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Test: Polivoks Pro Desktop-Analog-Synthesizer

Synthesizer Klon aus Moskau

15. Januar 2020
Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Der Polivoks Pro ist ein ambitionierter Nachbau des berühmten Formanta Polivoks Synthesizers. Ein kleiner Hersteller aus Moskau hat in 2-jähriger Arbeit das fast 40 Jahre alte Original als Reissue ins Hier und Heute geholt. Wie nah kommt der Polivoks Pro an sein berühmtes Vorbild heran? Was ist  sinnvoller, ein  Original mit all den damit verbundenen Risiken anzuschaffen oder sich den Nachbau ins Studio holen?

Doch steigen wir einmal näher in die Materie ein und beschäftigen uns kurz mit der

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Geschichte des Polivoks

Der Formanta Polivoks (Поливокс) ist sicher der im „Westen“ bekannteste Synthesizer der in der ehemaligen Sowjetunion hergestellt wurde. Der subtraktive analoge Synthesizer mit 2 VCOs und dem charismatischen Filter wurde unter Federführung von Vladimir Kuzmin entwickelt und in der Formanta Radio Factory in Kachkanar zwischen 1982 und 1990 gebaut. Die Aufgabenstellung war (es waren noch Zeiten der berüchtigten 5-Jahrespläne) einen Synthesizer in Erscheinung und Klang angelehnt an amerikanische und japanische Vorbilder wie Moog, Korg und Roland herzustellen.
Das Product-Design wurde im Übrigen in weiten Teilen von Kuzmins Frau Olimpiada entworfen und vom damaligen Design russischer Militärradios beeinflusst.
Über die tatsächlich produzierten Einheiten gibt es unterschiedliche Angaben, lt. Einschätzung des Entwicklers wurden vermutlich ca. 32000 Einheiten produziert.

Mein Interesse an der Elektronik-Szene in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und auch an den Instrumenten wurde durch den empfehlenswerten  Dokumentarfilm Elektro Moskva geweckt und so habe ich auch den Polivoks Synthesizer für mich entdeckt.

Das Original: der Formanta Polivoks Synthesizer

Das Original besticht beim Erstkontakt durch die bullige optische Erscheinung mit den übergroßen Potentiometerkappen, den fragilen weißen Plastikwippschaltern, auch die kyrillische Beschriftung trägt zur geheimnisvollen Aura bei, die den Polivoks umgibt. Ein Ding aus einer anderen, fremden Welt steht da vor einem. Der Klang ist brachial, die Bässe drücken und schieben an, das Filter packt zu und schreit und reagiert oft unberechenbar (zumindest bei meinem Exemplar), ein Kraftpaket in Sound und Erscheinung, ganz im Gegensatz zu seiner fragilen Mechanik und  der anfälligen Elektronik – auch die Tastatur schränkt aufgrund ihrer sehr schlechten Qualität die Möglichkeiten ein.

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Der Original-Polivoks von 1982

Aus diesem Grund habe ich beschlossen, meinen Polivoks zu MIDIfizieren, ein Bausatz auf eBay war schnell bestellt, die Dokumentation war höflich ausgedrückt  – uneindeutig. Bald war klar, da muss Hilfe vom Fachmann her. Übernommen und gerettet hat das dann Alexander Guelfenburg von Virtual Music Vienna. Er hat für diesen Test den Polivoks Pro aus technischer Sicht beurteilt – dazu später mehr.

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Der russische Polivoks-Synthesizer im Original

Der Polivoks ist auf zahllosen Produktionen zu hören, zu den bekanntesten Acts zählen Goldfrapp, Franz Ferdinand sowie Rammstein. Auch auf dem Soundtrack des Videospiels DOOM ist der Polivoks zu hören.

Was lag also näher, als den Klang des Originals möglichst detailgetreu ins Heute zu transferieren?

Der Nachbau: Polivoks Pro Synthesizer Expander

Die in Moskau beheimateten Ingenieure Alexey Taber und Alex Pleninger haben 2 Jahre lang unter finaler Freigabe des Original-Designers Vladimir Kuzmin den „Polivoks Pro“ entwickelt. Ansatz war ein detailgetreuer Nachbau auf Basis der Schaltpläne des Originals unter Verwendung von originalen Bauteilen, um dem Sound des Polivoks möglichst nahe zu kommen. Laut Angaben des Herstellers sind 85 % der verwendeten elektronischen Komponenten Originalbauteile. Die Auflage ist auf 100 Einheiten limitiert .

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

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Die wichtigsten klangerzeugenden Bauteile wie die beiden Oszillatoren, der Mixer, das Filter, der Verstärker wurden so 1 zu 1 nachgebaut.
Der LFO und die Envelopes wurden hingegen in ihrem Funktionsumfang erweitert.

Die Hauptplatine konnte deutlich verkleinert werden, die übergroßen Potikappen des Originals wurden durch wesentlich kleinere Standardbauteile ersetzt, die fragilen Kippschalter wurden durch Standard-Metallkippschalter ersetzt, alles wurde unter Beibehaltung des ursprünglichen Layouts deutlich platzsparender angeordnet. Die im Original unter der Plastikabdeckung mit dem charakteristischen Поливокс-Schriftzug samt Logo versteckten Trimmpotentiometer sind entfallen und nicht mehr von außen zugänglich. Stattdessen befinden sich dort zusätzliche Schalter und Potis für neue zusätzliche Funktionen. Die Oszillatoren sollen im Gegensatz zum Original stimmstabiler sein. Auf die Tastatur wurde gänzlich verzichtet. Statt dem integrierten Netzteil des Originals wird ein externes Netzteil verwendet.
Herausgekommen ist dabei ein kompakter Desktop-Expander im eleganten weiß lackierten Metallgehäuse mit zwei seitlich überstehenden und schwarz lackierten Holzseitenteilen.

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Original und Reissue im Größenvergleich

Wenn man das erste Mal Original und Nachbau nebeneinander stellt, ist man doch überrascht, wie klein im Verhältnis zum Original der Expander ist, die Verarbeitung hingegen wirkt sehr wertig, die Anordnung der Bedienelemente wurde weitestgehend beibehalten, sogar die Beschriftung wurde vom Design (und der Sprache) her vom Original übernommen. Stolz prangen auch die Namen der Entwickler und ein „Made in Moscow“ neben dem Поливокс-Schriftzug und dem originalen Logo auf der Stirnplatte des Expanders. Darauf ist auch ein QR-Code mit Link zur Polivoks Pro Website quasi als Link ins digitale Zeitalter abgebildet.

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Die Stirnseite des Polivoks Pro – made in Moscow

Leider war im Karton keine Bedienungsanleitung beiliegend und auch auf der Website war keine Bedienungsanleitung abrufbar. Das ist zwar vom Prinzip der Bedienung her kein Drama, vor allem wenn man mit dem Polivoks vertraut ist – ein Overlay mit englischer Beschriftung ist auf der Homepage abrufbar und auf der Rückseite des Expanders ist eine Übersetzung der wichtigsten Parameter ins Englische aufgedruckt. Leider gibt es aber „out of the box“ keine Dokumentation der neuen zusätzlichen Funktionen, auch nicht der nun vorhandenen MIDI-Implementation und der CV-Anbindungen. In meinem Fall war das ein Problem, weil MIDI zunächst nicht wie geplant funktionierte. Da wurden Erinnerungen an die MIDIfizierung meines Polivoks abgerufen, die ich für verdrängt gehalten hatte. Einige E-Mails nach Moskau später fand ich dann doch ein Benutzerhandbuch als Word-Dokument im Posteingang und es konnte mit dessen Hilfe das MIDI-Problem behoben und der Polivoks Pro konnte endlich angespielt werden.

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Übersetzungshilfe auf der Unterseite des Polivoks Pro

Die Klangerzeugung

Der Polivoks Pro ist ein paraphoner analoger Dual-Oszillator Synthesizer mit einem gemeinsamen Filter und Verstärker.
Weiterhin ist ein LFO an Bord, mit dem das Filter, der VCA und die beiden Oszillatoren separat moduliert werden können.
Die LFO-Frequenz kann manuell oder mit internen und externen Quellen gesteuert werden.
Die beiden Oszillatoren sind baugleich, die Oktavlage ist jeweils wählbar in 5 Schritten von 32‘ bis 2‘). Beide bieten je 5 wählbare Schwingungsformen. Pro Oszillator ist die Modulationstiefe durch den LFO einstellbar. Oszillator 2 kann feingestimmt werden (+/- 14 Cents) und Oszillator 1 kann durch die Frequenz von Oszillator 2 moduliert werden.
Von dort wird das Signal der Oszillatoren in den Mixer geleitet. Die Lautstärke der beiden Oszillatoren ist dort regelbar, weiterhin ist ein Noise-Signal zumischbar. Das Lautstärkepoti des External-Inputs wurde im Gegensatz zum Original aus der Mixersektion verbannt, an seiner Stelle ist dort Ringmodulation zumischbar.

Danach wird das Signal in den wohl wichtigsten klangformenden Bauteil des Polivoks Pro geleitet, das Filter. Das Filter des Polivoks und somit auch des Polivoks Pro ist von seiner Konzeption her einzigartig. Ohne zu sehr in technische Details zu gehen, ist die Filterschaltung ohne die Verwendung von Kondensatoren realisiert und trägt zum einzigartigen Klang des Polivoks Pro entscheidend bei. Das Filter wird durch eine dedizierte ADSR-Hüllkurve gesteuert, die über MIDI oder Gate-In getriggert werden kann. Sie kann wie beim Original einmal oder zyklisch durchlaufen werden. Das Filter selbst ist als BPF oder LPF schaltbar. Cutoff und Resonance sind regelbar wie auch die Modulationstiefe der Hüllkurve (bipolar!) und auch die Modulationsintensität durch den LFO.

Die finale Sektion der Klangerzeugung ist die AMP-Sektion. Der AMP ist mit einer der Filterhüllkurve baugleichen ADSR-Hüllkurve ausgestattet. Weiterhin kann auch der LFO zur Lautstärkenmodulation herangezogen werden.
Wie beim Original findet sich auch beim Polivoks Pro ein Schalter für ein permanentes Gate-„ON“, um drohnenartige Sounds zu kreieren.
Schließlich befindet sich unter der LFO-Sektion noch die Master-Sektion, dort befindet sich der Master-Tune-Regler, ein Schalter für ein- oder zweistimmigen (paraphonen) Betrieb und der Portamento-Regler, der im monophonen Modus nur die Tonhöhe von OSC 1 beeinflusst. Gleiches gilt für den paraphonen Modus, dort ist dann z. B mit der linken Hand ein Bass-Sound spielbar und rechts ein Solo-Sound mit Portamento-Effekt.

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Das Overlay hilft beim Einstieg in die Welt des Polivoks Pro

Die Anschlüsse

… befinden sich beim Polivoks pro ausschließlich auf der Rückseite des Expanders. Da wären von links nach rechts: Power-Switch, Netzteilanschluss, MIDI In und Thru, MIDI-Reset-Button, 6 CV-Buchsen, Audio In und Out.

Die Rückseite mit Übersetzter-Beschriftung der Ein- und Ausgänge – so leider nicht in der Realität vorhanden

Unterschiede und Ergänzungen in der Klangerzeugung zum Original Polivoks

Was wurde gegenüber dem Original modifiziert und ergänzt?
Der LFO wurde mit  zusätzlichen Schwingungsformen ausgestattet (Sägezahn, inverser Sägezahn, Sinus). Er kann über 4 verschiedene Quellen gesteuert werden. Der Frequency-Regler wie beim Original, weiterhin über einen CV-Input, über die Filterhüllkurve und über MIDI. Für die Anwahl von CV oder MIDI gibt es einen Schalter gleich neben der LFO-Sektion, die Modulationsstärke von MIDI/CV kann über einen eigenen Regler unterhalb der LFO-Sektion eingestellt werden.

Erweiterte LFO-Sektion

Weiterhin wurden noch PWM und Ringmodulation ergänzt, die Audio-In Schaltung überarbeitet (besserer Pegel, Soft Limiter) und nicht zuletzt gibt es CV-Steuermöglichkeiten für Oszillatoren, Filter und wie schon erwähnt den LFO.

Und wie klingt der Polivoks Pro?

Genial! Liebe geht ja angeblich durch  den Magen. Der Polivoks Pro kann das Zwerchfell aber so was von kitzeln …

Der Polivoks Pro kann Polivoks. Definitiv. Der Charakter der Oszillatoren und vor allem das Filter klingen wie erhofft. Es schiebt und drückt von unten, das Filter packt zu und kippt brutal, wenn gewünscht. Und es geht auch mehr – aber eins zu eins Einstellungen nachzubauen, hat nicht funktioniert, der Regelbereich des Filters bei meinem originalen Polivoks ist anders aufgelöst, die Regelwege und die Auflösung sind durch die größeren Potikappen des Originals anders, die Bipolarität der Intensität der Filterhüllkurve im Polivoks Pro verändert das Klangverhalten zusätzlich, darüber hinaus erweitern  die Ergänzenden Steuermöglichkeiten des LFOs, der Ringmodulator und weitere Kleinigkeiten die Klangmöglichkeiten. Klänge meines Originals lassen sich damit aber definitiv nachbauen. In der Summe betrachtet klingt der Pro stets ein wenig feiner, wärmer. Die Hüllkurven des Pro sind  „snappier“ als bei meinem Original. Perkussives geht daher noch besser, Bässe gehen noch knackiger. Leads geraten mir etwas „sahniger“ und wärmer, Experimentelles und Schräges gelingt.

Test: Polivoks Pro Analog-Synthesizer

Der Testkandidat im Studio

Ich finde den Polivoks Pro vom Klang her sehr überzeugend.

Negativ sind mir nur zwei Dinge aufgefallen, einmal die Tatsache, dass am Testgerät Oszillator 2 bei einigen Schwingungsformen deutlich verstimmt war, was sich zwar mit dem Fine-Tune-Regler des OSC 2 korrigieren lies, aber wohl so technisch nicht sein sollte.

Das zweite Problem war, dass es mir aufgrund der deutlich enger sitzenden Drehregler öfter passiert ist, dass ich beim Schrauben an der Cutoff-Frequenz versehentlich die Feinstimmung von OSC 2 (mit) verstellt habe.

Polivoks (1982) oder Polivoks Pro?

Obwohl ich stolzer Besitzer eines MIDIfizierten Originals bin, würde ich mich nach ausführlichem Anspielen und Schrauben am Polivoks Pro für den Pro entscheiden. Erstens ist es immer mit Risiko verbunden, ein Original aus der ehemaligen Sowjetunion anzukaufen, zweitens sollte man bedenken, dass die Originale jetzt auch schon fast 40 Jahre auf dem Buckel haben und dementsprechend fehleranfällig sind. Die klanglichen Unterschiede sind minimal, sowohl im Vergleich zu meinem Original als auch zu den diversen originalen Exemplaren, die auff YouTube zu bewundern sind. Der Pro hat MIDI- und CV-Ansteuerung sowie zusätzliche Klangformungsbausteine und kann klanglich  mehr als das Original.

Bleibt zuletzt der Preis. Für den Pro werden ca. 1600 Euro aufgerufen, ein Original ist derzeit je nach Zustand um 700 bis 800 Euro zu haben. MIDI-Nachrüstbausätze sind für ca. 80 Euro zu haben, der Einbau ist aber nichts für Ungeübte und schwache Nerven.

Um die Wertigkeit und somit den aufgerufenen Preis und die technische Umsetzung des Polivoks Pro beurteilen zu können, habe ich Alexander Guelfenburg von Virtual Music Vienna zum Antesten des Pro in mein Studio eingeladen, hier seine Meinung aus technischer Sicht:

Die Technik des Polivoks Pro

Beim Nachbau alter Klassiker greifen Hersteller gerne zur modernen SMD-Fertigung (Surface Mount Devices). Die verwendeten Bauteile sind klein und kostengünstig. Die Platinen sind effizient zu bestücken und die Fertigung ist deshalb billiger.

Beim Klonen des Polivoks Pro ist man wie Moog beim Minimoog Reissue konsequent geblieben. Neben der alten Schaltung hat man sich auch der Durchsteck-Montage von originalen Bauteilen bedient. So finden sich neben den bekannten Transistoren und Verstärkern aus russischer Fertigung auch die heute unüblichen Kohleschicht-Widerstände auf der Platine.

Die Hauptplatine des Polivoks Pro

All diese Faktoren beeinflussen den Klang und die Qualität des Polivoks Klons in positiver Weise. Die Herstellung ist zwar teurer, dafür werden Puristen mit einem authentischen Klang belohnt. Weiterhin bleibt ein so gefertigter Synthesizer auch nach einem Defekt reparierbar: Stichwort „Nachhaltigkeit“

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Fazit

Wer Interesse am Sound des Polivoks und dessen Klanguniversum hat, unbedingt antesten. Als Plus zum authentischen Sound gibt es obendrauf MIDI, CV-Anbindung und neue klangformende Möglichkeiten, dazu ist die Haptik der verbauten Bedienelemente deutlich besser als beim Original.

Der Preis ist aufgrund der Bauweise und wertigen Verarbeitung als angemessen zu bezeichnen. Addiert man am Markt befindliche Nachbauten in Modulform zu einem System ähnlichen Umfangs, landet man in ähnlichen Preisregionen.

Ankreiden muss man dem Polivoks die fehlende Dokumentation und die Probleme des Tunings der Schwingungsformen von OSC 2. Am Testgerät war das nicht konstant und beim Durchschalten deutlich verstimmt.

Plus

  • Klang
  • MIDI
  • CV-Ansteuerung
  • wertige Hardware
  • kompakte Bauweise - Polivoks "to go"

Minus

  • kein Benutzerhandbuch online abrufbar trotz CR-Code mit Link zur Homepage am Gehäuse
  • unvollständige Dokumentation (add. Features und Ansteuerung über MIDI und CV)
  • Tuning der Schwingungsformen von OSC 2 problematisch

Preis

  • 1.600,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo toneup, sehr gut, allerdings meine ich das der LP und der BP in der originalen Polyvoks je einen Kondensator von 1my in Reihe vor der letzten Ausgangsstufe hat. Wenn man sich für sowjetische Synths interessiert, sollte man mal nach Finnland, Lettland, Estland oder in Ukraine/Belorus umgucken. Da kann man auch sehr schon Urlaub machen. Mein Fav aus dieser Ära ist der FAEMI 1M.

  2. Profilbild
    toneup RED

    Hallo TobyB, das das Filter vom Aufbau her ohne Kondensatoren realisiert ist erwähnen die Herren von Polvoks Pro im „Manual“, es gibt auch ein DIY Projekt eines Nachbaus im Netz, wo das Original in der Funktionsweise analysiert wird, auch dort wird betont,das die Schaltung ohne Kondensatoren realisiert wird. Ich werde bei Zeiten noch einen Bericht über den Polivoks selbst nachliefern , für den werde ich das nochmals zu verifizieren.
    Das mit Finnland klingt gut…das mit Urlaub noch besser…
    Den Faemi hatte ich noch nicht auf dem Schirm, der klingt interessant, das Filter hat aber auch die gewisse „härte“. Der wurde lt. google auch wie der Polivoks in der Formanta Fabrik gebaut, über den Entwickler , habe ich da leider nichts gefunden. Interessanter Synth allemal.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @toneup Hallo Toneup,

      mach den Polyvoks mal auf :) Ich hab mal das Polyvoks Filter nachgelötet und musste da da vor die Ausgangsstufe LP und BP je 1myF in Reihe einlöten. Davor habe ich keine Kondensatoren in der Schaltung. Ich würde mal vermuten das die Anpassung auf Grund der Komplementären IC notwendig war. Ich hätte als junger Mann mal einen Faemi 1M haben können… Hätte. Die Polyvoks Synths waren auch in der ehemaligen DDR Goldstaub. Ich hab damals eine sowjetische Band namens Megapolis mit dem Polyvoks gehört und fand das mit 17 Jahren klasse. Die russischen Synthesizerbauer und Electro Musiker sind bis auf Electro Moskau recht unterbelichtet. Ich guck auf Youtube immer „Are Sounds Electric?“

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wenn Russensynth, dann Aelita. Mit dem Teil kann man Gebäude einreißen.

    • Profilbild
      TobyB RED

      Dach anheben reicht auch. Der Polyvoks kann Gedärme verwürfeln, schafft auch nicht jeder.

  4. Profilbild
    Tyrell RED 311

    Sorry – bin spät dran, aber ich möchte einen neuen Autor in der Runde begrüßen :-)
    Gratulation zu deinem Einstand tonup – ein wirklich guter Testbericht mit viel persönlichem Input.
    Ich freue mich schon auf alles was noch von dir kommen wird !!!

    • Profilbild
      toneup RED

      @Tyrell Danke, Lob höre ich doch immer gerne ;-)

      Betreffend der Tuningprobleme von OSC 2 beim durchschalten möchte ich noch anmerken, das diese nicht jede Session reproduzierbar waren. Ein wenig launisch ist das Teil schon, auch da wie beim Original. Aber man wird mit dem Klang reichlich belohnt. Gedärme Würfeln mindestens.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Jau, guter Artikel, gratuliere zum Einstand!

    Mit Polivoks-Nachbauten als Kompatksynths oder modular ist das so’ne Sache, bisher habe ich da noch nichts Zufriedenstellendes gefunden. Ich habe das Original einige Male unter den Fingern gehabt und war von der Tiefe seines Irrsinns höchst begeistert, wo die meisten anderen Synths aufstecken müssen, ist der Polivoks noch lange nicht fertig, das gibt es so bei keinem anderen Synth, mit Ausnahme des schon angesprochenen Aelita, der dem Polivoks in diesem Punkt wenig schenkt.

    Leider wurde bisher immer wieder der Fehler gemacht, die angeblichen Unzulänglichkeiten des Polivoks bei den Nachbauten zu kompensieren, oft werden auch ganze Funktionsblöcke weggelassen, die als obsolet betrachtet werden, aber dann funktioniert das ganze Ding nicht – ein Polivolks ist nur ein Polivoks, wenn er genauso aufgebaut ist, wie das Original, außen wie innen. Ist das nicht der Fall, klingt er nicht, da kann man sich noch so viel Marketinggebabbel ausdenken. Da würde ich mich höchstens auf englische Aufdrucke einlassen, alles andere sollte original bleiben.

    Da das offenbar nicht möglich oder gewünscht ist, steht ein Polivoks immer noch auf meiner Liste.

    • Profilbild
      toneup RED

      Hallo Lightmann, dann wäre der Polivoks Pro definitiv eine Überlegung wert. Die Tiefe des Irrsinns wurde noch erweitert da die Modulationsmöglichkeiten und Wellenformen des LFO erweitert wurden, und das ganze auch über CV steuerbar ist. Und das was den Polivoks für mich so ausmacht, das das der Sound ganz leicht in ganz andere Richtungen kippt und das unvorhergesehenes , aber kein Chaos, passiert, diesen Grenzgang kann der pro ganz vorzüglich.

  6. Profilbild
    hejasa AHU

    Ich habe das Polyvoks Filter von Erica im Eurorack. Es kommt den Soundbeispielen recht nahe. Ich kann dazu sagen, dass dessen Klangcharakter sich deutlich von anderen Filtern unterscheidet und kräftig zulangt. Es sollte aber auf die Hochtöner aufgepasst werden. Bei zu hoher Resonanz habe ich immer die Befürchtung, die Hochtönerkalotte fliegt mir gleich um die Ohren.

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