Digi-Drums aus Brasilien
Electronic Music Works, kurz EMW, ist hierzulande ein noch wenig bekannter Hersteller von Eurorack-Modulen und analogen Synthesizern. Das mag daran liegen, dass EMW aus Brasilien stammt, aber sicherlich auch daran, dass bislang kein hiesiger Vertrieb sich der Firma annahm. Das hat sich nun geändert und uns lagen die ersten Module zum Test vor: EMW T-Drum und EMW Digi-Drum.
Drummodule sind inzwischen ein großes Segment in der Eurorack-Welt geworden. Doch bislang gibt es fast nur Module mit analogen Schaltungen, wie etwa von TipTop Audio, Jomox, Vermona, Analogue Solutions, AcidLab, MFB, Dreadbox und vielen anderen. Vereinzelt arbeiten einige Hersteller auch mit Physical Modeling oder FM-Algorithmen. Doch nach Drums auf Sample-Basis musste man bislang im breiten Angebot regelrecht suchen. Dabei gibt es hier ebenfalls viele klassische Klänge alter PCM-Maschinen, die nach wie vor hoch im Kurs stehen, man denke nur an Linndrum, Oberheim DMX oder E-MU Drumulator.
EMW hat diese Marktlücke für sich entdeckt und bietet mehrere Module mit unterschiedlichen Konzepten an. Generell ist die Funktionalität der EMW-Module stets einfach gehalten. Hier gibt es weder omnipotente Allrounder, noch komplexe Spezilisten. Ein Modul erledigt eine Aufgabe und zwar so direkt wie möglich. So sind denn auch unsere beiden Testkandidaten EMW T-Drum und EMW Digi-Drum mit klarer Frontplatte und übersichtlichen Features ausgestattet, die keine Fragen aufkommen lassen. Beide Module besitzen eine Auswahl von 100 (+) gesampelten Drums, haben aber verschiedene Ansätze.
T-Drum
Dieser mit nur 6 TE Breite sehr kompakt gehaltene Drum-Sampleplayer bietet Sounds von analogen und digitalen Drummaschinen aus den 70er und 80er Jahren. Die Drums sind in sechs Kits zusammengefasst, wobei nur eines aktiv sein kann. Die Auswahl erfolgt zunächst über einen Schalter, der zwischen 70s und 80s, sprich analoger und digitaler Ära, wechselt. Dann kann man zwischen jeweils drei Kits wählen.
Dem EMW-Prinzip nach, die Module so einfach und übersichtlich wie möglich zu halten, gibt es keine Anleitung. Es wird weder eins mitgeliefert und auch auf der EMW-Website finden sich keine PDF-Dokumente. Demzufolge gibt es auch keine genaue Auflistung der Drumsounds. Die Produktbeschreibung erwähnt lediglich die Roland TR- und Boss DR-Serien sowie E-MU, Oberheim und Sequential als Herkunftsquellen.
Vom Preis her, finde ich das voll ok, z.B, wenn ich mir jetzt nur die T-Drum holen würde.
Hallo,eine persöhnliche Meinung. Mich stört ganz speziell dass im Eurorack Sektor viele Produkte auf den Markt geworfen werden die unausgegoren, fehlerhaft oder einfach nur schlecht sind. Jeder Elektronik Student jenseits des 2. Semesters kann irgendwelche Module bauen. Eine Funktion ist immer vorhanden, ob es nun die richtige ist oder eine andere. Das wird dann auch noch bejubelt. Mir geht es gar nicht um diesen Test das ist allgemein. Beispeilsweise wie hier: es gibt einen CV- Eingang und dieser kann nicht mit definierten Werten sinnvoll angesprochen werden. Das ist doch Schund. Sorry. Auf der anderen Seite gibt es Produkte die sind einfach nur top und das hat nicht mal unbedingt etwas mit dem Anschaffungspreis zu tun (z.B. Doepfer).Klar gibt da auch Einschränkungen aber das liegt z.T. an den Bauteilen oder Bauart, ist da aber meist transparent dank professioneller Doku. Ich würde es begrüßen wenn solche Mißstände besser herrausgestellt würden und die Profis auch entsprechend gewürdigt würden.
Besten Gruß
Chrischo
Was mich freut: Modular-Stories am Sonntag morgen.
Was mich nicht freut: Module wie diese, die dem Prinzip der Modularität komplett widersprechen. Eurorack-ROMpler, wer braucht sowas? Als nächstes machen sie dann ein Korg 900PS- oder Yamaha PSR-Modul.