Wie ist die Stimmung? Gestimmt gekauft - ESP mit Evertune
Einer DER Träume aller Musizierender ist es doch, nie wieder das Instrument stimmen zu müssen, oder? Oft hört man in Proben auf Anmerkungen von Bandkollegen zur Intonation der Gitarre den Witz: „Verstimmt? Kann nicht sein! Hab die gestimmt gekauft!“ (hahaha^^ Witz des Jahres). Naja, die Technik macht möglich. Seit Jahren schon gibt es EVERTUNE. Auch ESP LTD hat dieses System auf der TE-1000 ET Koa Natural Gloss verbaut. Wird dieser Traum (und andere) vielleicht doch noch wahr?
Der Hersteller beschreibt die Serie als „so konzipiert, dass sie den Ton, das Gefühl, das Aussehen und die Qualität bieten, die professionelle Musiker von einem Instrument erwarten und gleichzeitig (…) erschwinglich genug bleiben“ (übersetzt ins Deutsche von espguitars.com). Let’s unbox and check this beauty …
ESP LTD TE-1000ET Koa Natural Gloss, E-Gitarre – Unboxing
Geliefert wird die Gitarre in Plastik gewickelt und im mit Styropor gedämmtem Karton verpackt. Beigelegt sind neben einer ausführlichen und genauen Anleitung zum EVERTUNE System nur Einstellschlüssel für eben dieses sowie für den Halseinstellstab. Etwas mau für ein sechzehnhundert Euro Instrument. Optisch ist mal allerdings direkt geblendet von der schlichten Schönheit der TE-1000. Das Natural Gloss Finish mit den schwarzen Rändern macht viel her und wirkt auf charmant-natürliche Art und Weise extrem hochwertig. Die sehr sauber gearbeiteten Rundungen des Korpus geben der Gitarren eine sehr moderne und „aerodynamische“ Optik. Augenschmaus hoch zehn!!! Auch das erste Anfassen macht Spaß. Das Instrument liegt gut in der Hand, balanciert sich perfekt auf dem Oberschenkel aus (kein Übergewicht auf Seiten des Halses oder Korpus) und die abgeflachte Kante an der oberen Korpusseite ermöglicht ein bequemes Ablegen des Unterarms der Schlaghand. Alles an der Gitarre macht einen extrem hochwertigen ersten Eindruck.
ESP LTD TE-1000ET Koa Natural Gloss, E-Gitarre – SPECS & FACTS
Die 1.599,- Euro teure, 24-bündige E-Gitarre mit einer 648 mm (25,5″) Mensur hat einen Mahagonikorpus mit Hawaiian Koa Decke im Finish Natural Gloss. Der dreiteilige Ahornhals im Ultra-Thin-Profil ist eingeleimt, hat einen Griffbrettradius von 350 mm und eine Sattelbreite von 42 mm. Das aus Macassar-Ebony gefertigte Griffbrett ist mit 24 Stainless Steel X-Jumbo Bünden besetzt. An den gewohnten Bünden findet man schlichte weiße Dot-Inlays zur Orientierung. Auf der oberen Seite der Kopfplatte sitzen sechs LTD-Locking-Tuner-Mechaniken. Die Hardware der TE-1000 ET Koa Natural Gloss ist in Schwarz ausgeführt.
Auf dem Korpus findet man zwei aktive EMG Humbucker. An der Stegposition kommt ein EMG 57 zum Einsatz und am Hals wurde ein splitbarer EMG 66TW montiert. Die beiden Tonabnehmer können via Three-Way-Toggle-Switch einzeln angewählt (Position eins und drei) oder kombiniert (Position zwei) werden und mit einem gemeinsamen Volume- und Tone- Poti in Lautstärke und Höhenanteil geregelt werden. Das Tone-Poti verfügt über eine Push/Pull-Funktion, die den EMG 66TW am Hals splittet und in einen Singlecoil verwandelt.
Als Bridge ist ein EVERTUNE F Modell System verbaut, das die Gitarre permanent in Stimmung halten soll.
Das Instrument ist ab Werk mit D’Addario XL 120 .009 – .042 besaitet. Es wurden Standard-Strap-Buttons zur Anbringung eines Gurtes verbaut. Der Hersteller nennt auf seiner Website als passendes Case das „ST-TE GUITAR FORM FIT CASE“, das aber nicht mitgeliefert wird. Hier könnte man bei dem doch nicht geringen Ladenpreis von 1.599,- Euro durchaus etwas mitgeliefert erwarten.
ESP LTD TE-1000ET Koa Natural Gloss, E-Gitarre – Pickup-Verdrahtung
Splitbare Humbucker bieten den offensichtlichen, aber entscheidenden Vorteil, dass sie beides sein können: Humbucker und Singlecoils. Gerade die Neck-Position ist ein prädestiniertes Beispiel für den optionalen Einsatz eines ebensolchen Tonabnehmers. Man hat sowohl die warme, dicke Klangwelt eines Humbuckers zur Verfügung als auch das perlig Klare eines einspuligen Pickups. Bei der ESP LTD TE-1000ET Koa Natural Gloss lassen sich dann sowohl der Einfach- als auch der Doppelspuler am Hals mit dem Humbucker an der Bridge kombinieren (Position zwei/Mitte). Sehr praktisches Feature. Die aktiven EMG Pickups haben übrigens (wie man es von aktiven Tonabnehmersystemen erwartet) ziemlich viel Output (schön den Amp kitzeln) und sind sehr einstreuungsresistent!
ESP LTD TE-1000ET Koa Natural Gloss, E-Gitarre – EVERTUNE
EVERTUNE hält direkt was es verspricht. Noch nie habe ich eine Gitarre so gut gestimmt aus dem Versandkarton genommen. WOW ! Akkorde stimmen in sich an den verschiedensten Positionen auf dem Griffbrett ohne Nachbesserungen im Setup. Bendings werden „erkannt“ und lassen sich butterweich spielen. Sehr angenehm ist auch, dass durch die eigentlich feste Brücke nicht das „Problem“ von freischwebenden Tremolosystemen auftritt, wenn man eine Saite greift und gleichzeitig eine andere zieht, dass sich beide „verziehen“ und man das wiederum ausgleichen muss. Das EVERTUNE System „erkennt“, welche Saite gebendet wird und hält alle anderen Saiten perfekt in Tune. Auch Vibratos lassen ohne Probleme ausführen. Toll, diese moderne Technik.
Das von Kosmos Lyles erfundene und im Jahr 2006 patentierte System für Gitarren fand seinen Ursprung in der Welt der Mechanik (und ist dort schon lange bekannt) und wurde 2010 auf dem Gitarrenmarkt eingeführt. Im selben Jahr listete die New York Times die Erfindung als eine der „30 innovativen Ideen“ des Jahres. Hierbei handelt es sich um ein Feder-Hebel-System, das – einfach ausgedrückt – die Spannung jeder einzelnen Saite konstant hält. So bleiben äußere Einflüsse wie Temperaturschwankungen, sehr harter Anschlag oder Ähnliches für die Stimmung der Gitarre vernachlässigbar. Zurück zur Gitarre …
ESP LTD TE-1000ET Koa Natural Gloss, E-Gitarre – Praxistest 1: Handling
Wie bereits erwähnt, liegt die TE-1000 ET Koa Natural Gloss perfekt in der Hand. Das ausgeglichene Gewichtsverhältnis zwischen Hals/Kopfplatte und Korpus macht das Handling sehr gesund. Man muss kein Übergewicht händisch ausgleichen. Der Hals schmiegt sich an die Hand und die Finger fliegen über das Griffbrett. Die einzigen Wermutstropfen sind der leider für eine 24 bündige Gitarre etwas zu wenig ausgeschnittene Cutaway, der kein bequemes Spiel oberhalb der 18. Lage ermöglicht, sowie das zugeschraubte Batteriefach auf der Rückseite der Gitarre. Hier wäre ein „Click“-Verschluss wesentlich praktischer. Man denke an den peinlichen Moment, wenn während einer Show die Batterie leer sein sollte. Hier also wirklich regelmäßig VOR der Show, den Batteriestatus checken!
Beim weiteren betrachten der Axt wird man immer enthusiastischer. Die Potis sowie der Three-Way-Switch sind top platziert, um weder im Weg, noch zu weit entfernt zu sein, um sie während des Spiels bequem zu nutzen. Die Push-Pull-Funktion ist praktisch. Persönlich finde ich Toggle-Switches immer etwas angenehmer, da man sie einfacher (auch mit Plektrum zwischen den Fingern) schalten kann. Das Poti macht aber einen sehr soliden und robusten Eindruck. Die Potis laufen butterweich. Der 3-Wege-Schlter hat einen guten Widerstand beim Umschalten, um nicht „versehentlich“ verschaltet zu werden (wie bei vielen Strats beispielsweise). Die flach designte EVERTUNE Bridge sieht nicht nur schick aus, sondern stört auch null Komma null beim Spiel. So manches wichtige Floyd-Rose-System nervt die rechte Hand, gerade wenn man es nicht gewohnt ist, doch ab und an. Doch wie klingt das Baby denn nun?
ESP LTD TE-1000ET Koa Natural Gloss, E-Gitarre – Praxistest 2: Sounds
Die Gitarre klingt sehr ausgeglichen und klar. Man versteht auch komplexe Voicings deutlich und alles Gespielte wirkt sehr direkt und nah. Gerade Spieler moderner Genres und im Heavy-Bereich werden damit ihre Freude haben. Der Bassbereich ist straff und bietet genug Fundament, um fett zu klingen, ohne aber dabei matschig zu werden. Die höheren Lagen haben nicht zu viel Präsenz (trotz voll aufgerissenem Tone-Poti), klingen singend und sind durchsetzungsstark ,ohne sehr spitz zu werden oder gar in den Ohren weh zu tun. Die Axt hat ein gutes Sustain beim Solospiel und die großartige Bespielbarkeit (ausgenommen der bereits erwähnten sehr hohen Lagen) macht den Rest. Man höre und überzeuge sich von diesem Brett. Have fun and keep on rockin‘.
Alle nachfolgenden Klangbeispiele wurden mit folgendem Setup generiert. Das Instrument geht via Klinkenkabel in den Hi-Z Input eines UAD Apollo Twin Audiointerfaces. Alle Sounds werden mit dem NEURAL DSP Archetype: Plini Plug-in erzeugt und via Steinberg Cubase PRO 11 aufgenommen. Für cleane Sounds wurde das Preset „Electric Sunrise – Intro“ verwendet, bei Rhythm-Sounds „Electric Sunrise – Riff“ und für Leads „Electric Sunrise – Lead“.
Die Riffs werden immer in allen Pickup-Positionen demonstriert, die Reihenfolge ist immer:
1) Neck-Humbucker
2) Neck-Humbucker + Bridge-Humbucker
3) Bridge-Humbucker
4) Neck-Singlecoil
5) Neck-Singlecoil + Bridge-Humbucker
Was ist denn bitte ein „spaltbarer Hals-Humbucker“? o.O
Spaltbares Material kannte ich bis dato nur aus der Atomforschung :D
PS: Weiß was gemeint ist, aber bitte um Korrektur für die, die damit nichts anfangen können
@Sven Blau was nicht ausschließt, dass man ihn, eine ordentliche Axt vorausgesetzt, nicht auch spalten könnte ;-)
„.. die professionelle Musiker:innen…“
Geht dieser Blödsinn hier jetzt auch los?
@sEIGu Ja ^^
@Filterpad Wirklich: Ich finde das nicht so lustig.
Ich bin ganz bestimmt kein Macho, aber das ist leider nur Sprach- Verhunzung.
Wenn es eine gute Lösung für die dahinter stehende (und meiner Meinung nach nicht wirklich existierende) Frage gäbe, dann hätten wir sie längst. So verkommt es zum voraus eilenden Aktionismus.
Bei so etwas bin ich empfindlich. Es erinnert mich an selbst erlebte (und zum Glück vergangene) DDR- Zeiten, als politische Demagogie den offiziellen Alltag durchdrang – gerade auch in der Sprache.
Man sollte sich hüten, da ohne Not mitzulaufen.
@cosmolab Ich würde das ändern, sofern mich der Autor darum bittet.
@Dirk Matten …und schon allein für die Bereitschaft DANKE ich Dir von Herzen!
@cosmolab Als Lektor, besser Korrektor, bin ich lediglich für Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung verantwortlich, Inhalte werden vom Autor vertreten.
Ich selber bevorzuge die Schreibweise, bespielsweise “ Musiker und Musikerin“, das ist mir auch nicht zu aufwändig. Gendern ist meiner Meinung nach ein politisches Statement und man kann sehr wohl darüber streiten, ob das in ein Online-Magazin wie dieses hineingehört. Wenn ein Autor eine nachträgliche Änderung wünscht, bin ich gerne bereit, dem Wunsch zu folgen.
@Dirk Matten > „Ich selber bevorzuge die Schreibweise,
> bespielsweise “ Musiker und Musikerin“,
> das ist mir auch nicht zu aufwändig.“
…“Treffer“! Und dem ist nichts hinzuzufügen ;-)
@cosmolab Ich möchte doch noch etwas hinzufügen, da ich glaube, dass das einfach mal überfällig ist.
Gendern, egal in welcher Form, im Hörfunk, Fernsehen, Zeitschriften oder online wie hier richtet sich an den Empfänger, also mich mich ganz persönlich als Hörer, Zuschauer oder Leser und ich persönlich empfinde das quasi als rote Karte, Stopp-Schild oder zumindest als Bevormundung, da der/die jeweilige Autor/Autorin meint mir mitteilen zu müssen, dass ich (Dirk Matten) das weibliche Geschlecht nicht als gleichwertig ansehe und ein Blödmann bin. Das ist falsch und wenn jemand das sogar als Unverschämtheit empfindet, möchte ich dem nicht widersprechen. So, jetzt ist es raus.
@Dirk Matten …auf den Punkt!
Und jetzt setze ich dann doch noch einen drauf. Unser Autor „ist ja noch jung“ und mag das alles nicht recht bedacht haben, sondern meinte nur mit der Mode gehen zu müssen. Wobei das für mich eigentlich Interessante war, ob er sich vielleicht innerlich gedrängt fühlte mit der Mode zu gehen (denn eines dürfen wir zum Glück festhalten: AMAZONA hat ihn sicher NICHT dazu aufgefordert!).
Man mag das alles für nebensächlichen Kokolores halten. Was mich aber wirklich beängstigt ist der Umstand, dass neuerdings sogar in MacOS12 „gegendert“ wird. Das hat mir fast die Schuhe ausgezogen. Ja sind die denn alle verrückt geworden?
Ich habe (wirklich!) mein Notebook wieder auf OSX10.15 zurück gesetzt. Für mich wurden damit Grenzen überschritten.
Als nächster Vorschlag zum „Gendern“ kommt vielleicht noch, künftig nicht mehr „der Mond“, sondern „die Mond“ zu sagen – sozusagen als „me too“ – Beitrag… =;-)
@cosmolab Du schreibst: „…Unser Autor „ist ja noch jung“ und mag das alles nicht recht bedacht haben, sondern meinte nur mit der Mode gehen zu müssen….“. Als ob wir das alle im Musik-, Computer-, und anderen technischen Bereich nie gemeint hätten und grade so ältere Semester wie wir beide ;) Wir haben natürlich nieee! irgendwelche neuen Wörter benutzt ;)
Die ganzen neuen Worte im Computerbereich hast du im Lauf der Zeit doch auch gut in deinen Alltag / deine Sprache integriert. Notebook, surfen, afk, naxx, lol, omfg, shice, dust2 gaymorn, adds, aggro, atten, haten, basetrade, boomen, boosten, deffen, f4a, lp, lv, god mode, ……“
Allein im Computer Bereich könnte man zigtausende von Neologismen der deutschen Sprache finden. Die alle haben dich nicht genervt, ein Doppelpunkt aber schon?
Versteh ich nicht…
@cosmolab Ja, genau das habe ich auch überlegt. Leider ist das keine Lösung.
@Dirk Matten @Dirk Matten:
Danke! Ich stehe voll auf Deiner Seite. 👍
Ich habe auch immer so ein klein wenig das Gefühl, dass – gerade beim gendern – winzige kleine Minoritäten versuchen, die Mehrheit der Bevölkerung mit diesem Sprach-Quatch – das * oder das : wird in Videos ja sogar schon gesprochen – zu bevormunden.
@Dirk Matten @Matten: Volle Zustimmung. Sollte dir nicht schwerfallen sowas zu sagen.
Ja das kann ich mir vorstellen. Das sollte hier unbedingt mal gesondert thematisiert werden, anstatt im Gitarrentest (wo es zugegeben wirklich nicht hingehört). Noch besser: Es wird einfach umgesetzt! Aller Diskuss zum trotz. Mir persönlich könnte das alles egal sein, aber bestimmt nicht bei denen, die es betrifft. Solange es hier verschiedene Meinungen und Artikel (mit und ohne Gendersprache) gibt, wird es immer Diskussionen geben. Beispiel: Amazona ist ab Tag 1 für das Impfen. Gibt es dbzgl. Diskussionen? Nein. Weil es hier eben keine Ausreißer und andere Meinungen gab (wurde zumindest nicht nach Außen getragen) – So einfach.
@Dirk Matten „…ich persönlich empfinde das quasi als rote Karte, Stopp-Schild oder zumindest als Bevormundung, da der/die jeweilige Autor/Autorin meint mir mitteilen zu müssen, dass ich (Dirk Matten) das weibliche Geschlecht nicht als gleichwertig ansehe und ein Blödmann bin. …“
Ich fasse es so auf, dass der Text von jemand geschrieben wurde, die / der auf Gendern aus verschiedenen Gründen Wert legt. Persönlich würde ich es nicht nehmen.
Und unsere liebe deutsche Sprache besteht je unter anderem gerade im Musikbereich – siehe Artikel – zur Hälfte aus Englisch und je neuer die Technik, desto mehr Wortneubildungen kommen vor. „Galumph, dongen, quarks, googeln, Männerdutt, snutenpulli, knusperleicht, sitt, unkaputtbar, tiefenwirksam, brexit, Ostalgie, Entschleunigung, Datenautobahn, surfen, chillen, tindern, swipen,da werden Sie geholfen… etc etc etc etc“
all das hat uns nie gestört (ok, ich habe bei „da werden Sie geholfen“ schon immer schlimme Aggressions-Schübe bekommen), aber bei einem Doppelpunkt, um bestimmte Bevölkerungsgruppen in der Sprache besser sichtbar zu machen, empfinden wir das als persönlichen Angriff?
Mir geht die Trans- und sonstwas Welle in ihrer Dauerpräsenz auch etwas auf den Keks, aber mir ist auch klar, was Sprache für (gegen?) Frauen die letzten Jahrtausende bedeutet hat und da kann ich mit einem Doppelpunkt gut leben. Sehr gut sogar.
Ich hatte ganz allgemein vom Hörfunk, Fernsehen, Zeitung und online geschrieben und dass ich das „quasi als rote Karte, Stopp-Schild oder zumindest als Bevormundung, da der/die jeweilige Autor/Autorin meint mir mitteilen zu müssen, dass ich (Dirk Matten) das weibliche Geschlecht nicht als gleichwertig ansehe und ein Blödmann bin“ empfinde. Wenn jemand meint, der Allgemeinheit, so auch mir als Hörer, Zuschauer oder Leser mitteilen zu müssen, dass ihm das völlig abseits vom Thema wichtig ist, so würde ich ihn als Entscheidungsträger einmal freundlich auf seine eigentliche Aufgabe hinweisen.
@cosmolab Das Gendern wird hier vollkommen missverstanden und ich habe den Eindruck, keiner weiß so recht um was es eigentlich geht wenn man sich die Kommentare durchließt. Zugegeben bin ich auch kein großer Freund dessen, aber es geht hier nicht nur um Mann, nicht nur um Frau, nicht nur um Musiker oder Musikerinnen. Es geht auch um alle „dazwischen“ (zumindest diejenigen die sich so betrachten). Das hat nichts mit weniger Respekt gegenüber der Frau oder dem Mann zu tun. Im Sprachgebrauch finde ich es tatsächlich eher schrecklich, aber in Schrift? who care! Amazona möchte ja einen große Lesekundschaft, daher sollte sich auch jeder verstanden fühlen. Auch die 2% „dazwischen“!
@Filterpad Die Verwendung des Binnen-I, so wie hier im Text, weist auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau hin. Sollte die Intersexualität berücksichtigt werden, würde man richtigerweise „Musizierende“ schreiben und ist die alleinige Entscheidung des Autors und hat nichts mit einer Überlegung der Redaktion zur Reichweite zu tun.
@Dirk Matten Das mag schon sein, aber ist der beste Beweis, dass Sprache sich ändern kann und wird. Wenn nicht für die Lese-Reichweite, dann für die 2% die es von Herzen danken werden. Als Autor muss man es „noch“ nicht berücksichtigen, noch nicht! Man kann es herausfordern, macht es Sinn? Es kann natürlich auch nur ein gegenwärtiger „Trend“ sein. Ich persönlich denke eher nicht und wird bald nicht mehr hinterfragt, wie hier noch von vielen zu lesen. Wird Ketschap hinterfragt?
@Filterpad Bei den 2 % sprichst du von intersexuellen Personen, da trifft das Binnen-I nicht. Richtig würde man da „Musizierende“ etc. schreiben. Hatte ich schon geschrieben, wiederhole es zum besseren Verständnis aber gerne noch einmal.
@Dirk Matten Gut, bin sehr gespannt ob ich das hier in Zukunft lese. Wen ja, wäre diese Diskussion (vermutlich) nicht entstanden.
@Filterpad Der jeweilige Autor zeichnet für die Inhalte verantwortlich. Von Seiten der Redaktion gibt es keine Vorgaben.
@Filterpad @filterpad:
Dein Ansinnen in allen Ehren.
Aber im Kern scheint den Verfechtern des „:“ entweder der Begriff des „generischen Maskulinums“ gar nichts (mehr) zu sagen – und damit die Herkunft unserer Gepflogenheit, uns so auszudrücken wie wir es tun. Es schliesst nämlich sehr wohl „Männlein und Weiblein und alles dazwischen“ ein.
Oder sie meinen ganz offensichtlich, dass vielleicht andere Menschen das nicht (mehr) wüssten. Die Folge ist (u.a.) das unangenehme Gefühl, sich vom „Neusprech“ examiniert zu fühlen.
Das Problem an der propagierten „Lösung“ ist halt:
Gut gemeint ist nicht dasselbe wie „gut gemacht“. ;-)
@cosmolab Na ja, ich verstehe die Ansicht vollkommen. Aber diese Denkweise ist (in Betreff deren) leider falsch. Das ist wie mit einem farbigen: Beispiel:
Ich frage ihn, woher kommst du? Er sagt: Aus Köln! Ich so neee, woher wirklich? Er so: Aus Köln! Ich so neeee, wo aufgewachsen? Er so: In Köln! Ich so,neeeee, wo bitte geboren? Er so: In Köln!…
Diese Personengruppen (ob drittes Geschlecht oder sonstwas) möchten einfach nicht mehr als „Sonderlinge“ gelten. Heißt nicht das ein Mann kein Mann mehr sein darf. ;)
@Dirk Matten „Gendern ist meiner Meinung nach ein politisches Statement…“
Genau. Und ein Statement ohne gesellschaftlichen Konsens.
@Dirk Matten Habt ihr eigentlich sonst keine Sorgen? *facepalm*
@Sven Blau Dem Autor dieses Testberichtes scheinen diese Formulierungen offensichtlich wichtig zu sein, Meinungen dazu dürfen selbstverständlich geäußert werden, solange sie höflich und respektvoll formuliert sind.
@Dirk Matten Es geht aber nicht um das Binnen I sondern den Gender Gap (:) der eben explizit dafür da ist alle mit einzuschliessen. Die Verwendung ist also schon korrekt.
@elbonzoseco Im zweiten Satz schreibt der Autor „Bandkolleg:innen“, später „Musiker:innen“, was die männliche und weibliche Seite in einem Wort zusammenfasst. Von der Zielsetzung bleibt das gleich.
Wikipedia: Gender-Gap (laut Duden auch Gendergap; Anglizismus aus gender „[soziales] Geschlecht“, und gap „Lücke, Abstand, Kluft“), Genderlücke oder Geschlechterkluft bezeichnet in Soziologie und Gesellschaftspolitik die Unterschiede in der Gleichstellung von Frauen und Männern.
Was das hier im Testbericht zu suchen hat, möge mir mal jemand erklären.
@Dirk Matten https://www.genderleicht.de/gender-gap/
Wiki bietet da nur eine Teildefinition.
@elbonzoseco Zitat: Der Gender-Gap hat eine politische Bedeutung: Er soll stören, irritieren und zum Nachdenken anregen über die Binarität von Mann und Frau.
—
Was soll so ein Quark in einem Testbericht? Und da der Gender-Gap nicht barrierefrei ist, berufe ich mich auf meine Kompetenz des Lektors, ändere die beiden Textstellen und benutze das generische Maskulinum. Zack.
@elbonzoseco > Es geht aber nicht um das Binnen I [,]
> sondern den Gender Gap (:) [,] der eben explizit dafür da ist[,]
> alle mit einzuschliessen.
Na jetzt wird´s spannend:
Wo ist denn da bitte der Unterschied?
Oder anders:
Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass man das sog. „Binnen-I“ und den sog. „Gender- Gap“ zu verschiedenem Anlass und mit unterschiedlichem Kontext verwenden soll?!
=;-)
@cosmolab So schwer ist das eigtl nicht, auch du könntest das mit etwas Mut zur Offenheit, sicherlich verstehen. Es zwingt dich niemand es anzuwenden.
Ich verwende es zB nur, wenn ich schnelle Absprachen mit meinen Schülern treffen muss. Da zählt jeder Anschlag ;)
@Sven Blau Na ja, ich kann vollkommen nachvollziehen das sich viele in ihrer jetzigen Darstellung verletzt fühlen. Man sieht es an den Kommentaren und Daumen. Wäre die Menschheit toleranter – wäre sie friedlicher. :) Da kann einer der bekanntesten Musikmagazine doch Vorbild sein. So sehe ich es zumindest. Das sage ich als männlicher Vollblutbayer mittleren Alters wohl gemerkt.
@Sven Blau @Sven Blau:
Doch, natürlich. ;-)
Aber ich finde die Diskussion hier durchaus interessant – und mehr noch: Wirklich überraschend positiv, wie lange wir uns hierzu austauschen können, ohne das es uns „entgleitet“ – wie doch heutzutage von „Internetforen“ gemeinhin gern behauptet wird…
Gut, zugegeben:
Ein bissl frech ist es schon, wenn wir hier von SimonS. immer nur als „dem Autor“ geschrieben haben. Und dass es jetzt bei den Wortmeldungen „rein statistisch“ nicht mehr so sehr um sein Thema ging. Aber schwacher Trost für Simon – sein „Artikelcounter“ geht hoch… =:-)
@sEIGu Wenn man ganz kleinkariert ist: Das steht so auch nicht in der Übersetzung des Textes von ESP (auch wenn es als Übersetzung gekennzeichnet wurde), die machen das nämlich nicht.
Na ja, vielleicht können die nicht nur Gitarren bauen, sondern auch das generische Maskulinum richtig anwenden…
@Django07 =;-)
@Django07 Das heißt, der Autor will da einfach seine Gesinnung durchdrücken.
:Daumen runter:
@sEIGu Ich freue mich, dass gegendert wird.
Wen das stört, würde keine 15 Minuten als Frau durchhalten.
Stop being a whiny snowflake.
@tenderboy Sorry, aber das „:“ hat das Geschmäckle einer gewissen Radikalisierung. Und das sowas noch nie gut, davor solle man sich hüten. Ich baue immer noch darauf, dass der gesunde Menschenverstand (und ein gewisses Gefühl für Ästhetik!!) dem letztlich Einhalt gebietet und sich alles letztlich als „Marotte“ tot läuft.
Das Problem an der Sache ist, dass es sich die Leute arg einfach machen, wenn sie glauben, sie würden mit „:“ irgend etwas besser machen. Praktisch alle Frauen, die ich kenne, fühlen sich damit, durch *:* „Mitgefühl und Problembewustsein“ zeigen zu wollen, übrigens schlicht ver**scht. ;-)
Mir scheint, bei den energischen Verfechtern des ganzen Themas schwingt eine Attitüde mit, die auch schon „Berufsrevolutionäre“ im 20.Jahrhundert hatten, indem sie sich zu vermeintlichen Fürsprechern einer benachteiligten Masse machten. Allerdings bei näherer Betrachtung, ohne sich wirklich für ihre „Klientel“ interessiert, geschweige denn sie je nach ihrer Meinung gefragt zu haben.
Die Auswüchse davon kannte man später als „Rote Brigaden“ oder auch „RAF“ – ohne da jetzt jemandem gar solche Absichten unterstellen zu wollen! =;-)
Hochinteressant sind übrigens die Äußerungen von Joschka Fischer zu dem Thema, der zuweilen recht kurzweilig die eigene Biografie kommentiert.
@cosmolab Puh, jetzt auch noch Radikalisierung RAF… Wie oben schon geschrieben: tausende von Neologismen allein im Computerbereich haben uns alle nicht gejuckt und da wurde die Sprache massiv und nachhaltig verändert.
Ist schon komisch, dass so viele Männer, die bei Autos und Computer jedes neue „Wort“ (Zeichenfolge, etc) voll abfeiern (sic!) , beim Thema Gleichberechtigung durch einen Doppelpunkt auf einmal Kammerflimmern bekommen.
Gut – vergessen wir mein Beispiel. Ich merke, ich darf hier nicht überziehen. ;-)
Die Gleichsetzung mit dem Umgang mit Computerbegriffen stimmt aber gleich auf mehrfache Weise nicht.
Erstens führt das „:“ auch dazu, dass man da etwas schreibt, das im Grunde nur als Abkürzung gemeint sein kann. Denn ausgesprochen kommt (bis auf lächerlich klingende Wort-Absetzungen) einfach nur statt des generischen Maskulinums ein generisches Feminimum heraus – womit streng genommen nichts gewonnen wäre. Wem es also so wichtig ist, der sollte sich die Zeit nehmen, wie bisher „meine Damen und Herren“ zu sagen – und zu schreiben. ;-)
Zweitens gibt es gerade in der Übersetzung von Begriffen aus der Computerwelt genauso grausame und geradezu dämliche Wortschöpfungen wie „Benutzererfahrung“ oder „Benutzererlebnis“ (für „user experience“). Wer so etwas gedankenlos nachplappert, ist selber schuld. Dort aber ist der Hintergrund oft, dass es eben kein deutsches Wort gibt, das den Terminus treffend auf den Punkt bringt. Das macht schon einen erheblichen Unterschied.
Ich mag da übrigens vielleicht empfindlicher sein als viele meiner Zeitgenossen, aber ich ziehe genauso die Zähne hoch, wenn meine bayrischen Mitmenschen um mich herum traditionell den Unterschied zwischen „als“ und „wie“ nicht kennen… wobei es durchaus sein mag, dass dieser Unterschied in 30 Jahren vergessen ist. ;-)
@cosmolab Aber Du schreibst oben doch auch von deinem „notebook“, das sicher kein Buch ist, oder? Da siehst du dann doch nicht so ganz genau hin?
Ich hoffe auch, du bist kein trekkie. Denn da geht es immer um neue Welten, neue Sprache, übermorgen und so…
Den Allermeisten, die 10 Anti-Beiträge übers Gendern unter einen Artikel schreiben, unterstelle ich tatsächlich: Außer beim Gendern haben sie das in der Häufig- und Heftigkeit noch nie wegen Neologismen gemacht.
Und das finde ich durchaus einen Punkt, über den Jeder von denen (mit Betonung auf Maskulinum) mal nachdenken könnte…
@cosmolab Also sämtliche Frauen in meinem Freundeskreis befürworten das Gendern.
Als Sichtbarmachung.
@tenderboy Naja, dann haben ja wenigstens Deine Mitmensch:innen was davon.
=;-)
@cosmolab Wind:mühlen!
@tenderboy Also meine Frau nervt das Gendern schon auch, genau wie alle anderen Frauen, die ich gefragt habe.
Ob das Ding jetzt 1600 oder 1700 Tacken kostet ist bei DEM Plus-Kasten eher nicht relevant. Aber ein adäquater Koffer …Leute.
Ich mein: Hat von euch schon mal wer versucht, seiner Frau zu sagen, dass sie in dem verwaschenen alten Leinensack ja auch super hübsch aussieht? Na siehste.
ich beneide die, die bei diesen Klangbeispielen den Sound der Gitarre erkennen können.
Wie wäre es, die Klangbeispiele mit ein paar einheitlichen Riffs per DI aufzunehmen – da kann sich der geneigte Interessent diese mit dem Modeller seiner Wahl im stillen Kämmerlein anhören.
Aber immer dieser Klangbrei…
@harrymudd Sehe ich ähnlich.
Die Beispiele sind zwar sehr hübsch und praxisgerecht gespielt, aber klingen in den meisten Fällen „overprocessed“, insbesondere bzgl. Hall.
Allerdings schätze ich, daß die wenigsten sich den Aufwand mit Re-Amping von DI Beispielen machen werden (als Option kann man das sicher schon mit Track 1 machen) – der landläufige Gitarrist ist ja immer noch tendenziell analog bestückt ;-)
Aber trocken am Amp (oder Modeller) mit verschiedenen Gainstufen – aber eben ohne Pedalerie – würde die Einschätzung der Gitarre sehr erleichtern.
Danke für die Sound-Demos: Man kann auf jeden Fall gut hören, wie das ET-System die Stimmung stabil hält – unabhängig vom Anschlag usw. Ist auf jeden Fall eine ernsthafte Überlegung wert.
Ich hätte ein Frage zur Koa-Decke: Sieht das eher nach Funier oder nach einer (dünnen) Decke aus? Das Modell hat ja zu den anderen TE-1000 mit Evertune doch einen erheblichen Preisaufschlag…