Analoger Sound, digital gesteuert!
Tierra Audio Gravity Mix & Master, Bus-Kompressor
Vor einigen Jahren hatten wir bereits mehrere Produkte des spanischen Boutique-Herstellers Tierra Audio bei uns im Test. Nun kommt mit dem Tierra Audio Gravity Mix & Master ein neuer Bus-Kompressor auf den Markt. Hier zunächst eine kurze Übersicht zu unseren bisherigen Tierra Audio Tests:
- Test: Tierra Audio Calima, Mikrofonvorverstärker
- Test: Tierra Audo Boreal, FET-Kompressor
- Test: Tierra Audio Gravity, VCA-Kompressor
Tierra Audio Gravity Mix & Master
Der neue Tierra Audio Gravity Mix & Master basiert auf dem bisherigen Gravity Kompressor, vereint allerdings analoge Komponenten mit einer digitalen Steuerung. So erhaltet ihr beim Gravity Mix & Master zwar vollkommen analogen Sound, könnt das Gerät aber digital steuern – und zwar über ein zugehöriges Plug-in, das sowohl alle aktuellen Einstellungen als auch Presets abspeichern kann. Entsprechend der digitalen Fähigkeiten findet ihr an diesem zweikanaligen Kompressor neben analogen XLR-Ein- und Ausgängen samt Sidechain-Anschluss auch eine USB- und eine Ethernet-Buchse. Betrieben wird der Kompressor über ein externes Netzteil.
Direkt am Gerät könnt ihr über ein Display alle Einstellungen ablesen und euch auch Pegel in unterschiedlichster Form anzeigen lassen.
Optisch machen die Tierra Audio Produkte auf alle Fälle etwas her und setzen sich dank ihrer Holzfronten von klassischem Recording-Equipment ab. Dabei betont der Hersteller, dass man den Umweltaspekt genauso in den Mittelpunkt der Entwicklung stellt wie Klang und Verarbeitung.
Grundsätzlich bietet der Tierra Audio Gravity Mix & Master fünf Arbeitsmodi: Stereo, Dual Mono, Mid/Side, Serial Mono und Parallel Mono. Die Frontseite ist mit den üblichen Reglern Threshold, Attack, Release, Make-up und Blend ausgestattet. bei genauerer Betrachtung hebt sich der Kompressor aber durchaus von seinen Mitbewerbern ab. Denn Ratios von 1,5:1 bis 15:1 findet man bei diesen genauso wenig wie erweiterte Atack/Release-Einstellungen mit 8 Positionen oder eine „Expansor“ genannte Funktion. Auf Wunsch ist auch eine Parallelbearbeitung möglich.
Ebenfalls interessant ist die o. g. Sidechain-Option. Stereo-Sidechain funktioniert sowohl mit interner als auch mit externer Sidechain-Steuerung. Und über Hochpass-, Tiefpass- und Notchfilter könnt ihr das Sidechain-Signal genau passend einstellen.
Hinsichtlich der Verfügbarkeit müsst ihr euch aber vermutlich etwas gedulden, denn pro Quartal sollen nur 20 Kompressoren ausgeliefert werden. Auf der Tierra Audio Website könnt ihr euch hierfür auf eine Warteliste setzen lassen. Dazu ist aktuell leider kein Preis für den Gravity Mix & Master bekannt. Den werden wir aber schnellstmöglich nachreichen.
Echt ne schöne Optik! ^_^
@Jeanne Jeppo … sieht echt richtig edel aus. Jetzt warten wir mal den Preis und den Test ab.
PS: Herr Hoffmann, bitte übernehmen Sie!
Wenn’s gut und nachhaltig ist, lassen sich die Parameter per MIDI automatisieren und nicht nur mit einem Plugin, das dann nur für eine gewisse Zeit gepflegt und vermutlich nur für wenige Betriebssysteme vorhanden ist.
@bluebell Das dürfte wohl ein Plugin in den typischen Formaten wie VST3 sein, dann sollte das alles kein Problem sein.
@ollo Ich denke schon. Nicht nur für Linuxer. Irgendwann ist VST4 der neue, heiße Scheiß und VST3 fliegt aus den DAWs raus. Oder alle machen nur noch CLAP. Oder Microsoft, viel eher noch Apple, spielen wieder an ihren Betriebssystemen rum. Wenn der Hersteller dann keinen Bock mehr hat oder keinen Zugriff mehr auf die externe Firma, die das Plugin programmiert hat oder oder oder …
@bluebell Also bis jetzt ist nichtmal VST2 rausgeflogen, obwohl das angekündigt wurde, Clap ist ein offenes Format. Bisher laufen so gut wie alle Sachen bei mir immer problemlos. Bei Windows sind nur neue Plugins auf einem alten Betriebssystem ein problem, altes Zeug unter einem aktuellen System so gut wie nie. Selbst Sachen wie 32Bit Plugins könnte man immer noch mit einer Bridge zum Laufen bringen.
Das ist zumindest unter Windows kein Problem.
Beim Fromtpanel habe ich so meine Vorbehalte, war schon bei Bastl nicht wirklich gut.
Viel wichtiger wären für mich Klangbeispiele.
Beim Kompressor wäre für mich beim Plugin die Recall-Funktion hilfreich, aber mit der Pflege von SW ist es so eine Sache…