Musikerkabel - Alles, aber auch wirklich alles Wissenswerte
Was wäre eine Welt ohne Kabel? Diese Frage ist nicht so schnell zu beantworten. Man bedenke nur, wo überall Kabel als elektrische Energieleiter oder zur Übertragung von Daten zum Einsatz kommen. Kabel spielen auch als Verbindungselemente im musikalischen Bereich eine entscheidende Rolle. Sei es zur Übertragung von Signalen oder auch hier immer mehr zur Übertragung von Daten. Vom Instrument zum Verstärker, vom Mikrofon zum Mischpult, von der Endstufe zum Lautsprecher, zum Anschluss von Zusatzgeräten oder zur Übertragung von DMX-Steuersignalen – um nur wenige von zahlreichen Möglichkeiten zu nennen.
Know How Audiokabel für Musiker
Wir widmen uns hier den vier am häufigsten anzutreffenden Kabelformen: Mikrofonkabel, Instrumentenkabel, Lautsprecherkabel und Kabel zur Übertragung von Signalen auf Line-Level. In der Vergangenheit haben wir uns bei Amazona.de bereits schon näher mit Produkten der Marke Cordial befasst. Über die Links im Text kommt ihr zu den entsprechenden Testberichten. Aber auch ganz neue Testreihen stehen an, die einige Angebote der Marke Sommer Cable untersuchen. In zwei Testberichten (für Studio und Bühne, beide Tests unter Stage zu finden) präsentieren wir hier schon bald die Ergebnisse.
Viele Mythen ranken sich um das Thema Kabel. Die Angebotspalette an konfektionierten Lösungen reicht von Fernost-Importen zu Schnäppchenpreisen bis hin zu High End-Kabeln mit allerhand „Voodoo“. Ganz sicher sind es aber auch Kriterien wie Zuverlässigkeit, Flexibilität, Robustheit, Qualität und Zugfestigkeit der Stecker („viel bringt viel“), die es zu beachten gilt, wenn man sich auf die Suche nach den passenden Strippen macht.
Woraus besteht ein „normales“ Kabel?
Grundsätzlich betrachtet ist ein Kabel nicht anderes als ein mit Isolierstoffen ummantelter ein- oder mehradriger Verbund von Adern (Einzelleitungen). Das können elektrische Leiter sein oder auch Lichtwellenleiter. An den Enden sitzen bei fertig konfektionierten Kabeln die Steckverbinder. Rein äußerlich betrachtet sind es also die Stecker und der Mantel – die Umhüllung – die ins Auge fallen.
Als Isolierstoffe beim Kabelmantel kommen unterschiedliche Kunststoffe zum Einsatz, die die als Leitern genutzten Adern umgeben und gegeneinander isolieren. Der Kabelmantel wird am meisten belastet, weil er mechanischen wie Umwelteinflüssen (Regen, Kälte, Sonne, Schnee …) gleichermaßen ausgesetzt ist. Häufig wird hier bei der Materialauswahl PVC (Polyvinylchlorid) eingesetzt. Doch auch andere Materialien wie PE (Polyethylen) oder PUR (Polyurethan) kommen zum Einsatz. Aus rein optischen Gründen können die Kunststoffe des Mantels auch noch mit geflochtener Gewebeoptik überzogen sein, was dann unter der Bezeichnung Vintage Style angeboten wird, oder sie sind in bunten Farben eingefärbt.
Optimalerweise werden in das Kabel als Zugentlastung Gewebebänder eingearbeitet. Denn die mechanischen Belastungen auf Kabel sind besonders beim roadtauglichen Einsatz mitunter sehr hoch. Da wird auf Gitarren-, Mikrofon- und Lautsprecherkabeln heftig rumgetrampelt. Sie werden mit rollbaren Cases überfahren oder müssen noch ganz andere Strapazen wegstecken. Mikrofonkabel sind zudem nicht selten ständigen Bewegungen ausgesetzt. Und am Ende der Show werden die Kabel oft extrem zusammengerollt und warten in engen Schleifen mit Klettband zusammengehalten auf den nächsten Einsatz.
Innen spielt die Musik im Audiokabel
Die nicht sichtbaren Innenleiter sind letztendlich für die Übertragungsqualität verantwortlich. Man unterscheidet hier wie schon erwähnt zwischen Massivleitern aus massiven Drähten und Litzenleitern, die aus mehreren dünnen Einzeldrähten zusammengesetzt sind. Kabel mit Litzenleitern sind besonders flexibel und machen sie für den mobilen Einsatz besonders gut eignet – zum Beispiel als Instrumenten-, Mikrofon- oder Lautsprecherkabel. Häufig wird bei den Innenleitern Kupfer wegen seiner guten elektrischen Leitfähigkeit eingesetzt, seltener auch Aluminium oder andere geeignete Metalllegierungen. Der Abschirmung kommt gerade bei Instrumentenkabeln eine besondere Rolle zu. Sie ist notwendig, um elektrische und/oder magnetische Felder fernzuhalten und damit eine störungsfreie Signalübertragung zu gewährleisten. Hier haben sich Flechtschirm, Wendelschirm und Folienschirm bewährt.
Gibt es das ideale Musikerkabel
Wie soll das ideale Kabel beschaffen sein? Die Antwort ist einfacher, als man zunächst vermuten würde: Das ideale Kabel soll ein Eingangssignal am Ausgang in unveränderter Form abliefern. Doch ein Kabel als passives Element wird physikalischen Grundgesetzen zur Folge niemals ein Signal an seinem Ausgang 100 Prozent identisch wie am Eingang wiedergeben können. Einflüsse wie Leitungsdämpfung, Kabelkapazität, Leitermaterial und Kabellänge sind es, die hier unter anderem die Signalqualität beeinflussen.
Von Keyboard- zu Gitarrenkabeln
Was die Signalquellen (Mikrofon, Instrument, Endstufe oder Gerät mit Line-Pegel) unterscheidet, sind die verschiedenen Impedanzen und Spannungen, die über das Kabel fließen. Ist die Impedanz hoch und die Spannung niedrig, ist das Signal störanfälliger. Das gilt zum Beispiel für hochohmige Gitarrensignale. Auch Mikrofon- und Line-Eingänge unterscheiden sich in der Empfindlichkeit. Ein Mikrofonsignal ist schwächer und muss verstärkt werden, um auf Line-Pegel zu kommen.
Symmetrisch oder asymmetrisch?
Man sprich von asymmetrischer und von symmetrischer Signalübertragung. Die asymmetrische oder unsymmetrische Übertragung ist die einfachste Form der Übertragung. Man kennt das von schlichten Verbindungskabeln bei der heimischen Stereoanlage, die mit Cinch-Kabeln verdrahtet wird oder auch von Lautsprecherkabeln.
Auch Koaxialleitungen wie Gitarrenkabel oder die gelben Videokabel (Cinch) sind asymmetrisch ausgeführt. Koaxialkabel weisen durch ihre besondere Bauart aber noch besondere Eigenschaften auf (Abschirmung). Asymmetrische Verbindungen vereinfachen den Verkabelungsaufwand, sind aber anfälliger für elektromagnetische Einstreuungen. Bei der Übertragung von Mikrofonsignalen oder der Verwendung von langen Kabeln ist die asymmetrische Übertragung stark anfällig gegen Störungen von außen.
Hier kommt die symmetrische Signalübertragung ins Spiel. Symmetrische Kabel haben zwei Signalleitungen und eine zusätzliche Abschirmung. Nicht zu verwechseln mit einem Stereo-Kabel, wo zwei unterschiedliche Signale asymmetrisch in einem Kabel geführt werden. Bei symmetrischer Übertragung können Nutzsignale auch über längere Strecken hinweg störungsfrei übermittelt werden. Durch die besondere Bauart und Technik beim XLR-Kabel werden Einstreuungen wie beispielsweise durch Handys, Computer-Monitore, Trafos, Dimmer, Leuchtstofflampen oder Motoren eliminiert, übrig bleibt das reine Nutzsignal ohne Störgeräusche.
Typische symmetrische Signalquellen sind Mikrofone mit geringer Spannung. Typische asymmetrische Signalführungen sind Line-Quellen, Instrumente und Speaker-Signale. Signale auf Line-Pegel sind in der Spannung nicht viel stärker, jedoch sind die Impedanzen erheblich niedriger. Die Signalführung von der Endstufe zum Lautsprecher ist niederohmig, hat aber stärkere Ströme. Weswegen hier eine besondere Bedeutung dem Kabelquerschnitt gilt.
Typische Steckverbinder für symmetrische Kabel in der Tontechnik sind XLR-Stecker. Steckverbinder für unsymmetrische Kabel sind 6,3 mm Klinke, 3,5 mm Klinke, Speakon- oder Cinch-Stecker. Es gibt auch billige Mikrofonkabel mit Klinke/XLR in unsymmetrischer Ausführung. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch symmetrische Kabelführung mit 6,3 mm Stereo-Klinkensteckern.
Der Querschnitt eines Musikerkabels
Der Kabelquerschnitt ist die zweidimensionale Sicht als Schnittdarstellung. Dabei ist der Querschnitt nicht der Durchmesser des gesamten Kabels. Gemeint ist hier der Blick auf die Leiter des Kabels bei einem senkrechten Schnitt. In der Regel trifft man eine Kreisform an, das muss aber nicht so sein. Der kreisförmige Kabelquerschnitt wird berechnet mit der Formel A = r (Radius) zum Quadrat x Pi.
Mit höherer Leistung und größerer Leitungslänge (auch mit geringerer Impedanz) muss der Leitungsquerschnitt vergrößert werden. Im Mikrofonbereich haben sich Querschnitte von 0,20 und 0,22 mm² bewährt. Für längere Strecken wird ein Querschnitt von 0,50 mm² empfohlen. Besonders bei Lautsprecherkabeln ist wegen der größeren Ströme auf einen genügend großen Leiterquerschnitt zu achten. Hier sollte man nicht unter 1,5 mm² anfangen. Bei den meisten Anwendungen, zum Beispiel bei Lautsprecherkabeln mit einer Länge von 10 Metern, wird gerne ein Querschnitt von 2,5 mm² genommen.
Instrumentenkabel
Instrumentenkabel für Gitarre oder Bass sind in der Regel mit 6,3 mm Klinkensteckern bestückt. Das Instrumentenkabel soll einen relativ niedrigen Pegel bei hoher Impedanz übertragen. Durch den niedrigen Pegel der Gitarren- oder Basssignale und die Länge des Kabels gibt es eine hohe Anfälligkeit gegenüber Störquellen. Deshalb haben diese Kabel immer eine Abschirmung. Bei asymmetrischer Signalführung (normales Gitarrenkabel) wird der Plus-Pol in der Mitte und der Minus-Pol als Schirm geführt. Auf der Abschirmung liegt ebenfalls ein Signal an. Dennoch schützt der abschirmende Minuspol weitgehend vor Störquellen.
Kapazität bzw. „Pico-Farad (pF)“
Bei Instrumentenkabeln (Einsatz passiver Tonabnehmer) kommt der Kapazität eine entscheidende Rolle zu. Zwei Leiter, die durch Isolationsmaterial elektrisch voneinander getrennt sind, bilden einen Kondensator. Die Kapazität des Kondensators ist umso größer, je größer die beiden Leiter sind, und je dichter sie zusammen liegen. Das Kabel wirkt sozusagen als Hochpass gegen Masse (ähnlich einem Tonkondensator). Kabel mit hoher Kapazität dämpfen die Höhen. Auswirkungen der Kapazität sind wesentlich deutlicher zu hören als die Auswirkungen des Kabel-Widerstandes.
Die Kapazität eines Kabel (gemessen in Pico-Farad; pF) wird pro Meter Länge (pF/m) angegeben und gibt an, wie stark die Höhen bedämpft werden. Weniger Kapazität bedeutet mehr Höhen. Je kürzer das Kabel, desto weniger werden die Höhen bedämpft. Halbe Länge bedeute also halbe Kapazität. Weswegen man immer möglichst kurze Kabel verwenden sollte.
Ein Kabel mit 50 pF/m ist sehr höhenreich, eins mit 200 pF/m klingt dagegen warm und betont Mitten und Bässe. Es ist nicht besser oder schlechter, möglichst wenig Kapazität zu haben, wie oft behauptet wird. Schließlich kommt es auf die gewünschten Soundeffekte an. Für superklaren Sound sollte man zu Kabeln mit niedrigen Kapazitäten greifen, wird der Sound übersteuert, kann es sogar besser sein, nicht so viele Höhenanteile zu haben. Typische Koaxialkabel mit geringer Höhendämpfung haben Kapazitäten von 50 bis 100 pF/m.
Außer der Kapazität gibt es aber noch viele weitere Einflüsse, die das Übertragungsspektrum eines Kabels bestimmen. Ein Kabel sollte deshalb nicht nur nach seiner Kapazität beurteilt werden. Entscheidend sind auch gerade beim Bühneneinsatz Parameter wie Flexibilität, Abschirmung und Ummantelung.
Mikrofonkabel
Üblicherweise sind Mikrofonkabel mit XLR-Steckern bestückt. Das sind die dreipoligen Stecker, die es in „männlicher“ und „weiblicher“ Ausführung gibt. Mikrofonkabel sind fast immer symmetrisch verdrahtet, um Einstreuungen möglichst zu eliminieren. Benötigt ein Kondensatormikrofon zum Betrieb eine sogenannte Phantomspannung, kann dieser Strom vom Mischpult auch über das Mikrofonkabel zum Schallwandler geschickt werden. Selbst bei global eingeschalteter Phantomspannung am Mixer – also auf allen Mikrofonkanälen – können ohne Gefahr auch dynamische Mikrofone am selben Mixer angeschlossen werden. Tipp: Mikrofonkabel sollten nicht zu lang sein. Vor allem auch wegen des Handlings auf der Bühne. Typische Längen sind 6 und 10 Meter.
Lautsprecherkabel
Lautsprecherkabel (für Passivboxen) sollen große Leistungen aus der Endstufe an die Boxen transportieren. Hier fließen hohe Spannungen bei geringer Impedanz. Also sollte das Kabel möglichst geringen elektrischen Widerstand bieten und braucht wegen der hohen Spannung nicht besonders abgeschirmt sein. Lautsprecherkabel sollten einen großen Leitungsquerschnitt aufweisen und die Kabellänge von der Endstufe zum Speaker sollte möglichst kurz sein. Auch Lautsprecherkabel können 6,3 mm Klinkenstecker haben, was schnell zu Verwechslungen mit Instrumentenkabeln führen kann. Kommen Zweifel auf, kann man einfach den Stecker abschrauben und nachsehen, wie die Kabel innen aussehen. Ist es ein Koaxialkabel mit eine Ader und Abschirmung, handelt es sich um ein Instrumentenkabel. Meist sind Lautsprecherkabel auch nicht so flexibel wie Instrumentenkabel, da die Querschnitte größer sind.
Hochohmig vs. niederohmig
Ausgänge von Mikrofonen oder Instrumenten und jeder Eingang von Mischpulten, Verstärkern, Lautsprechern oder Kopfhörern haben einen bestimmten Widerstand. Dieser wird in Ohm gemessen. Je niedriger der Widerstand, desto mehr Strom kann fließen. Der Widerstand wird bei einem Gleichstrom gemessen. Bei Audiosignalen handelt sich nun aber um einen Wechselstrom. Der Wechselstrom-Widerstand wird Impedanz genannt.
In der PA-Technik werden Ausgänge mit einer niederohmigen Impedanz ausgestattet, damit viel Strom fließen kann. Jeder Eingang wird mit einer hochohmigen Impedanz ausgestattet – damit am Ende wenig Strom benötigt wird. Je kleiner das (Ausgangs-)Signal ist, desto wichtiger werden diese Faktoren. Aus diesem Grund haben professionelle Mikrofone einen niederohmigen Ausgang von etwa 150 bis 600 Ohm. Instrumente wie beispielsweise eine E-Gitarre haben jedoch einen hochohmigen Ausgang. Dieser liegt durchaus bei mehreren kOhm. Das liegt konstruktionsbedingt an den Spulen der Pickups. Genereller Nachteil hochohmiger Ausgänge: Es können keine langen Kabel genutzt werden; je hochohmiger der Ausgang, desto mehr (negative) Einflüsse hat das Kabel auf den Klang. Es können hörbare Störungen in das Kabel einstrahlen. Legt man ein Gitarrenkabel parallel zu einer Netzleitung, so strahlt das 50 Hz Signal der Wechselspannung in das Audiosignal ein.
Je geringer das Nutzsignal ist, desto stärker sind diese Störeinflüsse auf unsymmetrische Leitungen. Aus diesem Grund weisen professionelle Mikrofone immer einen symmetrischen Ausgang auf. Instrumente die ein wesentlich stärkeres Signal erzeugen, haben üblicherweise einen unsymmetrischen Ausgang. Würde man an einen (hochohmigen, unsymmetrischen) Instrumenten-Ausgang ein langes Kabel anschließen dann kann das sowohl den Klang verschlechtern, als auch eventuelle Störungen einfangen. Hier kommt eine sogenannte DI-Box zum Einsatz. Sie wird mit einem möglichst kurzen Kabel an das Instrument angeschlossen. Am Ausgang der DI Box liegt jetzt ein symmetrisches und niederohmiges Signal an, das ohne klangliche Einbußen und Störungen selbst bei Verwendung von langen Kabeln prima übertragen werden kann.
Darüber hinaus wird auch der Pegel angepasst. Der hohe Pegel des Instruments wird auf den sehr niedrigen Pegel eines Mikrofons reduziert und kann daher an einen XLR-Mikrofoneingang des Mischpults angeschlossen werden.
Sind lange Kabelwege beim Mikrofonen notwendig, ist zu beachten, dass niederohmige Mikrofone verwendet werden. Diese können ohne nennenswerten Höhenverlust betrieben werden. Niederohmige Mikrofone lassen sich an hochohmige Eingängen ohne Klangeinbußen betreiben. Umgekehrt funktionieren hochohmige Mikros nur an hochohmigen Eingängen. In der Praxis geht man übrigens bei niederohmig bei Mikrofonen von etwa 500 Ohm und weniger aus. Hochohmig bedeutet über 10000 Ohm, was an Eingängen einiger Geräte auch mit Hi-Z gekennzeichnet ist. Von hochohmig (Hi-Z) spricht man in der Audiotechnik, wenn die Impedanz einen zweistelligen Kilo-Ohm-Wert überschreitet, also über 10 Kilo-Ohm liegt. Das Formelzeichen für Impedanz ist Z, daher die Bezeichnung Hi-Z. Die Hochohmigkeit ist nach oben hin unbegrenzt. Werte von 1 Mega-Ohm oder 100 Mega-Ohm oder höher gehören dazu.
Das sagt Wikipedia: „Die in der Elektrotechnik verbreitete Bezeichnung hochohmig wird im Sinne von mit einem hohen elektrischen Widerstand verwendet. Der Begriff ist abgeleitet von der Maßeinheit Ohm. Damit werden insbesondere für elektrische Schaltungen und Geräte deren Eingangswiderstand oder Ausgangswiderstand bezeichnet. Der Extremfall von Hochohmigkeit ist eine unterbrochene Leitung. Das Gegenstück zum hochohmigen Ein- oder Ausgang ist der niederohmige Ein/Ausgang mit niedrigem Widerstand.“
Zusammengefasst: Hochohmiger Ausgang bedeutet, dass die Signalstärke mit der Belastung stark abnimmt. Niederohmiger Eingang bedeutet, dass der Eingang die Quelle stark belastet.
Müssen Audiokabel in Rente?
Auf gute Kabel mit hochwertigen Steckern ist normalerweise jahrelang Verlass. Dennoch halten Kabel nicht ewig, sie altern. Das hört sich im ersten Moment vielleicht merkwürdig an. Aber durch mechanische Beanspruchungen ist die Lebensdauer von Kabeln begrenzt. Je nach Wickelmethode werden die Leitungen ständig gebogen, was zum Bruch einzelner Drähte an den Innenadern und zum Ausleiern der Isolation zwischen Abschirmung und Innenader führt. Bewegt sich nun die Leitung, verändert sich auch der Abstand zwischen Schirm und Innenader und somit die Kapazität der Leitung. Das kann unter Umständen hörbar sein. Bei Mikrofonkabeln und allem, was sich auf einem niederohmigen Line-Level bewegt, ist das nicht weiter störend. Bei einem voll aufgerissenen Gitarrenamp und je nach Pickup kann es aber schon ganz ordentlich krachen.
Studio- gegenüber Liveeinsatz für Audiokabel
Bei Installationen im Studioumfeld sind andere Kriterien wichtiger, als beim mobilen Einsatz von Kabeln. Gute Ummantelung, Flexibilität und Abschirmung sollten für den Bühneneinsatz nicht unterschätzt werden. Bei fester Installation braucht hingegen nicht so viel Wert auf die Flexibilität der verwendeten Kabel gelegt werden. Hier kommt es vor allem auf sehr saubere Tonübertragung an. Andererseits braucht ein Ü-Wagen das Beste aus beiden Welten.
Musikerkabel sucht Anschluss …
Die am meisten anzutreffenden Steckverbinder in der Audiotechnik sind XLR, Klinke, Cinch- und Speakon-Stecker. Übrigens stellen renommierte Kabelhersteller in der Regel keine eigenen Stecker her, sondern verarbeiten konfektionierte Produkte. Hier gilt es einfach darauf zu achten, dass die Stecker eine gute Qualität haben. Markenhersteller liefern hier gute Produkte und schaffen Sicherheit. Das beste Kabel kann nur so gut sein, wie der Stecker, der an ihm hängt, ist eine bekannte Redensweise. Auch kommt dem Thema Zugentlastung am Steckverbinder eine besondere Bedeutung zu, denn an diesen Stellen werden Kabel häufig sehr beansprucht. Auch lohnt es sich in jedem Fall, die Lötstellen einmal näher in Augenschein zu nehmen. Wurde hier zu viel oder zu wenig Lötzinn verwendet? Machen die Lötstellen auch optisch einen guten Eindruck? Wie sieht es mit der Isolierung in Richtung Metallhülle aus?
Sind vergoldete Steckerkontakte besonders gut?
Gold hat generell den Vorteil, dass es nicht korrodiert und oxidiert. Vergoldete Stecker haben nicht direkt bessere Kontakteigenschaften oder sorgen für einen besseren Sound, sondern dienen lediglich für Korrosionsfreiheit in klimatisch kritischen Umgebungen. Die Goldschicht der bearbeiteten Kontakte oder Stecker ist oft nur wenige Mikrometer dick, zudem ist Gold ein sehr weiches Material. Mehrmaliges Stecken und Entfernen kann die Goldschicht abschaben. Dabei erhöht sich der Übertragungswiderstand der Steckverbindung wieder. Die Qualität der Verbindung geht verloren. Das kann die Lebensdauer eines vergoldeten Steckers deutlich verkürzen. Die Leitfähigkeit von Gold ist übrigens schlechter als die von Kupfer oder Silber. Das technisch beste Material für Steckverbindungen wäre Silber. Doch Silber korrodiert schnell. In der Reihenfolge der Leitfähigkeit kommt nach Silber zunächst Kupfer und dann erst Gold.
XLR-Stecker
XLR-Steckverbindungen – teilweise auch Cannon-Stecker genannt – werden in der professionellen Beschallungs- und Studiotechnik in ganz unterschiedlichen Bereichen eingesetzt: Zum Anschluss von Mikrofonen, zur Übertragung von Lautsprechersignalen, als digitale AES/EBU-Leitungen oder für DMX-Steuersignale. Die dreipoligen XLR-Stecker sind so etwas wie der Standard für die symmetrische Signalübertragung. Bei der Übertragung von DMX-Steuersignalen ist auch der fünfpolige XLR-Steckerverbinder zum Standard geworden. Häufig werden aber auch hier dreipolige Steckverbinder eingesetzt, die außerdem den Vorteil bieten, bei Bedarf mit Mikrofonkabeln verlängert werden zu können. Vierpolige XLR-Steckverbinder werden beispielsweise zur Stromversorgung von Videokameras und deren Zubehör sowie zum Anschluss von Intercom-Hör-Sprechkombinationen eingesetzt. In der drei- (bei Shure unter dem Namen TRQ) oder vierpoligen Mini-Version kommen sie auch bei Taschensendern drahtloser Mikrofonanlagen zum Einsatz.
Klinkenstecker
Zum Anwendungsbereich von Klinkensteckern, -buchsen und -kupplungen gehören beispielsweise die Weiterleitung von Audiosignalen und Videosignalen oder die Verbindung zu einem Netzteil zur Stromversorgung eines Kleingerätes. Sehr häufig werden Klinkenstecker zum Anschluss des Kopfhörers verwendet. Je nach Anzahl der Pole hat der Klinkenstecker außer der Spitze (Tip) und dem Schaft (Sleeve) unterschiedlich viele Ringe. Beispielsweise TRS (tip, ring, sleeve) für den dreipoligen 6,3 mm – beziehungsweise 1⁄4″-Stecker. Vorteile der Klinkenverbindung sind die einfache Handhabung bei platzsparender Bauform (gewinkelte Stecker). Nachteile sind vor allem der kurzschließende Steckvorgang und die relativ schlechte Kontaktqualität. Wenn die Federspannung der Kontaktfeder in der Buchse mit der Zeit nachlässt, wird nicht nur der Kontakt schlechter, sondern auch die mechanische Steckfestigkeit. Die fehlende mechanische Verriegelung kann im Einzelfall ein Problem sein, wenn eine sich unerwünscht lösende Steckverbindung zu Schäden führen kann. Wie zum Beispiel beim Lautsprecheranschluss eines Röhren-Gitarrenverstärkers, was dann schnell zum Defekt des Amps führt.
Anzutreffende Bauformen sind: 6,35 mm; 1⁄4 Zoll – an Stereoanlagen und fast allen Geräten aus der Musikproduktion, wie Mischpulte, Effektgeräte, Synthesizer, Keyboards, E-Piano, E-Gitarre und Gitarrenverstärker. Sie sind mechanisch ausreichend belastbar und besitzen eine große Kontaktfläche. 3,5 mm – auch Miniklinke oder kleine Klinke genannt – findet meist Verwendung an tragbaren Geräten (MP3-Player, CD-Player), Soundkarten und kleinen Kopfhörern.
Cinch-Stecker
Cinch ist eine weit verbreitete umgangssprachliche Bezeichnung für genormte Steckverbinder zur asymmetrischen Übertragung von elektrischen Signalen, auch an Leitungen mit koaxialem Aufbau zur Übertragung von Nieder- und Hochfrequenzsignalen (abgeschirmte Leitung beziehungsweise Koaxialkabel). Dieser Steckertyp wird in den USA schon seit den 40er-Jahren eingesetzt, Verwendung findet diese Steckverbindung vor allem im Heim-Audio- und -Video-Bereich. Da hier für jedes Signal ein eigener Stecker verwendet wird, bietet sich eine Farbcodierung der Funktion an. Hier haben sich (weitgehend) einheitliche Farben eingebürgert
Speakon-Stecker
Speakon (Schreibweise des Entwicklers: speakON ist ein vom Unternehmen Neutrik entwickelter und hergestellter Lautsprecher-Steckverbinder, der sich in der professionellen Tontechnik als Standard weltweit etabliert hat. Verfügbar sind Speakon-Steckverbinder als zweipolige, vierpolige und achtpolige Version, wobei der zweipolige Stecker auch in die vierpolige Buchse passt und dort das erste Kontaktpaar nutzt. Die achtpolige Version ist jedoch größer als die anderen beiden. Die Anzahl verfügbarer Kontakte in nur einem Steckverbinder ermöglicht es, mehrkanalige Passiv-Systeme, Satelliten-Subwoofer-Systeme oder Mehrkanal-Monitor-Lautsprecher-Konstellationen über einen einzigen Steckverbinder zu versorgen. Speakon-Steckverbinder zeichnen sich im Vergleich zu den früher für solche Verbindungen genutzten XLR- oder Klinkensteckern durch größere Kontaktflächen (kleinerer Übergangswiderstand, höhere Belastbarkeit) und Berührungsschutz aus (wichtig bei Verstärkern mit Leistungen im kW-Bereich). Zudem ist eine Verwechslung von XLR-Mikrofonkabeln und Speakon-Lautsprecherkabeln ausgeschlossen. Allerdings können Speakon-Kabel nur mit einem zusätzlichen Verbinderstück aneinandergereiht werden, da sie zwei gleiche Enden haben; XLR-Kabel lassen sich einfach aneinanderstecken.
Weil Neutrik den Namen Speakon geschützt hat, tauchen deutlich günstigere Plagiate oder Parallelentwicklungen meist unter dem Namen „PA-Steckverbinder“ oder einfach nur „Lautsprecher-Steckverbinder“ auf. Der zur Stromversorgung entwickelte Powercon-Stecker sieht ähnlich wie Speakon aus. Aber eine Verwechslung ist durch die Anordnung der Führungsschlitze mechanisch ausgeschlossen.
Zusammenfassung Musikerkabel
Kabel sollten so stabil sein, dass sie einige Jahre halten. Denn die wichtigste Anforderung ist, dass das Kabel niemals ausfällt. Kabel können gerade beim mobilen Einsatz altern und müssen daher gelegentlich ausgetauscht werden. Unterschiede zwischen Kabeln lassen sich nicht nur messen, sondern können auch deutlich hörbar sein. Wenn man von Unterschieden zwischen ganz billigen und professionellen Kabeln absieht, sind jedoch Faktoren wie Instrument, Mikrofon und Musiker wesentlich gravierender. Minimale Unterschiede bei Kabeln gehen oft im Rauschen der anderen Komponenten im Signalweg unter. Die Signalführung durch ein durchschnittliches Pedal-Board hat deutlich mehr Klangeinbußen als ein nicht optimales Kabel. Die mechanischen Komponenten wie Flexibilität des Mantels, saubere Lötstellen, Zugentlastung oder eingesetzte Qualitäts-Stecker machen bei professionellen Kabeln den Unterschied aus. Grundsätzlich ist es anzuraten, die Kabelstrecken möglichst kurz halten. Nicht nur wegen der Qualität der Übertragung, sondern auch wegen des Handlings. Was nützt ein 20 Meter langes Mikrofonkabel, wenn die Stagebox in fünf Metern Entfernung auf Anschluss wartet? In diesem Sinne auf zum Sommer Cable Testbericht mit interessanten Produkten.
Sehr schöner Artikel, der viel Mühe gemacht hat. Kannst Du vielleicht noch ergänzen, wie es sich um die speziell teuren Kabel für Studio und Instrumente verhält? Ist da etwas dran, wenn man wie z.B. bei Vovox Kabeln bis zu 500 Euro für ein Instrumentenkabel ausgibt? Das wäre doch mal was.
@[P]-HEAD penishead, das bringt genau gar nichts.
Ein Kleiderbügel zum Beispiel bringt als Leiter die gleichen Ergebnisse,
wie Cinch, oder vergoldete Stecker.
Das ist allein Abzocke.
@[P]-HEAD Da könnte dich das interessieren:
https://www.amazona.de/community/hofa-institut-muessen-audiokabel-teuer-sein/
Sehr schöner Artikel! Kann das Meiste bestätigen.
Gerade im ambitionierten Heim- und insbesondere im Projektstudio sollte man bei Kabeln nicht sparen. Denn dass sind die Adern in denen unser ganzer Sound läuft. Hier wird leider viel zu oft am falschen Ende gespart.
Über die Jahre habe ich die Erfahrung gemacht, dass es am Besten ist, eine ausschließlich symmetrische Kabelführung im Studio zu realisieren. Daher habe ich meine „nicht-symmetrischen“ Klangerzeuger (Synthesizer, Drummaschinen) alle mit DI-Boxen bzw. mit sym. Pre-Amps ins Audiosystem eingebunden. Der Klangunterschied ist wirklich enorm. Dabei ist der Unterschied einer symmetrischen Kabelführung zu einer unsymmetrischen weitaus größer als der Klangunterschied der einzelnen Marken untereinander.
Ich verwende seit Jahren Kabel von MTI im Studio (meist das MMK222-110-TP42 oder auch das TP13) und Vovox für die besonders heiklen Signale (Stereosumme, Mikrofonsignale).
Monstercable oder 500,00 EUR teure Vovoxkabel braucht man nicht, um eine hochwertige Signalführung zu realisieren.
Noch ein Tipp: Anstatt Orgien mit Mehrfachsteckdosenleisten zu feiern, setze ich auf Netzfilter und Power Conditioner von Furman. Das bringt ebenfalls eine Verbesserung. Es ist am Ende die Summe aus symmterischer Kabelführung, Material und sauberem Netz, was die Klangverbesserung ausmacht.
@Sudad G Dürfte ich mal höflichst fragen, welche DI-Boxen für Deine Synthesizer zum Einsatz kommen?
@m-ex Ich verwende bei längeren Kabelwegen (z.B. bei Synths, die weiter weg auf Keyboardständern stehen) hauptsächlich die Radial Pro-D2 passive stereo DI-Boxen.
19″-Synthesizer landen alle mit ultrakurzen unsymetrischen MTI-Kabeln an dem TL Audio Summing Mixer (16 Kanal Summierer in Class A mit zuschaltbarer Röhre) und von da aus geht es dann symmetrisch zur symmetrischen Patchbay bzw. zum A/D-Wandler.
Einige Synths und Sampler lasse ich aber auch gerne mal direkt über PreAmps laufen, die das Signal danach symmetrisch ausgeben (z.B. Universal Audio LA-610 MK2).
Mein Tipp – super günstig und von vielen Studios als DI-Box missbraucht – der ART TPSII Stereo Tube PreAmp – damit lassen sich Synths, Sampler und Drumcomputer hervorragend symmetrieren und bei Bedarf (falls der Output des Synths pegelschwach oder mit schlechten OPs bestückt ist) mit der zuschaltbaren Röhre etwas aufpimpen. In der Summe bzw. Kette ergibt das am Ende einfach einen präsenteren Sound und viel weniger Rauschen.
Als Stromversorgung im Rack setze ich voll auf die Furman M-10x E (10 Steckdosen) und davor (direkt nach der Wandsteckdose) den Furman AC-210 A E Power Conditioner.
Seither ist Rauschen und Brummen in meinem Studio passé – richtiges Pegeln vorrausgesetzt.
@Sudad G Vielen herzlichen Dank für die zeitnahe und äusserst ausführliche Antwort. Über die genannten Gerätschaften werde ich mich demnächst ausführlich informieren.
Wenn die Synths schon symmetrische Ausgänge haben (bei meinen zum großen Teil der Fall), dann geht es vermutlich direkt auf die Patchbay?!
Danke auch für die Tipps bzgl. Stromversorgung.
Danke für den wirklich guten Beitrag, zwei Bemerkungen möchte ich aber doch machen: vor allem bei asymmetrischer Signalübertragung ist die Masseführung von großer Bedeutung, darüber ließe sich sicher ein eigener Beitrag machen. M.E. sind die meisten Loblieder, die auf Netzfilter und teure Sonderverkabelungen gesungen werden, damit begründet, dass mit dem Einbau der teuren Hardware auch zum ersten Mal ein vernünftiges Massekonzept umgesetzt wird.
Und als zweite Bemerkung ist auch bei nicht-Lautsprecherkabeln der Leitungsquerschnitt von Belang, selbst wenn vom Gitarrenpickup nur Microwatt zu übertragen sind. Denn es gibt bei Kabeln ja neben der kapazitiven Belegung, die hier erwähnt wurde, noch eine induktive, die sich vor allem aus dem Leiterquerschnitt (dünn = viel Induktivität = wenig Höhen) ergibt. Es macht also auch für eine E-Gitarre Sinn, sie nicht mit dem allerdünnsten Schnürsenkel anzuschließen.
Achja: DMX – Verkabelung fordert eigentlich eine symmetrische Leitung mit 110Ohm Impedanz, daher sind Mikrofonkabel nicht normkonform, CAT5 Netzwerkleitungen aber schon. Doch, ganz ehrlich, daran hält sich sowieso niemand, und irgendwie funktioniert’s ja meist.
Toller Bericht – vielen Dank?
Ist eigentlich ‚unsymmetrisch‘ nicht die geläufigere Bezeichnung?
Und was Klinke angeht: Wirklich bitte immer nur vergoldet kaufen. Gerade bei Festverkabelungen ein echter Segen.
Vielen Dank für den guten Bericht und gerne mehr davon. So richtig nutzen nur Goldkontakte auf Goldkontakte, aber es gibt fast keine Geräte mit goldigen Eingängen. Ich habe die leidliche Erfahrung mit Cordial gemacht, das die Gold-Beschichtung im Laufe nur eines Jahres bei ca. zweimal am Tag aus- und angesteckt weg ist. Dabei trifft Gold auf Metall, was möglicherweise der Grund dafür ist. Auch sind mir schon Miniklinkenhüsen ohne Gewaltanwendung gebrochen. Ganz wichtig sind hochwertige Stecker! Ein Sonderangebotskabel blieb bei mir im Tascam DR-40 stecken und ich konnte es erst durch erheblichen Kraftaufwand wieder lösen. Seither benutze ich nur noch Neutrik-Stecker. Eine Nachfrage bei »T« brachte die Erkenntnis, das viele Hersteller es nicht so genau mit den Toleranzen nehmen. Sommercable empfiehlt auch ausschliesslich 4%tiges Silberlot (Halogen- & Bleifrei) zum Kabelbau. Dies wird immer dann nötig, wenn man kurze Kabel braucht. Auch Stereokabel gibt es nicht in großer Auswahl. Geld spart man damit meist nicht, aber so hat man immer das passende Kabel. Ein Kabeltester ist auch ein »muss have«. Kabel bewahre ich in Reissverschlussbeuteln (in 6 Größen lieferbar) von Modulor auf.
Von Neutrik gibt es auch Codierringe. Sie stellen eine sehr praxisnahe Möglichkeit dar Kabel nach Farben zu sortieren und zu kennzeichnen. In Verbindung mit den auch erhältlichen farbigen Tüllen (Neutrik BXX) sind 100 Variationen möglich. Um den Ring zu tauschen braucht man nicht die Verlötung lösen. Ferner gibt es noch sechs farbige Einbauschutzgummirahmen (Neutrik SCDP). Ausserdem gibt es Neutrik Dummy Plugs um Ein- und Ausgänge zu schützen.
Sehr guter Bericht und überhaupt kein langweiliges sonder ein wichtiges Thema. Für meine Bandkollegen muss ein Kabel vor allem eines sein – billig. Danke für die „Munition“ mit der ich dieser Einstellung nun entgegentreten kann.
Als unser Band-Techniker hasse ich das in Musikerkreisen so beliebte Gaffa-Tape. Wer schon mal Stunden damit verbracht hat mit Cuttermesser und Aceton die Klebereste von Kabeln und Geräten zu entfernen wird mir da wohl zustimmen.
Ordentliche Kabel und Geräte sind mindestens so wichtig wie ordentlich gewartete Musikinstrumente.
Es freut mich sehr, dass dieses Thema bei unseren Lesern geschätzt wird. Denn zu häufig wird gerade bei den Kabeln am falschen Ende gespart oder sogar über das Ziel hinweg geschossen. Die richtige Dosierung macht es aus, also die passenden „Strippen“ zum Equipment ausfindig machen. Wobei die namhaften Hersteller in der Regel gutes Basismaterial anbieten. Gravierende Unterschiede sind zum Beispiel bei den Steckverbindern, den Lötstellen, Ummantelungen oder Querschnitten zu finden. Von daher habe ich derzeit ein Feature in Arbeit, bei dem ich eine Reihe preiswerter (aber guter) Kabel für den schmalen Geldbeutel vorstellen werden. In diesem Sinne „stay tuned“ und cu. :-) Peter von der Redaktion Stage.
Klasse Aufklärung!
Toller Bericht ! Noch eine kleine Anmerkung zur Kabelkapazität. Einen viel grösseren Einfluss als im Bericht angedeutet hat die Eingangs, bzw. Ausgangs-Impedanz an die es angeschlossen wird. Bei häufigen Impedanzwerten von 600 Ohm im Studiobetrieb erzeugt ein 10 Meter langes Kabel mit 200pF/Meter einen Höhenabfall von 3 dB bei 132 kHz, also deutlich im nicht hörbaren HF Bereich. Bei einer Verwendung genau dieses Kabels an einem Hi-Z Eingang liegt diese Höhenbedämpfung dann bereits bei 8 kHz, also im deutlich hörbaren Bereich.
Bei Synthesizern sollte man auch nicht mit den Kabeln sparen, wie ich aus frustrierter Erfahrung gelernt habe. Das trifft erst recht auch auf die Patch-Cords eines Modular-Systems zu, wo ich auch mal 9,-€ für ein Vermona Modular Patchmate ausgebe…