11 Operatoren inkl. Samples
Tracktion F.’em ist nicht nur ein FM-Synthesizer, sondern auch die neueste Art, die Abkürzung FM zu verklausulieren. Das Plug-in hat jedoch weit mehr als eine verquere Schreibweise zu bieten.
Tracktion F.’em besitzt nicht weniger als 11 Operatoren, die in der Operator Matrix des Plug-ins frei konfiguriert werden können, womit eine Beschränkung durch vorgegebene Algorithmen wegfällt. Jeder Operator kann jeden anderen ansteuern. Es gibt acht Operatoren mit „synchronizable waves“, die wie gewohnt mit jeweils eigenen Hüllkurven und LFOs in der Modulationsintensität soiwe der Tonhöhe gesteuert werden können. Dazu kommen zwei Sample-basierten Operatoren und ein Noise Operator, die sich ebenfalls beliebig einbinden lassen. Durch die frei konfigurierbare Operator Matrix lassen sich sowohl die FM-Algorithmen der Klassiker wie Yamaha DX7, TX81Z und sogar des GS1 nachbilden.
Die Wave-Operatoren können Sinus, aber auch andere Waveforms erzeugen und verfügen über eine Hard Sync-Funktion. Daneben kann der Synthesizer auch Multisamples in die FM-Klangerzeugung mit einbinden und ebenso als VA-Synthesizer eingesetzt werden. Das Plug-in verfügt über ein duales Multimodefilter, bei dem zwischen seriellem und parallelem Routing stufenlos übergeblendet werden kann, eine komplexe Effektsektion und eine sehr flexible Modulationsmatrix mit bis zu 200 Slots.
Die Hüllkurven von F.’em haben bis zu 32 Stages, können in der Verlaufskurve frei eingestellt werden und lassen sich zum Songtempo synchronisieren. Neben den Operator-LFOs gibt es zwei so genannte Flow LFOs, für die acht Waveforms ausgewählt werden können, die sich von allen anderen Quellen umschalten lassen. Außerdem lassen sich per Draw Mode eigene Waveforms zeichnen.
F.’em kann bis zu vier Layer erzeugen, wobei jeder Layer vier eigene Effektslots besitzt. Fast alle regelbaren Parameter lassen sich automatisieren.
Zur einfachen Bedienung gibt es ein Quick Edit Panel, über das sich der Sound schnell und effektiv anpassen lässt.
Tracktion F.’em läuft auf den 64 Bit Systemen macOS ab 10.11 sowie Windows 8 und 10 und wurde auf Ubuntu 18.04. getestet. Auf der Festplatte wird ein Platz von 1,5 GB beansprucht. Der Preis beträgt 179,- Dollar, zur Einführung gibt es ein Angebot von 107,40 Dollar.
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Konzept und Interface gefallen mir wirklich gut. Wenn der jetzt noch DX-Presets importieren könnte, würde ich schwach werden. One FM-Synth to rule them all……
@OscSync Ob die alten DX 7 Sounds so attraktiv sind, dass man sie unbedingt als Kaufentscheidung braucht, bezweifle ich. Durch die zusätzlichen Filter und Effekte sind die neueren Softwareversionen ohnehin viel attraktiver. Als Startbasis für Sounds mögen die alten Presets ja noch ganz nett sein, aber dann wird man sie sofort anfetten wollen.
@herw lch hatte bis vor einem Jahr einen DX7 und habe tatsächlich gerne daran programmiert. Außerdem gibt es einige DX-Sounds, die ich wirklich sehr mag. Du hast grundsätzlich schon recht, der Reiz liegt sicher eher im Schaffen neuer Sounds. Aber mir erscheint es eine leicht abzugreifende Gelegenheit, den DX-Import auch noch zu implementieren. Und ich bin halt hoffnungslos nostalgisch… 😊
Einer der besten (FM) Synthesizer der letzten Jahre. Intuitive Bedienung, übersichtliches Interface, quasi unendliche Modulationen.
Und ein wirklich fetter Sound!
Lediglich der CPU Hunger trübt die Freude etwas.
Das Design der Bedienoberfläche scheint – bei der Fülle der Möglichkeiten – sehr praxisorientiert zu sein. Sehr gut finde ich die ADSR Regler immer verfügbar zu haben (die dann hoffentlich auf den
gesamten Klang wirken….)
Praxisfremd finde ich das dunkle Design. Weiss, oder gar grau auf schwarz, ist einfach schwer zu erkennen. Leider hat sich das auch in anderen Anwendungen (Photoshop u.a.) durchgesetzt) Ich wünschte mir hier individulle Skins und last not least: einen „inteligenten“ Zufallsgerator.
Eine Demo würde ich mir auf alle Fälle installieren. Ich bin gespannt.
@AntonAmazona Was meinst du mit ‚intelligenter Zufallsgenerator‘?
@lurchi79 Es sollte nicht willkürlich alles durcheinander „verzufallt“ werden, denn dann kommt wahrscheinlich zu 99,9 nur Soundmüll raus. Eben ein bisschen „intelligent“
Damals bei den SynthWorks-Editoren für den Atari ST gab es so etwas. Man konnte für bestimmte Parameter Vorgaben machen, wie stark diese „zufällig“ verändert werden sollten.
Da kam man sehr fix auf viele brauchbare neue Sounds, wenn man z.B. nur die Waveforms ändern ließ.