Die Rückkehr der Moog Modular Synthesizer
Es war nur eine Frage der Zeit, bis man bei Moogmusic sich entschied wieder Modularsystem zu bauen. Jetzt kündigt Moog die Neuauflage der drei Systeme 55, 35 und 15 an.
Für die Neuauflage haben die Moog-Ingenieure drei Jahre lang entwickelt und geforscht. Die aktuellen Systeme wurden auf Grundlage der Spezifikationen von 1973 entworfen. Alle Module werden von Hand verdrahtet und gelötet. Im Gegensatz zu den Eurorack-Systemen sind die Moog Modular Synthesizer mit einer Bauhöhe von 5 HE deutlich größer, aber meist auch bedienfreundlicher. Als Patchkabel werden 6,3 mm Klinken verwendet.
Das Moog Modular System 55 ist das größte Kabinett und beinhaltet u.a. 6 Oszillatoren, die legendäre Fixed Filterbank, den nicht minder begehrten 960 Sequencer, 5 Hüllkurven, Tief- und Hochpassfilter und und und.
Das Moog Modular System 35 nutzt das untere Kabinett des System 55 und besitzt weniger Module, z.B. 4 Oszillatoren und die kleinere Version der Fixed Filterbank, doch kann das System mit einem zusätzlichen Top-Kabinett um eine komplexe Sequencer-Sektion erweitert werden.
Das handliche Moog Modular System 15 ist als Einsteiger-Unit gedacht (bei dem Preis?) und entspricht mit 2 VCOs, einem VCF und 2 Hüllkurven einem relativ einfachen Mono-Synth, wobei auch hier eine Fixed Filterbank dabei ist
Moogmusic hat zunächst eine limitierte Auflage angekündigt. So soll es 55 Stück vom System 55 geben, 35 Stück vom System 35 und 150 (!) Stück vom System 15. Zusätzlich ist ein Erweiterungskabinett mit zwei 960 Sequencern zur Ergänzung der Systeme 35 und 55 geplant, ebenso ein 5-Oktaven-Keyboard, das duophones Spiel erlaubt.
Sicherlich ist die Preisklasse nicht für jedermanns Budget passend. Aber wenn es überhaupt noch einen Damm gegen neue Analogsynthesizer gab, ist dieser spätestens heute gebrochen!
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WOW,
ein Monophoner analog Synthesizer für 10.000$ …??? Ich würde ja gern einen nehmen, nur leider wäre auch das System 15 zu groß für meine Sammlervitrine ;-)
VG
Nick
Ca. 8.600 € für das Einsteigersystem, ca. 19.000 € für S.35 und ca. 30.100 € für S.55. Ein Traum ist so eben geplatzt, auch wenn die Instrumente ihr Geld jeden Cent wert sind!
@Filterpad Jeden Cent wert? Dass ich nicht lache! Gibt immer noch COTK. Da stimmt Preis/Leistung. Unterm Strich kommt da genau das Gleiche raus.
Deine Umrechnerei kannste auch knicken, da fehlt mit Sicherheit die VAT. Also kannst Du zu deinen Beträgen + Porto noch den Einfuhrzoll in Höhe von 19% draufschlagen. Üblicherweise sind die Euro-/Dollar-Beträge bei Markteinführung (fast) gleich, also einfach ein € dahinterpacken. Falls die Systeme in Deutschland überhaupt erhältlich sind.
@Atarikid Hatte Anfang November Kontakt mit COTK und einmal das Model 15 bestellt. Dann riss der Kontakt ab. Seit der Zeit versuche ich vergeblich Kazike (Gerd Peun) ans Telefon zu bekommen, damit ich die Anzahlung leisten kann. Es meldet sich aber seit damals nur noch der AB. Meine Hoffnung schwindet daher täglich….
@Filterpad Geht mir genau so. Das sind utopische Preise. Und ich bin absolut nicht der Meinung, dass die jeden Cent wert sind. Atari Kid hat meiner Meinung nach vollkommen recht.
@Tyrell Interessant, ich habe von dem COTK S. 15 tatsächlich vorher noch nie etwas gehört, oder habe es einfach nicht beachtet. Laut dem Artikel von Bloderer liegt das bei etwa 3000 €. Optisch sah es für mich nahezu identisch aus wie das Moog S. 15. und klanglich können sie angeblich problemlos mithalten. Aber 3T € und 8T€ sind ein riesen Unterschied. Ist das jetzt wirklich „nur“ der Name. Das glaube ich jetzt wiederum nicht aber ich kenne mich natürlich mit den Einzelheiten (noch) nicht aus. Ebenso bin ich jetzt etwas verunsichert was die aktuellen Moog-Tasten (Sub 37, Sub Phatty, Little P.), die ich fest im Blick hatte, betrifft. Ob es da auch nicht ein anderer Hersteller tut? Z.B. den MFB Dominion finde ich ein tolles Instrument. Aber Moog ist halt ein Moog ist halt ein Moog ist halt…..!
@Filterpad Übrigens, 2011 hat Axel Jungkunst das S15 für uns getestet. Lies dir das mal durch, dann hast du eine zweite professionelle Meinung: http://www.amazona.de/test-club-of-the-knobs-model-15-synthesizer/
@Tyrell Es sind sammlerstücke mit entsprechendem Preis. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn es um Musik/Klang geht: Wir sind im Jahr 2015 auf einem wirklich anderen level – siehe die neuen module von mutable instruments, waldorf kommt auch grad mit einem wavetable osc um die ecke.
Man kauft hier einfach ne Marke und historische Kultobjekte.
@TZTH Diese „Sammlerstücke“ sind aber weder alt noch historisch…
@Filterpad Nunja, es gibt ja preiswertere Alternativen. Für den Namen Moog muss man eben blechen.
Ich hätte mir vorstellen können für ein system-55 richtig hinzublättern, zu sparen und zu erarbeiten. Dies ist aber schlicht jenseits. Man vergleiche die Modelle für 10’000, die ein 15er kostet, mit einem vergleichbaren System von synthesizer.com – oder aber die 34’000 mit einem entsprechenden Eurorack. So gerne ich würde – jegliche Vernunft spricht eine andere Sprache.
Sehr schön zu sehen, dass Moog für jeden Geldbeutel etwas anzubieten hat. Bei mir ist es der Minitaur.
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf den aktuellen Moog-Modular-Sound der absatzstarken Synthesisten auf ihren nächsten Alben.
Hallo,
der Preis ist jenseits von gut und böse. Ich hoffe Moog überhebt sich nicht wieder.
@TobyB die rollen den markt von oben auf, marketing-technisch die richtige methode. erst die teuren geräte, solange der hype groß genug ist (dazu passt auch die exklusivität einer ‚limited edition‘). später dann günstigeres für otto normalverbraucher nachschieben.
funktioniert so viel besser als umgekehrt, ging mit voyager – little phatty – slim phatty genauso. also einfach noch ein bisschen warten. alles wird gut.
@mdesign Hallo mdesign,
interessante Methode. Ich jedenfalls fange erstmal klein an und bastel mir die Werkstatt und steck mir den CV Expander auf. Und ich kann warten, ich denke auch das alles gut wird :-)
Moinsen zusammen.
Jetzt mal ganz locker bleiben was die Preise betrifft.
Das 55 und das 35 sind reine Sammlerstücke ab Werk; die Dinger sind mit Sicherheit bereits verkauft und stehen demnächst in einer Plexiglasvitrine im Vorraum von David Guetta und Konsorten.
Das 15er, das vielleicht noch em ehesten die Chance gehabt hätte, in kleinen Einheiten wirklich in Musikerhände zu fallen, wird aber wegen des absurd geringen Funktionsumfangs + des utopisch hohen Preises und vor allem wegen der für ein Statussymbol doch zu hohen Auflage am ehesten der Ladenhüter aus dieser Serie werden.
Meiner Meinung nach ist diese Auflage weniger ein Teil des Moog’schen Produktkatalogs als vielmehr eine Retro-Marketingkampagne, die ein paar Großverdiener-Produzentenbutzen um einen Eyecatcher ergänzt.
Ist so ähnlich wie die 24Karat-vergoldete Sonderauflage eines Porsche 911; die kaufen sich auch nicht Hannes und Frannes um damit täglich zum 9to5-Job zu düsen……
Das seh ich genau so und irgendwie muss man sich als Top shot unter den Musikern auch den Neid der Anderen verdienen … Neider bin ich jetzt auch.
Verdammt, wir müssen wohl mal ne kommerziell erfolgreiche „AMAZONA“ Stampf-Club-Plastikmucke-CD auf den Markt werfen und solange Nachfolger nachreichen, bis wir uns alle auch so ein Monster ins Wohnzimmer stellen können…. ^^
Das mit der Vitrine finde ich irgendwie pervers. Schlimm nur, dass Du damit höchstwahrscheinlich recht hast.
@Atarikid Zustimmung, Musikinstrumente hinter Glas zu stellen und nicht damit zu spielen, ist wie Wein zu sammeln und nicht zu trinken, solche Konzepte gehen mir nicht ein. Aber jeder wie er will, nicht wahr.
Was die neuen Modularsysteme betrifft, nunja, die $35.000 für das System 55 sind kleines Geld im Vergleich zu den $150.000, die laut Moog-Homepage ein Keith Emerson Modular kostet. Klar, da zahlt man für die Legende, den Namen und die Nostalgie kräftig mit, aber wenn man sich mal anschaut, mit welchem Aufwand die Module gebaut werden, noch dazu in Handarbeit, steckt da schon mehr dahinter als nur ein großer Name. Ob die Teile unterm Strich wirklich soviel wert sind, muß jeder selbst wissen.
Mal ’ne Frage in die Runde: Angenommen, ihr hättet beliebig Geld zur Verfügung, würdet ihr euch so ein Modularsystem holen?
Nein,. ich würde heute keine 10-30 Tausend Dollar für solche Systeme zahlen. Mag sein, dass Analog-Fetischischten aus dem Teil klanglich etwas Tolles heraushören, aber es basiert halt nur auf Oszillatoren, Filtern und einem Sequenzer, also eher unflexibel und nicht mal programmierbar.
Was macht man eigentlich, wenn ein Teil mal defekt ist? Diese alten elektronischen Bauteile stellt heute keine Firma mehr her. Versuchen Sie mal, eine Röhre für einen alten Röhrenfernseher zu bekommen.
Wir würden ja heute auch nicht dazu übergehen, die Telefonzentralen der Telekom wieder mit Leuten zu besetzen, die einen Anschluss per Strippe und Klinke manuell herstellen. Weil die Stimme dann besser klingt?
Ich bevorzuge das VST Bazille von u-he (ca. 150 Euro). Dieser Soundvielfalt ist kein Moog gewachsen. Das VST Bazille ist auch besser das VST Moog Modular von Arturia (nur meine Meinung).
cool! Der Arturia Moog Modular VST Hardware Controller ist endlich fertig. :)
Moog Music, die Tea Party unter den Synthesizerbauern.
Moog wird ihre neuen Modularsysteme sicherlich pflegen und dafür Serviceleistungen anbieten, das sollte sich angesichts der hohen Preise von selbst verstehen.
Ich mag die Möglichkeiten, die mir Modularsysteme bieten. Fehlende Speichermöglichkeiten stören mich nicht, mir geht es ums Musikmachen im Hier und Jetzt. Natürlich kann man dazu auch Software einsetzen, aber ich ziehe lieber Strippen und greife in die Regler.
Abgesehen davon bieten Modularsysteme heutzutage deutlich mehr als nur die besagten VCOs, VCFs und VCAs. Es ist wirklich erstaunlich, welche Möglichkeiten man mit Eurorack-Modulen mittlerweile hat, das geht über den klassischen analogen Ansatz weit hinaus. Dafür muß man auch keine 35.000 Ocken ausgeben.
Das ist auch der Grund, warum ich mir auch bei Vorhandensein entsprechender Finanzresourcen keines der neuen Moog-Systeme kaufen würde. Ein Großteil der Kosten steckt in der historischen Aufarbeitung in Form von Produktionsmethoden und Teilen, die nicht mehr zeitgemäß sind und daher einen Haufen Geld verschlingen, und auch wenn ich bezweifle, daß die Tiefe und Agilität des Klangs eines solchen Moog Modular-Monsters zu 100% mit Software emulierbar ist, gibt es (siehe Euroracks) wirtschaftlichere Wege, sich dem Thema anzunähern.
Ein kurzer Nachtrag: Ich habe mich kürzlich mit meinem Labelboss über Synths im Allgemeinen und die neuen Moog Modularsysteme im Besonderen unterhalten. Als ich erwähnte, daß ich den Preis für das System 55 von 35.000 Euro für ziemlich abgedreht halte, lachte er nur und meinte, daß das eigentlich relativ günstig ist, denn für originale 55er aus den 1970er Jahren in gutem Zustand, die nach wie vor sehr gesucht sind, zahlt man gerne auch mal das doppelte. Was man so aus gut unterrichteten Kreisen hört, ist das neue System 55 offenbar schon ausverkauft oder steht kurz davor, Moog hat hier also wohl genau in die richtige Kerbe gehauen.
Hallo Lightman,
was so betrachtet stimmt und rein vom künstlerischen betrachtet die Investion sich lohnt, denn hier tun sich (Klang)Welten auf. Ich hab da grade Node 2 im Ohr und das läuft bei mir in der Heavy Rotation. Und ich denke das Moog das schon richtig macht. Auch wenn ich mit so einem Modularen System noch nichts anfangen kann und erstmal mit Werkstatt starte ;-)
Ich habe nur ein kleines Mini-Case von Doepfer mit drei Modulen (Wasp-Filter, LFO und Multiples), die ich zur Erweiterung meiner analogen Steuerungs- und Klangformungsmöglichkeiten verwende. Das genügt mir vorerst, ich will mich da ungern verzetteln, das kostet nur unnötig Geld und vor allem Zeit, ein Modularsystem ist wie ein schwarzes Loch, selbst wenn es noch so klein ist. Wenn du mal reingefallen bist, kommst du nie wieder raus… ;)
Komisch. Ich habe mir das COTK Teil angehört und es klingt langweilig. Nicht wie Moog. Der Moog Sound ist unverwechselbar.
Warum das COTK wohl nicht geliefert wird ?
Seltsam, seltsam.
Haha.
Lang lebe Moog !
Der kleineste Moog kostet zwischen 3T-4T Euro. Dafür gibt es bereits einen Korg Kronos. Aber es soll ja noch Leute geben, die gerne einen Trabi fahren.