Komplette Moog-Reihe kopiert
Behringer kündigt mit Spice den dritten Synthesizer in diesem speziellen Geräteformat an. Nachdem Behringer mit Crave und Edge bereits die Konzepte der Moog-Synthesizer Mother-32 und DFAM übernommen hatte, wurde mit Spice das Moog Subharmonicon kopiert.
Das Besondere am Subharmonicon ist weniger der semi-modulare Synthesebereich, sondern das Sequencer-Konzept, das Ideen des Systems von Joseph Schillinger sowie der Rhythmicons von Leon Theremin (Lew Termen) aufgreift.
Behringer Spice
Außer dem Foto hat Behringer keine Details bekannt gegeben, man kann sich aber anhand des Panels einen Überblick über die Ausstattung verschaffen. Es gibt zwei VCOs (Square + Saw), denen jeweils zwei Suboszillatoren angegliedert sind. Es lässt sich per Taster bestimmen, welche der sechs Klangquellen vom Sequencer in der Tonhöhe angesteuert werden und welche davon ausgeklammert sind.
Zur Klangformung gibt es ein Tiefpassfilter, das mit einer AD-Hüllkurve gesteuert wird. Ebenso hat der VCA eine AD-Hüllkurve.
Der Sequencer besitzt zwei Reihen mit je vier Steps. Diese können mit vier Frequenzteilern zueinander versetzt werden. In Kombination mit der separaten Ansteuerung der VCOs und Suboszillatoren können hiermit sehr komplexe, polyrhythmische Strukturen entstehen.
Spice soll eine vollständige MIDI/USB-Implementation besitzen. Allerdings fehlt die Information, ob die Regler auch MIDI-CCs senden.
Behringer Spice befindet sich laut Facebook-Posting derzeit im finalen Beta-Test und die Produktion soll „hopefully … soon“ beginnen. Der Preis soll höchstens bei 249,- US-Dollar liegen.
Unter diesen Links findet ihr unseren Testbericht zum Moog Subharmonicon und einen passenden Workshop.


Moog Subharmonicon
Tzzzz….
Zum Kopieren an sich möchte ich mich nicht äußern, aber die Anordnung der Bedienelemente und des Patchfeldes finde ich hier deutlich besser gelöst (ähnlich schon wie beim Edge).
Die größeren Knöpfe bei den Sequencern lassen diese mit Sicherheut besser bedienen als es bei den Originalen der Fall ist.
@Sven Blau Finde ich auch.
Blöd allerdings, daß das Gehäue weder Rack- noch Eurorackfähig ist.
@Schneum Ich hatte mal eine Batterie von 2 DFAM und 2 Subharmonicons. Die habe ich mit Behringer (!) Eurorackwinkeln in ein Case, welches ich mir für ca. 50€ habe maßanfertigen lassen, geschraubt. Sah wie ein normales 19″ Flightcase aus, nur eben schmaler.
Sowas geht dann hier bestimmt auch irgendwie.
@Schneum Ist nicht ganz richtig. Es gibt von z.B. von „Bespoke Rack Ears“ oder „Bedford Studio Solutions“ Rackwinkel für den Crave, die auch an den Edge und Spice passen dürften. Einfach mal in Tante Google nach „Behringer Crave Rack Ears“ gucken, da findet man Angebote auf eBay, Reverb und Facebook.
@Monolith2063 Gibts auch was für die Korg Volcas?
@Synchead Mal nicht so faul und selber gesucht… dann findet man z.B. sowas hier: https://kvgear.com/products/vemk für Eurorack oder https://www.ebay.com/itm/133934842778 für 19″ Racks.
@Schneum Cool ist aber, dass der SPICE zu meinen anderen Behringer passt! Gute Idee es so wie Moog zu halten…
@Sven Blau Die Bedienung der Sequencer mit den kleinen Knöpfen ist anders als beim DFAM hier einfacher, da die Werte gerastert sind. Da bringen die größeren Knöpfe keinen Vorteil. (abgesehen von der Haptik).
@Basicnoise Gerastert? Das ist ja mal toll. Damit entfällt nerviges tunen der Sequencerwerte wie beim DFAM, will man ihn tonal nutzen.
@Sven Blau Ja, quasi gerastert. So lange die Quantisierung eingeschaltet ist, springt er zum nächsten Wert, Das Gefummel, wie beim DFAM gibt es daher dann nicht.
@Sven Blau Ich wüsste nicht wie man das Layout des Subharmonicon bei gegebener Oberfläche noch verbessern könnte. Einer der wenigen Synthesizer, der sich mir, zumindest was das Interface angeht, vom ersten Tag an erschlossen hat. Sequencer – VCO und Mixer – VCF und Amp – und mindestens im Eurorack macht sogar die Anordnung des Steckfelds Sinn. Bei Behringers Kopie sehe ich auf den ersten und den zweiten Blick nur gefühlt 30 gleich aussehende Potis ziemlich gleichmäßig auf ein Rechteck verteilt.
Ich hoffe, die Wartezeit ist hier nicht so lange wie beim Edge…
@THo65 Beim Edge kam Corona, Bauteil- und Containerkrise dazwischen. Behringer hatte zwei Jahre lang keine neuen Geräte mehr rausgebracht. Da sie jetzt in kurzer Zeit 4 neue Synths und 4 Eurorack-Module released haben, scheint das aber überstanden zu sein.
@Monolith2063 wird wohl Zeit, wieder regelmäßig meine Anti-GAS-Tabletten zu nehmen….
@Monolith2063 Behringer ist der einzige Hersteller der die Preise jetzt schon wieder unabhängig von der Kongurenz zurück nimmt! 🧡Da sag ich nur, Dankeschön!
Unironisch gut. Bisher gefällt mir jeder der Klone besser als das Original und seit den letzten Preiserhöhungen kann ich, als Konsument, zu Moog keine gute Meinung mehr haben.
@sadfrog wohl wahr…
@sadfrog Aus diesem Grund wird mich Moog als Käufer auch nicht verlieren. Ich empfinde das Preis-Leistungs-Verhältnis viel zu unausgewogen, als das ich mir diese kaufen würde. Ich denke aber auch, dass Moog die Behringer Kopien verkraften wird, da es wahrscheinlich nicht allzu große Überschneidungen bei den Zielgruppen geben wird. Mercedes oder Dacia 😄
@sadfrog Preiserhöhungen sieht man aktuell nicht beim Subharmonicon. Liegt aktuell bei 699€ also weniger als beim Release (849€)
Mich würde mal grundsätzlich interessieren ob die Qualität der verwendeten elektronischen Bauteile eigentlich bei Behringer schlechter ist oder ob im Grunde überall das Gleiche drin steckt?
Ich habe da noch nichts Fundiertes dazu gefunden…
@Schneum Bauteile denke ich werden überall auf dem gleichen Niveau sein. Das meiste kommt aus China. Wo es aber zu diesen Preis Unterschieden kommt ist hier. Behringer entwickelt die Produkt nicht neu sondern re-engineered das Ganze was deutlich weniger kostet. Bei Moog arbeitet ein Team dran ein neuen Synthesizer zu entwickeln. Das kostet Geld und Zeit. Zu dem fertigt Moog in USA. Auch wenn es nicht die integrale Produktion ist (wie Fertigung der PCBs mit den Komponenten), kostet es mehr Geld Leute dort zu beschäftigen wie in China. Zu dem fertigt Behringer in anderen Quantitäten die Moog wegen ihre kleinen Fabrik in USA nicht mithalten kann. So hat Behringer andere Einkaufspreise für die Komponenten usw. Dazu kommt anders Marketing, keine Events, usw. Zwei andere Welten.
@Tom Aka SYNTH ANATOMY jepp, das ist mir alles schon klar.
ich wüsste das mit den bauteilen nur gerne konkret. hat jemand vllt. z.b. links wo das mal jemand analysiert hat?
@Tom Aka SYNTH ANATOMY „Bei Moog arbeitet ein Team dran ein neuen Synthesizer zu entwickeln.“
Moog ist jetzt nicht gerade für Innovationen bekannt…die klonen sich selbst.
@Tom Aka SYNTH ANATOMY Wobei die bauliche Qualität schon minderwertiger ist. Merkt man im direkten Vergleich. Aber, nicht der Klang!
@Schneum Bei Widerständen, Transistoren etc. wird es wohl zwischen allen aktuellen Geräten keine Unterschiede geben (auch nicht zu denen von Moog). Bei Potis und Buchsen wäre es denkbar, denn da gibt es große Preis- und Qualitätsunterschiede. Dazu müsste dann mal ein Profi ein Moog-Gerät auseinandernehmen, ob die da wirklich das hochwertigere einbauen.
@WOK Das würde ich nicht unterschreiben, suche einmal einen TL074 bei Reichelt den Moog zB.: beim Minitaur verwendet. ein 4-fach OP Bei Reichelt gibt es 3 SMD Versionen von 30 Cent – 1,30 € das Srück. Da gibt es sicher Unterschiede.
@Robby Nur wird Moog die nicht einzeln bestellen, sondern als ganze Rolle beim Hersteller oder Distributor.
@digital-synthologie Ich wollte nur die Preisunterschiede für einen und den selben Typ aufzeigen. Mit ist schon klar das bei 5000 Stk. ein anderer Preis entsteht. Es gibt auch in der CPU Produktion verbilligte B-Ware die von LowCost Hersteller verwendet werden. Bei 50.000 Stk sind 10Ct auch ein Geld.
Wie kann den ein solch spezielles Synthesizerdesign nicht so geschützt sein, dass so etwas nicht möglich ist? Ich verstehe ja die Clone von den alten, deren Patente ausgelaufen sind, aber das? Ich check das nicht.
@Basicnoise Da ist einfach nix zu schützen. Was soll denn da jetzt speziell so innovativ und neu sein?
Es gibt ja auch viele Autohersteller. Viele Autos sind sich auch recht ähnlich…
Ich will jetzt nicht Behringer verteidigen aber es ist grundsätzlich auch nix „spezielles“ was sich irgendwie patentiern lässt was Moog da hergestellt hat.
Würde es von Behringer gleich benannt und aussehen wäre das was wohl anderes.
@komabot Genau…hinzu kommt, dass die Geräte von B. auch noch volle Midi Implementation (USB & DIN) bekommen haben…DFAM und Subharmonicon haben das nicht…
@komabot Ich empfinde die Art, wie der Subharmonicon arbeitet schon recht speziell. Nicht die Synthese an sich, aber in Verbindung mit den Sequenzern und den Subharmonischen ist das schon etwas Neues. Von zwei alten Synths inspiriert und auf eine Art zusammengebracht, die es so noch nicht gab.
@Basicnoise „Ich empfinde die Art, wie der Subharmonicon arbeitet schon recht speziell.“
Das ist aber trotzdem nix was sich irgendwie patentieren lässt.
Die technische Schöpfungshöhe ist ja eher niedrig.
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@all : Wann wurde denn überhaupt mal ein Synth „patentiert“? Gibt es da was?
@komabot Patentieren kannst Du alles was Du willst. Es wird dann geprüft und wenn kein gleiches Patent vorliegt, wird es dir zugesprochen. Kostet halt sehr viel Geld und Zeit.
Deine Frage zu @ all: Mehr als dir bewusst ist. Google mal….
@komabot Nachtrag: Es liegen mehr als über 100.000 Patente zu Music Synthesizer vor. Aktive Patente sowie nicht mehr aktive. Das sollte deine Frage beantworten…
https://patents.google.com/?q=(music+synthesizer)&oq=music+synthesizer
@Basicnoise Geht mir auch so. Kann da nur zustimmen. Als der Subharmonicon auf den Markt gekommen ist, war ich schon sehr begeistert. Frisch und untypisch der sequencer und auch die subharmonischenoscillatoren habe ich so vorher noch nicht gesehen.
Aber ich freue mich trotzdem, weil der Moog Preis für mich einfach zu hoch ist. So bekomme ich vielleicht doch dazu so einen Synthesizer in meinen Händen zu halten.
@Basicnoise „Ich verstehe ja die Clone von den alten, deren Patente ausgelaufen sind…“
Es gab nie irgendein „Patent“ auf die jetzt nachgebauten Geräte. Das sind alles nur „Synth´s“.
Da greift maximal irgendein „Markenschutzrecht“ o.ä.
@komabot Ich dachte, dem wäre so gewesen, bei einigen, aber mag mich täuschen.
@komabot Nein, Du verbereitest gefährliches Halbwissen. Deine Äusserung ist schlichtweg falsch. Es gibt Patente auf Synthesizer. Wie oben beschrieben kannst Du jede von dir erfundene Schaltung oder neue Synthese Art patentieren.
Wenn dann dein Patent weitläufig verwendet wird, dann wird dein Patent zu einem FRAND Patent. Das bedeutet, dass Du dein Patent diskriminierungsfrei lizenzieren musst.
@Round Robin Bei der Patentprüfung wird allerdings geprüft, ob es sich bei der Erfindung tatsächlich um eine Neuerung mit ausreichender Innovationshöhe handelt, oder um etwas, das jeder mit „ordinary skills in the (state of the) art“ entwickeln könnte. Nach mittlerweile 60 Jahren Synthesizer-Entwicklung, wird es bei vielen Designs eher schwierig werden, diese Innovationshöhe nachzuweisen.
@gs06 Wenn Du eine neue Schaltung erfindest, die sich vom normalen 60 Jahre alten Synthesizer abhebt, kannst Du es patentieren. Oder eine neue Syntheseform oder ein neuartigen Filter usw.
Wenn das Filter so wie beim Crave ist, halte ich mich doch lieber an das Original
@R3laX Der Filter im Behringer ist CEM, daher nicht ganz gleich, aber doch erstaunlich nahe dran. Hier der Vergleich im Starsky Carr Video: https://www.youtube.com/watch?v=p5LADPPcaN0&t=1085s
@Basicnoise Klar ist das CEM, B will seine geklonten Chips natürlich en masse verbasteln
Dass die RhythmInputs keine Outputs der einzelnen Clockdivider sind finde ich beim originalen Subharmonicon sehr sehr schade. Die Sequenzen sind schon ohne Modulation wild genug. Die vier polyrythmischen Clocks jedoch zum syncen weiterer Maschinen auszugeben, würde das Subharmonicon zum modularen MasterBrainSequenzer upgraden.
Vielleicht wird das ja noch geändert… auch um weniger dreist zu kopieren.
Hat sich noch niemand ueber die Farbe beschwert? Nein? Gut, dann mache ich das jetzt :)
Das Orange des Crave und Purple des Edge finde ich sowohl fuer sich als auch zusammen ganz geil, ein schoener, satter Kontrast. Das Rot des Subharmo… aehmm, Spice hier passt weder zu dem Einen, noch zu dem Anderen – und sieht mMn auch fuer sich alleine ziemlich altbacken im Vergleich zu den Anderen aus. Cyan waere logisch gewesen, oder ein Zitronengelb.
@kometh Diese u. weitere Farben werden sie für ähnliche Geräte (ähnlicher Formfaktor) verwenden. Wird man hier nicht lesen, Statement wurde aber seitens B gegeben 😉
Wo es hier gerade mal wieder um Ulis lustigen Fuhrpark geht:
Gibt es eigentlich schon etwas neues zu der Behringer Groovebox?
Die hatten doch auch mal so etwas MPC-Artiges geteasert.
Klasse Teil!
sehr interessant diese Behringer Klon Reihe, nur schade dass es nicht ins eurorack eingebaut werden kann
@Jannis Chuck „Behringer“ Norris muß nicht ins Eurorack passen. Chuck „Behringer“ Norris läßt sich gleich ein neues Racksystem entwickeln und nennt es „Chuck-o-Rack“
Es ist schon reichlich naiv zu glauben, dass eine Kopie legitim ist, weil sich der Hersteller des Originals an einem bereichern will. Das Subharmonicon ist in seiner Art einzigartig, und es war sicher nicht billig es zu entwickeln. Behringer bereichert sich somit nicht nur an den Käufern ihrer dreisten Kopien, sondern auch an den Unternehmen, deren Produkte sie fälschen. Ob es dadurch für die betroffenen Hersteller einfacher wird, die Entwicklung neuer Produkte zu finanzieren, wage ich zu bezweifeln.