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Test: GRP A8 Analog-Synthesizer, Die Module im Detail

Das Analog-Flaggschiff im Detail

17. April 2010

Nach einer einwöchigen Pause wollen wir uns nun im zweiten Teil dieses Testberichts weiteren Klangkomponenten des GRP A8 widmen und vor allem auch den integrierten Sequencer näher beleuchten. Allen Neueinsteigern sei auf jeden Fall der erste Teil des Berichts empfohlen, welchen Sie HIER finden.

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Legen wir los:

Nach den Oszillatoren und den LFOs kommen wir nun zu weiteren Kernbereichen des GRP A8 Studio-Synthesizers: den

Filter-Abteilungen

Pro Synthesizer-Einheit (UPPER bzw. LOWER) verfügt der A8 über ein 24 dB LowPass Filter (vom Hersteller auch mit „Moog-Filter“ bezeichnet), ein 12 dB MultiMode Filter mit den Betriebsarten LowPass, BandPass, HighPass und Notch (vom Hersteller auch als „Oberheim-Filter“ bezeichnet), sowie eine Festfilterbank, die identisch zur bekannten Moog 914 Filterbank aufgebaut sein soll.

Jedem der insgesamt 4 spannungssteuerbaren Filter (2x 24 dB und 2x 12 dB) lässt sich durch die (allen fleißigen Amazona-Lesern inzwischen wohlbekannten) 11-fach Wahlschalter eine Modulationsquelle zuordnen. Zur Auswahl stehen 2 LFOs, 2 VCOs, 3 Hüllkurven, Noise, S/H, Aftertouch und ModWheel. Darüber hinaus – und vor allem davon unabhängig – kann jede Filter-Sektion (UPPER und LOWER) von Velocity, dem Sequencer und einer eigenen DAHDSR Hüllkurve moduliert werden. Keyboard Tracking lässt sich für jedes 24 dB- bzw. 12 dB-Filter getrennt regeln (leider „nur“ positiv, doch dazu später mehr).{bild:2}

Von dieser schieren „Masse“ an Möglichkeiten, wie und wodurch die Filter-Eckfrequenzen gesteuert werden dürfen, abgesehen, gibt es noch einen – etwas unscheinbar wirkenden – kleinen Schalter, der den „echten“ Coup in der jeweiligen Filter-Abteilung landet: Es ist der ROUTING Schalter.

Hier legt der Benutzer fest, welche Filter zum Einsatz kommen und ob sie – falls gewünscht – zusammenwirken. Die schlichten Bezeichnungen „24db“ bzw. „12db“ stehen ganz einfach dafür, dass man sich „nur“ mit dem einen oder „nur“ mit dem anderen Filter beschäftigen möchte. Also entweder Moog-Sound par excellence (24 dB LowPass) oder ein weites Feld an Low / Band / HighPass- bzw. Notch-Filterklängen (12 dB MultiMode) – man hat die Qual der Wahl.

Darüber hinaus können die beiden Filter auch in SERIE und PARALLEL geschaltet werden. Das erhöht die klanglichen Möglichkeiten der Filter-Sektion nochmals um ein Vielfaches …

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Um nun dem Signalfluss zu folgen (die bereits erwähnte Festfilterbank filtert den Klang nachstehend noch weiter aus oder ist via „Bypass“ inaktiv geschaltet, je nach Wunsch), geht es hinter der Filter-Abteilung in einen „finalen“ Mixer.

Main Mix

Die Audiosignale von UPPER und LOWER werden hier zusammen geführt, in ihrer Lautstärke individuell geregelt und in ihrem Panorama-Bild (R/L) festgelegt. Das Besondere an dieser Sektion ist AUTO-PAN. Mit einer eigenen Clock versehen, erlaubt dieses Modul die unabhängige Panorama-Modulation des „oberen“ bzw. „unteren“ Synthesizers-Signals. Dabei kann der Benutzer festlegen, ob beide Audio-Signale dieselbe Richtung von rechts nach links folgen oder ob sie gegengleich zueinander laufen (das Signal des oberen Synthesizers wandert dann von rechts nach links – und zurück, während das des unteren Synthesizers von links nach rechts wandert – und zurück). Das ist Sounddesign der hochwertigen Klasse, keine Frage. Statt auf den eigenen Taktgeber kann das Auto-Pan Modul übrigens auch auf die Clock von LFO1 zurückgreifen. Wenn nun LFO1 wiederum mit dem Sequencer (oder mit S/H oder MIDI) synchron läuft, so passt sich auch die Panorama-Modulation dem an. Diese kleinen Details sind es, die den GRP A8 musikalisch so herausragend interessant machen.

Von Auto-Pan angesehen ist es übrigens auch möglich, die Aufteilung der Sounds betreffend rechts/links über den Step-/Trigger-Sequencer zu programmieren. Da dieser in sich (wie wir noch sehen werden) „genial“ bzw. „über die Maßen flexibel“ ist, stehen der Panorama-Modulation beim GRP A8, kurz gesagt, Tür und Tor offen. Und damit auch gleich zum …

Sequencer

Aufmerksamen Beobachtern wird es nicht entgangen sein, dass der Sequencer des GRP A8 ursprünglich zweifach eingeplant war (wie dem ersten Skizzenbild des A8, zu sehen im vorangegangenen Testbericht, zu entnehmen ist). Zugegeben, ich war dann etwas enttäuscht, dass „nur“ ein Sequencer im A8 verwirklicht wurde. Doch die vorschnelle Reaktion entpuppte sich als „Rechnung ohne den Wirt“. DER Sequenzer, der letztlich seinen Weg in den GRP A8 gefunden hat, zählt zum Besten, was es am (analogen) Step-Sequencer Markt gibt. Nicht ganz zufällig war der erste Eindruck vieler A8 Erstbenutzer wie folgt einstimmig: „Herrlicher analoger Sound … dieser Synthesizer ist riesig (beinahe zu groß) … und sollte der Step-Sequencer als leistbare Stand-Alone Variante auf den Markt kommen, kaufe ich ihn sofort!“

Der „Schrittmacher“ des A8 ist ein CV- und Trigger-Sequencer. Gemäß seiner vielfältigen Möglichkeiten geht es wohl nicht ganz ohne Liste, um seinen Leistungsumfang darzustellen:

  • 2 CV-Spuren (A / B)
  • 2 Trigger-Spuren (A / B)
  • 1×16 oder 2×8 Steps
  • 2x Quantizer (an- und abschaltbar)
  • 2x Glide
  • Direktes „Einschalten“ der VCO Modulation (Tonhöhensteuerung) für VCO 1–6
  • Direktes „Einschalten“ der PWM und VCF Modulation für UPPER und LOWER
  • Range-Schalter (x2 = 1 Oktave / x4 = 2 Oktaven / x8 = 4 Oktaven) für A und B
  • Über „End Step“ ist jede beliebige Sequencen-Länge bis 16 Schritte einstellbar
  • Über „Skip“ kann jeder beliebige Schritt übersprungen werden
  • GATE Upper / Off / Lower (A / B) erlaubt die individuelle Zuweisung der Triggerspuren für den UPPER bzw. den LOWER Synthesizer
  • Clock: „Eigene“ Clock, LFO1, LFO2, EXT CLOCK (analog) und MIDI
  • Clock Divider: von 8-fach langsamem bis 8-fach so schnellem Tempo
  • Sequencer Modes: vor, zurück, vor & zurück, pendelnd, alternierend (Reihe A und B wechseln Schritt für Schritt ab), zufällig und „Gate“
  • Step Repeat (Wiederholungsmuster): Off; x2 (jeder Schritt doppelt); x3 (…); x4 (…); N, N+1 (Schritt wird doppelt gespielt und eins weitergeschaltet); N, N+1, N (Schritt, eins weiter, wieder einen zurück); N, N, N+1, N (Schritt wird doppelt gespielt, eins weitergeschaltet und wieder einmal zurück).
  • Loop On / Off
  • Hold On / Off
  • PW (Regulierung der globalen Gate-Zeit – zur schnellen Einstellung der Tonlänge von lang bis kurz)
  • Run / Stop, Step Advance, Continue

Wie man sieht, ist das Paket der gebotenen Features ziemlich beeindruckend. Vor allem die Möglichkeiten der Synchronisation (z.B. mit LFO1), der damit (auf Wunsch) verbundenen Clock Divider-Einstellungen, der Sequencer Modes und der Step Repeat-Wahlmöglichkeiten sind schier unglaublich. Von „gewöhnlichen“ (braven) Melodie-Loops mit 2×8 Schritten bis zu ausgefallensten, zufällig angeordneten oder in beinahe wirren Wiederholungsmustern verstrickten Sequenzen ist alles möglich. Nebenbei können noch die Haupt-LFOs, S/H und sogar Auto-Pan zum Sequencer synchron sein und für zusätzliche Erweiterungen der Möglichkeiten sorgen.

Ich möchte jedoch auf zwei – eher unscheinbare – Details des Sequencers eingehen. Zu den „Spielarten“ zählt nämlich auch GATE. Dieser Modus ist insofern der Inbegriff musikalischer Flexibilität, als hier der Sequencer des GRP A8 „jede“ über MIDI oder (analoges) GATE eintreffende Note quasi als „Clock“ umsetzt (man könnte dieses Feature auch „Step Advance“ nennen). Im Klartext: Egal, welchen Arpeggiator man in den A8 „hineinschickt“ (der Korg Prophecy bietet sich hier mal an), welchen Sequencer man auch anschließt (bleiben wir bei Korg und nehmen den analogen Hardware-Klassiker SQ-10), welche Noten-Information auch immer beim A8 eintrifft (über einen live gespielten analogen Synthesizer oder über ein MIDI Keyboard, MIDI-Spuren aus Logic etc.) – der Sequencer des A8 übernimmt sofort die Noten- bzw. Gate-Information als quasi neue „Clock“ und spielt in exakt gleicher rhythmischer Abfolge mit. Im Unterschied zum vergleichend genannten „Step Advance“ stehen beim A8 jedoch noch viele weitere Verfeinerungsmöglichkeiten (automatische Wiederholungsmuster etc.) zur Verfügung, um nicht in der klassischen Vorwärts-Laufrichtung „festgenagelt“ zu sein.

Das zweite Detail ist der PW (Pulsewidth) Regler. Wie schon vom Elka Synthex Sequencer (und einigen wenigen, anderen Sequencern) bekannt, lässt sich damit die „globale“ Notenlänge abgespielter Sequenzen schnell und einfach verändern. Musikalisch ist mir dieses Detail schon immer äußerst wichtig erschienen – umso erstaunlicher war es festzustellen, wie wenige (Hardware) Sequencer den schnellen und unkomplizierten Zugriff auf die Gate-Länge (Notenlänge) zulassen.

Fehlende Bi-Polarität

Es gäbe noch sehr viele Extras des GRP A8 zu erwähnen. Die zahlreichen Hüllkurven, der noch nicht näher erläuterte (dritte) LFO, das ausgefuchste S/H Modul, die vielfältigen und sehr vorbildlichen Anschlussmöglichkeiten … doch statt aller Einzelheiten möchte ich meinen zweiten Kritikpunkt am GRP A8 anbringen. Während in der VCO-Abteilung die „individuelle“ Steuerung der einzelnen Oszillatoren via Pitch Bend bzw. über Velocity / Aftertouch fehlt (siehe Bericht Teil 1), so ist es die mangelnde Bi-Polarität der Modulations-Intensitäten, die der experimentelle Musiker-Geist sicherlich vermissen wird. Wo liegt das Problem? Einfach formuliert: Modulationen sind (mit kleinen Ausnahmen) immer nur in die positive Richtung möglich. Wenn nun z.B. beide 24 dB Filter (Synthesizer UPPER und LOWER) durch LFO1 moduliert werden, so sind das nun grundsätzlich die exakt gleichen Klangveränderungen, die stattfinden. Sicher, man kann für UPPER etwas „weniger“ Modulation einstellen und für LOWER etwas „mehr“ etc. Doch (so unvorstellbar es klingt): Es ist bei ein- und derselben Modulationsquelle nicht möglich, dass das Filter vom UPPER aufmacht, während das Filter von LOWER gleichzeitig zumacht. Das ließe sich nur dann realisieren, wenn positive und negative Modulationen erlaubt sind. Sind sie aber nicht. Schade. Somit fallen sehr einfache „gegengleiche“ Stereo-Modulationsgebilde grundsätzlich weg, auch wenn man sich über Umwege (individuelle CV-Steuerung der 4 Filter von außen) Abhilfe schaffen kann, um so doch noch zum Ziel zu kommen.

Das Argument von GRP zur Frage nach fehlender Bi-Polarität hat natürlich ebenso seine Berechtigung: Es sei nun mal eine Entscheidung, ob man den „ganzen“ Poti-Weg von 0 bis 10 für (sehr nuancierte) Modulationseinstellung zur Verfügung hat (wie beim A8) oder ob man „kürzere“ Einstellungsmöglichkeiten (von 0 bis 5 bzw. von 0 bis -5) anbietet. Letzteres erlaube eben nicht „ganz so genaue“ Einstellungen, da ja nur der halbe Regelbereich (auf der positiven bzw. negativen Seite) zur Verfügung stehe. Nun gut.

Kauf, Bestellung und Versand

Die erste „Serie“ des GRP A8 umfasste 22 Exemplare und sollte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels so gut wie ausverkauft sein. (Zu den prominenten Kunden gehört u.a. auch Hans Zimmer). Anfragen, ob und wie der A8 bestellbar ist, sind bitte direkt an GRP zu richten: info@grpsynthesizer.it (Sprache: Englisch oder Italienisch).

Nachtrag Redaktion / Peter Grandl:

Auch ich bin inzwischen Eigentümer eines GRP A8 und kann mich den Aussagen unseres Autors nur anschließen. Darüber hinaus möchte ich ein paar Worte zum Versand schreiben. Der GRP A8 wird in einer speziell für das Gerät gezimmerten Holzummantelung auf einer Standardpalette per Spedition angeliefert.

Die Holzummantelung eignet sich leider nicht als Case, sondern ist wirklich nur ein Transport-Schutzmittel, da sie nach dem Entpacken in sich zusammen fällt. Trotzdem war der Preis für Versand und Verpackung absolut gerechtfertigt. Mein GRP A8 hat jedenfalls den Zielort in tadellosem Zustand erreicht.

Zum Kauf:

GRP besteht auf eine Anzahlung des Gerätes von 4.000,- Euro. Ein fester Liefertermin wird zwar in Aussicht gestellt, aber nicht zugesichert. Auf Grund schwer zu beschaffender Bauteile hat sich z.B. mein Liefertermin um 5 Monate verzögert. Aus den geplanten 4 Monaten wurden dann 9 Monate.

Service:

Paolo Groppioni hat mir bei allen Fragen zum Kauf und später auch zum Gerät selbst, innerhalb weniger Stunden per E-Mail geantwortet und geholfen. Das ist wirklich vorbildlich. Einziges Manko, Paolo spricht nur italienisch und so gut wie kaum englisch oder deutsch. Man sollte also jemanden im Umfeld haben, der einem bei komplizierteren Sachverhalten dolmetschen kann.

Ein gewaltiges Möbelstück

Preis/Leistung:

6.895,- Euro (inkl. Verpackung und Versand) mögen hoch erscheinen. Man sollte aber bedenken, dass man zwei komplett unabhängige Analogsynthesizer plus aufwendigem Step-Sequencer erhält. Bereits einer der beiden GRP A8 Synthesizer entspricht dabei ungefähr einem Cwejman S1 MKII. Es sei allerdings auch erwähnt, dass sich Analog-Liebhaber auch für deutlich weniger Geld ein gut klingendes System mit 3 Komponenten zusammenstellen können.

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Fazit

Der GRP A8 zählt zu den leistungsfähigsten Analogsynthesizern, die jemals gebaut worden sind. Als Studio-Instrument dürfte er Klang-Puristen für viele Jahre mit einzigartigen Analog-Sounds verwöhnen. Sein Konzept ist richtungsweisend und definiert den Begriff „Analoge Klangkunst“ insofern neu, als die gebotenen musikalischen Möglichkeiten sehr weitreichend, der nötige Zeitaufwand zum Erstellen von Klängen jedoch relativ gering ist. Die sinnhafte und flexible Verknüpfung des Synthesizers mit MIDI- und CV-Möglichkeiten tut nur ein Übriges dazu, dass der GRP A8 ein wahrhaft flexibles und einzigartiges Musikinstrument darstellt.

Wenngleich es zumindest zwei Kritikpunkte an (fehlenden) Features gibt und der GRP A8 die „Königin der Analogsynthesizer“ – das Modularsystem – nicht zu verdängen sucht, sind die praktischen, musikalisch-kreativen Aspekte des A8 unbestritten enorm. So möchte ich dem Team von GRP zu diesem Meisterwerk des Instrumentenbaus gratulieren: Paolo (dem Haupt-Entwickler), Enrico (dem „Schöpfer“ des genialen Sequencers), Vito (der die umfassenden MIDI-Implementationen programmiert hat) und Massimo, der für weitere Details des GRP A8 gesorgt hat und unterstützend in der Produktion tätig ist.

Plus

  • einzigartiges Konzept
  • hervorragender und vielseitiger Klang
  • zwei vollwertige, analoge Synthesizer in einem Gehäuse
  • ausgefeilter Analogsequencer incl. Midi und CV/Gate In/Out
  • MIDI-Multimode, um beide Synthesizer auch getrennt ansteuern zu können.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • keine FM-Modulation durch Velocity, Aftertouch oder Pitch-Bend
  • Verfügbarkeit und Lieferzeit

Preis

  • Preis (erste Auflage, Stand Dezember 2009):
  • GRP A8: 7.500,- Euro
  • Verpackung: 180,- Euro
  • Versand von Italien nach Deutschland: 215,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    tompisa

    @Peter G

    >Bereits einer der beiden GRP A8 Synthesizer entspricht dabei ungefähr einem Cwejman S1 MKII.<< Soll heißen, der A8 ist im Grunde 2x Cwejman S1 plus Stepsequencer , aber in einem 10x so großen Gehäuse ? Da würde ich mich freuen, weil einen S1 habe ich und einen Schrittmacher auch. Die Größe und 4k Anzahlung schrecken mich ein wenig ab, allerdings ist das Gerät wirklich sexy...

    • Profilbild
      Bloderer AHU

      @tompisa Hallo tompisa!

      Ja, grundsätzlich ist der Kauf eines derart großen Instruments auch immer mit gewissen Entbehrungen verbunden. Sei es in Form einer notwendigen Teil-Vorauszahlung (4000 Euro sind nicht unerheblich), in Form von „nicht so genau kalkulierbaren“ Lieferzeiten, in Form von speziellen Kommunikationsanforderungen (bei GRP: Korrespondenz nur auf Italienisch oder Englisch möglich), etc.

      Ich denke jedoch, dass man auf der Suche nach hochwertigen Instrumenten letztlich auch ins kalte Wasser springen ‚muss‘, um bestimmte Synthesizer überhaupt zu erhalten. Kleinunternehmen wie GRP, COTK, MacBeth, etc. bieten naturgemäß nicht denselben Service wie „die Großen“ (Yamaha, Roland, Korg), das ist klar. Es steckt viel Idealismus unter schwierigen Rahmenbedingungen dahinter, um als 1-, 2- oder 3-Mann Betrieb Projekte wie den GRP A8 Realität werden zu lassen. Die reinen „Materialkosten“ des A8 belaufen sich übrigens auf 2700 Euro, so viel hat mir Paolo verraten. Damit deckt die Anzahlung den nötigen Aufwand rund um Bauteile sowie erste Arbeitsschritte ab. Dass GRP keine Ausgaben vorausstrecken möchte, kann ich nachvollziehen – zumal eine Anzahlung auch gleichzeitig Garant dafür ist, dass der Kunde ernsthaftes Interesse am Produkt hat.

      Jeder GRP A8 ist reine Handarbeit, die natürlich ihren entsprechenden Preis hat. Doch um ehrlich zu sein, erscheinen mir die Kosten des A8 „sehr fair“ (um nicht zu sagen „günstig“) in Anbetracht dessen, was das Instrument an Klangmöglichkeiten und musikalischen Besonderheiten bietet.

      Da ich Paolo persönlich relativ gut kenne, möchte ich ihn als seriösen Ingenieur beschreiben und in diesem Sinne auch empfehlen. Seine Instrumente schließt die Empfehlung mit ein, das versteht sich von selbst.

      Viele Grüße,
      Theo B.

  2. Profilbild
    ossi-lator

    klanglich schon noch mal eine andere liga als ein cwejman s1. das notchfilter kommt schon sehr dem oberheim sem sound nahe. insgesamt ein sexy gerät mit dem es sich bestimmt sehr gut arbeiten lässt. und wie schon kommentiert, der sequencer als desktopgerät würde bestimmt zahlreiche fans finden.

  3. Profilbild
    Bernd-Michael Land AHU

    Extrem schöner (und imposanter) Synthesizer! Alles ist sehr übersichtlich angeordnet und hochwertig verarbeitet. Ein paar zusätzliche Klinkenbuchsen in den Modulen, für den Kontakt mit anderen Modularmaschinen, hätten ihm sicher nicht geschadet. Semimodular, wie MS-20, System 100 oder M5 -das wärs doch noch gewesen.
    Habe den Grp( ja schon im Original hören können -das Ding klingt wirklich sehr gut!

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    hallo, möchte mitteilen das ich Italiener und Synthyfreak bin.
    seit kürzem auch Synthbesitzer (Q+, dotcom, EX5R)
    stelle ich mich gerne zu Verfügung bei Verständigungsproblemen, wenn jemanden vom euch das GRP Team kontaktieren will!

    Viele Grüße
    D.M.

    • Profilbild
      Bloderer AHU

      … wunderbar. Ich schließe mich dem Angebot an und stehe für Fragen rund um GRP bzw. den A8 natürlich immer zur Verfügung. Viele Grüße …

  5. Profilbild
    moogulator AHU

    Toller Klang aber ziemlich seltsames Konzept. Bei der Größe und dem Preis ist modulare Integration eigentlich unumgänglich.

    Auch ich habe bestimmt ne Stunde daran arbeiten können und kann ihm einen sehr guten Klang bescheinigen. Das ist mit Sicherheit das wichtigste Kriterium für ein Instrument.

    • Profilbild
      Bloderer AHU

      @moogulator Hallo Mic! „Seltsames Konzept“ trifft es wahrschienlich gut, da nichts Vergleichbares zum GRP A8 am Markt ist. Modular-Anhänger werden mit dem Instrument natürlich nicht glücklich, das liegt auf der Hand. Sie bekommen für den Betrag eines A8 (6000+ Euro) schon sehr respektable Systeme von Synthesizers.com, COTK, etc. Das weiß GRP natürlich, spricht mit dem A8 aber auch eine andere Zielgruppe an. Der ideale A8 User sucht edlen analogen Sound in Kombination mit einer äußerst umfangreichen Klangarchitektur. Mit dabei möchte er aber auch die schnelle Registrierungsmöglichkeit von Modulationsquellen, einen umfassenden Sequenzer und gute MIDI-Einbindungen haben. Dass er völlig problemlos besagten Sequenzer und alle LFOs samt S/H und Auto-Pan zeitlich aufeinander abstimmen und somit in der rhythmisch-experimentellen Schiene besonders schnell und flexibel arbeiten kann, ist ein Bonus, den er nur für sich verbuchen darf. Der A8 User sucht kein Modularsystem, er nimmt fehlenden Kabelsalat samt eines eingeschränkten (vorverdrahteten, nicht „offenen“) Konzepts in Kauf, gewinnt aber ein Plus an Zeit und ist damit zufrieden, das enorme und flexible Klangpotenzial ohne große Umstände und zügig verwalten zu können. Das ist – ganz einfach – die Zielgruppe des A8.

  6. Profilbild
    studiodragon

    Ich habe gehört das Paolo übrigens an einem A4 arbeitet, kann das jemand bestätigen oder vielleicht einbisschen mehr darüber verraten ?

    • Profilbild
      Bloderer AHU

      @studiodragon Korrekt. Der GRP A4 ist in Planung und Vorbereitung. Klangtechnisch ist es ein halber A8 mit

      – 3 VCO
      – 2 Sub-VCO
      – Noise
      – 2 VCF
      – 2 LFO
      – 2 ENV
      – 2 VCA
      – Auto-Pan
      – RingModulator
      – Sample & Hold
      – 2×8 Step Analog-Sequencer
      – MIDI und CV/Gate (wie beim A8)

      Der hervorragende Sequencer des A8 ist also dabei. Als „Zusatz-Bonus“ ist ein Audio-IN vorgesehen, um die (sehr respektable) Filter-Abteilung für externe Signale nützen zu können.

      Wer Interesse am GRP A4 hat kann mir (unverbindlich) seine Email-Adresse zukommen lassen. Ich werde ab Frühjahr 2011 weitere Informationen erhalten und für GRP eine Reservierungsliste zum A4 erstellen.

      Email: theo.bloderer@bluesynths.com

      Viele Grüße, Theo

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