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AMAZING Readers Music: Mélanin & Himmelmann – Lost in Thought

"Lost in Thought" - ein Gothic-Album aus der Leser-Produktion

14. Februar 2021

Vorwort zu dieser neuen Serie

Stammleser wissen es bereits, seit einigen Wochen stellen wir nun wieder regelmäßig die Musik unserer Leser vor. Lief das bisher unter dem Namen ALBUM RELEASE, wollen wir aber durch den neuen Serientitel „AMAZING Readers Music“ noch mal deutlich klarmachen, dass es sich um Musik von Lesern handelt.

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Der Spaß an der Sache steht in dieser Serie im Vordergrund, nicht die Professionalität. Somit sollten sich auch Einsteiger angesprochen und aufgerufen fühlen, uns ihre Tracks, EPs und Alben zukommen zu lassen.

Mélanin & Himmelmann – Lost in Thought

Für diese Ausgabe habe wir uns ganz bewusst einmal für eine Musikrichtung entschieden, die hier auf AMAZONA.de nur selten in Erscheinung tritt, aber deshalb nicht weniger interessant ist: Gothic. Hier schon mal als Kostprobe die erste Auskopplung ihres Debütalbums LOST IN THOUGHT:

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Leider konnten wir Veronika und Ingo nicht persönlich treffen, was wir wirklich gerne getan hätten, und so blieb es bei einem Videocall – aber sei’s drum, wir hatten trotzdem viel Spaß mit den beiden:

Max:
Schön, dass ihr die Zeit gefunden habt, mit mir über euer Debütalbum zu reden.

Mélanin:
Danke für die Einladung zum Gespräch. Wir freuen uns sehr.

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Ingo:
Ja. Danke, dass ihr uns in diesen schwierigen Zeiten die Chance gebt, unsere Musik publik zu machen.

Max:
Ok. Erst mal eine ganz klassische Frage: Wie habt ihr euch kennengelernt?

Mélanin:
Ich bin einer Musikergruppe bei Facebook beigetreten, um mir eine Band zu suchen. Ingo hat mich dort gefunden, allerdings etwas zu spät, denn ich hatte zwei Wochen vorher Musiker für eine Symphonic Metal Band gefunden. Deswegen hatte ich anfangs wenig Interesse.

Ingo:
Stimmt … aber ihre Demos waren so vielversprechend, da bin ich hartnäckig geblieben. Im Nachhinein hat es sich gelohnt.

Mélanin:
Ich bin froh, dass du es weiter versucht hast. Anfangs sind wir als loses Projekt mit ein paar Songs gestartet und wir waren uns oft uneinig bei der Umsetzung der Songs. Jetzt sind wir ein eingespieltes Team und wissen unsere unterschiedlichen Ansichten für uns zu nutzen.

Max:
Liebe Veronika, als Musikerin trägst du den Künstlernamen Mélanin. Wie kam es zu dem Namen?

Mélanin:
Im Prinzip vereint der Name das Düstere mit der Musik. Melanin ist ein Farbstoff, der zum Beispiel in Haaren, Haut und in den Augen vorkommt. Er ist für mich eine Metapher für die natürliche düstere Seite an mir. Dazu kommt, dass der Anfang des Wortes „Melanin“ an „Melancholie“ und „Melodie“ erinnert. Für mich passt das einfach.

Max:
Wie wichtig ist ein Künstlername in der Gothic-Szene, da schwingt ja auch viel Mysteriöses durch den Namen mit.

Mélanin:
Hmm … das ist eine gute Frage. Ich denke, dass man versucht, durch den Namen einen Hinweis darauf zu geben, wie die Musik klingt oder ganz allgemein, welches Gefühl durch die Kunst ausgedrückt wird. Das finde ich wichtig, aber nicht nur in der Gothic-Szene.

Max:
Das ganze Album ist sehr abwechslungsreich. Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?

Mélanin:
Gothic, allerdings ist in unterschiedlichsten Formen. Man könnte sie auch einfach als „alternativ“ bezeichnen. Die Songs auf dem Album sind so unterschiedlich, dass man sie schwierig anders in einem Genre zusammenfassen kann. Die meisten Songs sind melancholisch, düster und tragend. Das zweite Album wird allerdings wieder tanzbarer.

Ingo:
Ich gebe zu, ich bin auch planlos, wie ich das Ganze definieren soll. Irgendwie düsterer, romantischer Elektrorock mit Elementen aus Musicals, alles schön melancholisch. Meiner Meinung nach ist der rote Faden der Gesang, der das alles zu einer Einheit verschmilzt.

Max:
Wie genau kann man sich das vorstellen, wenn zwei Musiker sich „uneinig“ sind? Gab es bei euch schon Streit?

(Beide lachen)

Mélanin:
Nein. Streit hatten wir nie. Allerdings habe ich mich schon oft gefragt, wie man anfangs so aneinander vorbeimusizieren kann. Wir sind beide friedliebende Menschen und sind den einen oder anderen Kompromiss eingegangen.

Ingo:
Ja. Am Ende klingt es immer alles gut.

Max:
Wie muss man sich Eure Produktionsumgebung vorstellen?

Ingo:
Ich spiele sehr viel bei mir zu Hause am iMac ein. Der Gesang, die Trommeln auf dem Titel „Silence“, die Flöte und die Akustikgitarre wurden im internen Studio einer Tontechnikschule aufgenommen. Dort habe ich zur Produktionszeit eine Ausbildung gemacht.

Ingos Homerecording-Studio

Max:
Ingo, du spielst die Synthesizer im Album. Welche Synthesizer hast du verwendet?

Ingo:
Als erstes muss ich anmerken … Veronika spielt auch jede menge Keyboard-Parts, ich tausche dann oft nur die Sounds.

Mélanin:
Na ja … Du nennst das ja immer „Noten malen“, da ich jede einzelne Note im Programm mit der Maus einfüge.

Ingo:
Das stimmt … würde mir viel zu lange dauern, aber es funktioniert ja. Hope hat sie bei mir alleine gerockt … da ist nicht eine Note von mir. Alles auf dem Album habe ich mit Softwaresynthis produziert. Da habe ich eine recht ordentliche Auswahl. Sehr viel „Kontakt“ von NI. Auf den Omni 2 greif ich gern für Bass-Arpeggios zurück oder auf den Falcon. Bevor ich mich bei dem Thema verliere, schick ich euch lieber ein Foto von meinem Geldgrab :D

Für die Drums kommen Addictive Drums, Battery und auch der Logic Drummer infrage.

Jede Menge Plugins statt Hardware-Synthesizer

Max:
Wie finden am Ende Text und Komposition zusammen?

Mélanin:
Beim Schreiben der Songs habe ich meist eine ganz andere Vorstellung davon, wie sich das Ganze später anhört. Ingo legt sehr viel Wert auf Atmosphäre und Rhythmus und ich mehr auf Melodien und Akkordfolgen.

Ingo:
Wenn ich mir zum Beispiel eine Songidee von ihr anhöre, nur Gesang und Akkorde, dann versuche ich herauszufinden, was der Song sein will und setze das um.

Mélanin:
Ja, und manchmal hört er was völlig anderes als ich.

Max:
Läuft das immer so?

Mélanin:
Nein. Bei vielen Songs sind wir uns einig. Manchmal kommt von Ingo ein Instrumental, manchmal von mir Gesang mit Akkorden und dann arbeiten wir dran, schicken uns Feedback und irgendwann ist der Song fertig. Ich muss sagen, dass es immer besser funktioniert, so gut, dass wir schon genug Songs für ein zweites Album zusammen haben.

Das Debütalbum LOST IN THOUGHT von Mélanin & Himmelmann

Max:
Das heißt, es wird eine Fortsetzung geben?

Mélanin:
Ja. Wir hatten durch Corona mehr Zeit, als uns lieb war, um Songs zu schreiben. Dadurch haben wir schon 15 oder 16 Titel fertig. Die müssen nur noch aufgenommen werden. Wie schon gesagt, wird es diesmal tanzbarer, hoffentlich zur richtigen Zeit.

Max:
Leider waren 2020 keine Konzerte möglich, aber wie hattest du geplant, die Playbacks auf der Tour zu realisieren bzw. welche Instrumente wären live gespielt worden.

Ingo:
Bitteres Thema mit den Konzerten … Wir haben uns Playbacks von allen Titel ohne Leadgesang, ohne Hauptflötenspur und ohne meinen jeweiligen Live-Part mastern lassen. Vielleicht ergibt es sich ja mal, dass wir mit mehr Instrumenten auftreten, doch für den Anfang reicht es so.

Max:
Und dann sind alle Konzerte weggebrochen – was für ein Drama, oder?

Ingo:
Wohl wahr … Durch Corona hatten wir es schwer mit der ersten Veröffentlichung so ganz ohne Gigs. Allerdings haben wir ein wundervolles Video gedreht mit Tom Dunkler.

Max:
Das ist ein ungewöhnlicher Song für ein Video. Wie kamt ihr zu der Entscheidung?

Mélanin:
Es war schwierig, aus den Songs einen auszusuchen, aber Falat Night kam uns beiden am geeignetsten vor, um einen Einblick in unsere Musik zu bekommen.

Max:
Man liest in den Credits, dass ihr kräftig unterstützt wurdet.

Ingo:
Ja, sowohl beim Album als auch beim Video. Vielen Dank an alle Beteiligten. Während wir das Album produziert haben, war ich Student an der SFT in Wuppertal. Für die Trommeln habe ich einen alten Freund angerufen, mit dem ich mal in einer Band gespielt habe. Der hat dann Schlagzeug auf einem Song gespielt. In der Schule habe ich außerdem Niklas kennengelernt. Ein super Gitarrist, der auch auf dem nächsten Album wieder dabei ist. Da spielt er auf einem Walzer Nylongitarre, wird großes Kino.

Max:
Nochmals zurück zu eurer Leidenschaft für Gothic. Das ist ja nicht nur Musik, sondern umfasst wahrscheinlich verschiedene Lebensbereiche wie Mode, Literatur, Filme bzw. Kunst im Allgemeinen. Oder liege ich da falsch?

Mélanin:
Am liebsten trage ich Schwarz, lese und sehe Fantasy und Science-Fiction und auch in der Kunst mag ich es am liebsten düster. Auch wenn das fast schon nach Klischee klingt, würde ich es nicht als „typisch Gothic“ beschreiben. Darüber, was genau „Gothic“ ausmacht, streiten sich sowieso alle, also werde ich die Diskussion an der Stelle lieber nicht anfangen.

Ingo:
Ich fühle mich in der Szene sehr wohl. Es ist eine sehr herzliche Gemeinde. Allerdings trage ich privat auch hier und da bunte T-Shirts, bin Star Wars Nerd und liebe Disney :D

Max:
Hört ihr trotzdem auch andere Musik, wenn ja, welche?

Mélanin:
Ja, sehr viel andere Musik. Metal, Progressive Rock, 80s und sogar ein bisschen Klassic. Die Gemeinsamkeit ist meist die entweder düstere oder verträumte Grundstimmung. Aber auch da gibt es wieder Ausnahmen. Ich mag es, von der Musik, die ich höre, überrascht zu werden und nicht immer die gleichen 4 Akkorde auf den Standardinstrumenten zu hören.

Ingo:
Sicherlich. Zum einen das ganze Zeug, mit dem ich aufgewachsen bin: Billy Idol, Prince, Madonna… Ich feiere aber auch Billy Eilish, Die Antwoord, Poppy, Sia, Manson und und und … Sobald etwas (in meinen Augen) großartig gemacht ist, lasse ich mich gerne davon inspirieren.

Max:
Ich bin schon auf alles gespannt, was ihr künftig noch produziert. Jetzt schon mal ein dickes Danke, dass ihr mir meine Fragen beantwortet habt. Es hat Spaß gemacht.

Mélanin:
Danke dir!

Ingo:
Ja, vielen lieben Dank. Vielleicht hören wir uns ja bald wieder.

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Forum
    • Profilbild
      Tyrell RED

      @ShoutingMantis Die Reaktionsemail findest du im Impressum. Und den Rest der Frage verstehe ich nicht :)

  1. Profilbild
    astral_body

    Interessanter Artikel und gute Musik. Ich wünsche der Band viel Erfolg und Spaß :-)

    Die Idee zur Artikelserie finde ich prima. Ich finde es gut, dass auch mal Genres abseits vom Mainstream eine Plattform bekommen.

  2. Profilbild
    Flowwater AHU

    Hui … schööööönes Video! Und schöööööne Stimme von Mélanin. Bei mir stellen sich die Lauscher immer reflexartig auf intensiven Empfang, wenn ich eine Frauenstimme höre, die nicht versucht, den 08/15-Radio-Hype um suizidgefährdete Kleinstmädchen mit Röchelstimme und Schlafzimmerblick zu imitieren (und bei Männern ebenfalls, da aber dann eher die angestrengte aber dafür talentfreie Imitation von Ed Sheeran). Und hier gibt es nicht nur Stellen, wo sich die Ohrmuscheln aufrichten … sondern auch die Härchen am Arm. Hui! 😃

    Zu der Musik an sich kann ich nichts sagen, weil Gothic jetzt nicht so meins ist. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass das jetzt so extrem Gothic ist (oder ich habe von Gothic einen falschen Eindruck). Aber das Video in Verbindung mit der Musik und DER Stimme … doch … da kommt was rüber.

    Wer stellt denn im Video übrigens Kollege »Geralt« dar? 😉

    P.S.: Echt jetzt? Kein Bandcamp?

  3. Profilbild
    dilux AHU

    das vorwort irritiert mich; wenn es sich nicht um musik von lesern handelt, wieso heißt es dann readers music? und wenn bisher musik von lesern unter „ALBUM RELEASE“ vorgestellt wurde, wieso heißt es nun „AMAZING Readers Music“ und behandelt NICHT mehr musik von lesern?

    • Profilbild
      astral_body

      @dilux Hat mich auch verwirrt.

      Ich glaube es war so gemeint:
      „Mit ALBUM RELEASE wollen zeigen, dass es sich NICHT um Musik von Lesern handelt.

      Daher haben wir den neuen Serientitel „AMAZING Readers Music“ geschaffen um zu zeigen, dass es sich um Musik von Lesern handelt.“

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @dilux Vollkommener Nonsens der uns da im Vorwort passiert ist. Das NICHT war falsch, denn das Gegenteil ist schließlich der Fall. Es handelt sich also um Musik NUR von Lesern :)

  4. Profilbild
    Stephan S.

    Erst mal zum Allgemeinen: ich finde, es ist eine großartige Idee, Musik von Lesern vorzustellen. Man kann dann ein Gefühl dafür bekommen, wie viele großartige Musiker sich hier tummeln, Musiker aus den unterschiedlichsten Richtungen.

    Zum Speziellen, ich höre zwischendurch immer wieder mal gerne Gothic, obwohl ich ansonsten eher der härteren Richtung zugewandt bin. Das erste, das mir aufgefallen ist, ist diese großartige Stimme. Die Musik an sich, sie transportiert eine wundervolle Stimmung, düster, irgendwie verträumt. Es macht Freude, zu zu hören.

    Mein, macht weiter so, richtet sich an beide, die Redaktion, für diese großartige Rubrik, und definitiv an Mélanin & Himmelmann. Ich möchte gerne mehr von euch hören.

    • Profilbild
      Ingo Himmelann

      @Stephan S. Lieber Stephan, es wäre uns eine grosse Freude dich auf unserer FB Seite begrüssen zu dürfen … da gibt´s dann auch immer die aktuellen Neuigkeiten =)

      Naja Live passiert ja im Moment nichts -.- aber es sind schon 18 neue Songs Komponiert und arrangiert xD … in ca 2 Monaten gehts ins Studio den Gesang aufnehmen.

      Bis dahin können wir uns nur weiter online „vermarkten“ höre doch mal alles bei spotify und wenn dich wirklich der grösste Teil begeistert haben wir nichts dagegen ein Tonträger zu verkaufen ;)

      Beste Grüsse und bleib gesund! V&I

  5. Profilbild
    TBS

    Ich finde es immer wieder interessant, wenn man mal eine Liste mit den ganzen virtuellen Synhs zeigt, da kann man sich dann ungefähr vorstellen mit was der Produzent arbeitet.

    • Profilbild
      Ingo Himmelann

      @TBS Hallo TBS, das war meine Idee dabei, ich kann unmöglich alles aufzählen aber ich mach auch kein Geheimnis aus allem. Für mich machte das so am meisten Sinn.

      Viele Grüße
      Ingo

      • Profilbild
        TBS

        @Ingo Himmelann Hallo, kann ich sehr gut verstehen, wir haben eben nur eine Liste am Ende, der Gearporn findet in der DAW statt und nicht auf einem Foto mit echtem Hardware Gearporn.

        Das lustige an der Sache ist ja, ich arbeite schon seit über 20 Jahren mit Software und ganz am Anfang, wo es noch nicht so viele virtulle Instrumente und Effekte gab, da habe ich kurze Zei mit Hardware gearbeitet und bin dann auf Softsynhs umgestiegen und dabei geblieben. Ich möchte es nicht mehr missen.

        Viele Grüße

        TBS

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