Sounds
Die Auswahl an Sounds ist leider recht spartanisch. Die 32 Sounds des Aerodrums Air Percussion Sets klingen rockig, jazzige Klänge lassen sich nur per MIDI-Verbindung aus einer separaten Software entlocken. Dennoch wäre es schön, mehr Auswahl zu haben.
Da sich das Aerodrums System wirklich gänzlich anders spielt als ein herkömmliches Schlagzeug, sehe ich den vom Hersteller angedachten Zweck als Ersatz eines herkömmlichen Instruments zu Hause als etwas zu weit hergeholt. Das System als MIDI-Drumset für Aufnahmezwecke zu benutzen, ist zwar möglich, aber ist das sinnvoll? Erst alles abzudunkeln und sich dann erstmal mit Bewegungsabläufen zu beschäftigen, die einem vom gewohnten Instrument nicht geläufig sind? Da bin ich skeptisch. Dem würde ich ein E-Drumset vorziehen.
Es gelingt zwar recht schnell, einfache, rockige Grooves zu spielen, aber Filigraneres ist doch schwierig umzusetzen, da man sich an den Aufbau, sprich die Abstände der virtuellen Trommeln, erst gewöhnen muss. Da jeder Drummer seinen gewohnten Schlagzeugaufbau verinnerlicht und das Aerodrums Air Percssion Set nun mal fest so angeordnet ist, wie sie in der Software eben programmiert wurden, fällt dieser Prozess doch etwas schwer.
Folgende Verbesserungsvorschläge fallen mir da sofort ein: Die Drumsets müssten frei konfigurierbar sein. Die Snare fünf Zentimeter nach links? Kein Problem! Die Dynamik der „Pedale“, also den Bewegungsumfang, den die Füße machen, sollte man auch auf die eigene Spielweise einstellen können.
Etwas schwer tue ich mich auch mit der Preisgestaltung, denn das System kostet immerhin 185,- Euro. Zunächst nahm ich an, die Kamera sei der Kostenfaktor, doch findet man diese bei einschlägigen Internetkaufhäusern für schlappe 8,- Euro. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Begeisterung meiner Schüler schlagartig beendet war, als sie den Preis erfuhren. Läge dieser unter oder um 100,- Euro, sicher hätten sich so einige die Aerodrums auf den Weihnachtswunschzettel geschrieben.
Finde ich jetzt nicht zu teuer, diesen Preis von 185.- Euro……
Musikalische Grüße von Onkel Sigi
@Onkel Sigi Ich sehe die potenzielle Käuferschaft für dieses Produkt zum allergrößten Teil bei Kindern und Jugendlichen. Diese haben in der Regel schon ein Instrument und würden sich die Software auch zum Fest auf den Wunschzettel schreiben. Würde das Paket um die 100 € liegen, wären definitiv 5-10 Aerodrums unter dem Weihnachtsbaum meiner Schlagzeugschüler gelandet. So leider überhaupt keine. Natürlich ist der Preis gemessen an den Entwicklungskosten und dem Einsatz der Entwickler angemessen. Nur schade, das so nur wenige verkauft werden….
Der große Donald Buchla hat vor über 20 Jahren schon ein solches System angeboten. Das nannte sich damals „Buchla Lightning“ und funktionierte tadellos. Leider wurde die Produktion ziemlich bald wieder eingestellt. Wahrscheinlich war die Musikerwelt noch nicht reif für ein rein virtuelles Schlagzeug.
p.s. Wenn Du 185 Euro für teuer hälst, würde mich interessieren, welcher Preis Deiner Meinung nach angemessen wäre.
Das zweite unsichtbare Instrument nach Theremin
Interessant, erinnert mich an die Drum Pants, die ich damals per Kickstarter mitfinanziert habe. Diese nutze ich aber selten, da das Anziehen und Justieren eine Menge Zeit beansprucht. Wäre interessant zu wissen, wie das bei diesem System funktioniert.
Eine Frage noch: Du schreibst, dass die Drums nicht verschiebbar seien, in den Demovideos auf YouTube scheint das aber zu funktionieren, zumindest für die Base Drum. Klappt das bei den anderen Drums nicht?