Easel-Keyboard für alle Synths
Buchla LEM218 v3 ist ein Keyboard-Controller, der anstelle von mechanischen Tasten berührungsempfindliche Touch-Plates verwendet. In der dritten Version können damit Synthesizer und Eurorack-Modularsysteme über MIDI, USB und CV/Gate angesteuert werden.
Die erste Version des LEM218 wurde 1973 von Buchla für den Music Easel entwickelt. Auch im aktuellen Music Easel ist das LEM218 als Tastatur integriert.
Die 29 Tasten des neu designten Touch Beds, der Touch Strip und vier weitere Preset Voltage Plates arbeiten mit verbesserter Sensitivität und Präzision. Mit leichtesten Berührungen werden Trigger und Steuerspannungen zur Ansteuerung des angeschlossenen Equipments generiert. Dabei lassen sich die Sensoren an das Spiel anpassen. Die neue Oberfläche hat dabei nicht nur eine verbesserte Sensitivität, sondern besitzt auch eine bessere Haptik. Außerdem lässt sich ein Portamento einstellen.
Die Gate- und Steuerspannungen der Tasten, des Strips und der Pressure-Sensoren werden über separate CV-Ausgänge monophon ausgegeben. Parallel dazu sind Bananen-Buchsen für den Anschluss an Buchla-Equipment vorhanden. Via MIDI ist auch polyphones Spiel möglich und es werden dazu Velocity und Channel Pressure erzeugt. Der konfigurierbare Touch Strip kann als Pitchbender oder als Steuerelement für Modulationen eingesetzt werden.
Über den MIDI-Eingang kann LEM218 auch als MIDI/CV-Wandler für andere MIDI-Geräte genutzt werden.
LEM218 hat einen integrierten Arpeggiator, der über einen Impulse-Eingang synchronisiert werden kann. Er verfügt über einen Random-Modus und kann Muster variieren.
Die vier zusätzlichen Touch Plates erzeugen bei Berührung eine Steuerspannung, deren Höhe mit den dazu gehörenden Regler eingestellt wird.
Buchla LEM218 v3 kann ab sofort verfügbar direkt bei Buchla oder autorisierten Händlern bestellt werden. Der Preis beträgt 1.299,- US-Dollar (bei Buchla, zzgl. Versand und Importkosten).
Dann lieber einen Microfreak und man hat noch 1000€ über^^
Im September 21 erstmalig vorgestellt, ist diese Tastatur tatsächlich endlich lieferbar, wie erfreulich.
Überraschender Weise in einem Eurorack-kompatiblen Gehäuse und nicht, wie zunächst angekündigt als Komplettpaket für/mit einen/m Easel command.
Da werde ich wohl doch noch etwas warten müssen, bis die Buchla-only Version erscheint.
der preis ist echt heftig
Buchla-Aufschlag eben 🥴
Ich musste zwei mal nachlesen und auf der Herstellerseite nachschauen, ob der Preis ernst gemeint ist für ein Produkt ohne bewegte Teile. Das ist teurer als eine Döpfer PK 88 mit voller Hammermechanik.
Da ist entweder die ‚1‘ fehl am Platz oder das Komma verrutscht.
Wer kauft so was?
Nun ja, Leute, es ist halt Buchla. Da geht automatisch eine Null mehr in den Preis. Die Musiker, die Buchla kaufen, sind ja meist auch nicht die ärmsten, daher gönnen sie sich vielleicht auch diesen Controller. Dass das überteuert ist, dürfte auf der Hand liegen. Aber es gibt eben für alles einen Markt.
„Auch im aktuellen Music Easel ist das LEM218 als Tastatur integriert.“ ???
Das wäre natürlich wünschenswert. Da ist wohl etwas geplant und auch angekündigt.
Aktuell ist aber nur der Easel Command ohne Tastatur erhältlich.
Oder weisst du bereits mehr ? 🙂
Der neue Easel wurde schon 2021 auf der Superbooth gezeigt. Es ist also überhaupt keine Neuigkeit.
Und auf der Knobkon22 ebenfalls. Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=6FdYQiyUySo
Uff! Der Preis ist ja jenseits von gut und böse!
Der Preis ist ohne Worte.
Was mich fast noch mehr abstößt ist die Idee einen kleinen keyboard controller an einem 12 Volt Netzteil zu betreiben.
Da alle Buchla cases der letzten 20 jahre mit 12V arbeiten ist das eigentlich mehr als konsequent (die internen bus boards haben DC-DC converter fuer die +/-15V und +5V schienen).
Kann man dann wie den urspruenglichen Music Easel an ner 12 batterie schoen mobil nutzen (bevorzugt natuerlich bleifrei, ausse man mag das extra gewicht schleppen).
Der Preis ist meines erachtens doch relativ angemessen, wenn ich an den bauteil preis und die arbeitszeit fuer mein 218r denke (funktioneller clone des 70er jahre 218). Da ist hier doch ne ganze menge an extra funktionalitaet und wenn sie es dann auch geschafft haben, dass das trigger verhalten so gut wie von den clones ist wuerde ich mir sofort eins kaufen wenn ich doch nicht schon mein 218r gebaut haette.
Der Bauteilpreis liegt in der Gegend einer Korg Volca.
Mittlerweile haben praktisch alle Microcontroller die Möglichkeit, beinahe jeden Portpin zu einem kapazitiven Sensor zu machen und es gibt für Touch Displays Controller mit noch viel ausgefuchsteren Möglichkeiten (Erkennung schwebender Finger, genaue Dimensionen der Auflagefläche, etc.).
Insofern sind die Funktionen im wesentlichen die, die auch jedes Handy-Display bietet mit einer Umsetzung auf Steuerspannungen und MIDI.
Vor 15 Jahren wäre das noch eine technische Meisterleistung gewesen, heute ist es ein Meilenstein in Preisfindung und Marketing.
Klar, wenn jemand genau diese Funktionen für eine Aufnahme oder einen Auftritt braucht, bitte, aber ansonsten sind vom Preis mindestens 800 Dollar Buchlaaufschlag.
Wenn Du in der Lage bist, einen solchen Controller gewinnbringend für 500 Euro zu entwickeln und verkaufen, dann bitte sofort loslegen! Der Markt ist da und würde ihn Dir aus den Händen reißen.
Ich hab schon entsprechendes für Automobilmessen gemacht. 10 Finger inkl Schwebezustand in einen PC.
Das ist wirklich keine Kunst.
Aber der Trick ist „gewinnbringend“. Ich hab keine Firma und ich verdiene sehr gutes Geld als abhängig beschäftigter Entwickler.
Ich sehe keinen Grund, ein Produkt zu entwickeln.
Aber ich würde mit off-the-shelf Produkten anfangen, z.B. Touchpads von Synaptics nebeneinander setzen:
https://www.synaptics.com/products/touchpad-family/forcepad
Die kosten nicht die Welt, sind betriebsfertig und können jeweils drei Finger mit Gesten und Krafterkennung auswerten. Damit kann man schonmal eine Standardklaviatur mit Zusatzfunktionen realisieren, ohne viel Elektronik entwickeln zu müssen.
Von da aus einfach weiter entwickeln.
Rechnen wir mal mit 20€ pro Touchpad und 10 Pads pro Klaviatur, plus einem Raspberry zum Auswerten und noch etwas Elektronik für die CV Ausgabe, dann sehe ich selbst mit der Verwendung von Halbzeug kein Problem, für 500EUR dieselbe Funktionalität zu erreichen.
Wenn man die Controller einzeln kauft und das Touchfeld auf einer selbst entwickelten Platine realisiert, kommt man noch billiger hin.
Ein Raspberry ist auch völliger Overkill ein STM32F4xx reicht da bestimmt auch aus, und der kostet unter 10€.
Ich glaub, wenn meine Theaterprojekte durch sind, schreibe ich mal einen Artikel für Amazona.
So langsam krieg ich Lust…
Na wer es sich leisten kann
dem sei es auch gegönnt.
Schön ist es ja schon das kleine Keyboard aber bei dem was es kosten soll hätte ich ein paar mehr Extras erwartet… vieleicht einen ausgefuchsten Sequencer oder Modulatoren…
Bei dem Preis mit kleinen MIDI Buchsen geht ja gar nicht!
Vielen Dank für das Vorstellen und die Info.
Interessantes Teil, Danke für den Artikel.
Ich mag lieber traditionelle Tasten, aber so zum rumexperimentieren könnte das schon was sein. Leider verbietet sich das bei dem Preis…