6. Beispiel: Crazy-Pad
Bei dem letzten Beispiel handelt es sich um einen weiteren Flächensound, der zunehmend durch eine wirre Oszillatorenmodulation zerlegt wird. Als Grundlage dient die Melodie aus Beispiel 3, die abermals via MIDI an den MS-20M übertragen wird.
Die Oszillatoren erzeugen jeweils eine Sägezahnschwingung, wobei Oszillator 2 leicht nach oben verstimmt und zwei Oktaven höher eingestellt wird. Ähnlich wie bei Beispiel 2, übernimmt die CV-A Sequence die Modulation des Hochpassfilters. Auch hier soll die langsame Tiefpassfilterbewegung des Envelope 2 (EG 2) unterbrochen werden, allerdings nicht so intensiv wie bei dem Bass-Pad.
Für die wirren Oszillatorenmodulationen muss zunächst einmal das White Noise mit dem Sample/Hold Modul verbunden werden, während das Pink Noise als Trigger für die Clock dient.
Das Signal wird daraufhin in den VCA geleitet, der wiederum von Envelope 1 (EG 1) ein Steuersignal erhält. Anschließend muss der VCA Ausgang nur noch mit der Oszillator Frequency Buchse in der obersten Reihe des Patchfeldes verbunden werden.
Nun gilt es in Abhängigkeit vom Sequencertempo die Hüllkurven auszurichten.
Durch ein starkes Delay des Envelope 1 (EG 1) erreicht man, dass die extremen Tuningmodulationen erst am Ende eines Tons einsetzen – so lässt sich zumindest der Zeitpunkt der Sound-Eskalationen festlegen.
Auch bei diesem Beispiel können manuelle Modulationen wie das Verändern der Oktavlagen oder das Drehen des Tiefpassfilters den Klang wesentlich spannender machen. Insbesondere das Spielen mit der Intensität der wirren Tuningmodulation, hilft enorm, um den Sound zu steigern.
Patchliste:
– CV-A (SQ-1) -> HP Filter
– Pink Noise -> Clock (Sample/Hold)
– White Noise ->Sample/Hold In
– Sample/Hold Out -> VCA In
– Envelope 1 Out -> Control Input
– VCA Out -> OSZ 2 Frequency
Super Workshop, gleich mal ausprobieren deine Tipps!
Hallo Chris, ich war ja dem MS20 gegenüber immer sehr skeptisch, aber das hat Dein Workshop soeben komplett geändert. Vor allem Deine Soundbeispiele haben mir extrem gut gefallen!!! Hammer!!!
Nur blöd, jetzt steht schon wieder ein Synthie auf meiner Wunschliste. :-(
Hast Du denn überhaupt noch Platz? :-)
Ich hab den MS 20 geliebt seit ich als Zwölfjähriger unter dem freundlichen Blick des Verkäufers im Synthesizerstudio Bonn einen Kopfhörer auf die strähnigen langen Haare (war zu der Zeit halt so) setzen und ausgiebig und ehrfürchtig an einem solchen „herumspielen“ durfte (Der Wasp schien mir damals suspekt und die „Grossen“ traute ich mich nicht anzufassen). Da der 87-%-MS20 für mich verarbeitungstechnisch indiskutabel war, habe ich mich auf das Kit, mit dem ich diesbezüglich vollkommen einverstanden bin, besonders gefreut – auch wenn er immer noch nicht auf die Anschlagsstärke reagieren soll. Aber der Preis tut weh, mir jedenfalls, und beschert mir so einen Traum mehr.
Hallo Chris,
Super Sache, sehr schöner lehrreicher Workshop!
ToB