Der Wunder-Wandler
RME stellt mit dem M-1610 Pro einen AD/DA-Wandler der neuesten Generation vor. Auf nur einer Höheneinheit befinden sich hier nicht weniger als 16 Eingänge und 10 Ausgänge, die dank ADAT, AVB und MADI auf vielfältigste Weise mit der digitalen Außenwelt kommunizieren. Im Gegensatz zum bereits getesteten RME 12Mic, einem 12-Kanal-Mikrofonvorverstärker, ist der M-1610 auf Line-Signale ausgelegt und kann sowohl im Heimstudio, in professionellen Studios als auch bei anspruchsvollen Live- und Broadcasting-Anwendungen zur ultra-flexiblen Routing-Zentrale werden. Was der Wandler leistet und wie ihr ihn in euer Umfeld integrieren könnt, hat sich unser Autor Raphael Tschernuth genauer angesehen.
RMEs Next Generation
Alle paar Jahre passiert es aufs Neue. Durch immer besser werdende Wandler-Chips und andauernde Fortschritte bei der Miniaturisierung werden Möglichkeiten eröffnet und technische Spezifikationen erreicht, die das Maß der Dinge neu definieren. Bei RME wurde diese Wandlung gerade wieder vollbracht und so gab es im letzten Jahr sehr viele Produktneuheiten zu vermelden. Neben dem RME M-1610 Pro und dem 12Mic wurde auch das UCX II vorgestellt, bei dem sich sogar die Ausgänge für CV/Gate-Signale zur Ansteuerung von analogen Synthesizern nutzen lassen, was besonders auch Usern von Modular-Systemen zugute kommen wird. Zur neuen Generation zählen auch das AVB Tool und eine überarbeitete Version des RME ADI-2 Pro. Von Letzterem wurde auch die neue SteadyClock FS Technologie entlehnt, um im M-1610 Pro für eine ultra-stabile und nahezu Jitter-freie Clock zu sorgen.
Auch sonst besitzt der RME M-1610 Pro viele Anleihen aus der Profiliga. Laut RME Entwickler Marc Schettke arbeitet im Inneren die gleiche Technologie, die auch bei den top-of-the-line Konvertern M-32 AD Pro bzw. M-32 DA Pro zum Einsatz kommt. Diese Geräte kosten derzeit über 3.500,- Euro pro Stück und wandeln jeweils nur in eine Richtung, also entweder analog zu digital oder digital zu analog. Im Bezug auf Handling gibt es auch einige Features, die den M-1610 Pro attraktiv erscheinen lassen – zum einen gibt es neben den D-Sub Anschlüssen auch einige Anschlüsse für 6,3 mm Klinkenstecker, zum anderen ist neben 2x AVB Netzwerk beim M-1610 Pro auch ADAT mit an Bord. Zwar nicht die neueste digitale Schnittstelle, aber eine, die extrem weit verbreitet ist, die sich einfach verkabeln lässt und auf die eigentlich immer Verlass ist.
Ein- und Ausgänge des RME M-1610 Pro
Das Hauptgeschehen findet beim RME M-1610 Pro augenscheinlich auf der Rückseite statt. Hier versammeln sich alle Ein- und Ausgänge auf engstem Raum, auf der Vorderseite ist nur ein Kopfhörerausgang zu finden, der bei Bedarf auch als zusätzlicher Line-Out benutzt werden kann. Zunächst fällt die redundante Stromversorgung des M-1610 Pro ins Auge. RME hat intern zwei Netzteile verbaut, die unabhängig voneinander arbeiten. Deshalb gibt es auch zwei Kaltgerätestecker, an denen man Stromkabel unterschiedlicher Stromnetze anschließen kann, für maximale Betriebssicherheit. Links davon befinden sich folgende digitale Schnittstellen: USB, MADI (optisch), MADI (koaxial), zwei (!) Netzwerkanschlüsse und vier ADAT-Ausgänge. Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass ich den USB-Anschluss bei den Schnittstellen in der Einleitung nicht aufgelistet habe. Das hat den Grund, dass dieser Anschluss keine Audiosignale transportiert, sondern sich darüber das interne Routing des RME-M1610 Pro einstellen lässt. Auch der Netzwerkanschluss lässt den Zugriff auf diese Routingmatrix einem Browser-Fenster zu. Später dazu mehr. Für das Clock-Signal steht ein BNC-Ein- und Ausgang zur Verfügung.
Die Audiosignale werden dank dreier D-Sub Anschlüsse mit jeweils acht Kanälen auf kleinstem Raum in bzw. aus dem Wandler geführt. Der erste D-Sub übernimmt die Line-In-Kanäle 1-8, der zweite die Kanäle 9-16 und der dritte die Ausgänge 1-8. Da einige Anschlüsse auch im 6,3 mm Klinkenformat vorliegen, wird der M-1610 Pro zu einer Art Zwitterwesen. Die RME Ingenieure wollten wohl keinerlei Platz ungenutzt lassen und haben einfach noch zwei analoge Ausgänge und sechs analoge Eingänge auf die Rückseite gepackt. In manchen Situationen kann das bestimmt hilfreich sein, wenn man beispielsweise kein D-Sub-Kabel zu Hand hat.
Technische Daten des M-1610 Pro
Alle analogen Ein- und Ausgänge auf der Rückseite (also 16 Ins, 8 Outs) sind symmetrisch ausgeführt. Nur die Kanäle 9 und 10 auf der Vorderseite, die auch als Kopfhörerausgang fungieren, sind unsymmetrisch. Ein Feature, das ich etwa bei meinem RME UFX sehr schätze, ist die Möglichkeit, die Pegel der Ein- und Ausgangskanäle individuell in drei Stufen einzustellen. Dadurch ergeben sich enorm viele Vorteile, wenn man etwa mit analogem Equipment arbeitet oder „heiße“ Mikrofonvorverstärker wie den API 512c im Einsatz hat. Der optimale Pegel lässt sich immer anpassen und die Vorverstärker noch ein wenig weiter ausreizen. Die neue Schaltung des RME M-1610 Pro ermöglicht einen, etwa im Vergleich zum UFX, deutlich höheren Headroom von +24 dBu. Daher hat RME die Benennung der Line-Pegel auf die neuen Modelle angepasst, die sich nun zwischen +13 dBu, +19 dBU und +24 dBu umschalten lassen. Bei einem + 4 dBu Line-Signal ergibt sich dadurch ein Headroom von 9 dB, 15 dB bzw. 20 dB. Wer seine Vorverstärker oder Instrumente gerne mit „Vollgas“ aussteuert, wird sich über den enormen Headroom des RME M1610 Pro freuen.
Gewandelt wird stets mit einer Auflösung von 24 Bit, Sampling-Rates können zwischen 44,1 und 192 kHz eingestellt werden. Wie nicht anders zu erwarten, wurde der Rauschabstand im Gegensatz zu früheren Wandler-Generationen weiter verbessert und liegt nun, gemessen mit +24 dBu, bei 120, 7 dBA am Eingang und beträgt am Ausgang 119 dBA. Über den sehr weiten Frequenzverlauf von 5 Hz bis 20,5 kHz beträgt die maximale Abweichung von der Kennlinie 0,1 dB. Bei allen Ein- und Ausgängen liegt die Übersprechungsdämpfung unter 110 dB. Die Messwerte des Klirrfaktors wurden ebenfalls verbessert und betragen am Eingang -111 dB <0,00029 % und am Ausgang – 109 dB < 0,00035 %.
Zum Thema Jitter-Unterdrückung und der bereits angesprochenen Steadyclock FS gibt es auf dem sehr empfehlenswerten YouTube-Kanal von RME ein aufschlussreiches Video mit RME Urgestein Matthias Carstens, das ich euch ans Herz legen will. Besonders interessant finde ich die Messungen ab der fünften Minute:
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Insgesamt 272x 298 Kanäle auf 1 HE
Auf den ersten Blick scheint es unglaublich, aber rechnet man beim RME M-1610 Pro alle verfügbaren Kanäle zusammen, landet man bei unglaublichen 272 Eingängen und 298 Ausgangskanälen, die sich frei zuweisen lassen. AVB liefert bis zu acht Streams mit insgesamt 128 Kanälen; die zwei MADI I/Os bieten jeweils 64 Kanäle im Single-Speed-Modus bei 44.1 und 48 kHz und die vier ADAT-Ausgänge liefern jeweils bis zu 8 Kanälen. Zählt man die analogen Ein- und Ausgänge hinzu, landet man bei diesen kaum zu glaubenden Kanalzahlen. Da nicht nur die Stromversorgung, sondern auch die digitalen Schnittstellen redundant ausgelegt sind, ergeben sich in den praktischen Anwendungen anscheinend nicht enden wollende Möglichkeiten. Auch ein hohes Maß an Sicherheit ist damit verbunden. Dank der Browser-Matrix „WEB Remote Control“ lassen sich die Kanäle frei belegen; der User kann also bestimmen, welche Kanäle er via AVB, MADI oder ADAT ausgeben will. So lässt sich etwa ein Live-Mischpult füttern, während gleichzeitig mehrere Backups mit unterschiedlichen Schnittstellen angelegt werden. Auch die Möglichkeit, dass verschiedene User und unterschiedlichen DAWs gleichzeitig die Audiodaten zur Weiterverarbeitung erhalten, ist mit den RME M-1610 Pro kein Problem. Das Ganze funktioniert zudem mit niedrigsten Latenzen.
In einem AVB-Netzwerk besitzen alle Geräte eine fest eingestellte Latenz. Zwei Millisekunden sind hier ein weiterverbreiteter Standard, um zu garantieren, dass selbst unter Volllast alle Daten an bis zu sieben 100-Mbit/s Netzwerk-Switches zeitgerecht weitergeleitet werden können. Mit dem RME-M1610 Pro sind bei kleineren Setups und 1-Gbit/s Schnittstellen aber auch kürzere Latenzen bis hinunter zu 0,3 Millisekunden realisierbar.
Nettes Detail: Selbst wenn kein Audiosignal anliegt, geben alle vier ADAT-Ausgänge auch ein Clock-Signal aus. Externes digitales Equipment kann dadurch kinderleicht mit dem M-1610 Pro getaktet werden.
Die Steuerzentrale: „Web Remote Control“
Die Routingmatrix „Web Remote Control“ kann aus einem beliebigen Browser aufgerufen sowie das RME M-1610 Pro via Netzwerk oder USB-Kabel angeschlossen ist. Treiber oder eine zusätzliche Software-Installation sind dafür nicht notwendig. Mein Mac benötigt auch keinerlei zusätzliche Einstellungen. Man gibt einfach die Adresse http://m1610-pro.local ein und schon ist man mittendrin, statt nur dabei. Neben den unterschiedlichsten Einstellungen zum Gerät wie Firmware Update, Lüfter, Beleuchtung etc. lässt sich das M-1610 Pro auch durch ein Passwort vor unbefugtem Zugriff schützen. In der Menüleiste erhält der Anwender Zugriff auf die wichtigsten Parameter wie beispielsweise die Quelle der Master-Clock. Ein- und Ausgangspegel lassen sich im Browser-Fenster individuell einstellen und gut ablesen. Durch die freie Skalierung kann das Fenster an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Auf der oberen Kanalleiste sind die Eingänge angeordnet, auf der unteren Leiste befinden sich die Ausgänge, zu denen die Routings per Maus „gezogen“ werden können.
Wie gut ist das RME M-1610 Pro verarbeitet?
Man setzt es schon fast als selbstverständlich voraus: Von einem RME Produkt erwarte ich mir höchste Verarbeitungsqualität, ein durchdachtes Design für einfaches Handling (ohne vermeintliche Sollbruchstellen) und ein robustes Äußeres, auf das man sich auch noch viele Jahre nach dem Kauf absolut verlassen kann. Das RME M-1610 Pro erfüllt all diese Erwartungen und sieht zudem auch noch richtig edel aus.
Die Metallverarbeitung und Lackierung sind sehr präzise ausgeführt. Hier ist nichts aus Plastik, man hat auch nicht den Eindruck, dass beim Thema Verarbeitung Kompromisse eingegangen wurden. Das ist höchste Qualität, „Made in Germany“ und „made to last“. Auch alle Steckerbuchsen machen einen sehr langlebigen Eindruck. Die Frontplatte ist fast ausschließlich in Silber gehalten. Auf ihr findet man ein kontrastreiches Farb-Display, das hoch auflöst und sich auch bei Tageslicht sehr gut ablesen lässt. Rechts daneben befindet sich ein großes schwarzes Push-Poti für die Menünavigation. Auf der linken Seite sind der Kopfhörerausgang, ein kleiner Druckknopf und ganz außen ein runder Standby-Schalter angebracht. Dieser fungiert bei Problemen als Warnblinker und leuchtet rot, wenn beispielsweise die Clock nicht synchronisiert ist. Der eigentliche Netzschalter befindet sich auf der Rückseite, auch das ist dem Sicherheitsdenken von RME geschuldet, damit man den M-1610 Pro nicht irrtümlich ausschalten kann.
Die mitgelieferte Bedienungsanleitung ist in einfachem Englisch gehalten und gut verständlich. Eine deutsche Anleitung, wie man sie bisher von RME gewohnt war, befindet sich leider nicht im Lieferumfang. Die sehr gute Dokumentation mit vielen technischen Daten und praktischen Tipps war immer ein wichtiger Punkt bei RME Produkten. Für manche Anwender, die noch nicht mit der englischen Sprache aufgewachsen sind, wäre eine deutsche Version bestimmt wünschenswert.
Der M-1610 Pro im Tonstudioeinsatz
Im Studio verbinde ich den RME M-1610 Pro mit meinen acht analogen Preamps und meinem heißgeliebten SSL SIX, das viele individuelle Ausgänge bietet. Die Verkabelung geht dank D-Sub schnell von der Hand. Die Boot-Zeit des Interfaces beträgt rund 20 Sekunden. Beim ersten Test mit ADAT im Verbund mit meinem RME UFX wird die Clock sofort erkannt und ich bin nach zwei Minuten startklar.
Die Wandlerqualitäten des M-1610 Pro sind atemberaubend, er glänzt durch einen enormen Dynamikumfang und quasi nicht vorhandenem Rauschen. Das Signal ist glasklar und der M-1610 Pro bietet bei +24 dBu einen enormen Headroom, der es fast unmöglich macht, den Wandler zu übersteuern. Gerade mit meinen API 512c oder dem SSL Fusion, die man ja beide gerne auch mal außerhalb der Komfortzone betreiben will, kommt mir das sehr entgegen. Bei den APIs muss man im Verbund mit anderen Konvertern das Signal mit einem Line-Pad reduzieren, beim RME M-1610 Pro kann man sie ohne Bedenken voll ansteuern.
Die klangliche Transparenz und Durchsichtigkeit des RME M1610 Pro wirkt im positiven Sinne sehr natürlich und unangestrengt. Ich würde ihm weder einen Hang zur Kälte noch zur Wärme unterstellen, sondern eher zu einer hohen Lebendigkeit und einer edlen Note. Es macht sehr viel Spaß, mit diesem Detailreichtum an Klanginformation zu arbeiten.
Was besonders hervorsticht, ist die klangliche Qualität des verbauten Kopfhörer-Preamps. Neben sehr hohe Leistungsreserven, die mir in dieser Form in einem Interface oder Wandler noch nicht untergekommen sind, bietet er einem audiophilen Klang auf sehr hohem Niveau. Es macht einfach vom ersten Moment an Freude zuzuhören, weil jedes klangliche Detail offenbart wird.
In der täglichen Arbeit mit dem RME M-1610 Pro geht die Menüführung leicht von der Hand; dank des hochauflösenden Displays kommt man auch ohne Computer sehr gut zurecht. Was für manche User vielleicht ein wichtiges Detail ist: Benutzt man einen USB Adapter, kann man den RME M-1610 Pro in einem Browser sogar direkt vom aus iPad steuern.
RME war so freundlich, mir im Zuge des Testberichts auch ein MADIface USB zuzusenden. Diese kleine Kiste, kaum größer als eine Zigarettenschachtel, kann als 128-Kanal-Schnittstelle zum Computer dienen. Neben den bewährten und extrem schnellen RME Treibern mit niedrigsten Latenzen hat man durch das MADIface USB auch Zugriff auf alle Funktionen von Totalmix.
Per MADI lassen sich damit im sogenannten Single-Speed-Modus bei 44,1 bzw. 48 kHz ganze 64 Ein- und Ausgangskanäle ansteuern. Pro Richtung ist dafür nur ein einfaches Koaxialkabel notwendig. Bei höheren Abtastraten verringert sich zwar die Kanalzahl, doch selbst bei 192 kHz lassen sich noch immer alle 16 Eingangskanäle und 10 Ausgangskanäle des RME M-1610 Pro übertragen. Es bietet sich also als idealer Partner im Zusammenspiel mit dem M-1610 Pro an.
Das RME im AVB Netzwerk die Zukunft sieht ist ein offenes Geheimnis. Viele neue Produkte bauen auf diese offene Netzwerkschnittstelle auf. Während des Tests zum 12Mic habe ich dieses Thema bereits angeschnitten, vielleicht gibt es in absehbarer Zeit ein „Special“, um dieser Technologie die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Hier ein Video von RME über das Musikstudio der Zukunft:
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Etwas schade finde ich, dass man den RME M-1610 Pro nicht „mal eben“ per USB anschließen kann. Zwar richtet sich der Wandler an User mit professionellem Arbeitsumfeld, aber gerade für mobile Einsätze könnte eine einfache USB-Verbindung im Class-Compliant-Modus für manche Nutzer sinnvoll sein.
In meinem eigenen Heimstudio landet der Wandler im Rack neben dem RME UFX und macht im Verbund mit diesem eine sehr gute Figur. Wie bei vielen Kollegen steigt die Zahl der benötigten I/Os ständig an, die Hersteller werden ja nicht müde, Synthesizer, Beat-Machines und sonstige Klangerzeuger am laufenden Band vorzustellen. Während der mehrmonatigen Testphase gab es nicht einen Aussetzer, Glitches oder sonstige Probleme. Der M-1610 Pro hat sich perfekt in mein Setup eingefügt und es ist schwer, mir eine Arbeit ohne ihn vorzustellen. Er macht den Weg frei für die Musik, denn die Technik funktioniert einfach und sie klingt erstklassig. Gerade die Qualität hochwertiger Preamps und Mikrofone wird durch einen derart transparenten Wandler erst richtig wahrnehmbar.
Ich würde mich freuen, wenn es möglich wäre, AGB-Geräte verschiedener Hersteller einfach miteinander zu vernetzen. Ich habe ein MOTU AVB Interface und einen Presonus AVB Mixer und das funktioniert nicht wirklich gut. Bei Dante scheint das Zusammenspiel von Geräten unterschiedlicher Hersteller gut zu funktionieren. Und gefühlt hat Dante auch die Nase vorn, was die Verbreitung betrifft. Da sollten sich die Firmen, die auf AVB setzen, mal zusammensetzen, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen 😄
@dr noetigenfallz Das wäre unbedingt wünschenswert. Soweit ich weiß, darf man bei RME gespannt sein was da bzgl AVB Software noch kommt. Die setzen ja bei sehr vielen neuen Produkten auf AVB.
Was sind denn die Probleme, die du mit deinem Motu / Presonus Setup hast?
@Raphael Tschernuth Also erstens ist es total umständlich einzurichten. Es gibt da ein Youtube-Video. Aber alleine kommt da kein Mensch drauf. Und zweitens, noch schlimmer, ist es nicht stabil und hat dann Aussetzer
Teil 1/2
Bitte klärt mich mal auf, ich schnalle da oftmals – auch bei anderen Wandlern – etwas nicht:
In diesem Fall hat das Ding 10-Line-Out und 16-Line-In-Eingänge.
a) Die lassen sich in Gänze (!) aber nur nutzen, wenn ich eine Sub-D-Kabelpeitsche anschließe, richtig?
b) Sind die Kabelpeitschen genormt (»Industrienorm«, also alle machen ohne Norm die gleiche Anschlussbelegung)?
Obendrein gibt es jetzt also noch – unter anderen – MADI, also ein digitales Audiosignal auf Basis von Ethernet-Technik; Koaxial-Kabel oder optisch.
c) Um weitere Kanäle zu nutzen, benötige ich also – im Falle von MADI – noch irgend eine weitere Box, die wiederum weitere A/D- und D/A-Wandler enthält und welche diese Daten dann in MADI wandelt, und welche man an den »M-1610 Pro« anschließt, richtig?
Ein Herzenswunsch wäre eine Übersicht solche »reiner« Wandler-Boxen, die dann, mit egal welcher Schnittstelle, an ein Interface angeschlossen werden. Sowohl die Hersteller-Seiten als auch die Angebote bei den Musikalien-Händlern sind da nämlich höchst unklar.
@Flowwater Teil 2/2
Ich ganz privat persönlich subjektiv sehe den Vorteil für Heimstudios aufgrund der doch recht hohen Anschaffungskosten gerade nicht so richtig. Wenn ich 16 I/Os haben will, sogar mit Mikrofon-Vorverstärker, dann erscheint mir eine »Clarette 8Pre USB« und eine »Clarette OctoPre« – beide verbunden per ADAT – die deutlich günstigere Lösung zu sein. Kostenpunkt im Moment ca. EUR 1.400,00. Wenn ich bei Focusrite bleibe, dann geht es mit den entsprechenden Geräten aus der »Scarlett«-Serie sogar noch eine Stufe günstiger (»Scarlett 18i20«).
Nur für die Option (!) auf die Einbindung weiterer Kanäle – was dann zugegeben mit »Clarette« und »Scarlett« nicht mehr geht – zahle ich beim RME also weitere EUR 1.200,00.
@Flowwater Naja, wenn Du der Meinung bist, dass ein Interface nur Summe X pro Kanal kosten darf, ist es für Dich ja o.K. .
Vielleicht gibt´s aber ja auch den ein oder anderen, der sich aber auch im nur „Heimstudio“ gerne an dieser Stelle der audiophilen Kette gerne etwas gönnt…
@justme Das ist mir völlig klar. Nur hätte ich an dieser Stelle gerne ein Argument gehört, welches nicht den »Audiophile«-Joker spielt.
@Flowwater Also der Klang wäre bei mir nicht Joker, sondern dass, worum es zuallererst geht !
Weiter dürften die Punkte für die RME´s sein :
Flexibilität * Latenz * Anbindung Rechner * Totalmix-Software * Zuverlässigkeit * Treiber * Herstellersupport
Nimm´ein UFX+ , dazu über ADAT und/oder Madi Ferrofishexpander und bindest das ganze über Thunderbolt 3 an den Rechner.
Klar ist das teurer, aber preislich noch nicht im komplett unbezahlbaren Bereich aber qualitativ schon auf höchstem Niveau, klanglich toll, zuverlässig, flexibel und erweiterbar, denn mit den zur Verfügung stehenden Optionen des UFX+ dürfte den Anschlußoptionen auch nicht so schnell die Luft ausgehen.
@justme Meine Bezeichnung »Audiophile-Joker« war doch von mir nur deshalb so gewählt, weil die Audiophile-Leute mit diesem Argument jegliche andere Diskussion gerne im Keim ersticken. So als könnte man keine gute Musik machen oder hören, wenn man nicht teures Equipment einsetzt.
Jetzt werde ich mal ironisch:
Die gleichen Leute samplen dann mit dem RME M-1610 eine TR-909-Kick in den Rechner … weil’s dann noch mal mehr kickt. Aber, ach nee, ein RME-Interface ist dafür ja auch Schrott, es muss ja ein »Dangerous Music AD+« sein oder ein »Burl Audio B2 Bomber ADC«, sonst geht eine TR-909-Kick ja gar nicht. Aber sowas von gar nicht.
Ja! Ge-nau!
@Flowwater @Henrik Bei Audioequipment gilt nur! die Audioqualität als Gegenparameter zum €. Vielleicht noch ein wenig die Haltbarkeit. Also das kannst schon mal nicht ausschließen. Ist das nicht so wichtig, würde ich ein Tascam 1608 empfehlen. 16 in, 8 out. Behringer 1802 mit deren 8200 als Erweiterung 16 in/out für 400. Das Tascam kann man leider nicht 2x einsetzen, zB. als Aggregated Device unter Mac. Sonst aber gut für 3-400.
@ Raphael. In den letzten Jahren konnte ein nicht gut informierter Musiker glauben, UAD hätte das Rad erfunden. Freue mich, dass RME zeigt, wo der Frosch die Locken hat. Allerdings glaubten die gleichen Leute vor 10 Jahren RME hätte das Rad erfunden.
@Tai Ich muss zugeben, dass sich meine Meinung zu RME und deren Wandlern doch gründlich gewandelt (harr harr) hat. Mein Posting war von knapp vor einem Jahr und in der Zwischenzeit habe ich mich doch noch einmal intensiver mit Wandlern und Interfaces befasst. Alles was ich gelernt habe ist, dass man vor dem Können von RME den Hut ziehen sollte (wie gesagt: gründlich gewandelt). Ein RME M-1610 Pro wäre jetzt sogar genau das, was ich haben wollen würde.
Mir ist nur ganz schnöde – und ich schäme mich auch – der Preis zu hoch.
Ich bin noch am »evaluieren«, aber im Moment tendieren ich weiterhin zu einem Clarette+ 8Pre. Und etwas später denn vielleicht noch ein Clarette+ OctoPre oder ein gebrauchtes (älteres) OctoPre Dynamic hinterher. Sexy finde ich auch ein Ferrofish Pulse 16 mit einem RME Digiface USB als Interface. Leider ist letzteres schon seit mehreren Monaten nicht lieferbar.
Aber ich bin für alle Vorschläge dankbar. 👍
@Flowwater Der Vorteil dieses Wandlers AD/Da und DD ist die Entfernung der Kabel und dern Preis.
Der Preis der Digitalisierung ist recht hoch. Aber dafür ist Netzwerkkabel extrem günstig.
Sobald du mit Tascam Kabeln eine Rack verlässt wird es ziemlich nervig und teuer.
Tascam Kabel gibt es nur in festen längen. mit recht groben Rasterläñgen. Bei einer Antolope Galaxy kommt dann das Problem wohin mit dem ganzen überschüssigen Slack. Unddas Kabel ist starr.
Selber Löten mit DB25 und die andere Seite auf evtl wunsch. (Synthie Peitsche für AKAI Live etc.) wo man XLR und 6,5mm Klinke mixen muss ist auch nur on Jandarbeit möglich. Und wenn man die Arbeitszeit reinrechnet auch teuer. Und Kabelfertigung gibt es nur bei Systemhäusern mit salzigen Preisen.
Der Plan dieser Geräte ist dicht ans Analoge gerät und Strecke mit Netzwerk. Sieht dann auch Ordentlich aus.
Das ist wenn du Dante Kennst eh schon der Style. AVB hat den Vorteil dass es Nativ in MacOS integriert ist. Bei Windows geht es auch wenn der NIC PTPv2 fähig ist (intel x210 etc)
Das ist leider ein Hardware Feature was bei windows pcs nicht konsequent des preises wegen verbaut wird.
@Flowwater Die DB25 Stecker/Buchsen sind Tascam Standard- genormt.
Ich selber habe ein Fireface UFX+, dieses hat ebenfalls Madi und ADAT.
Daran betreibe ich per Madi Kette 2x ferrofish wandler mit je 16 I/O.
Weiterhin per ADAT ein focusrite Wandler mit 8 I/O.
Und zu guter letzt ein Antelope orion32 per Madi.
Somit hat jedes Gerät im Studio in meiner DAW einen eigenen Kanal, ganz ohne Patchbay.
Weiterhin sind auch alle Offboard Effekte einzeln daran angeschlossen.
In großen Studios nutzen manche patchbays oder Router, oder eben große Interfaces welche man mit passenden Wandlern ausbauen kann.
Leider alles eine Frage des Geldes, denn man liegt ungefähr bei 50-100€ pro Kanal fuer gute Wandler, nach oben ist natürlich immer Luft.
Aber in meinem Fall, hab ich genug Kanäle frei um auch Drumcomputer einzeln abzunehmen und somit zb. die Bassdrum und HH einzeln in der DAW zu bearbeiten.
Bei vielen anderen Freunden ist an der Stelle meistens ein Submixer.
@DSL-man Korrekt Tascam ist der Standard für Sub-D25 Kabel. bei alten geräten existiert noch der Yamaha Standard mit anderem Pinout.
Sub-D25 AES-EBU/3 hat auch 8 XLR aber 4in 4out.
Und Apogee hatte mal ein Sub-D35 als Standard aber auch nur mit 8 XLR würg.
@Kutscher Hey danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, den anderen Usern einen Überblick zu verschaffen :)
@DSL-man Vielen lieben Dank für diese Infos. Das ist schon mal recht erhellend. Das mit dem Tascam-Industriestandard wusste ich zum Beispiel gar nicht. Es war zwar schon irgendwie logisch, dass es so einen Standard geben muss, weil die SubD-25-Kabelpeitschen nie irgendwie für irgend ein Interface ausgewiesen waren. Aber schön, dass man das mal so direkt erfährt (keineswegs ironisch gemeint).
Ich weiß nicht, wie es den anderen geht: Aber so ein Artikel über die Standard von Audio-Interfaces, also vor allem deren Verkopplung untereinander – ADAT, MADI, Dante, usw. – wäre schon echt mal richtig geil.
Nur mal als Beispiel:
So werfe ich zum Beispiel schon die ganze Zeit Blicke auf die »Ferrofish«-Produkte – »Pulse 16DX« mit 16 Line-I/Os, Mikrofon-Vorverstärker brauche ich so gut wie nie – aber wie man nun wieder das dort verbaute Dante-Interface mit dem PC verbindet … (schulterzuck). Einfach ein RJ45-Netzwerkkabel nehmen und mit dem PC verbinden? Und dann weiter? Oder doch ein »Pulse 16MX« … nur … das hat dann wieder MADI … und wie verbindet man das dann mit dem PC?
Solche Fragen halt.
@Flowwater Bin mir da nicht zu 100% sicher, aber meines Wissens nach sind die Ferrofish-Wandler keine Interfaces zur Anbindung an den Rechner, sondern Erweiterungen zu Interfaces mit verschiedenen Anschlußoptionen.
Wobei dabei zu beachten ist, dass die unterschiedlichen Anschlüsse nicht sämtliche Sampleraten komplett beackern können. Ein Ferrofish mit 16 Kanälen muss mit 2 X ADAT ( 8 Kanäle pro ADAT-Weg) an z.B. ein UFX angebunden werden (also z.B. 2 X optisch in und out ), um die 16 Ein-und Ausgänge für´s UFX zu generieren.
Willst Du jedoch eine höhere Samplefrequenz, also z.B. 96khz statt der 48khz Auflösungsrate nutzen, halbieren sich die Kanäle. Oder vierteln sich bei 192khz.
Auch darüber sollte man sich informieren und die unterschiedlichen Anschlußoptionen bezgl. der eigenen Vorstellungen an Art der Anschlüsse (Mic/Line), Anzahl und gewünschten Samplefrequenzen berücksichtigen.
Es fehlen ADAT-Eingänge.
Kurze Frage. Was ist jetzt das „Wunder“ im oder am Gerät ?
Ich finde die Kanalzahl auf 1HE und die Routingmöglichkeiten beeindruckend. Ebenso die kompromisslose Redundanz, egal ob bei Strom, Netzwerk oder Digital Out.
@Raphael Tschernuth Umso unverständlicher ist doch, dass bei solch einer mächtigen Schaltzentrale die ADAT-Eingänge weggelassen wurden.
@bluebell Ja, das leuchtet mir auch nicht ein. Da macht doch die Schnittstelle Adat überhaupt keinen Sinn, wenn man dann nur die Wandler-Eingänge nutzen kann.
@Raphael Tschernuth Hi Raphael. Hast Du die Kombi mit dem Madiface zusammen mit Deinem UFX am Start gehabt? (Also 2 Interfaces an Deinem Rechner). Wenn ja, kannst Du was dazu sagen, wie das hinsichtlich Performance funktioniert?
@0dB Hi 0dB, ich habe damals beide Interfaces nicht gleichzeitig verwendet.
@Raphael Tschernuth Danke für die schnelle Antwort!
Wo gibt es Tests über 19‘‘ Wandler mit cv Option an den Audio outs für Einbindung von Eurorack Synthesizern?