Hard Facts: Symphony Series Woodwind Solo
Wie auch schon in meinem Test zur Brass Collection hier noch kurz eine Packung “Hard Facts” – eine Übersicht, was die beiden Pakete enthalten. In der Solo-Abteilung sind vertreten (von unten nach oben): Kontrafagott (Bb-1 – Bb2), Tenorsaxophon (Ab2 – D5), Fagott (Bb0 – Bb3), B-Klarinette (D2 – D5), Oboe (C3 – D5) und die Querflöte (C3 – C6). Fehlt was? Nun ja – die Piccolo-Flöte hätte den Tonumfang des Pakets noch um eine Oktave nach oben erweitert, und die Klangfarbe des Englischhorns hätte noch etwas Zucker auf die Holzbläsertorte gestreut, genau wie die Oboe d‘amore. Aber nun gut, die Familie der Oboen (und dazu gehört das Englischhorn ja, wie wir alle sicherlich wissen), ist ja bereits vertreten – da wollen wir uns nicht beschweren. Und nicht auch noch eine Bassklarinette fordern. Holzbläser sind nun mal reichhaltiger besetzt als die überschaubaren Streicher.
Ein paar nackte Zahlen zur Native Instruments Woodwind Collection: 20.968 Samples wurden in 50 NKIs gepackt, die zusammen 33 GB schwer sind und mit 148 Artikulationen aufwarten. Schon deren Menge macht klar, dass hier nicht nur die üblichen Standards verbraten worden sind. Und richtig: Da hat man tatsächlich jede nur mögliche Spielart dazu gepackt – und zwar individuell für jedes zuvor genannte Instrument. So finden sich bei der Flöte sechs Sustain-, drei Tongue-Variationen (neben der gebräuchlichen „Flutter Tongue“ auch einen „Singe Tongue Run“ und den „Dbl Tongue Run“), zwei Triller, fünf Staccatos, zwei Swells, zwei Sforzandi plus Crescendo/Decrescendo. Mitgezählt? Richtig, macht alleine 22 Artikulationen. Plus noch einmal deren acht in den Flute-Effects.
Jedes der sechs Instrumente wird in den Geschmacksrichtungen (aka NKI) Arpeggio, Effects, Expression, Legato, Staccato, Sustain und „Komplett“ angeboten. Das hat den Vorteil, dass sich der, der beispielsweise nur eine Staccato-Klarinette benötigt, sich nur 22 MB in den Speicher laden muss – und nicht 100 MB für das komplette Klarinettenangebot. Im Einzelfall nicht viel, aber in der Summe kann das entscheidend sein. Als „siebtes“ Instrument bietet die Library noch ein „Woodwind Quintett“ (dann 412 MB groß), mit Kontrafagott, Fagott, Klarinette, Oboe und Flöte.
Dieses Sax klingt in etwa wie das Halion-Sax (aber etwas besser). Ich war von dem Halion-Sax anfangs total begeistert, bis man es mal mit einem echten Saxophon verglichen hat! Es scheint sich um ein schwierig zu sampelndes Instrument zu handeln. Gerade im Mix hört es sich dann fast nur noch wie ein dünner Softsynth-Sound an. Piano und auch Saiteninstrumente hat man inzwischen ganz gut hinbekommen. Auch die „reinen“ Hölzer in dieser Library klingen klasse (z.B. Fagott, Klari. etc.)