Praxis
Wenn schon die eigene Frau in den Testraum kommt und sich wohlwollend über die Optik einer Beschallungsanlage auslässt, müssen die Designer mehr als nur gute Arbeit geleistet haben! In der Tat würde das System im rechten Licht sogar als Designer Element innerhalb einer modernen Wohnanlage durchgehen. Wer jetzt jedoch glaubt, LD Systems hätte den Wirkungsgrad oder gar die klangliche Ausrichtung des Systems zu Gunsten der Optik hinten angestellt, sieht sich stark getäuscht.
Der erste Höreindruck gestaltet sich sehr druckvoll mit einem hervorragendem Abstrahlverhalten. Der unangenehme Beam einiger anderer Systeme wird durch die Lautsprecherbestückung auf ein Minimum reduziert und leuchtet sowohl einen Raum als auch einen Open-Air-Bereich akustisch sehr gut aus. Dabei fällt auf, dass sowohl der Nahbereich als auch weiter entfernte Hörbereiche nahezu gleich gut beschallt werden. Ich persönlich empfinde den separat regelbaren Bassanteil als eine große Hilfe, um je nach anliegendem Signal oder auch Raumakustik dem Grundklang mehr Schub zu verleihen oder aber ihn von gefährlichen Dröhnanteilen zu bewahren.
Aufgrund der massiven Anzahl von Mittentönern verfügt die LD Systems MAUI 44 jedoch über eine eigene Klangfärbung, was nicht wertend zu sehen ist. Erwartungsgemäß ist der Mitten-/Hochmittenbereich extrem präsent, was die Höhen im direkten Vergleich bei linearer Filterstellung etwas „dezent“ aussehen lässt. Hier würde ich unter Umständen mit einem Summenfilter einen Hauch „Glanz“ hinzufügen. Das berüchtigte Tiefmittenloch im Crossover-Bereich zum Subwoofer ist bei dieser Konstruktion nur sehr dezent zu vernehmen und kann bei Bedarf problemlos kaschiert werden.
In Sachen Einsatzbereich kann das System sowohl als Saalbeschallung als auch im Sidefill Betrieb absolut überzeugen. Über seinen Abstrahlwinkel von 120 Grad erreicht man auch Bereiche, die sonst von vergleichbaren Systemen nicht mehr akustisch ausgeleuchtet werden. Der Prozessor des Verstärkersystems verfügt zudem über ein abgestimmtes System aus Equalizer, Kompressor und Limiter, um aus der angeschlossenen Endstufe ein möglichst dichtes Klangbild zu formen, was ihm auch eindrucksvoll gelingt.
Danke für den Test! Ich hab ehrlich gesagt vorher noch nie von dieser Firma gehört. Scheint mir echt ne tolle Lösung zu sein um Studio-Mixe mal mit ordentlich Power zu hören weil die Nahfeldmonitore da nicht mehr mitmachen… Diese Systeme haben mich bisher immer geschreckt, entweder zu teuer oder der Sound grenzwertig… Schau ich mir auf jeden Fall mal an
Ich habe mit so einer Anlage mal eine kleine Live Mugge gemacht.
Was nicht geht, ist eine getriggerte Basdrum gescheit laut rüber zu bringen. DasSystem ist unten herum schnell an der Grenze zum „furzen“. Hatte das Gefühl, daß das meine 15″ EON besser durchhält.
Da ich bisher mit Säulen-PAs noch keine Erfahrung hatte (bis eben gerade gar nicht wusste, dass es sowas überhaupt gibt), sei mir eine Frage erlaubt:
So wie ich das Ganze verstehe, ist das Ding doch eher mono als Stereo, oder?
Auch mit einem Abstrahlwinkel von 120° (vorausgesetzt, dass Mitten- und Hochtöner um ca. 60° versetzt abstrahlen) stelle ich das Ding doch vor die Mitte der Bühne, wo es optisch schon stören könnte.
Oder ist es halt EINE von insgesamt mindestens ZWEI Säulen, die ich wie gewohnt rechts und links positioniere?
Wer gibt mir Erleuchtung?
Du kannst immer entweder mit einem System Mono arbeiten (dann z. B. vertikal in den Raum „strahlen“) oder mit zwei Systemen recht und links. Der Abstrahlwinkel von 120° ist natürlich frequenzabhängig, wird aber von den meisten am Markt befindlichen Systemen (fast jeder Hersteller hat mittlerweile so ein System im Programm) sehr gut eingehalten. Fast alle Säulen-Arrays können hinter die Musiker gestellt werden (auch bei beachtlichen Lautstärken). Wir haben erst am Freitag eine Veranstaltung mit vier Sängern direkt vor zwei Säulen eines anderen Herstellers gemacht, um auf Monitore zu verzichten. Keine Rückkopplungen. Auch die kleinere Maui, die ich öfter im Einsatz habe (siehe Erfahrungsbericht), macht da keine Ausnahme.
M/S ist im Livekontext eher zweitrangig