentlich alle Bauteile noch. Selbst pinkompatible D/A-Wandler nach dem Komparatorprinzip werden von einem US-Anbieter wieder hergestellt, wenn auch nicht ganz in der Qualität wie früher: Das Lasertrimming der Widerstandsnetzwerke ist mittlerweile zu aufwändig und teuer geworden. Die Original-Chips wurden angeblich für die Beschallung von militärischen Flugsimulatoren entwickelt …
falconi:
… so ein Kampfpilot möchte in puncto Simulator-Sound sicher keine Kompromisse eingehen.
Ton-yb:
Natürlich nicht, das sind ja auch besonders feinfühlige Menschen. Wenn ich mal Probleme hatte, dann nur mit nachgekauften, gebrauchten Karten, die aus überhitzten oder generell schlecht gepflegten Maschinen stammten. Ich muss sagen: Das Synclavier läuft nach über 30 Jahren auf dem Buckel immer noch erheblich stabiler als mein 3 Jahre alter Apple Rechner mit Cubase drauf.
falconi:
Wobei: Mit dem kann man ja auch fernsehen, malen und Gedichte schreiben. Oder Rechnungen. Existieren eigentlich noch irgendwelche Überbleibsel aus der Zeit des Synclavier als „Business Computer“?
Ton-yb:
Es gibt z.B. eine Textverarbeitung und eine Notendruck-Option. Die wurde auch von Notenverlagen genutzt. Die haben sich tatsächlich ein nackiges Synclavier ohne Klangerzeugung hingestellt, um Noten auszudrucken. Das Betriebssystem hat eine eigene Programmiersprache namens „Scientific XPL“. Man kann also nach Belieben selber Software schreiben. Soweit ich weiß, hatten einige Nutzer wie Frank Zappa sogar Reverse Compiler und habe die NED Software nach ihren Bedürfnissen angepasst. Es gibt aber wohl wenig oder keine „3rd-party“-Software mehr. Wobei man vielleicht sagen muss, dass die NED Software eh zu weiten Teilen auf den Wünschen der erlauchten Kundschaft basiert, die gewohnt war, zu bekommen, was sie wollte.
falconi:
Und zu bezahlen …
Ton-yb:
Was die Hardware und Firmware anbelangt, waren die Leute von NED ziemlich rigide und ganz sicher keine „Open Source“-Typen. Es gab z.B. mal einen Drittanbieter der Speicherkarten, denn die waren im Original wirklich sauteuer. Daraufhin hat NED damit gedroht, dass sie das Betriebssystem so abändern, dass die falschen Karten automatisch zerstört werden. Das war natürlich völliger Quatsch und technisch überhaupt nicht möglich. Aber so waren die drauf! Ich vermute, die Entwickler waren noch ganz O.K., aber nach und gab es da immer mehr Manager und Vertriebler, die es sich wohl auch finanziell sehr gut gingen ließen…
Sequencer und Sampler
falconi:
Ganz am Anfang hast Du schon den Sequencer für seine besondere „Tightness“ gelobt.
Ton-yb:
Absolut, abgesehen davon ist er aber ziemlich eigen. Man bedenke: Er war in den Siebzigern einer der ersten kommerziellen Digitalsequencer, daher gab es da noch überhaupt keinen Standard und der Begriff Sequencer war vielen Musikern entweder unbekannt oder er wurde assoziiert mit experimenteller elektronischer Musik, die aus irgendwelchen Forschungslaboratorien kam. NED nannte die Software daher „Digital Memory Recorder“:
Man kann ihn über eine Art „Tracker“ oder über eine laufende Notendarstellung auf dem Bildschirm editieren. Eine Pianorollen-Darstellung gibt es nicht, dafür eine Seite mit endlos vielen Editierfunktionen, die takt-, noten- oder zeitbasiert sind. Und es gibt eine eigene Programmiersprache – im Textformat. Ich kenne jemanden, der diese Sprache fließend schreiben kann und so komponiert. Vor allem gibt es aber die Möglichkeit, den Sequencer über die Knöpfe des Keyboards zu bedienen und das ist, wenn man den Dreh einmal raus hat, wirklich super schnell, intuitiv und ganz besonders musikalisch. Es ist erstmal merkwürdig, sich nicht mehr hauptsächlich auf dem Bildschirm zu orientieren, aber nach einer Umgewöhnungszeit begreift man den Vorteil: Man hört wieder richtig hin. Wie bei einer MPC …
falconi:
Benutzt Du auch das Harddisk-Recording? Dein Apple mit Cubase drauf wäre ja eine schöne Alternative und aktuelle SATA-Platten sind ja auch deutlich größer als die letzten Modelle mit SCSI-Schnittstelle …
Ton-yb:
Das Harddisk Recording Modul hat immerhin 2,25 GB Speicherkapazität – wohlgemerkt pro Spur. Damit kann man auch heute noch komfortabel arbeiten.
Ich benutze Cubase und das Synclavier parallel, per SMPTE synchronisiert. Beim Synclavier heißt das Harddisk Recording „Direct-to-Disk“. Der Vorteil gegenüber der modernen Lösung ist der spezielle Klang und die nahtlose Bedienung über die Knöpfchen am Synclavier Keyboard. Ich benutze das aber eher wie eine alte Bandmaschine. Ausgedehntes Editing und feinere Wellenform-Schnippeleien gehen mir dann über Cubase doch schneller von der Hand. Wobei es angeblich damals Leute gab, die sauschnell damit arbeiten konnten. Ich selbst bin gerade erst dabei, es wieder in Betrieb zu nehmen. Hier siehst Du das Rack mit ein Wandlerkarten und BreakOut-Kabeln …
Famous Synclavier User: Von Abba bis Zappa
falconi:
Welche Platten sollten sich Leute anhören, die sich für den Synclavier-Sound interessieren? Gibt es z.B. Beispiele der FM-Synthese aus den Siebzigern, also der Pre-DX-Ära?
Ton-yb:
Das sind dann vor allem Werke aus der E-Musik oder aus dem akademischen Bereich. Wie z.B. von John Appleton oder Joel Chadabe. Etwas später findet man in der Pop/Rock Musik eine lange Liste von Nutzern und Werken:
Grace Jones’ „Slave To The Rhythm“ „Behaviour“ von den Pet Shop Boys, „Bad“ & „Thriller“ von Michael Jackson und die von Daniel Miller produzierten Depeche Mode-Alben sind voller Synclavier-Sounds und Programmiererei. Auf dem „Sweet Dreams“-Album von Eurythmics und „Genesis“ von Genesis hört man viele FM-Sounds. „Mr. Heartbreak“ von Laurie Anderson ist nur der FM-Synth mit Mono Sampling. Die ersten drei Alben von Sting wurden auf dem Synclavier komponiert: „Russians“ kommt aus dem FM-Synth mit Sequencer, „Straight to my heart“ wurde komplett auf dem Synclavier produziert – das ist quasi ein Demosong. Auf „XCept One“ von Michael Hoenig ist auch vorwiegend das Synclavier zu hören.
Das programmiertechnische Meisterwerk für mich ist „Civilization Phase III“ von Frank Zappa, veröffentlicht erst im Jahre 1994. Sicher keine Fahrstuhlmusik, aber hier hört man dann mal wirklich die enorme Leistungsfähigkeit des Synclavier Samplers und auch des Sequencers.
Für den Benny Anderson von ABBA ist das Synclavier angeblich nach wie vor das wichtigste Kompositionswerkzeug. Und sogar eher Unverdächtige wie Paul Simon auf „Graceland“ oder die Jazzer Pat Metheny und John McLaughlin, Chick Corea, Yellowjackets und Oscar Peterson oder der Rocker Pete Townshend haben das Synclavier benutzt oder auch besessen.
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Ein bekanntes Beispiel für den Klang des Harddisk Recordings ist übrigens „On Every Street“ von den Dire Straits aus dem Jahre 1991, welches mit dem Synclavier aufgenommen wurde.
falconi:
Ich finde, bei „On Every Street“ hört man das auch. Die Platte hat einen besonderen Glanz, aber auch eine ganz spezielle Färbung, die ich immer als ein wenig künstlich empfand, vor allem im Oberbass und tiefen Grundtonbereich. Da hat sie zwar einen besonderen Punch, klingt aber auch irgendwie …ruppig, wie übrigens auch andere Platten aus Deiner Aufzählung. „Slave To The Rhythm“ zum Beispiel. Ich weiß auch noch, wie mich der Sound von „Bad“ am Anfang stellenweise regelrecht wuschig gemacht hat …
Ton-yb:
Ja. „Bad“ fand ich auch immer etwas brutal. Ich glaube aber, das kommt eher von den Mischungen oder den SONY „Betacam“ Recordern, auf denen damals gemastert wurde. Aber darauf standen die halt. Die achtziger Technik ist eben nix für Weicheier …
falconi:
Wo war das Synclavier denn wohl verbreiteter? Eher in der Popmusik oder in der Filmmusik? Angeblich wurden weltweit über 600 Systeme ausgeliefert …
Ton-yb:
Mag sein. Die genaue Zahl kann, wenn überhaupt, letztlich nur der Hersteller wissen und vermutlich haben die auch Systeme mitgezählt, die für Notensatz und ähnliche Anwendungen verkauft wurden … wie auch immer: Für die meisten Musiker – „Künstler“ – der achtziger Jahre war die Hürde, an einem Computerarbeitsplatz zu musizieren, noch sehr hoch. Außerdem gab es bezahlte Techniker, die den Künstlern diese „Arbeit“ gerne abgenommen haben. Ein Synclavier war für Musiker meist auch keine realistische oder sinnvolle Investition – ich meine, im Sinne von „Return on Investment“, für etablierte Musikproduzenten dagegen schon – die Produktionsbudgets waren halt entsprechend.
Hollywood hatte natürlich auch Geld: Ich weiß, dass zum Beispiel die ersten Staffeln der Simpsons mit dem Synclavier vertont wurden. Auch die Soundeffekte bei Krieg der Sterne II und III (nach alter Zählung). Man kann sicher davon ausgehen, dass das Synclavier in den Achtzigern so eine Art Industriestandard für gut ausgestattete Post Production-Studios war. Es wurde also auch viel in der Werbung eingesetzt, natürlich vor allem in den USA und in England. Der Klang war vermutlich allgegenwärtig, ohne dass es wirklich bemerkt wurde – die Profis haben die Maschine überwiegend so eingesetzt, dass man sie nicht unbedingt als Sampler erkennen konnte.
Teuer klingende Artefakte
falconi:
Zusammengefasst: Ein Synclavier – eine lohnenswerte Investition im Jahre 2016?
Ton-yb:
Das Synclavier ist zunächst ein „Großrechner“ mit Peripherie – zumindest nach heutiger Vorstellung im Audio- und mittlerweile auch Videobereich und vor allem, wenn man ein MacBook daneben legt. Das Alleinstellungsmerkmal des Synclaviers kann naturgemäß nicht mehr in dessen schierer Rechenleistung oder gar der Speicherkapazität liegen. Als DAW ist das Synclavier schlicht nicht mehr konkurrenzfähig, als Musikinstrument oder kreatives Kompositionstool schon!
Interessant ist natürlich zum einen die Anmutung, Qualität und Ergonomie des Controllers. Zum anderen ist es die Bedienoberfläche oder besser: der Bedienfluss. Auch die Library ist von erstaunlich hoher Qualität, vor allem, wenn man typische „Synclavier-Sounds“ verwenden möchte. Aber natürlich ist sie trotzdem total „veraltet“, wenn man sie z.B. mit heutigen Terrabyte-Orchesterlibrarys vergleicht.
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Wirklich herausragend ist der Sound, sowohl der FM-Synthese als auch des Samplers und das vor allem durch die kompromisslose hybride, digital-analoge Umsetzung der Audiohardware. Diese findet man heute vielleicht noch in automatisierten Studiomischpulten der absoluten Luxusklasse, die aber natürlicher einfacher in ein aktuelles Setup zu integrieren und universell für kommerzielle Zwecke nutzbar sind als ein Synclavier. Nur deshalb werden in dem Bereich auch nach wie vor teure Hardwarelösungen angeboten und auch die Preise für gepflegte Vintage-Pulte sind entsprechend. Die Leute merken halt den Unterschied und wollen den Sound, den man meines Erachtens in rein digitaler Umsetzung bis heute nicht erreicht hat!
Für – ich sage mal – Elektronikmusiker wird eine solche aufwändige Hardware heute keiner mehr herstellen; Hardwaresynthesizer über 3000 Euro sind heute einfach schwierig zu verkaufen, egal ob analog oder digital. Deshalb gehen ja auch die Preise für alte Analogsynthesizer durch die Decke. Sie sind einfacher zu durchschauen und meist handlicher als ein Synclavier und daher sind sie leider auch als Wertanlage so beliebt.
Ein Synclavier ist – sofern man eines angeboten bekommt – sicher für ein paar tausend Euro zu haben; der Preis ist natürlich stark abhängig vom Zustand und der Ausbaustufe. Auch als technisch versierter Neueinsteiger wird man allerdings zunächst einige Zeit reinstecken müssen, um ein solches System in Betrieb zu nehmen, selbst, wenn es gut gepflegt ist und vollständig funktioniert. Es gibt zwar gute Anleitungen, aber nun einmal keinen Support mehr vom Hersteller. Sprich: Ein Synclavier ist etwas für Musiker und weniger für Spekulanten!
Meine Antwort auf Deine Frage lautet also: Ja, klar! Ein Erstkäufer sollte aber etwas Geduld und Fleiß mitbringen … irgendwann wird er mit einem einzigartigen und sehr inspirierenden Musikinstrument belohnt!
falconi:
Und noch ein Wort zum Plug-in von Arturia?
Ton-yb:
Das habe ich vor ein paar Tagen ausprobiert, aus Gründen der Fairness bin ich über meine Prism-Wandler direkt aufs Pult gegangen.
Das Arturia Synclavier V gefällt mir sehr gut! Es trifft den Grundklang des Synclaviers und auch das Nutzerinterface macht richtig Spaß. Ich persönlich hätte mir zwar eine etwas originalgetreuere Gestaltung gewünscht, aber immerhin ist der Funktionsumfang des FM-Synths bis hin zur Parameterskalierung präzise übernommen worden. Im direkten Vergleich klingt die Hardware eine Ecke punchiger, kräftiger, mehr „in your face“, und gleichzeitig auch etwas weicher und organischer, das Plug-in leider etwas starrer und dünner. Das war aber auch zu erwarten. Ich muss dennoch sagen, dass Cameron Jones und Arturia erstklassige Arbeit geleistet haben. Wenn ich die Hardware nicht hätte, wäre es mein absolutes Lieblings-Synth-Plug-in!
falconi:
Schön gesagt: Und zu Deinen Klangbeispielen?
Ton-yb:
Die habe ich live auf der Tastatur eingespielt und ohne zusätzlichen Hall, EQ oder sonstige Nachbearbeitung direkt übers Pult mit dem Rechner aufgenommen. Keine Overdubs. Alles, was man hört, sind die Samples und der FM-Synth.
Ich finde, so pur kann man am ehesten den Klang dieses Gourmetinstruments beurteilen. Beim Beispiel „01“ handelt es sich um ein ganz einfaches – 5 MB kleines – Streicher-Multisample aus der NED-Library ohne Velocity-Layer oder sonstigen Schnickschnack. Die Samplesounds „02“-„04″ bestehen jeweils nur aus einem Einzelsample, das auf der Tastatur gespielt wird. Keine Multisamples.
Generell habe ich mich bemüht, alle möglichen Artefakte rauszuarbeiten … die, wie ich finde, auch richtig „edel“ klingen …
falconi:
Herzlichen Dank für die Klangbeispiele und das lange Gespräch. Aber ist ja auch ein fettes Teil …
Anmerkung der Redaktion: Das Gespräch fand im Juni 2016 in Berlin statt. Auf Wunsch unseres Interviewpartners wurde dessen Name anonymisiert. Wir freuen uns besonders über Anmerkungen und Ergänzungen anderer Besitzer und Nutzer dieses schönen Instrumentes. Auch Ton-yb nimmt gerne an der nachfolgenden Diskussion teil…
Das Ding Heutzutage in klein mit moderner FM Sektion und Hardware Sampler wäre eine tolle Ergänzung für Live ! ( in Kombination mit einem Analogsynth)
Auch wieder klasse geworden. Und der Satz hier „Die achtziger Technik ist eben nix für Weicheier …“ ist ein Highlight :)
Danke für das zweiteilige Interview. Ich war durch Zappa auf das Synclavier gestoßen. Eine solche Produktionsumgebung muss für die damalige Zeit fantastisch gewesen sein. – Für mich ist dies allerdings Geschichte …
Teil 2 hat mehr Power ;-) Eure Dialoge lesen sich wie Al und Tim in der Männerküche, da möchte man auch keine Kompromisse. Ich geh mal grunzen ;-)
@TobyB Bringt Frauen und Kinder in Sicherheit: Binford 9600 in the house!
Die Kinder und Frauen sind sicher bei der BBC und gucken grade hier zu. ;-)
https://youtu.be/iQ-lrVMxhMY
Bin ich blind, oder wo sind die Klangbeispiele, von denen gesprochen wurde?
Die Klangbeispiele finden sich im ersten Teil: https://www.amazona.de/green-box-ned-synclavier-ii-synclavier-9600-teil-1
Ja, Du hast recht, guter Hinweis, die Klangbeispiele sollten eigentlich im 2. Teil auftauchen.
Ich habe Amazona gebeten das zu korrigieren.
Schade, dass die Arturia-Emulation nicht Resynthese abdeckt (in Version 1.0 zumindest).
Spannend finde ich den Technos Acxel.
https://www.youtube.com/watch?v=smZ96Kg1hhg&ab_channel=DanielTroberg
Absolut Spitze die zwei Teile, Danke dafür! urlaubsbedingt leider erst jetzt draufgestossen.
Ein 9600er ist immer noch ein Traum für alle Samplingfreunde!
Michael Hoenig hatte seinerzeit in LA den Vertrieb für das Synclavier inne und hat im Prinzip für die ganze Westcoast-Szene Clinics gemacht, in denen er zukünftige Besitzer auf die Arbeit mit dem System vorbereitete.
Eines der bekanntesten Beispiele aus Hollywood ist wahrscheinlich die Musik zu „X Files“ von Mark Snow, die komplett mit einem Synclavier realisiert wurde.
Patrick Gleeson stieg zu Beginn der 1980er ebenfalls um auf Synclavier, weil das große Emu-Modulsystem zu unhandlich für schnelle Produktionen im Bereich der Gebrauchsmusik war.
Hier meine 2 Cents zum Synclavier.
Erster Cent: Interview (englisch) mit Wolfgang Flür (Kraftwerk). Offenbar haben Ralf und Florian in den 80ern mit dem Synclavier gehadert. Das Resultat (Electric Café) finde ich persönlich aber grossartig. https://www.youtube.com/watch?v=RrRjrXoBpto
Zweiter Cent: Schon mal ein Synclavier im Badezimmer auf der Badewanne gesehen? Paul Hardcastle (für mich einer der ganz grossen Synthwizards) hat sich in den achtziger Jahren mit dem Geld von seinem Mega-Hit „19“ ein Synclavier gekauft. Für einen adäquaten Raum hat’s (damals) dann nicht mehr gereicht. Zu sehen in einem französischen Keyboards Magazin aus den Achtzigern (runterscrollen zu den gescannten schwarz/weiss Seiten:
http://analogsynthmuseum.free.fr/paulhardcastle.htm
Er hat das Synclavier heute noch – in seinem Studio, hier in Englisch nachzulesen:
http://www.theransomnote.com/music/articles/tea-with-hardcastle/