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Test: EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3, Effektgerät

Distortion, Octave und Boost and more

24. Januar 2023

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Wenig Pedale machen (mir) so viel Spaß, wie alles, was Verzerrung erzeugt. Klar, ich muss natürlich zugeben, ist vielleicht eine meiner Schwächen, aber eine schöne Schwäche (wie ich finde). Verzerrung bietet so viele verschiedene Facetten und je nach Instrument und Amp reagieren bzw. klingen die jeweiligen Pedale anders. Hier wird EXPERIMENTIEREN entsprechend GROSS geschrieben (kleiner Scherz in der Mitte der Zeile). Drum hat man nie genug Zerrpedale im Arsenal (Achtung: G.A.S.-Alarm!!!). Spannend wird’s, wenn man dann diese Pedale auch noch sehr detailliert einstellen kann. Oder das ist eher nervig. Hier gibt es glaube ich nur zwei Philosophien. In jedem Fall schauen wir uns heute einen Kandidaten genauer an, der auf mittelwenig Raum viele Optionen hat, sehr viele Optionen, um genau zu sein. Wir schmeißen ein weiteres Pedal in den Ring … mögen die Spiele beginnen: Bin gespannt auf eure Meinungen (in den Kommentaren), let’s unbox the EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3.

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EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3
EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3
Kundenbewertung:
(7)

UNBOXING – EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3, Effektgerät

Das schmuck designte, etwas böse aussehende und große Pedal kommt klassisch verpackt im Karton  daher und ihm liegen einige Papiere bei. So findet man im Karton neben dem Effektgerät eine Garantiekarte, einen obligatorischen Firmenaufkleber (für das Pedalboard Case, auf dass man kein Stück des Multiplex mehr sehen wird, haha ;-) ), eine Übersicht über den aktuellen Produktkatalog von Earth Quaker Devices sowie eine kurze Gebrauchsanleitung. Diese ist auch online als PDF verfügbar auf der Website des Herstellers. Ein schönes weiteres Gimmick ist der beigelegte Jute-Beutel. Meistens transportiert man den Effekt ja verbaut auf einem Board, doch sollte man ihn einmal im Gitarrencase oder sonstiger Tasche „verpacken“, so nimmt er im Beutel selbst keinen Schaden und zerkratzt auch sonst nichts.

Was kann das Ding denn so …

EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3

 

FACTS & SPECS – EarthQuakter Devices Sunn O))) Life Pedal V3, Fuzz-Pedal

Das Gehäuse des Sunn O))) Life Pedal V3s ist mit seinen 120 x 146 x 38 mm (BxTxH) recht groß und bringt mit 542 g ein stattliches Gewicht auf die Waage für ein Verzerrer. Das aus Metall gefertigte Gehäuse ist sehr stabil und massiv. Auf der Front befinden sich sechs Drehpotis und drei Fußschalter. Mit diesen lassen sich alle Funktionen des Pedals einstellen und aktivieren oder deaktivieren. Das Pedal mit dem ellenlangen Namen wurde in Zusammenarbeit mit Sunn O))) (wer sie nicht kennt, das ist eine US-amerikanische Drone-Doom-Band) entwickelt und soll den Front–End-Sound von ‚Life Metal‘ nachbilden und Tube-Amps zur Sättigung bringen. Klingt irgendwie nach Spaß – oder?

Die drei Fußschaslter sind für das Ein- und Ausschalten der Modi „Magnitude“, „Octave“ und „Amplitude“ zuständig, natürlich alle mit True-Bypass-Standard und je eine Status-LED zeigt an, welcher Modus gerade aktiviert oder deaktiviert ist. Diese Fußschalter sind Relais-basiert und als geräuschlose „soft touch“ Version ausgelegt. So kann man entweder kurz drücken, um zwischen on/off zu wechseln oder gedrückt halten für kurzfristiges Umschalten und zurückschalten, wenn man den Taster wieder loslässt. Die sechs Drehpotis in der oberen Reihe haben folgende Parameter:

  • Magnitude
  • Octave
  • Clip (Opamp, Asymm, Symm)
  • Distortion
  • Filter
  • Amplitude

Magnitude ist die Ausgangslautstärke der Booster-Seite des Pedals und regelt eben den Output dieser.

Ocatve blendet, im Uhrzeigersinn gedreht, die analog erzeugte Oktave ein. Dieser Parameter lässt sich auch via Expression-Pedal steuern. Hierbei ist wichtig darauf zu achten, dass das Expression-Pedal eingesteckt wird, bevor das Pedal mit Strom versorgt wird. Schade, dass man Octave nur als Add-on auf eingeschalteten Amplitude verwenden kann.

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Mit „Clip“ lassen sich drei verschiedene Clipping-Modi auswählen. Hier steht zur Auswahl „No Diode OpAmp Drive“, „unsymmetrisches Silizium + eine LED“ oder „symmetrisches Silizium Clipping“.

Der „Distortion“-Knopf hält, was er verspricht: Verzerrung (haha ^^). Hier stehen einem bis zu 60 dB an Gain zur Verfügung (ja, ihr habt richtig gelesen). Wer freut sich schon drauf? ;-)

Hinter dem „Filter“-Poti verbirgt sich ein Lowpass- (also Highcut-) Filter, dsas im Bereich zwischen 500 Hz und 30 kHz agiert. Lowpass heißt, wie der Name schon sagt, dass unter dem Filter liegende Frequenzen durchgelesen werden, also alles darüber abgeschnitten wird. Sitzt das Filter auf 8 Uhr (Minimum), ist seine Frequenz 30 kHz. Also wird alles unterhalb von 30 kHz durchgelassen. Gut, das menschliche Ohr hört eh nur bis max. 20 kHz. Dreht man aber weiter runter, so lassen sich schrille Sounds etwas bändigen oder dumpfe etwas aufhellen, dreht man wieder weiter zurück.

Zu guter Letzt wird mit „Amplitude“ die Ausgangslautstärke / der Output der Octave-Distortion Seite des Life Pedals reguliert.

EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3

Auf der Oberseite des Pedals befinden sich die Anschlüsse für die „outside world“. Hier findet man einen Input und einen Output (beides als Standard mono 6,3 mm Klinkenbuchse ausgeführt), einen Stereoklinkenanschluss für ein Expression-Pedal (zur Steuerung des Octave-up-Effekts) sowie den 9 V DC Input zur Stromversorgung des Pedals. Letzterer ist ein 2,1 x 5,5 mm Hohlstecker, Polarität minus innen. Dieser zieht 15 mA und es ist kein passendes Netzteil im Lieferumfang enthalten.

EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3 – Rear

 

Praktische und wichtige Hinweise: Das Pedal unterstützt KEINEN Batteriebetrieb. Man kann durch eine Registrierung auf der Website ww.w-distribution.de/Warranty die Garantie auf vier Jahre verlängern.

PRAXISTEST 1: Handling – EarthQuakter Devices Sunn))) Life Pedal V3, Effektgerät

Das Pedal ist trotz der – für einen Verzerrer – recht vielen Funktionen sehr übersichtlich aufgebaut und lässt sich sehr intuitiv bedienen. Das kommt uns entgegen. Wer liest schon gerne 50 Seiten Bedienungsanleitung am New Gear Day. Die Fußschalter und Drehpotis haben einen angenehmen Widerstand, sodass man „wertig“ regeln kann und nicht das Gefühl bekommt, die Werte verstellen sich direkt von selbst wieder. Auch das Gewicht des Pedals und die Verarbeitung des Gehäuses lassen es hochwertig wirken. Dieses Gefühl bestätigt sich auch. Die drei Status-LEDs sind stark genug, dass man sie auch auf hellen Bühnen sieht, blenden aber nicht (wer’s glaubt, auch das hatte ich schon bei Pedalen).

Das Einstellen von Sounds macht richtig Spaß und man kommt ein bisschen schnell ins Experimentierfieber. Möglichkeiten hat es hier jede Menge. Geilooo!

EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3 – front

 

Nun aber genug der Worte, wie klingt das Teil denn nun? Gitarre raus, angeschlossen und losgelegt. Let’s listen to some nice sounds …

PRAXISTEST 2: Sounds – EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3, Effektgerät

Das Earth Quaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3 bringt einen warmen und druckvollen Sound auf den Amp.

Die Magnitude Section:

Joa, das ist schon eine recht weite Range, die sich einstellen lässt. Wie im Klangbeispiel bei etwa 00:06 zu hören ist (da hört man nämlich nichts), ist der Minimumwert des Magnitude Potis auch beim „mute“. Hier gibt es also kein Output.

Die Distortion Section

Die drei Clipping-Modi haben erfrischend unterschiedliche Voicings. So lassen sich unterschiedliche Verzerrungssounds generieren, die aber alle einem roten Faden folgen. Der symmetrische Modus ist deutlich leiser als die beiden anderen. Zum Vergleich wurde das Output (Amplitude-) Poti aber auf 12 Uhr gelassen.

Die Octave Section

Die Oktave macht richtig Spaß und arbeitet super. Der Sound bekommt das klassisch „knätschige“, was, zumindest ich, sehr liebe. O ja, Abfahrt!!!

Magnitude und Distortion Section

Wer noch härtere Sounds mag, der/die wird mit der Kombination aus Magnitude und Distortion fündig. Willst du mehr Gain und noch mehr Druck? Ja? Dann los … Riffs fliegen dir entgegen und man muss eher aufpassen, dass man es nicht übertreibt mit Verzerrung!

Das Filter

Mit dem Filter lassen sich die Sounds in ihrem Frequenzgang tweaken. Jedoch könnte dieser für meinen Geschmack mehr machen und eine weitere Range haben und intensiver eingreifen. Na ja, man kann eben nicht alles haben.

Octave als Sweep

Mit dem Octave-Poti oder einem angeschlossenen Expression-Pedal kann man die Intensität der Oktave einstellen oder eben mit dem Fuß „fernsteuern“. Praktisches Tool. Cooles Pedal!

 

Photo Simon Life Pedal

Alle Klangbeispiele wurden mit folgender Signalkette erzeugt:

Fender Perf Strat MN -> EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3  -> Universal Audio Apollo Twin X -> Steinberg Cubase 12 PRO

Clean Basic Sound: NeuralDSP Tone King Imperial MKII Plug-in

Es wurden keine weiteren Plug-ins wie EQs, Kompressoren etc. verwendet.

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Fazit

Mit dem EarthQuaker Devices Sunn O))) Life Pedal V3 bekommt man ein Verzerrerpedal mit tollen druckvollen und massiven Sounds, die durch die Clipping-Modi unterschiedliche Voicings haben können, mit der Oktave angereichert oder dem Magnitude-Boost bearbeitet werden können. Macht eine Menge Spaß und bringt den Amp zum Dampfen (aber zum Glück nicht im wahrsten Sinne des Wortes). Sollte auf keinem Board fehlen …

Plus

  • drei Clipping-Modi mit unterschiedlichen Voicings
  • Octave Add-on im Distortion-Modus
  • tolle Bandbreite an Sounds
  • sehr massiv und stabil gebaut
  • Expression-Pedalanschluss

Minus

  • Oktave leider nur im Distortion-Modus nutzbar

Preis

  • 429,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Sven Rosswog RED

    Ich als Elektroniker habe mit diesen Pedalen auch schon gliebäugelt, weil ich ein Sunn O))) Konzert schon erleben durfte. Bekommt man mit diesem Pedal diese krassen Noise Drones hin?

    • Profilbild
      OscSync AHU

      @Sven Rosswog Nachdem ich in letzter Zeit öfter Sunn O))) gehört habe würde raten nicht zu erwarten, mit diesem Pedal nahe an den Sound auf Platte zu kommen. Da ist einfach sehr viel Lautstärke, dröhnende und rummsende Boxen und Feedback im Spiel. Aber das hat Du ja schon live erlebt. 🙂

        • Profilbild
          OscSync AHU

          @Sven Rosswog Es ist halt ein Verzerrer. Wenn auch einer mit mächtigem Sound und vielen Eingriffsmöglichkeiten. Dronig spielen muss man noch selber :-)

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