Korg MS-20 mini Lesertest
Ich habe lange gewartet und viele Testberichte gelesen. Ich war hin und hergerissen zwischen der Anschaffung des Originals oder des Mini-Plagiats, aber letztendlich überwogen dann doch die offensichtlichen Vorteile wie Garantie, USB und Anschaffungspreis.
Da ich auch die LEGACY-Version besitze, habe ich zunächst einmal konsequent einen A-B Vergleich vollzogen indem ich Patches 1:1 von einer auf die andere Plattform übertragen und dann per gehör feinjustiert habe. Und siehe da – Analog bleibt einfach Analog und Digital wirkt sehr bemüht.
Dahingehend war ich also positiv beeindruckt und auch die unkomplizierte Einbindung in mein APPLE ProLogic-Studio lief wie geschmiert. Auch in der Verarbeitung und Handhabung it der kleine eine feine Sache. Die Knöpfe sitzen ruckelfest in ihren Verankerungen und sind groß genug für eine reibungslose Editierung. Und auch an den Mini-Tasten hatte ich nichts auszusetzen. Für die Soundeditierung wunderbar – und wers größer braucht, stellt den Kleinen auf ein Masterkeyboard.
ABER:
Jetzt kommt wirklich das große ABER. Das Eigenrauschen des Korg MS-20 mini ist wirklich haarsträubend. Ich bin einiges gewohnt als jemand der in jungen Jahren mit DX7 und D-50 zu tun hatte – und daher vertrage ich auch einiges an \“Rauschen\“, da ich weiß, wie in einem guten Mix das Rauschen vernachlässigt werden kann.
Nicht aber beim Korg MS20mini. Das ist nunmal wirklich so, als hätte man an einem der Oszillatoren NOISE als Klangquelle eingestellt. Für harte Techno-Bretter mit voll aufgedrehtem Sägezahn, ist da nicht mehr viel zu hören. Bei jeglicher Art von soften Leadklängen ist das Rauschen aber fast genau so laut wie das Nutzsignal.
Das Ende vom Lied:
UMTAUSCH – und nun die Überlegung vielleicht doch zum Original zu greifen.
Tja, mal davon ausgehend, dass Peter unter keinem unbehandelten Breitbandtinnitus leidet und diese Art Mangel wohl eher kein Einzelfallsymptom darstellt fällt mir auf, dass sonst niemandem das Rauschverhalten des MS 20 Mini auffiel oder falls doch, wurde zumindest in „professionellen“ Magazinen um diesen Kritikpunkt herum geschrieben oder das Rauschen zumindest nicht in dieser Deutlichkeit herausgestellt. Ich unterstelle, dass Peter gut genug hört und fair genug ist, dieses Fazit nicht leichtfertig zu ziehen (mit wiederum bestätigter Skepsis meinerseits hinsichtlich der vollständigen Nutzung fachlicher Kompetenz bei wirtschaftlicher Abhängigkeit in Fachredaktionen) – und lege für mich den Gedanken an dieses Gerät zunächst ad acta. Das macht auch die Antwort auf die Frage, ob die Patchbuchsen denn nun verschraubt sind oder nicht (obwohl es sich um eine simple Ja/nein-Frage handelt, konnte ich auch hierzu Unterschiedliches lesen – oder es wurde um eine definitive Feststellung herum geschrieben) für mich obsolet.
Wie ist´s aber nun im Vergleich zum MS 20 Kit, das moogulator im Rahmen seines Tests, wenn ich mich richtig erinnere, nicht besonders rauschend auffiel? Hat einer von euch die Möglichkeit gehabt, beide zu hören oder direkt zu vergleichen?
das ms20-kit kam mir auch sofort in den sinn. ich habe zwar nicht viele artikel über den ms20 gelesen, wohl aber käuferbewertungen bei thomann & co und kommentare in foren, und dort wird ganz offen das rauschen bemängelt. deshalb landete der ms20mini auch nie auf meiner wunschliste, das kit hingegen hat durchaus mein interesse geweckt…. spannend wäre daher auch zu wissen, warum sich peter für den mini, und nicht für das kit entschieden hat, sicherlich kennt er doch auch sowohl die käuferbewertungen, als auch moogulators artikel hier…
zumal moogulator, soweit ich mich erinnere, das kit sogar als rauschärmer als den original ms20 bezeichnet hat…
Damit erübrigt sich dann auch der Gedanke Alt gegen Neu zu ersetzen. Vor allem wo mein Rev2 so wunderbar schön und sanft klingen kann…
Peter Grandls hartes Urteil kann ich nur bestätigen. Ich habe den Mini dieses Jahr auf der Musikmesse endlich selber anspielen können und hörte trotz diesem lauten Umgebungslärm dauernd das Rauschen über den Kopfhörer. Es war fast wie bei einem alten Kasettenrecorder ohne Dolby. Davor dachte ich auch dass das Eigenrauschen des MS 20 Mini ein Thema von HiFi-Fanatikern mit Superlauschern ist, aber das Rauschen ist so deutlich und präsent, dass ich jedem nur empfehlen kann vor dem Kauf selber zu prüfen ob das für den eigenen Bedarf noch im Rahmen ist.
Habe ich bisher auch noch nicht gehört. Das Instrument allerdings auch nicht. Aber schon in den Achtzigern wurden bei Billig-Instrumenten, dazu gehörte der MS 20, statt der Bauteile für 1,12 das für 0,92 genommen.
Ich habe mir den Monotron 2010 gekauft. Der hat auch ein extremes Rauschen. Bei dem Preis war das ja noch zu tolerieren. Als die Volca-Serie erschien habe ich mit
die Keys-Version gekauft. Wieder ein extremes Eigenrauschen, den habe ich dann verkauft. Das wurde in keinem Test der Zeitschriften und Onlinemagazine erwähnt. Ich nehme an das die anderen Volcas und Monotribes auch betroffen sind. Bei Geräten über 100€ darf so etwas heute nicht meht vorkommen. Jede Trettmine bietet da mehr Rauschabstand.
Hallo Citro,
Die Monotribe rauscht nicht, es sei denn du pegelst Noise so stark aus und modulierst es nicht, das ist das Rauschen in der Tat höher als der Signalpegel. Das ist dann aber kein Fehler. Die Volca Keys, hier rauscht es nur wenn der FX Feedback Level größer als das eingehende Nutzsignal ist, da muss man halt gucken was man braucht. Volca Bass schlussendlich absolut sauberes und brauchbares Signal. Ich nenne 4 davon mein Eigen, in Verbindung mit SQ1 können die ihr Potential voll entfalten. Grüße ToB
Hallo, wie Du das mit dem FX-Level meinst verstehe ich nicht so richtig aus der Beschreibung. Wenn es der interne Delay-Effekt ist, den habe ich im Ausgang immer auf Level Null gehabt. Am Mischpult habe ich die FX-Levels am Anfang auch immer auf Null. Der Volca Keys hat bei mir halt im Vergleich zu anderen Synthesizern extrem gerauscht.
Hallo Citro Studio,
ich meine den internen FX Delay Regler. Ich würde dann auf Fertigungstoleranzen tippen. Weder Volca Keys und die anderen Kollegen Volca rauschen mehr oder weniger als andere am A&H ZED 14 oder A&H ZED420. Die Keys nur wenn das Ausgangssignal des FX größer ist als das Eingangssignal, aber selbst dann ist das in den Griff zu bekommen.
Grüße
Aufgrund dieses Berichts habe ich mich noch einmal eingehend mit meinem MS-20 Kit beschäftigt. Ich muss mich schon sehr anstrengen und den Gain-Regler am Mischpult entsprechend weit aufdrehen, um ein Rauschen wahrzunehmen. Für mich ist das weit im grünen Bereich.
Das Rauschen lässt sich mit einem Audio Editor isolieren, der über einen Denoiser mit Noise Print Funktion verfügt. Man kann dann umschalten zwischen gereinigtem Signal und dem eliminierten Störsignal. So lässt sich die Amplitude des Störsignals separat in dB messen und man kann dann überlegen, ob es einen stört, oder die betreffende Aufnahmespur entsprechend reinigt. Wenn es allerdings bei der Einspielung nervt, ist das natürlich eine andere Geschichte und die Kiste taugt dann für einen nichts.
Ich nutze den MS20Mini sehr intensiv, täglich. Man nimmt ein gewisses Rauschen bei Tastendruck und gespieltem Ton war, jedoch mit noisekiller zu verschmerzen. Ich hab einen recht aktuellen MS hier zu stehen. Denkbar das es auch „Montagsgeräte“ gibt bzw. eine gewissen Streuung vorhanden sein kann. Von mir aus keinerlei Beanstandungen.
Ich muss sagen, ich wollte mir letzten Monat den MS20mini zulegen, hatte ihn bei Just Music in Berlin angespielt und genau die gleiche Erfahrung gemacht. Ich hatte das noch auf Vorführgeräteverschleiß geschoben, mich aber dann doch für einen Microbrute entschieden und für das Restgeld einen Volca Bass mitgenommen und hab die Entscheidung bis jetzt nicht bereut.
Meinen MS 20 Mini habe ich schon vor einiger Zeit abgegeben, da mir das extreme Rauschen ebenfalls aufgefallen ist. Beim Probespielen im Musikhaus hatte ich das Rauschen jedoch nicht bemerkt. Das Problem wurde in mehreren Internetforen bereits ausführlich diskutiert. Es scheinen zahlreiche Geräte davon betroffen zu sein.
mein Juno-6 ist der Synth, der am meisten rauscht, ich liebe ihn trotzdem.
Was den MS20mini angeht. Die mangelhafte Verarbeitung stört mich da mehr, als sein Grundrauschen. Gut, es kann nicht wegdiskutiert werden, aber auch nicht so, das dadurch der ganze Synth unbrauchbar wird.
Man kann sich damit arrangieren.
mfG
Tja, so sind die Ansprüche eben verscheiden. Mein MS-20 Mini rauscht auch, aber für mich im grünen Bereich. Schon lustig, da wird von einigen bei dem niedrigen Kaufpreis tatsächlich ein High-End Gerät erwartet… kopfschüttel. Mein „originaler“ rauscht übrigens auch wie Hölle. War damals billig und ist es heute genauso. Ist eben kein Moog oder sowas.
Na ja, das Rauschen des MS20mini ist schon ziemlich speziell. Ich hatte mir auch einen gekauft, auch schon, um eine Redundanz zu meinem originalen zu haben. Doch das Erlebnis war ernüchternd; das Original rauscht auch (vergleichbar übrigens mit dem Moog Prodigy oder Arp Axxe, also wahrnehmbar, aber für mich absolut nicht störend), aber der MS20mini klang, als wenn white noise direkt und unter Umgehung des VCA direkt am Out anliegt. Gerät zurückgeschickt, beim Austauschgerät das gleiche Spiel.
Dann ein halbes Jahr später nochmal bei einem anderen Musikhaus geordert (hätte ja sein können, dass das andere eine „schlechte“ Charge bekommen hat), aber hier der gleiche Rauschgenerator, auch hier wieder beim Austauschgerät.
Ich hatte also die Möglichkeit meinen Originalen gegen 4 MS20mini zu vergleichen, und die Minis taugen in meinen Ohren allesamt nichts und deren Rauschen ist um ein Vielfaches höher als beim Original.
Schade eigentlich.
Ich werde es aber nochmal mit dem Ms20M Kit versuchen. Das soll ja deutlich besser sein….
So ein Rauschen, wie es hier geschildert wird, geht 2015 definitiv nicht, dann sollte halt für ein Widerstand statt 13 cent 17 investiert werden. Klar ist 30% mehr, aber die Bauteile machen ja nicht 100% der Herstellungskosten aus. Die probieren es einfach, würden sie was daraus lernen, ok. Wird aber nicht so sein.
Das wirft jetzt aber wirklich meine Pläne über den Haufen! Dieses Rauschen habe ich nämlich beim Probespielen letzten Sommer im Musikladen gar nicht bemerkt – Gut hab auch überhaupt nicht drauf geachtet denn davon stand ja tatsächlich überhaupt nichts in der Fachpresse, weder Internet noch Printmagazine, und ich hab wirklich einige Menge Tests gelesen – Wie auch immer: Schaade!
Ich werd noch Mal zum testen in dem Musikladen gehen und speziell drauf achten – Mann mann der wär perfekt gewesen…
Peter hat es doch in seinem Fazit treffend gesagt:
Das enorm starke Rauschen bei s o f t e n Klängen, war für mich der Overkill und führte zur Rücksendung des ansonsten, w u n d e r b a r e n Synthesizers. Wer den MS20mini für b r a c h i a l e Sounds nutzt, wird das Rauschen nicht bemerken.
GENAU! Das Teil ist ein Biest – wie es ein glücklicher Nutzer an anderer Stelle bezeichnete – und genau dafür möchte ich es auch auch haben!
Der MS20 ist halt ein Spezialist und kein weichgespülter Mainstreamer und will auch so eingesetzt werden!