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Workshop: Der beste Lautsprecher-Monitor für Ihr Studio

Finden Sie sich im Monitor-Dschungel zurecht!

23. September 2019
Workshop: Der beste Laustprecher-Monitor für Ihr Studio

Workshop: Der beste Lausprecher-Monitor für Ihr Studio

Lautsprecher sind geil. Für mich, nicht für meine Ehefrau. Aber für mich ist der Lautsprecher viel mehr als nur ein Tonerzeuger. Er ist ein „Emotionalizer“, ein Möbelstück, ein komplexes Stück Technik und dabei ganz einfach aufgebaut. Der Klang ist irgendwie immer ein Mysterium. Da vibrieren Membranen, angetrieben durch die Kraft der Magneten und ich höre einen kristallklaren Ton, verstehe die Worte und wippe im Takt der Musik mit. Ich bleibe dabei: Lautsprecher sind geil. Und wenn Sie und ich Lautsprecher im Studio und zum Musikmachen verwenden, sind sie auch ein Arbeitsmittel und Kontrollinstrument.

In diesem Zusammenhang spricht man dann von Monitorlautsprechern, die – so die verbreitete Meinung – anders, als HiFi-Lautsprecher sind. Fragen Sie einen HiFi-Freak, dann sind Monitore nüchtern, linear und langweilig. Nur High-End-Lautsprecher geben die Musik „richtig“ wieder. Wir, im Umfeld der Musiker Szene, behaupten genau das Gegenteil: HiFi-Speaker schönen die Musik und fügen dem Ausgangssignal etwas hinzu, was eigentlich im Original gar nicht enthalten ist.

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In diesem Monitor Workshop finden wir heraus, was ein Monitor-Lautsprecher leisten sollte, damit er für Studio und Musiker geeignet ist. HiFi bleibt hier außen vor, denn liebe AMAZONA.de Leser:
Natürlich haben WIR Recht! :-)

Studio-Lautsprecher: Zwei Szenarien

Ich gehe in diesem Monitor Workshop von zwei Szenarien aus und erläutere die Herangehensweise, den passenden Lautsprecher für den jeweiligen Bedarf zu finden. Dabei wird es auch technisch (bitte nicht wegklicken!), aber zum einen werde ich das gut verständlich schreiben und zum anderen: Sie müssen diese Dinge wissen, wenn Sie eine kompetente Wahl treffen möchten! Na dann: Gehen wir es an!

Szenario 1: Sie sind in Ihrem kleinen Studio über den Status des Arbeitens mit PC-Lautsprechern und Kopfhörern hinaus und möchten sich Ihre ersten „vernünftigen“ Monitore kaufen (Budget: 150 – 300,- Euro pro Lautsprecher)

Also, einmal beim Musikhaus reingeklickt, die Suche aktiviert und schon werden Sie von aktuell über 120 unterschiedlichen aktiven Monitoren im Preisbereich von 150 – 300 Euro angelächelt. Und was man da alles für Varianten findet: vertikal, horizontal, zwei Chassis oder drei, bunte Chassis, Folien-Hochtöner, Metall- oder Textil-Kalotten, Bassreflex oder geschlossen. Beliebte Monitor-Hersteller sind offensichtlich KRK, Yamaha, JBL und Adam Audio. Von EVE Audio, KS Digital oder Kali haben sie vielleicht noch nie was gehört. Wie zum Teufel soll man da den besten Speaker für die eigenen Anforderungen finden?

Monitor Workshop Thomann Übersicht

Auch in ein Musikhaus zu gehen und dort die Monitore durchhören, ist meist keine so gute Idee. Denn dort klingen die Speaker ganz sicher nicht wie bei ihnen zuhause. Und oftmals hat der Händler dann noch auf der Rückseite die Höhen und Bässe reingedreht, damit es knackiger klingt. Also: Lautsprecher hört man daheim!

  1. Die großen Versandhäuser wie Thomann.de geben ihnen auch diese Möglichkeit. Einfach am Telefon ehrlich die Kaufabsicht erläutern und man wird Ihnen gerne zwei Paar zur Auswahl schicken.
  2. Natürlich gibt Ihnen auch ihr lokaler Händler gerne ein oder zwei Paar Monitore mit – fragen Sie einfach höflich.

Wie groß muss ein Lautsprecher sein?

Doch vor dem Probehören sollte man eine sinnvolle Vorauswahl treffen. Zunächst gilt es, die bestmögliche Monitorgröße für Ihr Studio zu finden. Dabei sollte man sich in dieser Preisklasse auf 2-Wege Systeme konzentrieren. Man gibt dem jeweiligen Hersteller so die Möglichkeit, das Budget besser in wenige, dafür hochwertigere Komponenten zu investieren. Zwischen 150,- und 300,- Euro bekommt man pro Lautsprecher einen Hochtöner und einen Tief-Mitteltöner in der Größe von 5 – 8 Zoll. Das Ganze mit aktiver Verstärkerelektronik und ein paar Einstellmöglichkeiten zur Anpassung an den Raum.

Wie finden sie also heraus, ob nun ein Monitor mit kleinem 5 Zöller besser zu Ihrem Studio passt oder mit einem veritablen 8 Zöller?

Grundsätzlich gilt dazu folgende Faustregel: Ein kleines Chassis kann ebenso tiefe Töne wiedergeben wie ein großes – es braucht dazu nur mehr Auslenkung. Aber je mehr ein Chassis auslenkt, desto mehr Verzerrungen produziert es. Und da das Chassis bei einem 2-Wege Monitor auch eine ganze Menge der mittleren Frequenzen wiedergeben muss, wäre es besser, wenn sich die Membran eher moderat bewegt. Somit muss man hier also einen Kompromiss zwischen Größe und Tiefbass-Fähigkeit eingehen.

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KRK ROKIT G4 Family

KRK ROKIT Familie mit unterschiedlichen Tieftönern

Technik: Lautsprecherchassis und Schallwellen

Die Spule des Chassis bewegt sich im Luftspalt des Magneten. Bei hohen Auslenkungen verlässt die Schwingspule das homogene Magnetfeld zum Teil und produziert so unharmonische Verzerrungen. Wenn die Membran gleichzeitig Frequenzen bis zu 2.500 Hz wiedergeben soll, wirken sich diese Verzerrungen deutlich auf den Klang aus: Das Chassis folgt nicht mehr den elektrischen Impulsen des Verstärkers und die mittleren Frequenzen „leiden“ unter den Verzerrungen.

Monitor Workshop Aufbau Chassis

Aufbau eines Lautsprecherchassis (Quelle: Dynaudio)

Dazu spielt noch die Raumgröße und die darin tiefste wiederzugebende Frequenz eine Rolle. Beispiel: Bei einem Raum mit 3×4 m Grundfläche und einer Höhe von 2,5 m ist die Raumdiagonale die größte Länge mit ca. 5,60 m. Das entspricht einer Wellenlänge von ca. 63 Hz. Anders ausgedrückt: Möchten Sie Frequenzen unterhalb von 63 Hz in diesem Raum wiedergeben, sind dies mehrfach reflektierte Wellen und diese schwächen sich zu niedrigeren Frequenzen schnell ab, oder verstärken sich (Stichwort Raumresonanz). Dieses Verhalten kann man mit Bassfallen oder Akustikelementen abschwächen – grundsätzlich ist der Pegel der Schallwellen in diesem Raum unterhalb von 63 Hz schwer zu kontrollieren.

Wenn ich in diesem 12 qm Raum also einen Monitor mit starkem Tiefbass betreibe, dann handle ich mir unter Umständen ziemliche Probleme ein. Ein Lautsprecher mit einer unteren Grenzfrequenz von etwa 50 Hz sollte hier absolut passend sein. Leider sagen einem die Hersteller oft nicht, wie die untere Grenzfrequenz gemessen wird. Meist wird diese Kenngröße bei -6 dB oder -10 dB angegeben, was bedeutet, dass hier der Schall im Vergleich zum Durchschnittspegel schon deutlich abgenommen hat.

Dimensionierung: FAZIT

Es muss nicht immer das größte Chassis sein. Oft spielt das nächst kleinere Modell im Raum knackiger, schneller, präziser und trotzdem ausreichend tief. In meinem Test der KRK ROKIT G4 hatte ich die kleinen ROKIT 5 mit 5″ Tief-/Mitteltöner in einem 11 qm Raum betrieben und wirklich sehr gute klangliche Ergebnisse erzielt.

Der Hochtöner eines Studiolautsprechers

Ich habe es oben schon geschrieben: Technisch gibt es viele Wege, höhere und hohe Frequenzen in guter Qualität wiederzugeben. Kalotte, Elektrostat & Co. – you name it. Klanglich lassen sich anhand der Bauart nur bestimmte Charakteristiken erahnen. Ist ein Elektrostat durch seine geringe Masse wirklich immer schneller und „crisper“? Nein. Ich habe schon Monitore gehört, die trotz (oder wegen?) des elektrostatischen Hochtöners lahm und flach geklungen haben.

Zudem haben Elektrostaten bauartbedingt einen geringeren Abstrahlwinkel und einen geringeren Maximalpegel. Wenn Sie also öfter zu zweit oder zu dritt vor den Monitoren sitzen, dann ist die klassische Kalotte in vielen Fällen die bessere Wahl. Und nein: Eine Metallkalotte klingt nicht blechern und eine Textilmembran ist nicht weicher. Hier spielt Ihnen die Psychologie einen Streich. Ein Scan Speak Ringradiator kann ihnen die Ohren genauso freiblasen wie ein Focal Beryllium Hochtöner.

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Focal Beryllium Hochtöner (Quelle: Focal)

Technik: Übergangsfrequenz

Damit der Hochtöner nicht bei einem Bassimpuls in Rauch aufgeht oder ihr Bass nur mumpfige Höhen wiedergeben muss – dafür gibt es die Frequenzweiche. In einem modernen Monitor ist diese meist aktiv, d. h. es sind zwei Verstärker in der 2-Wege Box: Der Bassverstärker leitet die tiefen Signale des Eingangssignals an den Bass und der Hochtonverstärker… na, da kommen Sie schon drauf. Leider findet man in den Handbüchern nur selten Hinweise auf die Übergangsfrequenz, also den Frequenzbereich, bei dem der Tieftöner zu hohen Frequenzen hin ausgeblendet wird und der Hochtöner zunehmend mehr die Arbeit übernimmt.

Auch hier eine Faustregel: Wenn die Wellenlänge eines Tons länger ist, als der Durchmesser des Basschassis, dann wird der Schall zunehmend gebündelt. Beispiel: Ein 5 Zoll Tieftöner mit einem Durchmesser von 12,7 cm beginnt den Schall ab ca. 2.700 Hz stärker zu bündeln. Die Schallabgabe entspricht dann mehr und mehr dem Strahl einer Taschenlampe. Um diesen Effekt zu vermeiden, sollte die Übergangsfrequenz unterhalb dieser Bündelungsfrequenz liegen.

Auch kann ein 1 Zoll Hochtöner tiefe Frequenzen nicht mit ausreichendem Pegel wiedergeben: Es fehlt Membranfläche und die Möglichkeit, große Auslenkungen durchzuführen. Auch nimmt die elektrische Leistung zu tiefen Frequenzen hin zu. Deswegen empfiehlt es sich, den Hochtöner nicht zu früh anzukoppeln.

Da wir dies aber nicht beeinflussen können, müssen wir den Monitorherstellern vertrauen, dass sie ihr Handwerk verstehen. Zudem handelt es sich bei unseren 2-Wege Systemen um Nahfeldmonitore – da spielt die Schallbündelung eine untergeordnete Rolle.

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Adam Audio Air Motion Transformer (Quelle: Adam Audio)

Hochtöner FAZIT:

Die Bauart spielt eine untergeordnete Rolle. Es gibt zwar klangliche Tendenzen, aber in der Praxis ist es wichtiger, dass der Monitor als Gesamtkonzept natürlich und harmonisch klingt. Was nützen einem die „crispen Höhen“, wenn der Bass dem nicht folgen kann, weil er z. B. einen zu schwachen Antrieb hat.

Lautsprecher-Konfiguration: Klassisch, koaxial, mit oder ohne Subwoofer?

Hier habe ich gleich einen konkreten Rat für Sie: In der Preisklasse bis 300,- Euro pro Monitor empfehle ich definitiv die klassische 2-Wege Anordnung mit Hochtöner oben und Tief-/Mitteltöner unten. Ein Koaxial-Chassis mit innenliegendem Hochtöner ist eine sehr komplizierte und teure Angelegenheit. Solche Chassis in den Griff zu bekommen, benötigt einen hohen Aufwand und viel Abstimmungsarbeit. Ernstzunehmende Koaxial-Monitore gibt es deshalb erst ab 600,- Euro/Stück aufwärts.

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KS Digital Koaxial Monitor C5 (Quelle: KS Digital)

Jetzt mag man noch auf die Idee kommen, sich kleinere Monitore und einen Subwoofer anzuschaffen. Auch hier kann ich nur raten, es zuerst mit einem gut dimensionierten, integrierten System zu versuchen. Meist hat man den Umstand, dass man umzieht oder in ein größeres Studio wechselt und dann die vorhandenen Monitore zu klein sind. Dann versucht man den Bass mit einem Subwoofer aufzupumpen. Ein sehr schwieriges Unterfangen. Da einem aber meist der Vergleich fehlt, denkt man: ja, jetzt klingt es besser, denn ich habe mehr Bass.

Bitte bedenken Sie: Große Instrumente mit hohem (Tief-) Bassanteil sind meist Punktschallquellen und mit einem Subwoofer trennen Sie die Transienten (z. B. das höherfrequente Anschlaggeräusch einer Bassdrum) und das Sustain (das tieffrequente Ausschwingen der Trommelmembran) nicht nur auf zwei Chassis auf – nein, diese Chassis sind auch noch meterweit voneinander entfernt und werden von unterschiedlichen Verstärkerkonzepten angetrieben. So etwas klingt nur im Ausnahmefall gut.

Technik: Tiefbass

Eine 35 Hz Schallwelle ist fast 10 Meter lang und ein Durchgang vom Ausgangspunkt über die positive und negative Halbwelle dauert 28 Millisekunden. Selbst wenn Sie über ein großes Studio verfügen, wird der Impuls einer Bassdrum mit Subwoofer nie wie das Original tönen, während das große Stereomonitore mit entsprechenden Chassis durchaus straff und originalgetreu wiedergeben können. Die Raumresonanzen werden durch den meist am Boden stehenden Subwoofer zudem stärker angeregt und dadurch erhöht sich die Neigung zum Dröhnen.

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Neumann Subwoofer KH 750 DSP (Quelle: Neumann Berlin)

Natürlich kann man das auch mit Akustikelementen kompensieren – der Aufwand ist aber viel höher als bei integrierten Systemen. Und wie Sie dem Technikteil im Kapitel „Dimensionierung“ entnehmen konnten, sind Schallwellen im Tiefbassbereich nur sehr schwer zu kontrollieren. Ich empfehle vielen Subwoofer-Freunden mal einen langsamen Frequenzsweep von 0 Hz bis 100 Hz durchzuführen und die Sitzposition nur um wenige Zentimeter zu variieren.

FAZIT: Konfiguration

Bitte denken Sie daran: Der Monitor soll Ihnen helfen, den Mix hinzubekommen und eine Klangvorlage zu erstellen, die auf den unterschiedlichsten Lautsprechern in der Welt (vom Küchenradio, über das Handy bis hin zum High-End-Lautsprecher) wiedergegeben wird.

Subwoofer-Systeme sind hier nur mit extrem viel Sorgfalt und entsprechenden Know-how geeignet, diese Aufgabe zu erfüllen. Gehen Sie keine Experimente ein: Die etablierten Hersteller bieten in der Preisklasse fast alle eine klassische 2-Wege Konfiguration an – und das hat seinen Grund. Solche Systeme bieten nun mal das beste Verhältnis aus Klang, Aufwand und Preis.

Studiomonitor: Wie erstelle ich einen Frequenzschrieb?

Die Antwort ist ganz leicht: Indem sie ca. 45,- Euro für ein ausreichend gutes Messmikrofon und ein passendes Stativ ausgeben (z. B. das Superlux ECM999 und einen günstigen Mikrofonständer) und sich die kostenlose Software REW Room EQ Wizzard (Link im Anhang) herunterladen. Mit wenig Aufwand und ein klein bisschen Know-how erhalten Sie einen Frequenzschrieb und die Impulsantworten Ihrer Lautsprecher in Ihrem Hörraum.

Was ist zu tun: Lassen Sie alles in Ihrem Hörraum wie es ist. Lautsprecherposition, Möbel etc. Dann platzieren Sie das Messmikrofon in Ohrhöhe an der Stelle, wo sonst Ihr Kopf ist. Dann schauen Sie sich die passenden Tutorials zur Verwendung der Software bei YouTube an. Und schon haben Sie Ihre erste Messung.

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Typischer Frequenzschrieb von kleineren Monitoren

In diesem Frequenzschrieb sehen Sie in erster Näherung, wo die Probleme in Ihrem Raum liegen. In welchem Frequenzbereich habe ich Resonanzen und wo sind die Einbrüche. Das Auf und Ab im Bassbereich ist normal, wie ich schon mehrmals erläutert habe.

Dann verändern Sie die Lautsprecherposition und beginnen Ihren Raum zu optimieren. Die Details dazu finden Sie in unserem Amazona Akustik Workshop.

Was kann ich im Preisbereich von 150,- bis 300,- Euro erwarten?

Sie dürfen in dieser Preisklasse Monitore erwarten, mit denen Sie sehr gut Ihren Mix beurteilen können und die ausgewogen und räumlich exakt klingen. Am unteren Frequenzende müssen Sie und sollten Sie auch mit Einschränkungen leben, die aber das Klangbild im Gesamten nicht relevant verschlechtern. Die in diesem Preissegment angebotenen Aktivmonitore sind überwiegend gut verarbeitet und warten teilweise mit überraschend hohem Technologieniveau auf. Bevor Sie in höhere klangliche Sphären aufsteigen wollen, werden Sie in dieser Preisklasse sehr lange glücklich sein.

Empfehlungen: Monitore im Preissegment von 200,- bis 300,- Euro pro Stück

KRK ROKIT 5 Gen. 4: 
Ein sehr feiner Monitor mit 5″ Tief/Mitteltöner und ausgewogenem Klangbild. Bei diesem Lautsprecher beeindruckt besonders der hohe technologische Aufwand, den man für sein Geld geboten bekommt.

Monkey Banana Lemur 5: 
Die Lemur 5 kommt mit verschiedenen Presets und kann so die Charakteristik anderer Monitore wiedergeben. Ein interessantes Konzept, dass zudem auch gut klingt.

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Monkey Banana Lemur 5

Adam Audio T7V:
Ein empfehlenswerter Monitor mit Air Motion Transformer Hochtöner: Neutraler Klang mit guter räumlicher Abbildung.

Szenario 2: Hier geht es um den etwas erfahreneren Homeproducer/Producer, der der 250,- Euro Monitor-Preisklasse entwachsen ist und einen spürbaren Schritt in Sachen Wiedergabequalität machen will. Das Budget sollte 5.000,- Euro pro Paar nicht übersteigen

Sie lassen die Welt der Einstiegsmonitore hinter sich und wollen mehr Klang? Dann schauen wir mal, wie wir Ihnen helfen können …

Nehme ich einen Nearfield- oder Midfield-Lautsprecher?

Zunächst stellt sich die Frage, ob denn mit den gewachsenen Ansprüchen auch das Studio gewachsen ist oder um es in neudeutschen Anglizismen zu fragen: Immer noch Nearfield oder schon Midfield?

Grob gesagt: Wenn Sie sich von Ihrem Hörplatz aus noch so sehr anstrengen und ihre Monitore nicht mehr anfassen können (also mehr als 1,5 Meter Entfernung zu jedem Speaker), dann geht es langsam in Richtung Midfield. Die Bezeichnungen definieren keine harte Abgrenzung. Es geht nur darum, dass beim Midfield beim wiedergegebenen Klang die Raumakustik einen relevanteren Beitrag leistet als im Nahfeld, wo man praktisch direkt im „Klang-Beam“ sitzt und der Raum nur im Bassbereich einen großen Einfluss hat (spezielle Dinge, wie Kammfiltereffekte etc. mal ausgenommen). Somit muss hier die erste Entscheidung gefällt werden.

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Dynaudio Nearfield Monitor LYD 48

Konstruktiv sollten bei einem Nearfield Monitor die Chassis möglichst nah beieinander liegen, um Inhomogenitäten zu vermeiden. Das Klangbild sollte schon aus kürzester Entfernung rund klingen und nicht zerrissen (im Sinne von hohe Töne kommen von oben etc.). Das spielt im Midfield eine untergeordnete Rolle. Das System muss dafür höhere Pegel liefern können und in der Lage sein, genügend Luft im Raum zu bewegen. Meist wird das durch ein größeres Basschassis oder mehrere kleine realisiert, was aber auch gleichzeitig die bereits erwähnten Raumprobleme mit sich bringt. Bei einem Midfieldmonitor muss man also viel mehr Zeit (und Geld) in die Raumakustik stecken. Hier verweise ich gerne auf den tollen Raumakustik Workshop von den Kollegen Max Lorenz und Thorsten Walter.

Welche Bauart ist die Richtige für meinen Lautsprecher?

Vertikal, horizontal, Zwei- oder Drei-Wege – sogar vier? Ich bemühe hier das oft geschundene Phrasenschwein mit einer hochgezogenen Augenbraue und dem unvermeidbar nach oben gestreckten Zeigefinger: „Viele Wege führen nach Rom!“ (Kling, 2 Euro im Schweinchen). Es gibt ein paar physikalische Gesetzmäßigkeiten, die bestimmte Bauarten bevorzugen, aber wichtig ist „was hinten raus kommt“(Kling).

Wenn es in das Midfield gehen soll, dann sind 2-Wege Konstruktionen nur bis zu einer bestimmten (Pegel-) Grenze empfehlenswert. Wie schon erwähnt, darf der Tiefmitteltöner nicht zu groß sein, um einen homogenen Übergang zum Hochtöner zu schaffen. Bitte dies aber nicht mit einem Highlevel PA-Lautsprecher verwechseln. Diesen sollte man als Abhörmonitor nur einsetzen, wenn die Hördistanz 5 Meter oder größer ist – und auch da würde es bessere Lösungen geben. PA steht für „Public Address“: es sollen Menschenmengen beschallt werden.

Ob der Midfieldmonitor nun horizontal oder vertikal betrieben werden soll, das gibt meist der Hersteller vor. Lösungen, wie die ADAM Audio S3H oder S5H sind prinzipbedingt für den Quer-Betrieb konzipiert, während man manche Monitore auch in beiden Ausrichtungen spielen (KSD C88 Ref.) oder sogar umbauen kann (Focal Trio6 Be).

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Adam Audio S5H

Technik: D’Appolito und Bassreflex

Es gibt auch andere Konstruktionsmerkmale, wie z. B. die D’Appolito Konfiguration, bei der zwischen zwei Mitteltönern der Hochtöner platziert wird. Hier sollte man sich aber unbedingt vorher mit dem Lautsprecherhersteller auseinandersetzen: Echtes D’Appolito und die damit verbundenen Vorteile, der geringeren Schallabstrahlung an die Decke und den Boden, können nur wenige. Auch wenn es im Prospekt anders steht: Beispielsweise eine Presonus Eris 66 ist eine sogenannte MTM Konfiguration und kein D’Appolito. Und: Auch wenn die Konfiguration perfekt ist – ein dicker Teppich kann die Bodenreflexionen ebenso gut dämpfen. Dieses Konstruktionsmerkmal muss also kein Kaufargument sein.

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Presonus Eris 66

Im Bassbereich ist das genauso: Geschlossen, Bassreflex oder die seltene Bassnierentechnik (Geithain) haben alle samt konstruktive Vor- und Nachteile. So muss man bei geschlossenen Gehäusen unterhalb der Resonanzfrequenz des Chassis mit viel Verstärkerelektronik nachhelfen, um tiefe Bässe, besonders in kleinen Gehäusen zu ermöglichen, was wiederum zu Verzerrungen führt. Diese Verzerrungen gibt es auch beim Bassreflex-System, aber hier liegt das Problem bei, oder unterhalb der Abstimmfrequenz. Dort kann es durch die inkonsistente Federkraft hinterm Chassis zu unkontrollierten Auslenkungen führen und so die Wiedergabe im Tiefbass „weich“ machen. Die häufig als „Ei-des-Kolumbus“ genannte Bassnierentechnik vernichtet den Schall hinter der Membran durch passive Filterelemente. Das bewirkt zwar eine geringere Anregung des Raums, muss aber durch hohe Verstärkerleistung ausgeglichen werden, um den Schalldruck des rückwärtigen Schalls zu kompensieren.

Es gilt wie immer in der Technik: Der Hersteller muss sein Handwerk verstehen. Mit der richtigen Sorgfalt und passendem Materialeinsatz können alle genannten Konstruktionen gut klingen.

Studiomonitore mit DSP-Steuerung – Pro und Kontra

Im High-End gibt es eine Regel: Es sollen so wenig Bauteile wie möglich den Signalfluss beeinträchtigen. In der Tontechnik wird aber genau das Gegenteil praktiziert: Wir verbiegen, komprimieren, filtern und verfälschen das Ausgangssignal, was das Zeug hält. Im Digital-Signal-Processing (DSP) passiert genau das Gleiche, nur soll es der Wiedergabequalität dienen. So messen Bewegungssensoren die Auslenkungen der Membranen und Regelschleifen greifen in die aktive Elektronik ein, um die Chassis unter Kontrolle zu bringen. Es wird das Signal zum Hochtöner gebremst, damit es phasengleich mit dem Mitteltöner und dem Bass abgestrahlt wird. Generell wird die Phase kontrolliert und korrigiert, damit das System räumlich exakt klingt. Tatsächlich können DSP-gesteuerte Systeme in vielerlei Hinsicht besser klingen als Monitore, die sich auf einen internen EQ zur Bass- und Höhenanpassung beschränken.

Einige dieser Korrekturen kann man auch mit konventionellen Konstruktionen lösen. Ich kann beispielsweise die Schallwand neigen, um Laufzeiten auszugleichen und aktive oder passive Filter einbauen, die sich positiv auf das Phasenverhalten und Frequenzverhalten auswirken (wie z. B. das Dynaudio Variovent). Aber dieser konstruktive Aufwand ist sehr teuer und mit einer gut berechneten DSP-Engine kann man hier viel gezielter auf das Klangbild einwirken.

Einige Empfehlungen für Midfieldmonitore

Focal Trio6 Be
Die beiden Modelle der Focal Trio Serie (6 Be und 11 Be) sind herausragende Monitor-Lautsprecher, die sich verarbeitungstechnisch und vor allem klanglich keine Blöße geben. Die Möglichkeit, sie vertikal oder horizontal zu betreiben, macht sie besonders flexibel.

KS Digital C88 Reference
Als besonderer Kauftipp darf die C88 aus der Saarbrückener Schmiede KS Digital nicht fehlen. Der DSP-gesteuerte Monitor kann manch teurerem Modell zeigen, wie räumliche Auflösung und Impulsverarbeitung wirklich geht. Zudem ist sie vergleichsweise preisgünstig.

Neumann KH 310
Die Neumänner gelten als der „Quasi-Standard“ im Bereich des Monitoring – was man natürlich auch bezahlen muss. Dafür bekommt man außerordentlich neutral aufspielende Lautsprecher mit bester Verarbeitung und hohem Technologie-Level.

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Neumann KH 310

Wie darf die Erwartungshaltung in diesem Lautsprechersegment sein?

Im Gegensatz zu den Einsteigermonitoren muss ein Set im Preissegment bis 2500 Euro pro Stück in der Lage sein, auch bei dichtem Quellmaterial noch sauber aufzulösen und dies auch bei höheren Pegeln. In dieser Preisklasse darf man zudem ein sauberes und tiefes Bassfundament erwarten und eine weiträumige, gut lokalisierbare Abbildung. Wo man beim Thema Transienten bei den kleinen Modellen noch Abstriche machen muss, kann man in diesem mittleren Preissegment eine genaue Analyse des Impulses erwarten: Die Gitarrensaite anschlagen und das komplexe Ausschwingen der Saite und des Korpus muss gut wahrnehmbar sein.

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Fazit

Monitorkauf ist keine Hexerei. Wenn man eine kluge Vorauswahl trifft, den Monitor zu Hause testet und die Raumakustik in den Griff bekommt, dann befindet man sich schon auf dem richtigen Weg. Die unterschiedlichen Konzepte der Hersteller haben nur ein Ziel: Ihnen, verehrte Leser, eine möglichst hochwertige Wiedergabe zu gewährleisten. Dabei sollte man weniger auf einzelne Komponenten achten, sondern das Gesamtkonzept im Auge behalten. Und wenn der Monitor – ganz gleich ob im Einstiegsbereich oder im High End – gut zu Ihrer Umgebung und Ihrem Raum passt, dann haben Sie alles richtig gemacht. Und wir hoffen natürlich, dass wir Sie mit diesem Monitor-Workshop bei der Entscheidung unterstützen können.

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Forum
  1. Profilbild
    Marco Korda AHU

    Vielen Dank, ein sehr bereichernder Artikel. Gefallen hat mir besonders, dass mit einigen Marketingfloskeln jetzt aufgeräumt werden kann und dass das Thema Subwoofer für mich damit wohl ad acta gelegt werden kann.
    Die technischen Hinweise fand ich übrigens sehr gut erläutert und leicht verständlich. Damen hoch!

  2. Profilbild
    bluebell AHU

    Meine Neumann KH-120A waren mir zu schwach im Bass, und ich habe sie mit dem KH-805-Subwoofer untenrum verstärkt. Das war erst enttäuschend, nach der Installation von Bassfallen im Raum allerdings eine Offenbarung. Es war nicht nur mehr Fundament da, sondern die Musik löste sich auch von den Lautsprechern. Ich kann also nicht klagen.

    Allerdings sind zwei KH-310 in der selben Preisliga, wenn man alles zusammenrechnet. Der Vergleich wäre wirklich interessant. Können zwei KH-310 durch bessere Homogenität den tiefer reichenden Bass des KH-805 klanglich kompensieren? Aber nur deshalb kann ich mir ja schlecht ein Paar KH-310 kommen lassen.

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      @bluebell Du bringst es in Deinem Kommentar auf den Punkt. Sub kaufen und anschließen bringt meist nur mehr Bass – aber keinen besseren Klang. Erst nachdem Du Deinen Raum optimiert hattest, funktionierte es. Das machen die meisten Substanz Besitzer eben nicht.
      Wegen der 310: Wenn Du eine echte Kaufabsicht hast, dann wird Dir Dein Händler diese sicher zur Verfügung stellen.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wo genau siehst Du denn den prinzipielle Nachteile von Subwoovern gegenüber einer integrierten Lösung? Ich sehe da eigentlich nur Vorteile, z.B. hat man mit Subwoofern mehr Freiheiten bei der Anordnung der Schallquellen im Raum. Auch lassen die sich ausschalten, wenn man die Nachbarn schonen möchte. Ich rede nicht davon einen x beliebigen billig-Sub zur Abhöre zu stellen, sondern über gut abgestimmte Lösungen.
    Viele Anbieter hochwertiger Monitore bieten mittlerweile abgestimmte Subs nach Baukastenprizip zu ihren Near/Midfields an (Genelec, Amphion, Kii, etc, etc).
    Wer Synthesizer nutzt braucht eine Abhöre, die auch Tiefbässe wiedergeben kann.
    Was die Hochtöner angeht muss ich Dir auch widersprechen. Alu-, Beryllium-, Textilkalotten haben eigene und bauarttypische Klangsignaturen, die je nach Einbauumgebung mehr oder weniger deutlich zu tage treten. Das hat nichts mit Einbildung zu tun sondern ist messbar. Die Vifa Ringradiatoren in meinen Nearfields klingen übrigens seidenweich solange sie nicht überfahren werden oder von mittelmässigen Verstärkern angetrieben werden. Müll rein = Müll raus.

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      Danke für Deinen Kommentar! Es ist wie im Text geschrieben: Du „zerreißt“ den Grundton in zwei verschiedene Systeme. Die Freiheiten sind eine Illusion, denn Du hast nur mehr Bass, aber trotzdem keinen besseren Klang. Selbst eine gut abgestimmte Lösung bedarf einiges an Know How, um ein homogenes Klangbild zu erzeugen. Und das ist ohne einen direkten Vergleich schwer zu realisieren.

      Wegen den HT: wie willst Du das messen? Impulsantwort und Ausschwingen sind im Freifeld bei diesen Chassis zu vernachlässigen. Also bleibt im besten Fall die Linearität und der Abstrahlwinkel. Mit Sinustönen alleine kommt man denen auch nicht auf die Spur – Du braucht also die Messung eines komplexen Signals.
      Um es kurz zu machen: Es gibt „weiche“ und „harte“ Bändchen und das selbe gibt es bei Kalotten, etc. auch. Es gibt Klang-Tendenzen, da gebe ich Dir Recht. Aber Du kannst nicht von einer Tendenz auf einen allgemeinen Charakter schließen. Deswegen auch mein Rat an den potenziellen Käufer: Nicht einen Monitor mit Bändchen HT suchen, weil der weicher oder schneller klingt. Es zählt letztlich mehr, als nur dieser eine Frequenzbereich und das ist die Homogenität und – bei einem Monitor – die Neutralität.
      Und: Müll rein ==> Müll raus ist vollkommen richtig!

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Jörg Hoffmann N’Abend Jörg,
        Subs sind wie Du richtig sagst schwerer Einzurichten als fullrange Monitore aber auch nur, weil man die Wahl der Positionierung hat und bei Positionen ausserhalb der Zeitachse ggf. die Phasenabweichungen kompensieren muss. Dieser Unterschied besteht nicht bei einer Positionierung der Subs unter den Monitoren. Dann entspricht das Ganze einem Fullrange System zu 100%. Zusätzliche Vorteile sind neben den oben genannten noch die getrennten und möglicherweise abgekoppelten Gehäusevolumina. Eine freie Positionierung kann notwendig sein, wenn die Raumgeometrie diese erfordert. Da bleibt einem bei fullrange Abhören oft nur noch die in-Wand Montage. Das „Zerreissen des Grundtones“ ist eine Frage der Weiche, die interessiert es aber nicht ob der Tiefton aus dem selben Gehäuse kommt wie Mitten und Höhen entweder ist sie gut abgestimmt oder nicht. Ob ein drei Wege system oder zwei Wege+Sub kommt aufs gleiche raus. Die Zeiten von irgendwelchen mono-Rumpelkisten in der Raumecke sind in vernünftig geplanten Systemen Vergangenheit und höchstens noch Basis von Vorurteilen.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Die Ursache für charakteristische Eigenschaften der Hochtöner liegen im Resonanzverhalten der Materialien. Materialtypische Partialschwingungen zeigen sich sowohl in der Impuls als auch in der Spektralantwort des Chassis. Richtig ist: Natürlich klingen nicht alle Alu-Kalotten gleich. Die Hersteller versuchen die spezifischen Matrialvorteile (z.B. Gewicht, Verwindungssteifigkeit, Preis) der Membran zu nutzen und dabei gibt es Ansätze wie Sand am Meer. Klangliche Grundtendenzen bleiben aber leider. Als Beispiel sind die HMT Hochtöner von Elac, Adam, Hedd etc. zu nennen. Technisch hervorragend aber sie müssen irgendwo an konventionelle Mitten/Tieftonchassis angekoppelt werden. Das gelingt bisher keinem Hersteller so richtig. Es gibt immer einen klanglichen Bruch zwischen Hochtöner und Mittenchassis. Dieser entsteht durch die spezifischen Klangeigenschaften des verwendeten Hochtonsystems.
          Grüße,
          psv

  4. Profilbild
    Trance-Ference

    Ja sehr schön geschrieben.
    Ich würde gern noch was ergänzen. Da ich kein Profi bin könnt ihr mich gern korrigieren. Ein Grund warum eher 2-Wege statt 3-Wege genutzt werden ist der Bereich der Frequenzübergänge. Werden die Flanken zu steil gewählt (und zu großer Abstand) könnte es in dem Bereich zu einem Pegelabfall kommen. Sind die Flanken zu Flach und überlappen sich zu viel gibt’s einen Pegelanstieg. Zudem können, wenn die Phasen nicht genau stimmen, „klangliche Unklarheiten“ entstehen, durch Phasing oder auslöschen/verstärken der Phasen.

    Meine Meinung zum Thema Subwoofer: lange Zeit war ich der Überzeugung das Fullrange Speaker keinen Sub brauchen. Theoretisch ist es auch so aber der große Vorteil ist natürlich die separate Positionierung.
    Hifi ist zwar ein anderer Bereich aber ich werde künftig von meinen Sterero Standboxen zu 2.1 wechseln. Grad im Wohnzimmer oder auch kleinen Studios hat man kaum Möglichkeiten gegen Basslöcher anzukommen.

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      @Trance-Ference Warum 2 Wege? Achtung – Binsenweisheit: 2 Wege – zwei Probleme, 3 Wege…. Tatsächlich ist es für einen Hersteller ein erheblicher Mehraufwand a) ein passendes Chassis zu finden b) die Weiche optimal abzustimmen und c) das Ganze bezahlbar zu machen. Die unterschiedlichen Chassis haben übrigens verschiedene Charakteristiken an Ihren Frequenzenden. Meist ist es sehr eindeutig, ob man einen Tieftöner besser mit 6, 12 oder 18 dB Flankensteilheit ausblendet. Das gilt auch für den HT, der zudem auch noch die thermische Last der tiefen Frequenzen (mehr Strom) tragen muss.
      Und dann – wie im Artikel beschrieben – hat die Chassisgröße einen wichtig Einfluß auf die Abstrahlcharakteristik.

      Bitte meinen Artikel nicht falsch verstehen: Ich sage nicht, dass Sat/Sub Lösungen schlecht klingen müssen. Wenn man sich Mühe bei der Aufstellung und Abstimmung gibt, dann hat man damit oft einen guten Kompromiss. Ein Bassloch (also ein Bereich der Auslöschung) wird man mit einem Sub nur schwer wegbekommen, schon gar nicht unterschiedliche „Löcher“. Meist macht ein Sub das Gegenteil: Die Probleme verstärken. Wenn Du ein 2.1 System möchtest, dann gib Dir einfach viel Mühe beim Aufstellen, OK?

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    DrSpan

    Also das mit den „Sub+Sat“ ist schlechter als 2 Große monitore oder Lautsprecher ist ein bisschen 80`s. Natürlich reden wir von guten lösungen. Es sind schon ein paar sachen passiert im Chassis+ Elektronik segment (Siehen Dsp, Servo Kontrollierte Speaker, Fertigungs möglichkeiten Und Und Und) Es hängt alles davon ab wo du trennst. Es gibt lautsprecher die aus Top und Bassteil bestehen. Das „Bassteil“ ist im endefekt ein Subwoofer. Und das sind teilweise richtig gute und teure systeme.
    Wenn du bei 300hz Trennst musst du einen Sub pro seite benutzen. Bei ca 100 Hz kannst du ihn niemals im leben orten. Dann reicht oft einer. Ein guter Lautsprecherbauer kann das (fast) alles lösen.
    Ob Sub+Sat oder 2x X Large da streiten sich selbst heute die Profi und Normalo geister. Also ist es alles wie so viele sachen im Leben ziemlich subjektiv. Da kannst du messen wie du willst, beweisen das es gleich klingt und du findest trotzdem Menschen die behaupten die hören Gravierende unterschiede. Manche hören sogar „Air“ bei 40 Khz. „Subjektiv Wahrgenommen“ heisst es da :-) . Ich „verfolge“ seit ca 25 Jahren Hifi-High End und solches und muss sagen das ich da ernsthafte aber auch sehr sehr dumme sachen gehört habe und das selbst von „Hi Fidelisten“ :-) Also ich würde sagen , ein bisschen mit Humor sehen alles. Schadet nicht so sehr wie man denken könnte.

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      DrSpan

      @DrSpan Was ich schreibe ist nur meine meinung und ist nicht meine meinung zum Artikel. Diesen finde ich sehr gut und informativ, also nicht falsch verstehen bitte

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        Jörg Hoffmann RED

        @DrSpan Nein – alles gut! Dafür ist der Kommentarbereich ja da.
        Also ich fand die 80er gut ?. Du machst eine wichtige Aussage: es kommt darauf an, wo du trennst. Und hier liegt das Problem: wenn du im Grundtonbereich trennst, dann wird die Basis des Signals getrennt. Eine menschliche Stimme kommt dann bis 80Hz vom Sub und darüber vom Sat?
        Subwoofer sind ein Trend, weil sie die Hauptlautsprecher kleiner machen und so den WAF (Wife Acceptence Factor) optimieren. Man will heute keine großen Speaker mehr und so bietet sich Sub/Sat an. Technisch ist das die schwierige Lösung.

        PS: und Danke für das Feedback!!

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          DrSpan

          @Jörg Hoffmann Sorry erst jetzt gesehen :-)

          Ja dann kommt die Menschliche stimme „Getrennt“ bei 80hz oder 70 oder 100. Das Problem ist das oft Sub-Sats getrennt werden aber die Flankensteilheit nicht ernst genommen wird, oder-und nicht oft gemessen wird. Vorausgesetzt die Phase stimmt und der Sub ist gleiches Niveu wie die Sats sehe ich wirklich kein problem. Es ist ja nicht der wichtige bereich der stimme. Und überhaupt , ich verstehe nicht warum ein Subwoofer in irgend eine weise ein Problem ist. Natürlich hätte ich gerne platz und Geld mir zwei Fette Lautsprechertürme hinzustellen aber das bleibt Traum. Die 80er hab ich erwähnt weil die ersten Subwoofer oder anders gesagt die Älteren Modelle einfach schlecht waren. Ein beispiel. Ein 10 Zoll Sub kann oft runter auf 30 Hz. Und ich meine f3 von 30hz. Nicht 40 Hz und dann irgendwo klein in klammern (-10db). Wenn man nicht den platz hat zwei abhören hinzustellen die auf 30hz runtegehen (gibt es allerdings sowieso nicht viele abgesehen von ein paar Schlachtschiffen). Ein Beispiel. Auf 32,7 Hz hat man eine C1 note. Für manche (für mich auch) ist es wichtig das auch wiedergeben zu können. Das schaffen 98% der Monitore nicht. Für mich ist Subwoofer kein trend sondern erst jetzt Reif geworden :-) Aber das ist halt das schöne mit meinungen. Das ist nur meine. Und es gibt mehr meinungen als Monitor Modelle

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            DrSpan

            @DrSpan Zum Part meines kommentars zwecks Flankensteilheit: Ich meine das wenn man zum beispiel den Sub bei 80hz trennt kann man nicht einfach die Sat`s bei 80hz übrenehmen lassen. Die filter sind ja kein Brikwall also wird man übrelappende frequnzen haben die zu „Blähungen“ führen können. Die meisten beschuldigen dann den Sub. „Bööööser Sub!“ Es gibt fälle wo man die Sats bei 80 trennt und den Sub bei 70. Die lücke füllen dann die abfallende Kurven die sich treffen. Man kann einfach mehr falsch machen mit 2.1 system als 2.0. Aber wenn 2.1 mit können eingesetzt wird is es die Zukunft. (verzeih mein Deutsch aber ich bin nicht 100% … Deutsch :-)

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    ISE500 AHU

    Toller Artikel … muss auch wieder Boxen kaufen,
    was würdest du sagen, spricht gegen die yamaha im unteren preissegment? hatte die eigentlich in der liste erwartet:)

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    dAS hEIKO AHU

    Sehr anschaulicher Bericht, der ohne persönliche Tendenzen alles relevanten Eckpunkte mal anklingen läßt und im Subtext immer und immer wieder auf das wichtigste Instrument im Musikbusiness verweißt: Das Ohr. Die Energie, die manche im Studium ettlicher Foren zu investieren scheinen, wäre besser eingesetzt, wenn man einfach immer wieder Probehört, ruhig auch mal mit seinen Boxen zum Kumpel gehn. Immer seine Referenzmusik auf nem Stick dabei haben, falls sich einem mal die Möglichkeit bietet, andere Speaker anzuhören. Oder auch mal eben diese Referenzen auf deinen PC-Plastikhupen anhören.
    Ohren und Hörgewohnheiten kann man genauso trainieren, wie das Spielen eines Instruments. Und das sollte man bekanntlich so oft wie möglich tun. Dann kannst Du auch mit der Control 1 einen guten Mix erstellen.

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    Sudad G

    Sehr schöner und anschaulicher Bericht!
    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es viel wichtiger ist, in die Akustik des Raumes zu investieren. Ein preiswerter und vielleicht zunächst mäßig klingender Monitor in einem akustisch optimiertem Raum kann oftmals eine bessere Abhöre darstellen, als eine Hi-End Kombination in einem völlig unbehandelten Raum. Wenn der Raum Bässe vorgaukelt, die nicht vorhanden sind und Frequenzen auslöscht, die aber im Musikmaterial vorhanden waren, nützen die besten Referenzmonitore der Welt nichts. Daher würde ich immer erst mit der Investition in die Raumakustik beginnen. Ein durchschnittliches Projekt-Studio kann man bereits für knapp 1.000,00 EUR nahezu linear abstimmen. Vielleicht hilft einem ein erfahrener Akustiker sogar dabei.
    Erst dann würde ich mir ein paar Studio-Monitore zum Test ausleihen und dann entscheiden.
    Sitzposition, Abstand zur Wand und Abstand der Monitore zu einander spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
    Im Zweifel entscheidet das Ohr – sprich man muss seine Abhöre gut kennen, dann klappt es auch mit dem Mischen.

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    Synthie-Fire AHU

    Super Bericht auch wenn ich meine Monitore aktuell nicht tauschen möchte, da ich mit den Adam A7X super zufrieden bin.
    Schön fände ich jetzt noch so ein Bericht bzgl. Kopfhörer.Um hier auch nochmal Hintergründe zu bekommen.

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    p_carp

    Sehr aufschlussreicher Bericht, wobei ich dennoch aktuell mal wieder Fragen habe die wie ich gedacht hatte sich endlich erledigt hatten.

    Ich bin dabei ein neues Studio (Raum) aufzubauen, und mir stellte sich des öfteren die Frage, welcher Monitor?
    – Reichen meine alten ADAM A5X und Neumann KH 120a oder doch größere da ja auch der Raum gewachsen ist, und das auf Zwei ebenen.

    Mein bislang letztes Fazit war,
    ich behalte die beiden Systeme da ich sie kenne und würde ein Midfield hinzuziehen gedacht hatte ich an den KH310 wobei sich mir hier nicht sicher bin ob diese vielleicht schon zu groß sind und die zweite Frage brauchen diese (grundsätzlich größere Monitore) ein mindest Pegel um überhaupt das Klangbild richtig darzustellen? Da man ja auch mal leise hören möchte jedoch außerhalb des Nahfeldes.

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      Jörg Hoffmann RED

      @p_carp Die KH310 sind wirklich sehr gute Lautsprecher, aber aufgrund der Chassisverteilung auf der Front bilden die erst ab einem gewissen Abstand richtig ab. So gesehen, sind die Neumänner „richtige Midfields“. Bei meinen KSD C88 ist das durch den Koax Speaker unkritisch und Du kannst auf sehr gut Nahfeld hören – das ist aber keine qualitative Aussage, sonder eine Feststellung aufgrund der Konstruktion.
      Und bitte nicht unterschätzen: Wenn Dein Studio jetzt über zwei Etagen geht, dann müssen die Speaker relevant mehr Luft bewegen und dann wird es zumindest aus den 120a recht dünn klingen.
      Mein Tipp: Sprich mit dem Händler, erläutere das Thema und mach eine Leihstellung.

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        p_carp

        @Jörg Hoffmann Danke für die Antwort,

        klingt wirklich danach Testen ist besser als raten. Werde mal bei Th….n anfrage vielleicht machen die das.
        Nur mit den Zwei ebenen, sorry da habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Das neue Studio hat zwei Etagen EG, OG wobei jede für sich eine Regie / Arbeitsplatz darstellt dennoch sind beide durch eine offene Treppe verbunden.

  11. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Bei Subwoofern im Heimstudio bin ich immer vorsichtig — oftmals holt man sich da Rumpelkisten ins Haus, die die Nachteile des Raumes nur allzu deutlich hörbar werden lassen (denn wer kann sich in einer Mietwohnung den Luxus eines akustisch entkoppelten Raumes leisten, bei dem der Fußboden nicht mitschwingt, weil er aus massivem Stahlbeton ist und nicht aus Holz?).
    .
    K&H O96 für mich, bitte — oder, wenn Geld und Platz kein Thema sind, Geithain RL-901. Danke.
    .

    • Profilbild
      p_carp

      @iggy_pop Sub`s im Studio dem habe ich noch nie getraut.
      Kollegen die in Ihren Studios Sub`s verwendet haben, so kam mir das immer irgendwie mystisch vor und nicht echt.
      Auch im HIFI Bereich kommt mir das auf dem Sofa so vor der Bass überall ist nur der Rest ist wo anders. Einfach eine Akustische Täuschung.

      Ich für mich Persönlich würde kein Sub in Erwägung ziehen

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        Stephan Merk RED

        @p_carp Das sehe ich ähnlich. Wobei, wenn ein Standlautsprecher noch 30 Hz abbildet und der Sub bis 16 kann, man also wirklich nur Infraschall etwas unter die Arme greift, kann das schon beeindruckend sein. In der Kirche würde man die tiefste Orgelpfeife auch nicht lokalisieren können. Aber wirklich brauchen braucht man das nicht, ist eben Effektheischerei und eher was für Filmton, als für Musik denke ich.

  12. Profilbild
    Marcy

    In meinem Studio habe Ich habe die Quested V2108 + Adam Sub12.
    Den Sub habe ich dazu bestellt, weil ich mir nicht sicher war ob ein zwei Wege System wirklich ausreicht.
    Nach meiner Erfahrung hätte ich mir den wirklich guten Sub12 aber sparen können.
    Natürlich bringt er den Raum zum beben, aber ich schalte ihn nur noch ein wenn ich genau das auch will. Beim Arbeiten ist der Subwoofer eher störend.
    Ich teile die Meinung lieber mit anständigen 3 Wege Monitoren zu arbeiten als sich einen Sub zu leisten, nur weil man denkt „das muss ja besser sein.“

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