Shure-Klassiker von Behringer geklont - 11€
Den ersten ausführlichen Test zu dieser news, findet Ihr HIER: KLICKEN
Obwohl Behringer aktuell fast wöchentlich neue Synthesizer (WASP Deluxe, Poly-D) vorstellt und dazu den Digitalmixer Wing präsentierte, hat man offensichtlich noch genug Zeit und Mitarbeiter, um weitere Produkte zu entwickeln. Mit den vier Mikrofonen SL 84C, BA 85A, SL 85S und SB 78A kommen nun weitere Klone auf den Markt. Die Ähnlichkeit zu bekannten Shure-Klassikern ist nicht zu leugnen. Und wo liegt der Preis? Wie immer, ganz weit unten.
Behringer SL 84C, BA 85A, SL 85S und SB 78A im Überblick
Los geht es bei 12,- Euro. Dafür bekommt man bei Behringer das SL 84C, einen Nachbau des SM58. Ich glaube, es gibt niemanden, der noch nie ein SM58 in der Hand gehalten hat, so verbreitet ist das Mikrofon weltweit. Falls doch, dann findet ihr in unserem Special alle Infos dazu.
Wie auch das Original ist das SL 84C ein dynamisches Mikrofon mit Nierencharakteristik. Weiche Mitten bekommt man geboten, dazu ein weiter Frequenzgang und ein transparenter Sound – so die Ankündigung von Behringer. Wind/Pop-Schutz sind bereits integriert, Anschluss per XLR-Kabel. Kennt man alles vom Original, aber wie kling es? Wir werden es hoffentlich bald herausfinden, wir kümmern uns bereits um Testgeräte.
Baugleich ist das Behringer SL 85S, dieses bietet allerdings zusätzlich einen An/Aus-Schalter und kostet deshalb 16,- Euro.
Neben dem SM58-Klon hat sich Behringer noch zwei weiteren Klassikern von Shure gewidmet. Beim SB 78A handelt es sich um ein Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik, vor allem für Aufnahmen ist es geeignet. Auch hier sind Wind/Pop-Schutz integriert und es wird in einem Koffer geliefert. Der Preis beträgt 39,- Euro.
Das vierte Mikrofon im Bunde ist das BA 85A, ein Nachbau des Beta 58A und kostet schlappe 25,- Euro. Als Superniere preist es Behringer für die Aufnahme von Gesang an. Alle Mikrofone werden in den nächsten Wochen ausgeliefert.
Wer mehr zum Thema Gesangsmikrofone erfahren möchte, sollte sich unser dreiteiliges Special nicht entgehen lassen:
Ob jetzt ausgerechnet die Leute von Behringer es geschafft haben, ein SM58 nachzubauen, wag ich zu bezweifeln. Die Massen von China Kopien werden mir beipflichten. Es braucht schon mehr als ein Lookalike und ich glaube diese geheime Zutat hat nur Shure. Aber vielleicht klingt es ja anders gut, wer weiß.
@Monoteur Natürlich haben auch schon andere das SM58 etc. geklont, aber zu dem Preis?!
Und auch bei Shure kocht man nur mit Wasser, dürfte wohl nicht unmöglich sein, deren Technik zu analysieren.
Ich find’s gut, dass Behringer Musiktechnik auch für Leute verfügar macht, deren Geldbeutel nicht so gut gefüllt ist. Hätte mir damals als Teenager gewünscht, an solche Sachen rankommen zu können, anstatt mir nur drittklassige abgenuddelte Gebrauchtgeräte leisten zu können. Auf die letzten 5% vom Originalklang kommt es da auch nicht drauf an.
In Deutschland wird Behringer geringer geschätzt als im Ausland. Dort habe ich einige Studios voll mit Behringer Geräten erlebt und keiner schämt sich dafür.
Auch ich schaue und höre genau hin und habe einige Behringer Geräte mit dehnen ich sehr zufrieden bin. Es gab auch einen Fehlgriff, den ich gern weiter gegeben habe.
Einen eigenen Test ist die Marke immer wert.
Wow ein Mikro für 12 Euro?
Wer vierdient denn da noch etwas?
Ich bin kein Beringer hater, aber da geht doch etwas nicht auf?
Schon der Transport von Schina bis hier kostet mehr…
@whitebaracuda Vielleicht gilt auch für Behringer, dass bei Exporten von in China gefertigten Waren die Transportkosten durch den chinesischen Staat subventioniert werden.
@whitebaracuda Bei dem Preis denkt man in der Tat unweigerlich an Arbeitsbedingungen à la H&M oder China-Feuerwerk-Fabrik. Allein schon die Materialkosten (geschweige denn die Entwicklung, das Marketing, etc.) dürften fast den gesamten Preis ausmachen. Wenn die Mikros halbwegs klingen und auch noch einen Markt finden, dann sollten wir (Amazona? die Presse? wer?) mal recherchieren, wo die Teile hergestellt bzw. zusammengeschraubt werden, vom wem (Kindern?) und bei welchem Lohn und welchen Bedingungen. Das kann nicht mit rechten Dingern zugehen. Im Bereich In-Ear-Monitore (Ohrstöpsel) made in China – sprich sog. „Chi-Fi“ – gibt es zwar eine ganz erstaunliche Entwicklung hin zu hoher Innovation und hoher Qualität zum sehr günstigen Preis, aber nicht in diesem Maße.
Haha, die gab es doch schon mal. Habe ich in den 90er 3 Stück für 29 DM gekauft. Sahen aus wie das SM 58, stand aber Behringer dran.
Der Klang vom SM 58 hat mir noch nie gefallen (ich höre den Millionen Aufschrei), aber was aus den Teilen raus kam war nahe an Telefon.
Aber damals musste es passen. Ich war frisch geschieden und hatte wenig Geld.
Ich habe erst vor ein paar Wochen eins von den 3 in einer Kiste ganz unten gefunden. Aus Spaß mal angeschlossen, ausprobiert und gedacht, mit so was hab ich mal gearbeitet. Ich bin gespannt ob ihr das wirklich testet und darüber schreibt.
@DJ Ronny Interessant, dass Behringer das schon mal gemacht hat. Vielleicht kauft dir das alte Teil die Redaktion von Amazona ab und testet es gegen das neuen SM58-Lookalike. So könnte man erkennen, ob man einfach was Altes hat wieder auflegen lassen, oder tatsächlich was Neues entwickelt. Davon ab: Bin selbst auch kein Fan (mehr) vom SM58, zumindest nicht ohne eine bestimmte Kette dahinter, die die Wolldecke vom Sound runterzieht (krisper Vorverstärker, EQ). Ich habe tolle Aufnahmen gehört, die nur mit dem SM58 gemacht wurden (z.B. von KT Tunstall das Album Acoustic Extravaganza (1, denn in 2017 gab es Nr. 2, und keine Ahnung, wie das aufgenommen wurde). Und natürlich zig Live-Aufnahmen von Rock- und Blueslegenden, die mit dem SM58 aufgenommen wurden. Dennoch finde ich das Teil ohne Eingriffe zu muffig, wenn auch angenehm voll im Brusttonbereich. Vielleicht klingt das Behringer-Teil besser?
@DJ Ronny Naja, auch bei Behringer wird man seit den 90ern Fortschritte gemacht haben.
Gibt ja auch heute noch Tontechniker, die sich weigern, mit einem Behringer Mischpult oder Effektgerät zu mischen, einfach weil die noch nicht kapiert haben, dass da inzwischen Midas und Klark Technik drin ist. Ich hoffe, es kommt mal ein fundierter Test über die Mikros.
Ich bin auf eine Test gespannt. Das Behringer SB 78A hat mein Interesse geweckt.
Die sehen exakt so aus, wie die thomann the t.bone Mikrofone.
Insbesondere das SB78A ist mit 99% Wahrscheinlichkeit das t.bone MB78Beta Kondensator Mikrofon mit HPF (von dem man aber besser die Finger lässt, da er sehr hoch abschneidet), welches ich mit 3 Stück sehr erfolgreich im Proberaum und im Live Einsatz nutze. Mit 39 Euro wäre es nochmal 9 Euro preiswerter als thomann es verkauft.
Auch die anderen Kandidaten finden sich als t.bones wieder.
Kommt immer darauf an, für was man die Teile einsetzt. Niemand wird ernsthaft auf den Gedanken kommen mit einem billigen SM58 Klon ein Riesen-Open-Air zu rocken.
ABER: Ich hatte vor Jahren mal eine Lounge-Show, der Solovokalist bekam ein SM58, die 3 Background Sänger die hier schon erwähnten alten Behringer Billig Kopien.
Üble Beschwerden, also haben alle das Shure Original erhalten. Ergebnis nach dem Soundcheck: Wir sind für den Background einstimmig wieder zu den Behringern gewechselt. Klar, Telefonsound, aber für den Einsatzzweck hat es einfach besser gepasst.
Also, mein altes Credo: Es gibt keine schlechten Mikros, nur den falschen Einsatzzweck.
Lassen wir uns überraschen, was die neue Serie leisten kann.