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Test: Korg microKorg XL+ Synthesizer

Mobiler Synthesizer in der dritten Generation

10. April 2013
Test KORG microKorg XL+

Test KORG microKorg XL+

Mit dem neuen Korg microKorg XL+ hat Korg ein Zeitgeist-Update zum Korg microKorg XL herausgebracht. Lesen Sie in diesem Test, was neu ist und was geblieben ist und was sonst noch über den XL PLUS gesagt werden muss.

Dies ist auch eine Fortsetzung des microKorg XL Tests. Einsteigern sei daher unbedingt auch die Lektüre des Tests zu den beiden Vorgängern empfohlen, ebenso wie der Test zum Nachfolger Korg microKorg S:

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Alle Korg microKorg Tests auf AMAZONA.de:

Das Plus am XL: Was ist neu am microKorg XL+

„Back in the times, we had Jazz – now we have Vintage“ – oben: XL – unten: XL+Intern arbeitet noch die gleiche MMT-Engine aus dem Radias, den Oszillatoren vom Electribe und den Effekten vom KaossPad3. Wobei ich den höchst subjektiven Eindruck habe, dass hier und dort doch Klangverbesserungen eingearbeitet wurden, besonders beim Filter.

Genre-Vergleich zwischen XL (oben) und XL+ (unten)

Objektiv neu hingegen ist die andere Beschriftung der Genre/Kategorie-Wahlschalter, die neuen DGWS/PCM Sample-Wellenformen von SG Piano, E-Grand Piano, M1 Piano und Orgeln, CX und VOX Orgeln, Dyno und Wurly E-Pianos sowie zwei „Tape“-, also. Mellotron-Instrumenten, die allesamt aus dem Korg M50 bzw. der microStation stammen.

DWGS-Wellenformenvergleich links: XL, rechts: XL+

Auch der XL+ wird über MIDI-USB an den Rechner angeschlossen und stellt dann zwei MIDI-Ports zur Verfügung. Einer ist für den internen Betrieb des XL+ zuständig und mit dem andern werden die MIDI-Daten direkt an die beiden MIDI-DIN Ein-/Ausgänge des XL+ weitergeleitet, also ein Soft-MIDI-Thru. Somit kann der Synth auch als MIDI-Interface dienen.
Die Anschlussmöglichkeiten des XL+ sind identisch mit dem XL geblieben: zwei unsymmetrische Mono-Klinkenbuchsen für den Audioausgang, ein Kopfhörerausgang in stereo und zwei mono Audioeingänge, wovon einer 6,3 mm Klinke, Line-Level ist und der andere dem beigelegten dynamische Schwanenhalsmikrofon in Standard-XLR-Ausführung zugedacht ist.

Der Betriebsmodus wird durch einen Schalter an der Rückseite gewechselt. Ein Regler für den Eingangspegel auf der Rückseite fehlt ebenfalls nicht. Es kann jeweils nur ein Audioeingang benutzt werden, der als Modulator für den Vocoder sowie in die Effekt-Einheit eingeschleift werden kann. Laut Handbuch muss das kleine Schwarze ausgeschaltet werden, bevor der Eingang gewechselt wird.

Den Strom bezieht der XL+ aus einem externen Netzteil mit auswechselbarem Stecker. Auch wenn häufig gemurrt wird, wenn ein externes Netzteil den Geist aufgibt ist es schneller und günstiger zu ersetzen, als das komplette Gerät zur Reparatur einzuschicken.
Das Batteriefach ist auch erhalten geblieben und wird mit sechs Alkali AA-Batterien oder Akkus bestückt werden. Die Laufzeit wird im Handbuch mit 4 Stunden angegeben.
Verbessert wurde auch der Sitz der Klinkenbuchsen, so dass die Kabel nicht mehr so einfach rausrutschen. Was sich auch subjektiv ein wenig verbessert hat, ist der Sitz der Potis. Das kann aber auch an Fertigungstoleranzen liegen. Auch die neuen Anti-Rutsch Gumminoppen sind ein Schritt in die richtige Richtung.

Arbeiten mit dem Korg microKorg XL+ Synthesizer

Auch beim zweiten Anblick macht der XL bezüglich der editierbaren Klangvielfalt einen   überschaubaren Eindruck: Gerade mal 4 Drehregler sind dafür zuständig. Mit dem Funktionswahlregler wird eine von 6 Zeilen der Parameter-Matrix gewählt, die jeweils den drei Edit-Reglern bestimmte Parameter ordnet. Die erste Reihe der Matrix kann mit beliebigen Parametern frei belegt werden. In der zweiten bis fünften Reihe sind die Schnellzugriffe auf die wichtigsten Klangbausteine des XL+ zu finden und wer hinab in die Synthese-Engine des XL+ steigen will, kann dies über den Page-Regler in der sechsten Reihe tun. Mit den verbleibenden zwei Reglern werden hier dann die jeweiligen Klangparameter und deren Wert aufgerufen.

Zentrales Informationsmedium: Das Display des XL+

Im ursprünglichen Test war mir das System zu unübersichtlich. Heute denke ich, dass die Struktur der 38 Funktionsseiten des XL+ doch sehr übersichtlich geraten und mit ein wenig Einarbeitung sehr schnell zu erlernen ist. Was hingegen geblieben ist, sind die ungerasterten Regler. Das erschwert ungemein das Editieren am Gerät. Das Problem ist dabei nicht etwa die riesige Baumstruktur des Betriebssystems, die sich durch das Masken-LCD zwängt, sondern die Potentiometer, die je nach Page relative Laufweiten zwischen den einzelnen Parametern und Werten haben. Bei vielen Parametern pro Page bzw. einer großen Parameteranzahl oder Parameterlaufweite, ist der Drehweg bis zum nächsten Wertesprung sehr klein, während bei wenigen Parametern pro Page oder wenigen einstellbaren Werten der Regelweg groß ist.
Durch die fehlenden Rasterung ist jedesmal viel Fingerspitzengefühl zum Treffen des gewünschten Parameters oder Wertes gefordert. Die verschiedenen Laufweiten hinterlassen ein sehr unrundes Editiergefühl. Mit Encodern, am besten noch leicht gerasterte, anstatt den zudem sehr leichtgängigen Potentiometern, würde der Editierspaß auf einer ganz anderen Ebene stattfinden. Die Verkaufszahlen des XL belegen allerdings, dass man sich mit allem anfreunden kann.

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Zur Abhilfe gibt es entweder die vorbildliche MIDI-Steuerung des XL+ oder den kostenlosen Software Editor. Der Editor offenbart die umfangreichen Klangformungsmöglichkeiten des XL+ auf wenigen Unterseiten, die alle als separate Fenster aufspringen und auf dem Bildschirm beliebig angeordnet werden können. Das ist praktisch und übersichtlich. Die Veränderungen im Editor werden dabei in Echtzeit auf den XL+ übertragen und sind sofort hörbar.
Einen etwas unangenehmen Beigeschmack gibt es aber. Bis auf den Unterschied, dass die „dunkle Schrift auf silberner Oberfläche“ der XL-Version gegen einen anthrazitfarbigen Hintergrund mit weißer Schrift in der XL+ Version getauscht wurde, sind beide Editoren funktional identisch, jedoch nicht kompatibel zueinander. Der XL Software-Editor erkennt den XL+ nicht, obwohl es hierfür keinen ersichtlichen Grund gibt. Der Kontrast der neuen Oberfläche ist doch etwas arg.
Die Software läuft unter Intel Mac OS X ab 10.5. (getestet auf 10.8.3) oder Windows ab XP SP3. Windows benötigt noch den Korg USB-Treiber, beim Mac wird der XL+ auch so erkannt.
Noch eine Anmerkung am Rande: Auch der Editor des XL läuft noch tadellos unter Apples neustem Betriebsystem.

Die Klangerzeugung des microKorg XL+

Hier hat sich im Vergleich zum XL überhaupt gar nichts getan. Was durchaus positiv gemeint ist.
Wer sich hierfür initeressiert, sollte nun zum Test des Vorgängers wechseln – HIER KLICKEN.

Der Software Editor für den microKorg XL+

Unter OS X wird der XL+ sofort erkannt. In den Voreinstellungen im Editor sollte für die MIDI-Verbindnung AutoScan aktiviert sein. Bei anderen Einstellungen verweigert der Editor seinen Dienst.

Sollte es trotzdem nicht funktionierten, sollten folgende Schritte am XL+ unternommen werden.

  1. Das Funktionswahlrad auf FULL EDIT,” stellen, Regler [1] auf “GLOBAL” stellen, Regler [2] auf “PROTECT,” Regler [3] to “OFF.”
  2. Regler [1] auf “MIDI FLT” stellen, Regler [2] auf “SYS EX” und Regler [3] auf “ENABLE”, was aber eh die Werkseinstellung ist und deswegen nur gemacht werden muss, wenn man es selbst verstellt hat.

Der Editor zeigt beim Öffnen erst einmal die Übersichtsseite. Die Presets und Bänke hier sind analog zu der Belegung der Genre- und Category-Auswählräder organisiert. Über den Edit-Schalter betreten wir das Herz des microKorg XL+.

An oberster Stelle kommt das Keyboard Mapping. Zwei Patches können gleichzeitig in zwei sogenannte Timbres organisiert, verschiedentlich auf der Klaviatur gemappt und gleichzeitig gespielt werden. Die Gesamtpolyphonie wird dadurch nicht beeinflusst. Skala und die Tonart gelten für beide Timbres.

Pro Patch stehen zwei Oszillatoren zur Verfügung. Oszillator 1 hat Sinus, Sägezahn, Dreieck, Puls, Formant, Rauschen und ein Wavetable mit 64 Einträgen als Schwingungsformen. Ein Audioeingang macht die Auswahl komplett. Die vier Grundschwingungsformen bieten zudem noch die Optionen „Waveform“ mit individuellen Verbiegungsparametern, „Crossmodulation“ mit Oszillator 2 als Modulator, „Unison“ mit fünf zusätzlich verstimmbaren Oszillatoren  und „VPM“, das über eine Sinusschwingung im harmonischen Abstand zu Osc1 dessen Phase moduliert. Ebenfalls ist LFO1 fest auf Osc1 geschaltet. Osc2 hat zwar nur die vier Grundschwingungsformen, kann dafür aber mit Ringmodulator und Oszillatorsync auftrumpfen, bei Bedarf auch gleichzeitig. Auch kann Osc2 in Halbtönen und Cents zu Osc1 verstimmt werden.

Die Filtersektion bietet zwei Filter. Filter1 kann über den Regler „BALANCE“ in insgesamt 127 Schritten von einem 24dB/Okt. Tiefpass über eine 12dB/Okt. Tiefpass über einen 12dB/Okt. Hochpass zu einem 6dB/Okt. Bandpass gemorpht werden. Das ist selten vorzufinden und definitiv der Extrabetrachtung wert. Filter2 kann nur zwischen den gleichen LP-, HP- und BP-Typen umgeschaltet werden. Die Filtertypen haben dabei die gleiche Charakteristik wie bei Filter1. Zusätzlich können die beiden Filter seriell, parallel oder individuell geschaltet werden, d.h. Filter1 bearbeitet nur das Signal von Osc1 und Filter2 nur das Signal von Osc2. Zusätzlich kann noch der Rauschgenerator in die Filter eingespeist werden. Die AMP-Sektion dient der Lautstärkeformung und bietet einen Waveshaper mit 11 Wellenformen, die wahlweise vor die Filter oder vor den Verstärker geschaltet werden können.

Für die dynamischen Klangverläufe gibt es drei Hüllkurven: die erste ist für die Filter, die zweite für die Verstärker, die dritte 3 hat keine fest Zuordnung. Bei den zwei LFOs, die mit Sägezahn, Dreieck, Puls, positiver Pulswelle, Zufall, Sample&Hold und Sinus (nur LFO2) aufwarten können, sieht es ähnlich aus. Die Geschwindigkeit der LFOs reicht bis 100 Hz und ist damit für FM-Spielereien tauglich. LFO1 ist Osc1 fest zugeordnet, ist damit aber keineswegs ausgelastet, denn der XL+ hat eine Modulationsmatrix mit sechs Slots. Als Quellen stehen alle Hüllkurven und LFOs sowie Velocity, Pitchbend, Mod-Wheel, Keytrack und drei frei wählbare MIDI-Controller zur Verfügung. Als Ziele dienen 40 Parameter des XL+, das sind quasi alle Parameter, die für die Klangerzeugung irgendwie wichtig sein könnten. Die Intensität der Modulation lässt sich bipolar einstellen.
Als ob das nicht genug wäre, können die virtuellen Patches 1-6 der Matrix selbst als Ziele ausgewählt werden, was die Komplexität des Klangdesigns noch mal erheblich steigert. Noch zu erwähnen wäre der Zufalls-Button, der den Anwender bei der Klangsuche zu neuen Ideen inspirieren kann. Der gesamte Sound Patch kann für jedes der beiden Timbre nochmals mit einem EQ bearbeitet werden. Bei der Klangerzeugung gibt es also nichts zu bemängeln. Dies ist ein ausgewachsener Synthie.

Den Bereichen zur Klangerzeugung folgt die MIDI-ASSIGN-Sektion. Hier können alle Parameter des XL – und das sind wirklich viele – den drei Hardware-Reglern zugewiesen werden, um so schnelle Klangveränderungen beim Live-Einsatz zu ermöglichen. Feine Sache, aber trotzdem recht knapp bemessen. Der 8-Step Arpeggiator kann nur auf ein Timbre gleichzeitig geschaltet werden. Kommen wir zu dem Part, der den microKorg so beliebt gemacht hat: dem Vocoder.

Der Vocoder des alten microKorg hat auch schon 16 Bänder, doch sind diese paarweise in acht Kanälen zusammengefasst. Der Vocoder des XL+ bietet nun individuelle Lautstärkeregelung und Panning für alle 16 Frequenzbänder. Diese können über den „Formant Shift“-Schalter relativ zur gedrückten Taste um bis zu 2 Oktaven nach oben oder nach unten verschoben werden. Die gleiche Versatzweite gilt auch für den „Formant Offest“-Regler. Mit beiden Parametern zusammen lässt sich insgesamt also ein Versatz von vier Oktaven erreichen. Das Formantfilter kann natürlich auch in Resonanz versetzt und von Hüllkurven, LFO und MIDI-CCs moduliert werden. Eine weitere Besonderheit, die schon aus dem miroKorg bekannt ist, bietet der Empfindlichkeitsregler des „Envelope Followers“. Bei maximaler Intensität erscheint die Nachricht „HOLD“ im Display, und das zuletzt gesamplete Frequenzspektrum wird dauerhaft gehalten. Wird das Sound-Patch bei aktiviertem „HOLD“-Wert gespeichert, so wird das gesamplete Frequenzspektrum ebenfalls mit abgespeichert. Sehr schön. Als Carrier dienen Timbre 1 und 2, deren Einfluss individuell durch ihren Lautstärkeanteil geregelt wird. Als Modulator gibt es den Audioeingang oder Timbre 2. Ein HP-Filter kann noch zusätzlich zur Klangfärbung geschaltet werden.

Zuletzt kommt die Mastereffektsektion mit den 17 Effekten aus dem KaossPad 3, die den Klang noch mal ordentlich aufpeppen.

Der Sound des Korg microKorg XL+

Und wie klingt er denn nun? Beim XL war mein Urteil „FETT, FETT, FETT“ mit einem dicken Aber. Was Oszillatoren mit VPM und Waveshaping, Effekte und Vocoder angeht, die von samtig über erdig bis richtig extrem dreckig klingen können und auch im Tiefenbereich richtig Druck machen, gab und gibt es von mir noch immer beide Daumen hoch.
Das „Aber“ galt dem Filter mit seiner Treppchen-Ästhetik, die besonders an Filterfahrten bei sehr hoher Resonanz sehr unangenehm aufgefallen ist, obwohl viele digitale MIDIfizierte Synthesizer an dieser Krankheit leiden. Außerdem wurde am XL das inkonsistente Cutoff Verhalten bemängelt.
Nun, man kann mich schlagen, aber ich bin der festen Überzeugung, dass beide Probleme in der XL+ Version angegangen wurden. Die Treppchen wirken wesentlich runder und sind, wenn die Resonanz nicht voll aufgedreht ist, kaum noch zu bemerken. Auch das Zupacken des Filter hört sich nun konsistenter an.


Dennoch muss ich sagen, fesselt mich das Filter nicht wirklich. Genauer gesagt, die Resonanz. Zum einen sinkt bei voller Resonanz die Lautstärke des Gesamtsound ab, wie bei echten, aber billigen analogen Filtern. Zudem ist die Resonanz generell etwas zickig und klingt nicht mit jedem Sound gut. Man muss schon etwas herumspielen, bis sie gewinnbringend eingesetzt werden kann und nicht wie angeklebt klingt. Wie ein Sinuspfeifen, das zusammen mit dem Klang abgespielt wird. Es ist auch zu bemerken, dass die Modulation der Resonanz per Regler eckiger reagiert als z.B. über den internen LFO. Dennoch kann das Filter schön zupacken, wie die Audiobeispiele zeigen. Es fehlt ihm lediglich an Charakter.

Der Vocoder ist auch weiterhin uneingeschränkt zu empfehlen. Es macht einfach Spaß mit ihm zu arbeiten, denn er ist sehr musikalisch. Die Sprachverständlichkeit ist subjektiv besser geworden. Das ist wieder so ein Fall, bei dem ich schwören könnte, dass sie beim XL nicht so gut war. Oder die Presets sind einfach wesentlich besser geworden.

Der microKorg XL+Synthesizer on YouTube

Hier noch ein schöner Soundvergleich zwischen Novation Mininova und Korg microKorg XL+:

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Mehr Informationen

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Fazit

Was uns jetzt noch bleibt, ist das Fazit. Der XL+ ist ein robustes Arbeitstier, trotz des billig wirkenden Äußeren, und dürfte er auf vielen, vielen Gigs ein treuer Begleiter sein. Das Schrauben am Gerät könnte noch verbessert werden, aber mit einem üppigen MIDI-Controller kann man dem auch abhelfen. Das ist dank der herausragenden MIDI-Implementation auch kein Problem, denn sämtliche intern verwendeten Parameter lassen sich über eine komfortable MIDI-Map im Editor beliebigen MIDI-Controllern zuweisen. Hinzu kommt noch, dass der XL+ mit der Assign-Matrix auch andere MIDI-Geräte steuern kann. Auf der Mäuseklaviatur,… Verzeihung, dem Natural Touch Keyboard kann lässt sich ganz gut spielen, wenn die Anspüche und die Finger nicht zu groß sind. Für Klavirtouristen wird es reichen, für Klavirtuosen nicht. Ein Sustain-Pedal muss über einen MIDI-Controller realisiert werden.
Als microKorg und XL herauskamen, war der Markt mit Synths in der Preisklasse um €500, ob mit oder ohne Klaviatur, noch recht dünn besiedelt. Heute sieht das allerdings völlig anders aus. Ob voll analog, mit Arturia MiniBrute für €498, oder virtuell analog, mit Casio XW-P1 und XW-G1 für €549, die zudem ein sehr gute Tastatur haben, Novation UltraNova für €569, Yamaha MX49 für €499, Akai Miniak €245, Novation MiniNova für €399 und nicht zuletzt dem originalen microKorg, ab €365 und dem Vorgänger XL ab €398 aus dem eigenen Haus (alles Straßenpreise), es gibt genug und eine sehr gute Auswahl noch dazu.
Der XL+ ist in erster Linie ein Preset- und ROM-Update. Für Besitzer eines XLs wird sich eine Neuanschaffung weniger lohnen, wenn sie nicht ganz dringend Orgel- und Piano-Sounds brauchen. Die sind dafür aber erstklassig und erweitern das ohnehin schon große Klangspektrum des XLs. Neueinsteiger können mit dem XL+ nichts falsch machen. Die neuen Klänge sind durchaus ein Argument und auch die Presets wirken ausgewogener und professioneller. Der XL+ kann sich auch weiterhin gut gegen die Konkurrenz behaupten und liefert eine Menge Klang fürs Geld. Wer sich von seinen Eigenheiten und der oberflächlich betrachtet billig wirkenden Aufmachung abhalten lässt, könnte sehr leicht seinen nächsten Lieblings-Synth verpassen.

Plus

  • Klang
  • Vocoder
  • MIDI-Implememtation
  • Effekteinheit auch für externe Sounds
  • Gewicht
  • Batteriebetrieb

Minus

  • Filter könnte besser sein
  • keine gerasteten Encoder/ Potis
  • ungünstiger Schwarz/Weiß-Kontrast im Editor

Preis

  • Straßenpreis: 444,- Euro (Stand Mai 2019)
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Forum
  1. Profilbild
    Jante Loven

    Wo bleiben denn eure Musikmesse Berichte???
    Auf den anderen einschlägigen Seiten geht schon die Post ab!
    Korg Volcas z.B. ?!?!

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @Jante Loven Die wichtigsten Messeneuheiten hatten wir alle schon als Top-News. Die ausführlichen Reports kommen nun morgen. :-)

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