Anwendung
Was einem zunächst als reine Spielerei vorkommt, entpuppt sich beim ausgiebigen Test als wirklich sinnvolles Übungsprogramm. Außer Präzision und Koordination wird durchaus noch mehr gefördert: Die Bewegungsabläufe müssen von Grund auf nochmal überdacht werden.
Da die entsprechende Schlagfläche gänzlich fehlt, muss der Schlag mit dem Stick in der Luft gestoppt werden, in dem Moment, in dem der entsprechend anvisierte Sound gefunden ist. Klingt verwirrend, ist es zunächst auch. Allerdings gelingt die Gewöhnung recht schnell. Als Versuchskaninchen durften viele meiner Schüler das Aerodrums Air Percussion Set ausprobieren und waren durch die Bank alle sehr begeistert.
Für mich als Schlagzeuglehrer super Interessant, mal ausschließlich die Bewegungen der Schüler zu sehen. Außerdem kann ich mir wirklich vorstellen, dass sich die über das Aerodrums Air Percussion System antrainierte Präzision sehr positiv aufs Drumset überträgt.
Ein Lernerfolg beim Lufttrommeln ist der Software also nicht abzusprechen. Super ist, dass sogar sehr kleine Schlagzeuger im Alter von 5 bis 8 Jahren keine Probleme damit haben, Pedale und Trommeln zu erreichen und gerade dieser Altersgruppe bereitet das System extrem viel Spaß.
Geboten werden sechs Drumsets und ein MIDI-Setup.
Playalong
Es lassen sich MP3-Dateien direkt in die Aerodrums Air Percussion Software importieren und in einer Liste verwalten. So hat man die Lieblingssongs direkt per Knopfdruck am Start. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass die Klangqualität nach dem Import schlechter klang als die Original-Datei. Meine Empfehlung ist dahers eine Musiksoftware im Hintergrund laufen zu lassen, das hat im Test sehr gut funktioniert.
Finde ich jetzt nicht zu teuer, diesen Preis von 185.- Euro……
Musikalische Grüße von Onkel Sigi
@Onkel Sigi Ich sehe die potenzielle Käuferschaft für dieses Produkt zum allergrößten Teil bei Kindern und Jugendlichen. Diese haben in der Regel schon ein Instrument und würden sich die Software auch zum Fest auf den Wunschzettel schreiben. Würde das Paket um die 100 € liegen, wären definitiv 5-10 Aerodrums unter dem Weihnachtsbaum meiner Schlagzeugschüler gelandet. So leider überhaupt keine. Natürlich ist der Preis gemessen an den Entwicklungskosten und dem Einsatz der Entwickler angemessen. Nur schade, das so nur wenige verkauft werden….
Der große Donald Buchla hat vor über 20 Jahren schon ein solches System angeboten. Das nannte sich damals „Buchla Lightning“ und funktionierte tadellos. Leider wurde die Produktion ziemlich bald wieder eingestellt. Wahrscheinlich war die Musikerwelt noch nicht reif für ein rein virtuelles Schlagzeug.
p.s. Wenn Du 185 Euro für teuer hälst, würde mich interessieren, welcher Preis Deiner Meinung nach angemessen wäre.
Das zweite unsichtbare Instrument nach Theremin
Interessant, erinnert mich an die Drum Pants, die ich damals per Kickstarter mitfinanziert habe. Diese nutze ich aber selten, da das Anziehen und Justieren eine Menge Zeit beansprucht. Wäre interessant zu wissen, wie das bei diesem System funktioniert.
Eine Frage noch: Du schreibst, dass die Drums nicht verschiebbar seien, in den Demovideos auf YouTube scheint das aber zu funktionieren, zumindest für die Base Drum. Klappt das bei den anderen Drums nicht?