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Diskussion: Farbabstimmung bei Synthesizern; Beispiel KORG MS-20 FS

28. Februar 2021

Ein erster Appetithappen

Bereits zur NAMM 2020 angekündigt, sind die KORG MS-20 FS in der limitierten Auflage in verschiedenen Farben mittlerweile bei den allseits bekannten Händlern verfügbar.

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In dieser kleinen Leserstory geht’s ausnahmsweise mal nicht um Klang des Synthesizers; features werden nur kurz am Ende beleuchtet. Ich verweise hier daher auf den Artikel von „der Jim“ aus der AMAZONA Redaktion (NAMM-2020_KORG_MS-20-FS) sowie den darin enthaltenen links, die all diese Aspekte schon im Detail beleuchten.

Vorab: ich arbeite nicht im Musikbusiness, es ist keine Marktforschungsstudie und ebenso * kein * Testbericht (daher auch * keine * Klangbeispiele und * kein * Vergleich mit einem Original MS-20).

Vielmehr soll es zum Nachdenken und zur Diskussion anregen, ob Synth-Design immer nur klassisch sein muß oder auch mal etwas moderner in farblich verschiedenen Ausführungen kommen kann. Mir ist dabei schon bekannt, daß es nicht nur Synthesizer in anthrazit gab und gibt ;-). Zeitlich passend zu den 80ern des vorigen Jahrhunderts mit den teils schrillen (Neon-) Farben und Neuer Deutscher Welle ist der KORG MS-20 aber ein schönes Studienobjekt.

Zum Einstieg nochmal das Bild von der NAMM2020 aus dem o.g. Artikel von „der Jim“, das die vier Varianten zusammen als 2 x 2 Matrix zeigt:

Nun, beim Anblick der weißen und blauen Version hat mich schlicht die Neugier & Basteltrieb gepackt wie diese denn mit gewissen – aus meiner Sicht immer noch dezenten – Modifikationen aussehen könnten.  Oder sollte ich mit Blick auf die aktuelle CV19-Situation sogar von Mutationen sprechen [Vorsicht, vielleicht werden sie so hoch ansteckend! ;-)] ?

Machen wir’s also nicht länger spannend; et voilà:

Design-Tweaks

Edition „weiß-blauer Himmel“ / blue sky

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Hier gleich mit dazu farblich passendem Kabelsalat garniert ;-)

Wem die (beabsichtigte) Reihenfolge “weiß-blau“ evtl. a bisserl zu bayrisch ist, darf das für sich natürlich gerne umstellen ;-).

Ein alternativer Titel wäre etwa „MS-20 inspired by KORG MonoPoly“.

Einige Fußballfans mögen hier vielleicht eher die Vereinsfarben ihres Lieblingsklubs sehen ;-).

Das tief-blau in Metallic Pulverbeschichtung ist für meinen Geschmack übrigens wirklich traumhaft schön (unabhängig von der Modifikation).

Mir gefällt diese weiß-blaue Variante wegen des deutlicheren Kontrasts und der Farbkombination aber besser als die Version in blau/schwarz. Natürlich sind weiße Knöpfe immer schmutzanfälliger.

[Bitte ver(sch)wendet übrigens keine Zeit darauf, aus den Reglerstellungen das möglicherweise super-geniale Patch abzulesen ;-); lediglich die Patchkabel sind hier einigermaßen sinnvoll gesteckt.]

Variante 2 mit starkem schwarz-weiß Kontrast

Die weiße Lackierung / Pulverbeschichtung hat ebenfalls einen schön dezenten Metallic-Effekt. Ich finde, daß auch die Version in „rein-weiß“ durchaus ihren Charme hat, aber eher nur für’s Studio geeignet ist.

Mit Blick auf Langzeiteinsatz – speziell im rauhen Touralltag und Auftritten mit Bühnenbeleuchtung – ist komplett weiß aber halt a bisserl unpraktisch. Die schwarz-weiße Kombination vermeidet diese Nachteile.

[Kenner mit Blick für Details werden sicher bemerken, daß hier beide Regler für die Filter-Resonanz (hier „Peak“) auf Maximalwert stehen. Zusammen mit den anderen Einstellungen folgen die Filter dann – nicht ganz überraschend –ihrem bekannten Ruf für Klänge der etwas brachialeren Sorte.]

Damit zurück zum Eingangspunkt:

Anregung zum Nachdenken und Diskussion über Designvarianten

Ein Gerätehersteller muß natürlich versuchen, den Geschmack möglichst vieler Käufer zu treffen. Gesichtspunkte wie Alltagstauglichkeit (Verschmutzung) und sowie Tour- und Bühneneinsatz (Lichtverhältnisse und Zusammenspiel mit farbigen Scheinwerfern) müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

Dennoch wäre es interessant, in welchem Rahmen eine zumindest gewisse „Personalisierung“ möglich wäre. Jedem muß dabei klar sein, daß Individualismus Geld kostet.

Im Falle der MS-20 FS Neuauflage wäre die „Hardcore-Variante“ ein DiY Bausatz mit unlackiertem aber bereits grundiertem Stahlblech zum selber Lackieren / Sprühen. Evtl. noch eine Folie mit Beschriftungen und Skalierungen zum anschließenden Aufkleben [sowie absehbar lautem Gefluche und möglicher Verzweiflung ;-)]. Also nur was für wirkliche Profis [oder Leute mit entsprechendem handwerklichem Geschick und Werkstatt; wenn’s am Ende nach etwas aussehen soll].

KORG ist hier den Weg mit 4 verschiedenen, nicht extrem auffälligen Gehäusefarben sowie Seitenteilen & Bedienelementen in schwarz oder weiß gegangen. Wie eingangs angedeutet, könnte ich mir gerade beim MS-20 durchaus knalligere Farben vorstellen. Zumindest wäre aber auf jeden Fall denkbar, Umrüstkits für die Seitenteile und Bedienelemente (Mod-Wheel und Poti-/Schalter-Kappen) anzubieten [oder besser bei dem aufgerufenen Preis gleich mit zu liefern]. Also z.B. ein Kit sowohl in schwarz & weiß; evtl. aber sogar noch in anderen Farben.

Ansonsten gibt’s hier natürlich alternativ die Möglichkeit, daß sich gleichgesinnte Synth-Schrauber zusammentun und ihre MS-20 gemeinsam tunen und Teile tauschen.

Wie ist Eure Meinung dazu?

Vielleicht bringt eine Diskussion hier im Forum ja einige interessante Aspekte und Ideen hervor, die als weitere Anregungen für die Hersteller dienen könnten.

Zuletzt für Interessierte ein paar Details und Kommentare bzgl. des Umbaus und technischer features.

Der Umbau

Dank der „Techniker-freundlichen“ Geräteausführung gingen diese kleinen Änderungen ohne größeren Aufwand :-). Deshalb nur einige Bemerkungen; mein Ziel ist * nicht * die detaillierte & bebilderte Umbauanleitung (oder zeitgemäßer als YouTube Video).

An dieser Stelle muß ich aber darauf hinweisen, daß bei so einem Umbau strenggenommen die Garantie entfällt / entfallen kann.

Bitte auch gutes und paßgenaues Werkzeug verwenden, mit dem nicht sofort die Köpfe der Schrauben ruiniert werden. DSL-man aus der Amazona Redaktion hat das an anderer Stelle mal ebenso treffend wie trocken mit „Bitte kein Billig-Werkzeug, das nur zum Öffnen von Farbdosen taugt“ umschrieben.

Neben dem offensichtlichen Umstecken der Reglerkappen habe ich für ein stimmiges Gesamtbild zusätzlich noch die (Kunststoff-) Seitenteile sowie Modulationsräder getauscht. Dazu habe ich für den Umbau die seitlichen Schrauben der Seitenteile gelöst. Zwar ist der Zusammenbau so etwas kniffliger, da die Bleche etwas federn und deshalb nicht ganz in ihrer Ursprungsposition bleiben. Mir war es aber wichtiger, hier jedes Risiko von möglichen Lackkratzern auf der Frontplatte und Rückwand zu vermeiden. Die Länge der Kabel des Modulationsrads und des Trigger-Tasters ist sehr knapp bemessen, daher bitte Vorsicht beim Abziehen des Steckers von der Platine (und die Farbkodierungen notieren; unabhängig das diese zusätzlich auf der Platine aufgedruckt sind).

Einige Worte zur generellen Ausführung

Das Gehäuse ist (mit Ausnahme der Plastikseitenteile) aus Stahlblech gefertigt. Zusammen mit gut dimensionierten Gummifüßen ist damit Robustheit und Standsicherheit garantiert. Die Buchsen im Patchfeld sind als “große“ 6.3mm Klinkenbuchsen ausgeführt. Sie sind ebenso wie alle Regler stabil mit der Frontplatte verschraubt. Farblich passende Patchkabel (10 Stück; in der jeweiligen Farbe des Gehäuses) werden mitgeliefert. Die Potikappen lassen sich mit mittlerem Kraftaufwand abziehen (D-Schaft). Die Stromversorgung erfolgt über ein externes Netzteil. Der Stecker für den 12V Anschluß rastet gut ein; weiter gibt es eine Klammer zur Zugentlastung.

In Summe ist die Ausführung so wertig und keine billige „Vollplastik“-Imitation.

Der elektronische Nachbau orientiert sich von den features her am Original.

Das heißt im Klartext – und darüber muß man sich vor dem Kauf klar bewußt sein:

  • Keine Pulsweitenmodulation (PWM) des VCO Rechtecksignals
  • Keine Oszillator FM (auch nicht über das Patchfeld, da keine Einzelausgänge der VCOs)
  • Kein Oszillator-Sync
  • KORG spezifische Hz/V Charakteristik für die Tonhöhensteuerung
  • Die Tastatur reagiert weder auf velocity noch besitzt sie aftertouch; aber hat FS Tastenlänge (14cm weiß / 9cm schwarz)
  • Keine Multiples für komplexere patches

Es fehlen also einige Zutaten die heutzutage selbstverständlich sind.

Die Umschaltung der beiden Filterversionen (wie sie das Modul MS-20M hatte) gibt es beim MS-20 FS übrigens * nicht *.

Auf der Habenseite gegenüber dem Original MIDI Anbindung über 5-Pol DIN MIDI Buchse und USB.

Provokant könnte ich es jetzt so formulieren, daß sich KORG diesen „Rückschritt“ sehr gut bezahlen läßt, zumal es mittlerweile bereits die verschiedensten Versionen (MS-20 mini, MS-20 M, MS-20 FS) gibt und die Schaltung übernommen wurde (Ausnahme ist nur der MS-20 M mit sinnvollen Erweiterungen wie PWM, FM und Sync).

Kleinserien verursachen aber immer vergleichsweise hohe Einmalkosten, die sich der Hersteller natürlich bezahlen läßt. Die mechanische Verarbeitung ist beim MS-20 FS hochwertig (alle Potis, Schalter und Buchsen sind mit der Frontplatte verschraubt). Der Abgleich ist sehr servicefreundlich da wie beim Original jeder Trimmer von außen zugänglich ist (die Stellen mit den kleinen schwarzen Abdeckkappen). Das alles kostet, hat aber auch Mehrwert.

Somit muß jeder für sich entscheiden, sich den MS-20 FS zum geforderten Preis (1.299, – €; mittlerweile teilweise etwas günstiger) zu gönnen (oder eben nicht). Vor allem liegt die Kaufentscheidung hier wohl eher nicht an Farbkombinationen, sondern dem speziellen MS-20 Klang und vermutlich gerade auch als (neuaufgelegtes) Erinnerungsstück.

Abschließend noch einmal der ausdrückliche Hinweis, daß diese Leserstory * nicht * als klassischer Testbericht oder 1:1 Vergleich mit Klangbeispielen gedacht ist.

Das überlasse ich gerne den Profis, die den Original MS-20 kennen und einen Vergleich bewerten können.

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Fazit
Ziel des Beitrags ist primär die Diskussion über die Farbgebung von Synthesizern am Beispiels des MS-20 FS anzuregen. Den Klang des MS-20 habe ich deshalb bewußt ausgeklammert. Technische features werden kurz am Ende beleuchtet.
Einige Anregungen bzgl. möglicher \"Personalisierung\" werden angesprochen.
Mir gefallen meine neuen Kombinationen des MS-20 FS in weiß-blau und schwarz-weiß sehr gut. Weiter könnte ich mir gerade beim MS-20 noch andere Kombinationen vorstellen.
Die Kaufentscheidung liegt hier bei den meisten aber wohl kaum an Farbkombinationen, sondern dem speziellen MS-20 Klang und vermutlich gerade auch als (neuaufgelegtes) Erinnerungsstück.
Mit Blick auf die Verarbeitung halte ich den Einstiegspreis wegen der Kleinserie trotz einiger fehlender features aber gerade noch als angemessen.
Jeder muß für sich entscheiden, ob einem der MS-20 FS das Geld wert ist (oder eben nicht).

Plus

  • MS-20 Sound als weitere Klangfarbe
  • Robuste Verarbeitung
  • Großzügige Bedienoberfläche und Patchfeld

Minus

  • Fehlende sinnvolle Modifkationen wie beim MS-20 M (daher nur \"Gut\"; wobei die Geamtbewertung in der Thematik nicht im Vordergrund steht)
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Forum
  1. Profilbild
    mdesign AHU

    schöne idee, mal über so ein thema zu schreiben.

    design hat ja immer auch was mit praktikabilität zu tun, hier wären das die ablesbarkeit und übersichtlichkeit in unterschiedlichen lichtsituationen von bühne und studio. ich persönlich finde den reinweißen MS20 schön, aber unpraktisch, den blauweißen dagegen schön und superübersichtlich.

    der MS20 ist mit seinem zeitlos minimalistischen und funktionellen design aber auch ein dankbares objekt für solche modifikationen. ein minimoog zB mit materialmix und retro-charme ist da mE eine größere herausforderung.

    • Profilbild
      NDA

      @mdesign Stimme Dir zu, beim MS-20 ist’s einfacher. Ein Mini Moog hat dagegen so etwas von „Don’t touch a proven & established system / design“; der Materialmix ist stimmig.

      Bei den neuen Moog Grandmother und Matriarch kann ich mich z.B. mit den Bonbon-Farben auf schwarzem Hintergrund aber weiterhin „klassischen Moog-Style Potikappen“ nicht anfreunden; mit einer helleren Hintergrundfarbe könnte es evtl. eher passen. Völlig anders dagegen für die komplett schwarzen Varianten, die wirken auf mich sofort wie aus einem Guß.
      Da ist Moog ziemlich in seiner eigenen Historie gefangen, quasi schon fast „Fluch der Marke“, auch bedingt durch eine Erwartungshaltung der Käufer.
      Für ein neueres Design müßten mehrere Elemente geändert werden. Fraglich, ob Kunden da mitgehen würden [vergleichbar wie ein neuer Moog ohne ladder-filter ;-)].

      • Profilbild
        mdesign AHU

        @NDA da hast du recht – ein moog, der nicht aussieht wie ein moog, ist kein moog. die bonbonfarben gehen für mich in diesem zusammenhang auch nicht, die sind nur halbherzig.

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        Everpure AHU

        @NDA Ach, das passt schon mit den bunten Farben. Aus didaktischen Gründen ist das ein Traum. Und natürlich ist das Geschmacksache, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die bunten Moogs auf dunklen Bühnen hervorragend zu bedienen sind.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die weiß-blaue Variante geht mir nicht gut ins Auge, der Kontrast ist mir zu krass. Von den regulären Versionen finde ich die olivgrüne Version schön.

    Ansonsten mag ich gut gestaltete Synhts zwar gerne anschauen, wichtiger ist mir aber, daß das Design das Arbeiten mit dem Instrument unterstützt und nicht im Weg steht. Zuletzt habe ich das beim Roland JD-Xi erlebt, den ich an sich sehr mag, optisch (und reinigungstechnisch) ist das Ding aber ziemlich übel.

    • Profilbild
      NDA

      Offenbar hat hier jeder seinen persönlichen Grenzwert was den Kontrast betrifft; ich hab‘ das zum feedback von Filterpad bzgl. „Zebra-Style“ (schwarzes panel mit weißen Kappen) ebenfalls so kommentiert.
      Bin bei Dir, es kann schnell zu viel des Guten werden und dann genau den gegenteiligen Effekt bewirken.

      Für JD-Xi und die Aira Serie wäre eine Möglichkeit deren „Lichtorgel“ zu dimmen wirklich angebracht. Finde es speziell für den JD-XA schade wenn dadurch potentielle Käufer abgeschreckt werden, denn klanglich hat dieser durch sein Hybridkonzept eine Menge Potential (z.B. ist FM des VCO1 auch durch den Digital-Part mit all seinen Signalformen und Hüllkurven möglich), und die Bedienoberfläche ist schön großzügig mit Direktzugriff auf viele Parameter [lassen wir hier mal die Untermenüs im Matrixdisplay mit Steuerung nur durch Taster außen vor ;-)].

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @NDA Bei zu starkem Kontrast gehen mir die Augen über, da macht die Bedienung keinen Spaß mehr. Zu wenig Kontrast wie beim JD-Xi ist aber auch nix, die dunkle Beschriftung auf der spiegelnden Oberfläche in Verbindung mit der roten Beleuchtung haben mir regelrecht Kopfschmerzen bereitet. Bei schwummrigem Licht war es besonders schwierig. Schade, denn die Kiste und den XA halte ich für einen großen Wurf, auch wenn er seinerzeit bei den Kritiken nicht immer gut wegkam. Man kriegt einen vielseitigen und wirklich gutklingenden Synth für sein Geld.

    • Profilbild
      NDA

      @micromoog Puuhhh, gute Frage!

      Ich überlege gerade, wie sich das wissenschaftlich untersuchen ließe. Der klassische Blindtest fällt hier ja aus offensichtlichen Gründen aus ;-).

      Streng genommen müßte dafür doch dieselbe Elektronik – also die gleiche Platine mit der Klangerzeugung – in die verschiedenfarbigen Gehäuse eingebaut werden, um jeglichen Einfluß durch Bauteiltoleranzen auszuschließen. Welchen Einfluß hat dabei weiter die Farbe des Raums, die Beleuchtung und die Umgebungstemperatur?

      Daraus könnten eine Menge Studien/Diplom/Doktorarbeiten abgeleitet werden – wenn nicht eh schon längst von der Werbebranche untersucht ;-).

      Aber weitergehend:
      Klingen die alten Analogschätze vielleicht doch nur deshalb „warm“, weil sie in Holzkisten eingebaut waren?
      Und rührt die „Kälte“ digital erzeugter Klänge evtl. rein von einer Assoziation mit der blauen Farbe der PPG’s?

      Fragen über Fragen …

      Soll ich an dieser Stelle vielleicht besser mal aufhören ;-) ?

      • Profilbild
        mdesign AHU

        @NDA in der tat, da öffnet sich ein weites feld für nuancenhörer. notfalls müsste man auf einige geräte noch ‚analog‘ und ‚digital‘ schreiben, damit garantiert unterschiede gehört werden.

        aber im ernst: essen und wein schmecken ja erwiesenermaßen anders, wenn man licht und präsentation verändert. dann ist das bestimmt auch beim höreindruck von synthesizern ähnlich, wenn die optik des geräts ein bestimmtes image suggeriert (vintage-warm, digital-kühl, innovativ, aggressiv, …). vielleicht nicht beim mann von der straße, aber ganz bestimmt bei leuten wie uns, die sich solche gedanken machen.

      • Profilbild
        micromoog AHU

        @NDA Dass das Auge „mit isst“ ist unbestritten. Kürzlich hatte ein Institut einen Kaffee Probe durchgeführt. Den Probanden wurde erzählt, dass in jeder Tasse ein anderer Kaffee ist. Jedoch wurde ein und der selbe Kaffee in Tassen mit unterschiedlichen Farben angeboten. Der Kaffee in einer orangen Tasse schmeckte der Mehrheit am Besten.

  3. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Mir gefällt das richtig, richtig gut! Liegt auch daran da man sich seit einiger Zeit am überlegen ist, einen anzuschaffen. Allerdings ist man kein Tüftler, somit wird auf etwaige Modifikationen verzichtet. Man Könnte sich auch noch den schwarzen mit weißen Reglern vorstellen. Quasi ein MS-20 FS „Zebra-Style“. :)

    • Profilbild
      NDA

      @Filterpad RE: „Zebra-Style“

      Interessanterweise geht’s bei mir da schon allein bei der Vorstellung so wie lightman das für sich bereits für weiß-blau bewertet; d.h. in dem Fall ist mir der Kontrast dann auch zu heftig. Das trifft für mich ebenso für viele andere mögliche Kombination mit schwarzem Hintergrund zu. Vielleicht schreit da in Summe einfach zu viel nach Aufmerksamkeit.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Man kann im Forum erahnen, wie sich ein Markt verändert hat. Das Design war sicherlich immer wichtig und macht ein Gerät oder einen Hersteller unverwechselbar. Dazu kamen stets Themen wie Zeitgeist, Mode und Ergonomie-Aspekte. Das ist ja z. B. in der Automobilbranche ähnlich. Inzwischen treten Designfragen aber öfter sehr auffällig in den Vordergrund und dienen als Kaufargument. Das sagt etwas über die Zielgruppe/Kundschaft und die Verwendung der Geräte aus. Waren sie ja ursprünglich als professionelle, robuste Arbeitswerkzeuge am Einsatzort Tonstudio bzw. Bühne gedacht, sind sie heute allzu oft begehrte Sammlerstücke/Gadgets (oder „Erinnerungsstücke“ wie der Autor schreibt), die gut verdienende Hobbymusiker in großer Zahl in ihren sog. „Homestudios“ horten und ausstellen. Anders sind auch Produkte wie eine „goldene“ MPC One kaum erklärbar. Vielleicht wird darüber manchmal vergessen, wofür diese Instrumente entwickelt wurden: Um damit kreativ zu sein – vielleicht zusammen mit anderen Musikern oder vor Zuhörern. Wenn man das Glück hat, in diesen „Flow“ zu kommen, werden Gerätefarben ziemlich nebensächlich.

    • Profilbild
      NDA

      80er, NDW, eine Combo namens „Trio“ und ihr sinnstiftendes „Da Da Da“, untermalt mit dem Klicka Klacka Sound aus einem Casio Zigarettenstangen-Plastiksynth – Kreativität braucht offensichtlich keine bunten Farben; geschweige denn ein 8000, – € Synth-Schlachtschiff für den rich man’s toy playground, pardon, „Home-Studio“, meinst Du das ;-) ?
      Klar, angesichts der Pandemie und der Tatsache, daß Künstler seit fast 1 Jahr kein Einkommen mehr haben, wirkt eine Diskussion über Farbgebung natürlich als reines Luxusproblem. Manchmal braucht’s aber schlicht mal was zum Träumen.

      „Zeitgeist“:
      Spätestens mit dem Siegeszug von Smartphone & Touchscreens erleben wir weltweit eine Vereinheitlichung – das bringt Gegenreaktionen mit sich. Zum einen den Wunsch nach einer zumindest gewissen Individualisierung (z.B. „Farben“). Mit Blick auf Synthesizer (nicht nur) sehe ich aber vor allem den – sehr begrüßenswerten ! – Trend wieder hin zu bedienbaren technischen Geräten. Ob HW/SW, analog oder digital … mir völlig egal. Wichtig ist mir die sinnvolle Kombination & Haptik von Elementen, so daß komplexe Technik im wahrsten Sinne des Wortes (wieder) „begreifbar(er)“ wird. Geräte-Entwicklung /–Design ist durchaus auch als „Kunst“ zu sehen; im Sinne von handwerklichem Können, genauso wie ein Musiker sein Instrument beherrschen sollte.

  5. Profilbild
    iggy_pop AHU

    „Wie ist Eure Meinung dazu?“

    Reiner Marketingscheiß, um den Leuten mit limitierten Editionen das Geld aus der Tasche zu ziehen, nicht ohne sie vorher in schlaflose Nächte gestürzt zu haben, „welche Version kaufe ich mir denn jetzt, welche Version kaufe ich mir denn jetzt?“

    Wäre ich gehässig, könnte ich fast schon behaupten, daß die Optik wichtiger ist als der Klang bzw. die Features des Gerätes — was mir im Falle eines MS-20 sowieso schnurz wäre.

    • Profilbild
      NDA

      @iggy_pop Hallo Iggy,
      schön, daß sich hier so eine lebendige Diskussion entwickelt, die mehrere Facetten beleuchtet :-).

      Tja, und Deinen Gedanken in Richtung „Verkaufspsychologie“ will ich hier nicht völlig widersprechen ;-).

      … und gehässig wärst Du natürlich niemals, nie – es geht vielmehr um kleine, dezent gesetzte Nadelstiche, nicht wahr? ;-).

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @NDA So sieht das aus.

        Vielleicht wird der Eine oder Andere dadurch zu einem komplexen Vorgang angeregt, der sich landläufig „Nachdenken“ nennt.

        • Profilbild
          Eighty/Twenty

          @iggy_pop Ach wo! Das Geld muß raus! War damals bei den frühen iMacs der Neunziger genauso. :-) (Wobei die Schwarzweiß-Variante was hat, erinnert an Laborgeräte und Testequipment.)

          • Profilbild
            NDA

            @Eighty/Twenty RE „Laborgeräte und Testequipment“

            Beim Auftritt dann bitte nicht den passenden ESD-Kittel sowie ESD-Schutz vergessen! ;-)

  6. Profilbild
    Klang X

    Weiß als Farbe halte ich für bedenklich. Mein M3 stand/steht nie im Sonnenlicht und wird bei Nichtbenutzung abgedeckt, trotzdem ist der Pitchbend/Modulationsstick vergilbt. Auch die 8 Pads unter dem Display haben ihre Farbe verändert. Das sieht nicht sehr schön aus. Wenn die weißen Potikappen und die Gehäuseteile des MS-20 ebenso minderwertig sind und mit der Zeit vergilben, sieht das Gerät nicht mehr so toll aus. So ein vergilbtes Gerät würde ich dann auch gebraucht nicht mehr kaufen wollen. Bleibt abzuwarten, wann die ersten vergilbten Exemplare auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen.

    • Profilbild
      Eighty/Twenty

      @Klang X Siehe „Retrobrite“. Vielleicht verwenden sie ja auch Plastik, das weniger zum Vergilben neigt (PBT).

      • Profilbild
        NDA

        @Eighty/Twenty Guter Punkt und wichtige Hinweise!

        Ja, wäre schade wenn der weiße Kunststoff hier keine entsprechende Qualität hat.

        Vor allem beim damaligen Preis einer M3 (vielleicht noch zusammen mit dem Radias) ist sowas ärgerlich. Interessant, daß das dort offenbar schon ohne nennenswerte UV-Einstrahlung auftritt.

    • Profilbild
      whitebaracuda

      @Klang X Da bin ich froh den M3 vor Jahren weitergegeben zu haben.
      Die 2 Minuten Startzeit haben mich dermassen genervt, da half nichts.

      Bei den frühen Oberheimern ist das Panel zum Glück schon von Fabrik her vergilb… räusper, ich meine im Elfenbein ton gehalten. Das mag ich als Kontrast sehr.
      Und hat darüber hinaus einen hohen wiedererkennungswert.

      Die hatten doch auch mal eine schwarze Version der SEMs herausgebracht.
      Sieht fürchterlich aus, wie ich meine.

  7. Profilbild
    heimannrudolf

    Deine Farbkombinationen sind beide absolut top, besonders das s/w-Design schaft m. E. eine deutlich bessere Übersicht. Zu dem Thema gibt es im amazona-Archiv m. W. auch ein älteres Interview mit Alex Hartmann. Trotz alledem ist der olivgrüne MS-20 prädestiniert für EBM/Hardcore.

    P.S.: Wenn wir ehrlich sind – nach Rolands originalem SH-101 war Behringer der erste Hersteller mit bunter Vielfalt, beim TD-3. (duck und weg…)

    • Profilbild
      NDA

      @heimannrudolf RE „…der olivgrüne MS-20 prädestiniert für EBM/Hardcore.“

      Ja, für Hardcore, Industrial und ähnliche Genres der härteren Gangart ist Oliv eine dankbare Farbe. Als passende Ergänzung & Kontrast würden sich dazu Kettensägen-Orange und Bulldozer-Gelb für’s Gehäuse anbieten (am besten gleich noch mit schwarzen Seitenteilen aus stoßfestem Hartgummi) – also immer schön „in your face“ ;-). Selbst ohne hier die entsprechenden Firmen zu nennen, fallen vermutlich jedem von uns sofort die dazugehörigen Markennamen ein – schönes Beispiel für den Wert einer Marke und passend zur Thematik.

  8. Profilbild
    Tai AHU

    Die Farben sind doch gut. Hätte schlimmer kommen können. Camouflage oder Kla4lack glänzend. Mir selbst gefiele gelb oder rot. Alles nur kein schwarz.

  9. Profilbild
    cosmolab

    …Jawoll – dass nenn ich mal ne neue Messlatte für einen kompromisslosen Nerd:
    Jemand, der sich mehrere Geräte in verschiedenen Farben kauft, nur damit er die Farbkombinationen ausprobieren kann… Reschpeckt! =;-)

    Andererseits – die Sache mit der Individualisierung haben die Autohersteller schon vor über 100 Jahren begriffen und zur Perfektion geführt (Ausnahmen wie Mr. Ford mit seinem T-Modell bestätigen die Regel- aber der hat´s dann später auch nicht durchgehalten mit seinem Schwarz). Insofern ist das ja nu nicht neu. Die Synthie- Designer haben wohl bisher eher für den klaren Wiedererkennungswert plädiert. Wahrscheinlich liegen sie damit richtig: Die Sache mit den „Sondermodellen“ ging ja oft auch mal schief und endete eher lächerlich im Kitsch. Man denke an die Sondermodelle vom DX7 oder auch vom Moog Voyager (gold/weiß). Aber wer weiß – vielleicht gingen die ja auf dem arabischen Markt besonders gut… ;-)

    • Profilbild
      NDA

      @cosmolab LoL Danke für die Blumen ! LoL

      Vielleicht sollte ich mein Avatar jetzt in „NoCompNerd“ ändern – hoffentlich bekomme ich mit dem passenden Kürzel NCN keinen Ärger mit Alessandro Cortini von den NIN (Nine Inch Nails) LoL

      Aber klar, mit so einer Aktion sollte ich mich über entsprechendes feedback nicht wundern … wenn’s der Unterhaltung dient … ;-).
      … und Gott sei Dank liegen die Spezialitäten des MS-20 ja dann doch nicht im Farbdesign.

      Stimme Dir zu, bei Einführung eines neuen Synthesizers wäre das Risiko für die Hersteller bereits mit leicht anderen als den gewohnten, eher unauffälligen Farben / Grautönen zu hoch (Gewohnheit & Erwartung seitens der Kunden). Einzige Ausnahme ist da eigentlich Clavia mit ihrem „Schweden-Rot“ (wobei das richtige eigentlich einen Tick dunkler in Richtung rost-braun geht) und früher das PPG-blau.
      So ein Experiment wäre also eher denkbar im unteren Preissegment als „Versuchsballon“ bei entsprechend hohen geplanten Stückzahlen über den gesamten Produktlebenszyklus. Da wäre eine Anpassung in der Fertigung immer noch möglich.

      Sonderauflagen bleiben eine Gratwanderung. Beim MS-20 könnte es evtl. wegen der Nähe zu den 80ern funktionieren.

  10. Profilbild
    Everpure AHU

    Die kanadische Band Chromeo hat für ihre Konzerte einen ganzen Satz synths und Gitarren in verchromten Ausführungen. Das sind natürlich auch professionelle Spezialanfertigungen für das etwas größere Budget. Ergibt aber total Sinn für die Show. Wie das mit der Bedienung ist, steht da sicherlich eher im Hintergrund. Finde ich aber ein schönes Konzept.
    http://ass.....204243.jpg

  11. Profilbild
    Everpure AHU

    Und dann fällt mir noch ein: Elektron mit ihren schwarzen Analog Mk2 Editionen. Die grauen sind mit Sicherheit ergonomischer. Aber für mich sehen die total nach DDR aus (ich hoffe, dass ich damit hier niemanden beleidige). Die neuen schwarzen Kisten sind dagegen ein Traum. Klassisch gut.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Everpure Die DDR war schon bunt, es gab Oliven, in ein Strich – kein Strich, Optik. Ein frisches T34 Grün. Und das allseits beliebte fröhliche Grau. ;-) Ausnahmen regelte das „Amt für Formgestaltung“

  12. Profilbild
    CloudSounds

    Das ist doch mal ein anderes Thema. Schöne Idee!

    Ich hatte mal überlegt, meine Elektron Models komplett mit Stickern zuzupflastern (nein, nicht mit denen die beilagen), hab mich dann aber doch – ob der Beschriftung der Potis – dagegen entschieden.

    Bei Synths ist es wie bei vielen anderen Sachen. Es gibt Hand- und Augenschmeichler. Extrem positive Beispiele in Sachen Design / Optik sind für mich der M-Audio Venom (ich wiederhole: wegen der Optik – definitiv nicht wegen der Bedienbarkeit) oder auch der Korg Minilogue (in Summe klasse) oder auch Dreadbox / Polyend Medusa, sofern man auf die bunten Potikappen verzichtet (auch hier: in Summe). Es gibt hingegen auch einige klanglich oder vom Funktionsumfang her tolle Kisten, die entweder extrem hässlich sind oder bei denen Style over Substance hinsichtlich der Bedienbarkeit gewählt wurde (JD-Xi mit Rot auf Schwarz ist da ein gutes Beispiel – von den Möglichkeiten her mag ich die Kiste hingegen).

    Für Synths im Allgemeinen sollte Form follows Function gelten. Ist es dennoch ansehnlich – umso besser. Wenn man mir die Möglichkeit gibt, dann noch ohne viel Aufwand die Optik an meine Bedürfnisse anzupassen… klasse! Allerdings lässt sich damit vermutlich kaum Geld verdienen, weshalb im Zweifel dann der Bastler gefragt ist… und da bin ich mit meinen zwei linken Händen raus. Potikappen tauschen wäre ggf. noch drin.

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