ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Musikproduktion mit dem Linux Betriebssystem

29. April 2023

Ist die Musik-Produktion mit Linux möglich oder braucht es weiterhin Windows oder MacOS? Kurze Antwort: Ja, es ist möglich und heutzutage funktioniert das sogar sehr gut!

ANZEIGE

Ich kenne Linux so ziemlich von Anfang an und benutze es seit den frühen 90er Jahren, produktiv seit den frühen 2000er und ausschließlich seit über 10 Jahren. Windows kommt bei mir nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz, z.B. bei Firmware-Updates von Hardware-Synthesizern, wenn es keine native Linux-Unterstützung gibt. Mit MacOS habe ich auch viele Jahre gearbeitet und das Konzept von MacOS X mit dem Ansatz des offen entwickelten Darwin-Kernels war interessant aber Linux zieht die freie Open-Source Mentalität natürlich voll durch. Die teure Hardware bei Apple-Computern sollte man auch nicht aus den Augen verlieren. Es gibt zwar die Möglichkeit sich einen Hackintosh zu bauen aber das bedeutet ein vielfaches an Aufwand in Installation und ständige, manuelle und mühselige Aktualisierungen. Aber seit Apples eigenen Silicon-Chips ist der Traum vom günstigen Mac sowieso vorbei, denn diese MacOS-Versionen laufen grundsätzlich nicht mehr auf x86er Hardware. Also, warum nicht auf Linux umsteigen? Geht nicht? Zu schwer? Für Musik-Produktion nicht geeignet? Doch, funktioniert sehr gut … aber fangen wir mal langsam an.

Was ist Linux?

Linux ist ein freies, quell-offenes Betriebssystem, dass ursprünglich von dem finnischen Software-Entwickler und damaligen Studenten Linus Torvalds entwickelt wurde. Die erste Version wurde 1991 veröffentlicht und inzwischen beteiligen sich viele Menschen weltweit an der Weiterentwicklung. Auch heute noch ist Linus Torvalds der Hauptverantwortliche Entwickler und Herausgeber des Linux-Kernels.

Ist Linux ein vollständiges Betriebssystem?

Linux (Kofferwort aus Linus und Unix) bezeichnet eigentlich nur den Kernel, dazu kommen Programme für die Kommandozeile, die grafische Oberfläche (Graphical User Interface) und letztendlich die Anwendungsprogramme.

Startender Systemkern (Version 3.0.0) in Debian

Alles zusammen wird als Linux-Distribution angeboten. Es gibt sehr viele Distributionen für verschiedene Aufgabenbereiche und Einsatz-Zwecke, die alle über eine Standard-Desktop-Umgebung verfügen. Die wichtigsten Distributionen sind Debian, Red Hat, OpenSuse und Arch Linux. Alle anderen Derivate basieren mehr oder weniger auf diese Systeme, oft auch auf mehrere. Grundsätzlich muss zwischen zwei Release-Modellen unterschieden werden: Die stabilen und die rollenden Releases. Die stabilen Ausgaben erhalten neben regelmäßigen Sicherheits-Aktualisierungen durchschnittlich alle 1-2 Jahre eine neue Version. Die rollenden Ausgaben werden ständig aktualisiert sobald neue Software-Versionen verfügbar sind, es gibt somit keine festen Versionen. Die stabilen Ausgaben werden ausgiebig getestet und gelten als sehr stabil, weisen aber meist ältere Software-Versionen auf. Die rollenden Ausgaben sind immer auf dem neusten Software-Stand, können aber Fehler und Probleme mit sich bringen.

Grobe Struktur des Linux-Kernels

Wenn Euch eine stabile Grundlage wichtiger ist als Aktualität der Software solltet Ihr zu einer stabilen Distribution greifen, wie Debian, Ubuntu, Linux Mint oder Fedora. Falls Ihr aber immer aktuelle Software mit den neusten Features haben möchtet, installiert Euch eine Distribution mit Rolling-Release, wie Arch Linux. Dann solltet Ihr aber über gute Linux-Kenntnisse und die Fähigkeiten verfügen, Fehler und Probleme selbst zu identifizieren und zu beheben. Einige Distributionen vereinfachen auch die Installation und Konfiguration eines Rolling-Releases, wie Arco-Linux oder Manjaro.

Einen ausführlichen Überblick mit vielen Informationen gibt es auf https://distrowatch.com/

Warum Linux?

Linux ist quell-offene und freie Software, die jeder kostenfrei herunterladen und benutzen kann. Wer über entsprechende Programmierfähigkeiten verfügt kann auch an der Entwicklung mitwirken. Die gesamte Software lässt sich frei wählen. Das ist die Freiheit der Entscheidungen mit Linux, Ihr könnt Euer System vollständig selber zusammenstellen: Dieser Kernel, diese GUI/Desktop, diese Programme oder Ihr nutzt die von der Distribution vorgegebene Software. Linux gilt seit vielen Jahren als sehr stabil, ressourcenschonend und gut benutzbar. Durch die weltweite Beteiligung von Software-Entwicklern, Übersetzern und Designern wird Linux ständig weiterentwickelt und neue Hardware wird schnell unterstützt.

ANZEIGE

Stabilität und Sicherheit steht ganz oben auf der Liste und durch die offenen Quellen würden schwerwiegende Fehler oder gar Schadcode sofort auffallen und entfernt. Wegen der auf Unix basierenden Architektur, der strengen Zugriffsrechte und der ständigen Versorgung mit Sicherheitsaktualisierungen gibt es keine großen Gefahren wie Viren oder Würmer. Ein Umgang mit wachen Sinnen und Vorsicht ist aber bei allen Systemen angebracht.

Welche Hardware ist für Linux empfohlen

Eine leistungsfähige Hardware als Grundlage ist wichtig, damit dem Computer bei der Produktion nicht so schnell die Puste ausgeht. Obwohl Linux zwar im Vergleich zu Windows und MacOS sehr sparsam mit der Hardware umgeht sollte trotzdem genug „Luft nach oben“ vorhanden sein. Eine Multi-Core CPU wie Intel Core i5 oder i7 mit 4-5 GHz oder eine vergleichbare CPU von AMD, 16-32 GB RAM und eine schnelle NVME-SSD sollten es schon sein. Gerade wenn mit Samples oder Plugins gearbeitet wird, die oft viel Ressourcen fressen. Eine schnelle und teure 3D-Grafikkarte, wie zum Spielen üblich, ist hier nicht nötig, da nur die zweidimensionale Fläche des Desktops dargestellt werden muss. Trotz der häufig 3D beschleunigten Berechnung der Desktop-Umgebungen reichen die auf dem Mainboard oder in dem Prozessor integrierten Grafikeinheiten meist völlig aus. Zusätzlich ist eine gute Soundkarte oder ein gutes USB-Soundinterface nötig, die auf den Mainboards integrierten Soundchips eignen sich für eine professionelle Musik-Produktion kaum.

Ich bevorzuge Intel-Hardware, da Intel selbst alle Treiber als Open-Source für Linux bereitstellt und sich aktiv an der Entwicklung des Linux-Kernels beteiligt. Das führt zu einer sehr guten Unterstützung der Hardware, fast alles läuft sofort und es gibt nur selten Probleme.

Linux – Grundkonfiguration

Die Einrichtung von Linux für eine schnelle und zuverlässige Audionutzung kann recht komplex sein, je nachdem, welche Distribution Ihr verwendet.

Auf den meisten Linux-Systemen ist es Anwendungen nicht erlaubt, leistungsrelevante Aufgaben in Echtzeit auszuführen. Sie werden jedoch für die Echtzeit-Audioverarbeitung benötigt und sollten daher aktiviert werden. Euer verwendetes Linux-System sollte für Echtzeit-Verarbeitung konfiguriert sein, Ein Echtzeit-Kernel und zusätzliche Einstellungen für Sicherheit, Limits usw. sind nötig. Weitere Informationen zu diesem Thema findet Ihr im Linux-Audio Wiki. Ihr könnt natürlich auch eine Linux-Distribution verwenden, mit der alles schon vor-konfiguriert ist, wie z.B. Ubuntu-Studio oder AV-Linux.

Wenn Ihr ALSA benutzt hat nur die laufende DAW Zugriff auf Eure Audio-Hardware. Das liegt daran, daß die ALSA-Treiber, die Teil des Linux-Kernels sind, direkt auf die Hardware zugreifen. Beim Jack Audio-System ist das anders, Jack ist ein Sound-Server, eine Software-Schnittstelle, auf die mehrere Programme gleichzeitig zugreifen können. Jack ist sehr flexibel, schnell und weist niedrige Latenzen auf. Auf meinem Arch Linux mit Zen-Kernel und Jack habe ich eine interne Audio-Latenz von 5ms und mit externen Hardware-Synthesizern liegt diese bei etwa 10ms.

Musik-Software

Einige Entwickler-Firmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten auch Linux-Versionen ihrer Software an. Glücklicherweise nimmt dieser Trend zu und immer mehr wird auch für Linux entwickelt.

Bitwig-Studio:
Eine ziemlich frische DAW mit modularem Konzept, das viele neue und kreative Ideen umsetzt. Bitwig hat von Anfang an auch eine Linux-Version entwickelt, vorbildlich.

Cockos Reaper:
Eine günstige und ressourcenschonende Alternative.

Renoise:
Eine DAW basierend auf dem alten Tracker-Prinzip aus den 80er Jahren aber in moderner Form und neuen Funktionen:

Ardour:
Orientiert sich in Oberfläche und Bedienung an Pro Tools.

LMMS:
Eine kostenlose (Open-Source) Alternative, nicht so viele Funktionen.

QTractor:
Ein nicht-destruktiver MIDI Multi-Track-Sequencer geschrieben in C++ und Qt.

Rosegarden:
Eine freie Digital Audio Workstation mit Audio- und MIDI-Sequenzer und Notenschreibfunktion.

Windows Plugins unter Linux

Auch sind bei Instrumenten- und Effekt-Plugins einige als Linux-Version verfügbar. U-He gilt hier wohl als Vorreiter, alle Plugins gibt es auch für Linux. Es gibt aber auch eine Möglichkeit Windows-Plugins unter Linux lauffähig zu machen. Das Zauberwort heißt hier „Wine“, dieses rekursive Akronym steht ursprünglich für „Wine Is Not an Emulator“. Mit Wine wird nämlich nichts emuliert, sondern nachgebildet. Es ist eine per „Reverse-Engineering“ (umgekehrt entwickelt, Nachkonstruktion) entwickelte Laufzeitumgebung, die die Windows-API (Application Programming Interface) nachbildet und Betriebssystem-Aufrufe von Windows in die von Linux überführt. Dadurch ist die Windows-Software direkt unter Linux lauffähig und kommt ohne Windows-Installation aus. Wine ist Open-Source und wird von vielen fähigen Entwicklern auf der ganzen Welt weitergeführt.

Wine und das Win32-API in verschiedenen Betriebssystemen.

Eine Vielzahl von Windows-Programmen läuft direkt und ohne großen Konfigurations-Aufwand, bei Plugins ist das nicht so einfach aber natürlich gibt es diesbezüglich auch wieder fähige Menschen, die hilfreiche Software entwickelt haben. Hier möchte ich „yabridge“ von Robbert van der Helm nennen, welches ich selber benutze. Yabridge unterstützt nahtlos die Verwendung von 32-Bit und 64-Bit Windows VST2-, VST3- und CLAP-Plugins in 64-Bit-Linux-Plugin-Hosts. Es ist einfach zu installieren und zu verwenden. In der Regel reichen zwei Befehle aus um die in der Wine-Umgebung installierten Windows-Plugins für Linux lauffähig zu machen.

Bitwig mit Windows-Plugins (yabridge)

Schlussbetrachtung

In der heutigen Zeit lässt sich Linux sehr einfach installieren und effizient auch für die Musik-Produktion nutzen. Es ist auch nicht mehr so ein gefrickel wie früher, alles ist einfacher und übersichtlicher geworden. Auf die paar Plugins, die partout nicht mit Wine laufen wollen kann ich verzichten, man gerät sowieso nur allzu leicht in ein Plugin „Kaufwahn“, der nur den Geldbeutel leichter macht aber der zum eigentlichen Musik machen eher nicht beiträgt. Ich bin seit Jahren mehr als zufrieden und werde weiterhin bei Linux bleiben.

Ich hoffe, dass dieser Artikel dem einen oder anderen von Euch nützlich war und etwas „Licht ins Dunkel“ gebracht hat. Freundliche Kritik, Fragen, Anregungen etc. sind ausdrücklich erwünscht. Falls Ihr an weiteren Artikeln dieses Themenbereichs interessiert seid, lasst es mich bitte wissen. Evtl. werde ich dann diese Reihe fortsetzten und praxisorientierter werden.

ANZEIGE
Fazit
Mit Linux lässt sich heutzutage durchaus Musik produzieren. Wer von Euch den Mut aufbringt, etwas Computer-Erfahrung mitbringt und die Begeisterung hat, sollte es durchaus mal probieren. Es ist nicht mehr schwer und durch Internetseiten, Foren, Discord, etc. steht auch viel Hilfe bereit.
ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    og_penson

    Ich bin Anfang des Jahres mit neuem Rechner auf Ubuntu Studio umgestiegen. Mein Scarlett 8i6 (1st Gen) hat sofort funktioniert, alle wichtigen Plug-Ins gibt’s entweder auch als Linux-Version (TAL) oder laufen mit Wine und Yabridge einwandfrei (Valhalla) und meine alten Reaper Projekte lassen sich problemlos öffnen. Sogar das gute alte Winamp kann ich via Wine weiterhin nutzen. Wenn ich jetzt noch rausfinde, warum sich mein Rechner beim Hochfahren immer mal aufhängt, bin ich vollends zufrieden.

  2. Profilbild
    camarillo

    Nicht unerwähnt bleiben sollte PipeWire. Die meines Erachtens beste und wichtigste Entwicklung in der Linux-Audio-Welt der vergangenen Jahre!
    Mit PipeWire ist es endlich gelungen, mit nur einem Server alle bisherigen Schnittstellen (Alsa, Pulse, Jack) so zusammenzuführen, dass wohl alle Bedürfnisse erfüllt werden. Ich kann bei mir über Pipewires Jack-Schnittstelle stabil bessere Latenzen erreichen als über Jack 1 und Jack2. Pulse, Jack, Alsa Anwendungen laufen problemlos nebeneinander. Perfekt! (jedenfalls sehr dich dran)

  3. Profilbild
    ozzardofwhizz

    danke für den Artikel ich bin schon seit Jahren auf der Suche nach einer stabilen Linux Produktions Lösung und war schon echt traurig das ich bisher keinen vst host gefunden habe
    nachdem meine recirdingkiste mit win und cubase gerade das zeitliche gesegnet hat bin ich im Moment wieder verstärkt am suchen
    von daher nacht mit dieser Artikel viel Hoffnung
    jetzt bräuchte ich nurnoch Treiber für mein rme fireface und oder das blöde presonus ar16c dann wäre ich happy

  4. Profilbild
    modoo

    Hallo, vielen Dank für diesen Artikel!

    Ich denke es braucht unbedingt genau solche, die auf die aktuellen Fähigkeiten eingehen Linux in der Musikproduktion einzusetzen.

    Selber nutze ich Linux seit Anfang der 2000er, und ca. 5 Jahre auf einem eigens dazu angeschafften Rechner.

    Es läuft einfach gut, ich verwende genau die hier erwähnte Distribution und die Hilfen um auch ausschließlich für Windows angebotene PlugIns zu verwenden.

    Das war anfänglich sicherlich nicht alles direkt lauffähig, man musste sich schon einlesen und die eine oder andere Lösung ausprobieren.. es gibt hier halt, wie unter Linux-Systemen gewohnt, nicht nur den einen Weg.

    Da ich mich aber in diesem Bereich noch als Einsteiger bezeichnen möchte, musste auch nicht der gesamte Umfang direkt zur Verfügung stehen.

    Mich freut es immer wieder, wenn zuvor noch zurückgestellte Funktionen dann doch zufriedenstellend eingerichtet werden.

    Schon die Entscheidung treffen zu dürfen, welche GUI man persönlich bevorzugt, und nicht
    gebunden zu sein, sehe ich als sehr vorteilhaft an.

    Entscheidet man sich für eine Distribution, die maßgeschneidert für die Musikproduktion erstellt wurde, ist eigentlich alles, was man sich wünscht, und
    weitaus mehr, direkt vorhanden.

    Solche Zusammenstellungen geben auch Denkanstöße, auf die man evtl. nicht selber gekommen wäre.

    Das sage ich doch „Happy Producing“!

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Derzeit leider keine Zeit für Linux aber es wird anscheinend immer besser. Mit Bitwig steht auch eine hervorragende DAW zur Verfügung. Von den Focusrite Interfaces hört man nur gutes, ob IOS oder Linux. Letztens bin ich bei Golem über Tuxedo-PCs/Laptops gestolpert, die sich auf Linux in Komplettsystemen spezialisiert haben. Besonders die Laptops sind nicht billig aber wer öfter in den sauren Apfel beißt, der gibt bestimmt auch einem teuren Pinguin ein Zuhause. Momentan wie gesagt nicht aber falls Microsoft überdrehen sollte bestimmt die nächstliegende Alternative.

    • Profilbild
      vssmnn AHU

      das Linux immer besser wird, hört man ja nun schon seit 20 Jahren, ich habe auch x mal versucht, mir ein System zu installieren, aber ehrlich gesagt, ich habe nicht die Muse und die Zeit, mich so zu engagieren, dass ich wirklich alles damit machen kann was ich will, spätestens bei irgendwelchen Java Applikationen für Online-Banking war in den vergangenen Jahren Schluss mit lustig, und ich habe es wieder von der Platte verbannt. ähnliche Probleme auch mit Citrix.
      ich kann es nicht mehr erhören, wenn gesagt wird es wird immer besser und einfacher, mich interessiert nur noch eins: Wann ist es endlich mal gut genug für Otto Normalanwender?

  6. Profilbild
    Amadeus Paulussen

    Vielen Dank für diesen tollen Artikel! <3

    Ich bin nach 25+ Jahren Apple und Logic vor 3 Jahren auf Linux umgestiegen. Der Einstieg brauchte Einarbeitung, ich bin inzwischen aber vollumfänglich glücklich und würde nicht mehr zurück wollen.

    Ich nutze Manjaro GNOME, PipeWire, WirePlumber, Wayland, Bitwig Studio und ausschliesslich native Linux Plugins.

    Unter https://amadeuspaulussen.com/blog/2022/favourite-audio-plugins-on-linux habe ich meine Linux Plugin Favoriten aufgeführt.

    Auf jeden Fall auch einen Blick wert: https://linuxdaw.org

    • Profilbild
      Space Modem

      @Amadeus Paulussen Ich habe eben extra ein Profil eröffnet um Dir für den Kommentar zu danken. Bin selbst auf einem alten Mac mit Logic und werde auf meinem noch älteren PC Dein Setup mal ausprobieren… Alles Gute weiterhin in Thailand! Schöne Grüße aus Schopfheim 😉

  7. Profilbild
    OscSync AHU

    Tracktion Waveform wäre vielleicht noch eine Erwähnung wert. War eine der ersten kommerziellen DAWs mit Linux-Version, wenn ich mich recht erinnere.

  8. Profilbild
    I-0000-BassSolo

    Vielen Dank für die Story. Sehr interessant. Für mich persönlich wäre es auch mal vorstellbar auf Linux zu wechseln, wenn auch nicht jetzt gerade akut.
    Ein Aspekt, der nur in einigen Kommentaren angeschnitten wird, sind Audio-Interfaces. Wie sieht es da aus? Focusrite Interfaces scheinen zu laufen. Welche noch?

    • Profilbild
      dynup

      @I-0000-BassSolo Im Grunde laufen alle die Class Compliant sind und keine speziellen Treiber benötigen. Diese werden von ALSA erkannt und sind sofort nutzbar. Normalerweise wird das von den Herstellern immer mit angegeben. Bei Neukauf sollte man sich zur Sicherheit vorher genau informieren, ob es auch mit Linux läuft.

    • Profilbild
      bluebell AHU

      @I-0000-BassSolo Der Teufel steckt im Detail. Du hast nicht viel gewonnen, wenn das eigentliche Interface läuft, aber ohne herstellereigene Software, die es natürlich nur für Mac und Windows gibt, nicht konfiguriert werden kann.

      Die Focusrite Scarletts laufen gut, bei den Claretts weiß ich nicht.

      Generell wird es umso komplizierter, je mehr Funktionen das Interface hat (z.B. interner Mixer), und es kann sich von einer Modellrevision zur anderen ändern. Z.B. läuft mein altes MOTU UltraLite AVB hervorraegend mit Drumfix‘ ua101-Treiber (ja, dazu muss man ein Modul kompilieren). Das Nachfolgemodell mit ES-Chips macht bei so manchem Probleme.

    • Profilbild
      Amadeus Paulussen

      @I-0000-BassSolo Ich habe mich stets nach Interfaces umgesehen, die sowohl class compliant betrieben werden können und vollständig am Gerät konfiguriert werden können. Seit einer Weile bin ich sehr glücklich mit einem RME UFX mit ADI-8 DS MkIII Erweiterung.

      Auch sehr zufrieden, war ich mit einem Audient EVO 16.

      • Profilbild
        Kazimoto

        @Amadeus Paulussen Hier ein Arturia Audiofuse mk1, an dem man zwar nicht alles am Gerät einstellen kann aber es exisitiert auf Github eine Audiofuse CLI, mit der man die digitalen IOs und Reamping einstellen kann. Beeindruckt bin ich von der Performance unter Reaper, mit einem Roundtrip in 96khz von unter 1ms. Perfekt als Host für Plugins zum Live spielen. Wenn ich sehr viel Luft und Leistung für Plugins brauche, stelle ich den Sample Buffer auf 768/48khz (5ms IO/10,5ms RTL), das funktioniert richtig gut, selbst mit einem AMD 5600X 6-Kerner (121€). Der 768 Sample Buffer (sind 16×48) funktioniert nach einigem probieren am besten. Im Grenzbereich werden Plugins eher träger anstatt die Audioausgabe zu beeinträchtigen oder bei 50% Auslastung irgendwelche Performance/CPU Spikes zu erzeugen. Ein großer Vorteil, wenn Prioritäten nicht für den Anwender unwichtige Tätigkeiten verbraucht werden.

  9. Profilbild
    Schallplan

    Ich benutze ein Linux Notebook mit Fedora 35 zum Arbeiten und Musik machen. Als DAW benutze ich Bitwig Studio und bin mit allem sehr zufrieden. Jetzt steht gerade die Inbetriebnahme eines neuen Notebooks mit Fedora 38 an. Ich bin gespannt, wie gut alles laufen wird.

  10. Profilbild
    bluebell AHU

    Laut dem Autor Rui ist Qtractor keine DAW, sondern ein Sequenzer. Das ist – genau wie die Softwareversion 0.9.xx – Understatement. Es gibt durchaus brauchbare Audiofunktionen wie Überblenden oder Zeit-/Tonhöhenänderung.

    D.h. mit Qtractor kann man wie mit jeder DAW externe MIDI-Hardware, interne Software- Instrumente und natürlich Audiospuren abspielen und aufnehmen.

    Im Vergleich hat Ardour das komfortablere Audiorouting und Qtractor den besseren MIDI-Editor.

    Ich habe meine ersten Songs mit Rosegarden gebaut, später mit Qtractor, da Rosegarden nur LADSPA- und DSSI-Plugins laden kann und sehr rudimentär beim Audiorouting ist.

    Mit Rosegarden: „Schnee fällt“ https://soundcloud.com/suedwestlicht/schnee-fallt
    Mit Qtractor: „Alles was du willst“ https://soundcloud.com/suedwestlicht/alles-was-du-willst

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Linux und DAW habe ich einmal probiert, NIE WIEDER! Es war nicht möglich in Bitwig auf der Computertastatur zu spielen und gleichzeitig mit der Maus in Drittanbieter Plugins an den Reglern zu drehen. Genau so arbeite ich aber seit den 2000er. Nach laaaaanger Recherche habe ich dann herausgefunden, dass das am WindowManager liegt und die DAW Hersteller gar keine Chance haben da was zu ändern.

    • Profilbild
      Tai AHU

      Für mich selbst sehe ich keinen Grund, mit Linux zu arbeiten. Jedenfalls nicht bei der Musik. Für Anwender, die mit einem alten Klapprechner noch arbeiten wollten, habe ich es einige Male schon installiert. Aber interessieren tut es mich schon, ob und was da passiert. Wenn der Einwand von NoName richtig ist und auch nicht zu fixen ist, wäre das schon ein starkes Argument dagegen.

    • Profilbild
      bluebell AHU

      Den Window Manager in Linux kann man austauschen. Da gibt es Dutzende.

      Ob das nun für einen Linux-Einsteiger hilfreich ist, ist die Frage.

    • Profilbild
      Tichi

      Unter Sytemeinstellungen > Eingabegeräte > Touchpad das Häkchen „beim Tippen abschalten“ entfernen hat dieses „Problem“bei mir (Ubuntu Studio) auch ohne laaaange Recherche in ein paar Sekunden gelöst …? 🤔 abgesehen davon (wenn es an den Drittanbietern liegt) könnte man gerade bei Bitwig die Remoteregler benutzen…kann dann natürlich an der Distribution, die du damals probiert hast, liegen oder daran, dass ich am Notebook arbeite und man dieses Häckchen ohne Touchpad nicht entfernen kann (unter Maus gibt es das nicht), das Verhalten ist aber bei angeschlossener USB-Maus genau so…also wirklich nur ein Häckchen in den Systemeinstellungen…

  12. Profilbild
    bluebell AHU

    Generell ist meine Wahrnehmung, dass man für die Musikproduktion Linux nicht nimmt, weil es besser dafür geeignet ist (ist es nicht), sondern weil man proprietäre Betriebssysteme mit ihren eingebauten Leistungsmerkmalen (Bevormundung, Indiskretion) nicht mag.

    Die Lernkurve ist steiler als beim Mac, vermutlich auch steiler als bei Windows, obwohl das schwer zu sagen ist, weil auch Windows-Foren voll mit Problemen und Fragen sind. Aber Linux hat mehrere Sound- und MIDI-Systeme, und da muss man erst mal den Überblick gewinnen.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X