Gute Kombi aus Interface und Controller
In Zeiten, in denen Tonstudios auf äußerst kompakte Maße zusammen geschrumpft sind und sich die Investitionskosten für das Produzieren von amtlichen Tracks in einem überschaubaren Rahmen halten, ist die Idee, ein Audiointerface mit einem Monitorcontroller zu kombinieren, eine clevere Idee. Bevor unser heutiges Testgerät Fluid Audio SRI-2 entwickelt wurde, hatte SPL bereits den Crimson und den kleineren Ableger Creonauf den Markt gebracht, doch es spricht ja absolut nichts dagegen, eine gute Idee aufzugreifen und auf eigene Art und Weise umzusetzen. Letzten Endes sollte der Anwender hiervon profitieren können. Ob und wie das Fluid Audio gelungen ist, klären wir im folgenden Test.
Der amerikanische Hersteller Fluid Audio trat bisher als Hersteller von Studiomonitoren in Erscheinung und widmete sich mit den FPX7 sogar dem koaxialen Prinzip der Lautsprecherentwicklung. Wer mehr über das noch recht junge Unternehmen erfahren möchte, findet hier eine kleine Übersicht zu der Geschichte und den Produkten der Firma. Folgende Tests findet ihr bereits auf AMAZONA.de:
- Fluid Audio Strum Buddy
- Fluid Audio F8S (Vergleichstest Subwoofer)
- Fluid Audio FPX7
- Fluid Audio F4, F8S
- Fluid Audio FX8
- Fluid Audio F5
Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich beim SRI-2 um eine Kombination aus Audiointerface und Monitorcontroller. Genauer genommen ist das SRI-2 ein USB 2.0 Audiointerface, das dank überschaubarem Stromverbrauch sogar über die USB-Verbindung mit Strom versorgt werden kann. Nicht nur der mobile Nutzer darf sich hierüber freuen.
Das als Desktop-Interface ausgeführte Gerät macht einen äußerst stabilen Eindruck. Das zweiteilige Gehäuse ist aus Aluminium gefertigt und bringt entsprechend 1,0 kg auf die Waage. Alles ist sauber verschraubt, keine überstehenden Kanten, das passt. Die Bedienoberfläche des Fluid Audio SRI-2 ist sehr übersichtlich aufgebaut. Auf der leicht nach vorne geneigten Bedienoberfläche hat Fluid Audio vier beleuchtete Potis zur Steuerung der Eingangspegel, der Lautstärke des Kopfhörersignals sowie dem Mix-Verhältnis zwischen DAW und Eingangskanälen untergebracht.
Hinzu kommt der mit einem Durchmesser von 5,5 cm äußerst groß ausfallende Lautstärkeregler. Zum Einstellen des passenden Gains hat Fluid Audio zwei LED-Pegelmeter spendiert, die auf die Pegel -24 dB, -12 dB, -6 dB, -3 dB, 0 dB und Clip genormt sind. Diese optische Anzeige erleichtert deutlich das Einpegeln der Eingangskanäle. Die darunter befindlichen Buttons erlauben das Umschalten zwischen Line- und Instrumenten-Level, was durch Aufleuchten der zugehörigen LED verdeutlicht wird.
Links und rechts des großen Lautstärkereglers befinden sich weitere Taster. Diese erlauben die Aktivierung der globalen +48 V Phantom-Power sowie das Zusammenmischen der beiden Eingangskanäle mit Routing auf den Hauptausgang A oder B (SUM). Dazu später noch mehr.
Mit dem Button „Speaker“ lässt sich zwischen den beiden Studiomonitoren umschalten, die sich auf der Rückseite des Fluid Audio SRI-2 anschließen lassen. Vorbildlich ist, dass auch diese Buttons hintergrundbeleuchtet sind, das erleichtert einen schnellen Überblick auch in dunkleren Umgebungen.
Ebenfalls positiv hervorheben muss man die Art und Weise, wie hier zwischen den Lautsprechern umgeschaltet wird. Im Gegensatz zu nahezu allen aktuellen Monitorcontrollern schaltet man beim SRI-2 nämlich direkt von Lautsprecher A auf Lautsprecher B um, also ein Arbeitsschritt bzw. Knopfdruck. Und nicht Lautsprecher A aus, Lautsprecher B an, was zwei Schritte bzw. zweimal Knopfdrücken bedeutet. Ein vermeintliches Detail, das in der Praxis jedoch hilfreich ist.
Womit wir auch schon bei den Anschlüssen des SRI-2 angekommen sind. Für den direkten Zugriff und passend für ein Kombigerät dieser Art hat Fluid Audio die beiden Anschlussbuchsen der Eingangskanäle auf die Vorderseite des Gehäuses platziert. Diese sind als XLR/TRS-Kombobuchse ausgelegt. Ebenfalls auf der Vorderseite ist der Anschluss für den Kopfhörer untergebracht. Hierbei handelt es sich um eine 6,3 mm Klinkenbuchse.
Rückseitig verfügt der Fluid Audio SRI-2 über zwei Pärchen Klinkenbuchsen für den Anschluss von zwei Lautsprecherpärchen. Diese sind als symmetrische Klinke ausgeführt. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich der USB-Port, ein Kensington Lock sowie eine Micro-USB-Buchse, über die das SRI-2 mit Strom versorgt werden kann, sofern man es denn mit einem iPad nutzt. Ansonsten reicht die USB-Verbindung (zum Computer) für die Stromversorgung aus.
Zum Lieferumfang des Fluid Audio SRI-2 gehört eine englischsprachige Anleitung, ein USB-Kabel, eine Lizenz für Cubase LE sowie Cubasis für das iPad. Ein deutsches Handbuch gibt es auf der Seite des deutschen Vertriebs Hyperactive zum Download. Zeitnah wird das deutsche Handbuch auch in gedruckter Form dem SRI-2 beiliegen. Als Systemvoraussetzung gibt der Hersteller das Vorhandensein von mindestens Windows 7 bzw. macOS 10.6.4. an.
Feiner Test, nach dessen Lektüre und meiner positiven Überraschung über die grad gekauften Fluid F5 fürs Studio B ich das SRI-2 glatt bestellt hab.
Nach anfänglicher Begeisterung über Schönklang, Wertigkeit und Haptik kam aber schnell die Ernüchterung und das Ding ging beteits am 3. Tag Retoure, meine Beanstandungen waren:
– Unregelmässiges leises Knistern im Kopfhörerweg.
– Main Ausgang ist links lauter als rechts.
– Hin und wieder Abmeldungen beim Wechseln der Samplerate mit Logic Pro X, reprodizierbar auf zwei verschiedenen Macs, das war dann das engültige K.O.
Mein Fazit hier: Neues schickes Interface, aber leider noch instabil und im inneren unausgereift. Alles andere sah ich dann als gutes Mittelmaß in Top Hardware, aber im Direktvergleich zum Aphex In2 waren dann beim SRI-2 alle Leistungen und Klangergebnisse dann doch eher deutlich drunter.
Alx