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Workshop: Modulare Beats und Grooves programmieren

Die ersten Grooves am Modularsystem

26. Oktober 2018
Modulare Beats und Grooves programmieren

Modulare Beats und Grooves programmieren

Nicht nur Anfänger und Einsteiger werden beim Erstellen der ersten Beats mit einem Modularsystem vor Probleme gestellt. Wo fange ich an, was bedeuten die Begriffe? Wie kommt mein erster Groove zustande? Im Workshop „Modulare Beats und Grooves für Einsteiger“ widmen wir uns genau diesen Fragen.

Mit einer Renaissance der Patch-Buchse hätte vor ein paar Jahren wohl niemand gerechnet. Leistungsstarke Computer haben mit immer ausgefeilterer Software dem sperrigen Hardware-Synthesizer längst den Rang abgelaufen. Ein Computer mit einer DAW ist heutzutage fast das Äquivalent der ersten Gitarre und aus dem modernen Produktionsprozess nicht mehr wegzudenken. Wie erklärt sich nun dieser Rückschritt zum Analogen? Zu Kabelgewirr, Steuerspannung und instabilem Tuning?

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Modulare Beats und Grooves programmieren

Wer nicht ganz hinterm Mond lebt, dürfte diese Entwicklung in vielen Lebensbereichen beobachtet haben: Da wo Polaroid ein Comeback hinlegt, wo vom Smartphone aufs alte Nokia „gedowngradet“ und grauenvolle Wörter wie „digital detox“ in spotlacktriefenden Periodika zu lesen sind. Der Mensch sehnt sich nach Entspannung und einer Flucht vor den selbstauferlegten Stressfaktoren: Allen voran weg vom Internet und der ständigen Versuchung der sozialen Netzwerke. Es wird wieder nach mehr Handgemachtem verlangt, etwas das man auch mal anfassen und ohne Monitorbräune bedienen kann – wie zum Beispiel die einladenden Potentiometer und Patch-Kabel eines modularen Synthesizers. Der Trend hat die Modularszene ordentlich beflügelt. Die war nämlich nie tot, deren Akteure schlummerten nur. Jetzt, da die Zeit reif ist, sprießen neue und alte Hersteller wie Pilze aus dem Boden, bereit für jedes Bedürfnis die richtige Fliese fürs Rack zu stellen. Bei dieser Bandbreite kann man als Einsteiger aber schnell den Überblick verlieren. Da steht man nun im Musikgeschäft vor besagten Klangerzeugern und -verfremdern und soll erst einmal kryptische Zeichen und Abkürzungen entschlüsseln? Anfängliche Skepsis kann ich niemandem verübeln. Daher werde ich in diesem Bericht die Grundbegriffe erläutern und euch zeigen, warum das alles eigentlich ganz einfach ist.

Im heutigen Bericht soll es um das Erstellen eines Drumbeats mit dem Modularsynthesizer gehen. Dafür werde ich meine persönliche Vorgehensweise schildern und eine Einführung in das Vokabular geben. Außerdem hoffe ich darauf, Anfängern die Methodik zu demonstrieren, mit der man sich in der noch fremdartigen Modularwelt ganz einfach zurechtfinden kann. Doch kommen wir zurück zum Beat.

Analysieren und übertragen

Am Anfang jedes Patches steht eine Idee oder eine Entscheidung, wo es hingehen soll. In unserem Fall geht es darum, eine sich wiederholende, rhythmische Sequenz zu erzeugen. Um zu besagter Sequenz zu kommen, brechen wir sie erst einmal in ihre Bestandteile auf:

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  1. Die Geschwindigkeit, mit der die Wiedergabe erfolgt: Clock/BPM
  2. Die Position und Menge der abgespielten Schläge: Gate/Trigger
  3. Die Lautstärke und weitere Parameter der abgespielten Schläge: CV
    Modulare Beats und Grooves programmieren

    Gate

    Modulare Beats und Grooves programmieren

    Trigger

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    Pitch-CV

    Modulare Beats und Grooves programmieren

    +12 V bis -12 V

Clock

Ersteres wird im Modular-Rack von einem Clock-Modul übernommen. Ein Clock-Modul gibt in der Regel ein gleichmäßiges Trigger-Signal aus. Man stelle sich ein Metronom vor: Es gibt das Ticken und die Stille dazwischen. Die Zeit zwischen den zwei Ticks wäre unsere Wiedergabegeschwindigkeit. Ein Clock-Modul bildet dieses Prinzip elektronisch ab. Anstelle eines Zeigers steht hier aber ein Gate- oder Triggersignal. Diese bilden einen „Tick“ mit einer bestimmten Spannung, zum Beispiel 10 V und die Stille mit 0 V ab. In unserem Fall benutze ich den Clock-Ausgang des Arturia Beatstep Pro

Clock-Out

Clock In

Trigger

Eine Zählzeit ist gegeben, doch bisher gibt es noch keinen Ton. Um einen Ton zu erzeugen, kommen ebenfalls Gate- oder Triggersignale zum Einsatz. Um das auch optisch zu verdeutlichen, muss ich gar nicht weit ausholen: Wie bei jeder Trommel gibt es auch im Modularsystem ohne Schlag keinen Knall. Und wieder lässt sich das Prinzip leicht übertragen. Anstelle eines Drumsticks steht ein Gate oder Trigger und anstelle des Fells eine Patch-Buchse. Unser Arm wäre in diesem Fall ein Patch-Kabel, das vom Trigger-Ausgang des Sequencers zum Trigger-Eingang führt.

Auch hier übernimmt wieder der Arturia Beatstep Pro, dessen Gate-Ausgang 1 ich dafür nutze. Dieser Vorgang wird dann für jede benötigte Stimme wiederholt. So komme ich bei Kick, Snare, Open- und Closed-Hihat auf vier Patch-Kabel, die von Gate-Ausgang 1-4 aus ins System laufen.

Gate Out

Gate In

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Emmbot AHU

    Super Teaser-Bild.

    Recht anschaubar erklärt. Ja Leben in den Beat zu bekommen ist halt immer Thema.

    • Profilbild
      pol/tox

      @Emmbot „Recht anschaubar erklärt“, finde ich auch. Eine gute Grundlage für weitere Experimente!

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Sehr ausführliche Tipps mit passenden Bildern, die auch ein Neuling verstehen kann. Das Titel-Foto hat mir auch gefallen…

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