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Green Box: Technics WSA-1 und WSA-1R (1995)

Technics erster und bis heute letzter Synthesizer

19. März 2022


Der Technics WSA-1 aus heutiger Sicht

Der WSA1 hat was. Nur ist es nicht ganz leicht, dieses gewisse Etwas aus seinem Inneren hervorzuholen. Vielleicht aus diesem Grund – aber vor allem auch wegen der schlechten Presets, die seinerzeit vielleicht in eine Tanzband gepasst hätten – ist der Technics WSA1 und seine Rack-Version WSA1R auch heute noch ein Geheimtipp.

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Man muss allerdings wissen, dass der Technics WSA1 weder akustische Instrumente authentisch nachbilden kann, noch einen analogen Synthesizer. Die Stärke seiner „Physical Modeling-Synthese“ liegt in genialen digitalen Sphärenklängen und Motionpads, die sich in Echtzeit über die Modulationsmöglichkeiten in alle Richtungen verbiegen lassen.

Für eine Vernissage habe ich ungelogen mal mit einem einzigen Pad die Untermalungsmusik für einen kompletten Abend geliefert. Die erste halbe Stunde live eingespielt mit Controllern, danach über einen Sequencer die Controller-Daten in einen Loop versetzt – Ende. Vom Ergebnis waren nicht nur ich, sondern auch alle Besucher verblüfft.

In Ermangelung aktueller Fotos haben wir uns erlaubt, Bilder des Prospekts abzulichten. Sollte aber einer der Leser ein paar gute Fotos von seinem WSA1 oder WSA1R zur Verfügung stellen, können, immer her damit :-)

An der Stelle auch noch ein besonderer Dank an Binoy Chatterji, der uns die Bilder zu diesem Beitrag überlassen hat und an Natalia Shelenina, die diese Bilder veredelte.

Nun viel Spaß bei der Lektüre zu einem echten Underdog.

Ihr
Peter Grandl

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Der erste und letzte Synthesizer von Technics

Oft erreicht, nie kopiert. Dies ist ein wenig das Schicksal des ersten und möglicherweise letzten Technics Synthesizers WSA1. Dabei vereint der 1995 erfolgte Versuch der bis dato im Portable-Keyboard-Sektor erfolgreichen Firma Technics, auch im ‘Profi-Workstation-Lager’ Fuß zu fassen, viele neue Ideen in Klangerzeugung und Bedienung in sich.

Ein von den Abmessungen her TV-taugliches Display, ein großes Hardware-Controller-Arsenal und vor allem die 64-stimmige ACOUSTIC MODELING SYNTHESIS hätten dem WSA eigentlich viel Beachtung bescheren müssen. Dass es anders kam, könnte zum einen an Technics’ Herkunft aus dem Alleinunterhalter-Bereich liegen, zum anderen vielleicht aber doch einfach am Klang.

Aufgrund der Unfähigkeit zu knalligen Bässen, eher sachte zupackenden Hüllkurven und allgemein mit leichter Neigung ins Plastikhafte geht dieser nämlich knapp am Zeitgeist vorbei. Und damit sind wir mitten drin im Kapitel.

Die Synthesen des WSA-1

Das Besondere an der WSA-Synthese ist das ‘Acoustic Modeling’. Im Gegensatz zu rein virtuellen Synthesearten wie Yamahas VL- oder Korgs MOSS-Synthese wird die Klangerzeugung hierbei zweigeteilt:

Am Anfang jedes Klanges steht ein gewöhnliches PCM-Sample, das hier DRIVER heißt. Die 223 Samples plus 86 Drum/Percussion-Samples sind ordentlich in Gruppen wie Guitar, Piano, Strings usw. zusammengefasst. Von vielen Instrumenten liegen Samples in unterschiedlichen Velocity-Abstufungen vor. Das macht Sinn, denn bereits auf Driver-Ebene bietet der Technics die Möglichkeit, anschlagsabhängig eins von vier möglichen Samples eines sogenannten Layers auszulesen.

Neben diesen naturidentischen stehen auch eine Reihe synthetischer Rohwellen mit digitaler und ‘klassischer’ Synthesizer-Charakteristik zur Verfügung. Hört man sich diese Waves ‘roh’ an, klingt der Großteil geradezu giftig und spitz. Dies ändert sich, sobald der RESONATOR ins Spiel kommt.

Der Resonator ist der Modeling-Teil der Tonerzeugung, der den Samples einen virtuellen Klangkörper maßschneidert. Gleich zwei dieser Resonatoren stehen pro Sample bereit, die den Resonanzkörper von Röhren, Trichtern, virtuellen Saiten, Platten, Trommel-Membranen und zwei ‘Specials’ nachbilden. Von jedem dieser Resonatoren stehen wiederum etliche Varianten zur Verfügung, so dass man insgesamt auf 63 verschiedene Auswahlmöglichkeiten kommt.
FITTING regelt dabei die Balance zwischen Treiber- und Resonator-Anteil, mittels MUTING kann das Abkleben oder Abdecken von Saiten oder Schallöffnungen simuliert werden.

Kombiniert mit der Echtzeit-Modulierbarkeit der meisten Modeling-Parameter ergibt dies ein nuancenreicheres Klangverhalten, als dies mit bloßer Velocity-Steuerung eines Tiefpassfilters möglich wäre.
Wer schon immer mal eine gezupfte Trompete oder eine geblasene Geige konstruieren wollte, kann sich mit der WSA-Synthese gewiss eine ganze Weile austoben. Die Schnittstelle zwischen Driver und Resonator bildet der CONNECTION-Bereich. Hier wird die virtuelle Ankopplung zwischen dem klangauslösenden und dem klangformenden Bestandteil parametriert.

Ähnlich Yamahas FDSP-Synthese in den EX-Synthesizern kann beispielsweise mit POSITION (auch Velocity-gesteuert) die Anschlagstelle oder Pickup-Position einer Saite bestimmt werden, DEPTH regelt den Formant-Anteil am Gesamtklang. Subtile Bewegung ins Spiel bringt das ‘Position Movement’, das – genau – die Position zyklisch verändert.

Klangaufbau eines Sounds

Ein kompletter Sound des WSA setzt sich aus bis zu vier der oben beschriebenen LAYERs zusammen. Zwischen diesen Layers kann auch eine INTERACTION geschaltet werden, wodurch wahlweise die Resonatoren zwischen Layer 1 & 2, 3 & 4 oder aller vier gemeinsam miteinander verkoppelt werden. Mit diesem Feature kann dann ein einzelner Driver gleichzeitig verschiedene Resonatoren zum Schwingen bringen, also z. B. eine zugleich gezupfte und geblasene Geige. Sinnvoller ist aber möglicherweise die Anwendung, das Mitschwingen von gerade nicht bespielten Saiten, zu emulieren.

Alles in allem bietet der WSA1 in dieser Modeling-Section eine Fülle von Funktionen, mit deren Hilfe man dem Klang schon im Erzeugungsbereich gehörig zu Leibe rücken kann. Die weiteren Bestandteile eines WSA-Klanges entsprechen weitgehend dem klassischen Aufbau eines Synthesizers, oft aber mit gehörig erweiterten Features. Diese seien im Folgenden aufgeführt.

Pitch-Hüllkurve

Klar, Tonhöhe verbiegen kann er, der Technics. Statisch geht dies mit der Einstellung von KEY SHIFT und DETUNE um bis zu 24 Halbtöne und/oder 127 Cent auf/abwärts. KEY SCALING bietet die Wahl zwischen mehreren alternativen Stimmungen wie PIANO, WERCKMEISTER oder mehreren ARABICs. Außerdem kann mit SCALE der Abstand zweier Halbtöne neben NORM auf 1/2 bis 1/64 gesetzt oder das Key Scaling mit FIX komplett ausgeschaltet werden.

Die Pitch-Hüllkurve ist mit den Levels Peak, Sustain1 und Sustain2 sowie den Zeiten Attack, Decay1, Decay2 und Release mehr als umfassend ausgerüstet. Praktisch ist die Justierbarkeit sämtlicher Levels gemeinsam mittels TOTAL DEPTH im Bereich -50…+50, ohne dazu jeden einzelnen Level getrennt anfassen zu müssen. Für Attack, Decay und Release ist ein getrenntes Key Following komplett mit wählbarem Center Key einstellbar, dazu kommt die gemeinsame ‘Velocitisierbarkeit‘ dieser Parameter über den TOUCH-Parameter.

Das digitale Filter

An Filtern gibt’s wahlweise 12 dB Low- oder Highpass mit zusätzlichem EQ, 24 dB Low-/Highpass ohne den EQ sowie ein Bandpassfilter mit getrennten unteren und oberen Eckpunkten. Resonanz ist bei den 12 dB Typen zwischen -6 und +9 einstellbar, die 24 dB Typen erlauben -12…+18. Das Bandpassmodell bietet gleich zwei Resonanzen für die beiden Eckfrequenzen. TOUCH ermöglicht die Dynamik-abhängige Cutoff-Verschiebung, die Velocity-Kurve selbst ist in 6 Stufen einstellbar.

Auch das Key-Tracking des Filters ist mit frei definierbarem Tracking-Start- und End-Key sowie der ‘Flankensteilheit’ zwischen diesen beiden Eckpunkten sehr flexibel. Die Filter-Hüllkurve entspricht im Wesentlichen der Pitch-Envelope. Damit ist das Filter für die Klangformung bestens gerüstet. Allerdings sind, wie eingangs schon erwähnt, eher keine knalligen Bass-Sounds möglich und mit aufgedrehter Resonanz kann man hier erfahren, wie schmatzendes Plastik klingt. Dies liegt aber vorwiegend an der Klangerzeugung im Driver/Resonator-Bereich, die von sich aus eine Neigung zu ‘virtuellem Plastik’ hat.

Was das Filter aber beispielsweise im Bandpass-Mode gut kann, ist das Erzeugen von verrückten Vocal-Sounds, auch wenn man einfach Noise als Eingangssignal benutzt. Die Modulationsmöglichkeiten tun dabei ihr übriges, um auf jeden Fall einen variantenreichen Klang zu erzeugen. Die Resonanz ist allerdings, im Gegensatz zu den meisten anderen Parametern, nicht in Echtzeit modulierbar: Ausgeführte Änderungen hieran werden erst mit dem nächsten Tastenanschlag hörbar.

Modulationen

Die Amplitudenhüllkurve entspricht ihren oben erwähnten Vettern, natürlich mit sinnvollen Einschränkungen: Eine Amplitudenhüllkurve unter 0 ist genauso wenig einstellbar wie ein von Null verschiedener Release-Level.

Ansonsten bestehen auch hier zahlreiche Modulierbarkeiten sowie die Auswahl aus 7 verschiedenen Velocity-Kurven, die auch anschaulich im Display dargestellt werden. Endlich Erwähnung finden sollten hier die LFOs, von denen die WSA vier bereithält. Diese können durch das anschauliche ‘virtuelle Verdrahten’ im Display mit allen vier Layers eines Sounds verknüpft werden. Dabei ist die Modulationsrichtung sowohl positiv als auch negativ einstellbar. Vermissen könnte man dabei nur die bidirektionale Modulation um einen Mittelpunkt herum.

An LFO-Schwingungsformen stehen Sägezahn, Dreieck, Rechteck und Sinus mitsamt eines Delay-Parameters zum verzögerten Einsatz zur Verfügung. Außerdem ist das Neustarten der LFOs bei jedem Tastenanschlag ein- und ausschaltbar. Im TONE LAYER-Bereich ist das Bilden von Tastatur- und Velocity-Zonen möglich, darüber hinaus kann hier die Panoramaverteilung für die vier Layers vorgenommen werden. Auch eine zufällige Positionsverteilung per RANDOM ist einstellbar.

Effekte

Einige Modulationseffekte hält der Technics schon im ’DIGITAL EFFECTS’-Bereich parat. Chorus, Ensemble, Tremolo & Konsorten lassen sich hier erzeugen, allerdings werden diese Effekte durch das Heranziehen freier Stimmen generiert, so dass sich die Polyphonie der Maschine entsprechend reduziert.

Die eigentlichen Effekte stecken im ‘DSP EFFECT’-Bereich. Hier bieten sich zwei Effektblöcke zur Erzeugung von Modulations/Delayeffekten, aber auch Compressor, EQ, Enhancer und Distortion an. Der zusätzliche Reverb-Block stellt auch noch Hallen, Räume und einige Multieffekte bereit.
Die Anteile der einzelnen Effekte sind sehr flexibel justierbar, lediglich der Eingang von EFF2 lässt sich nur ganz ein- oder ausschalten. Dafür ist dieser wahlweise parallel oder seriell zu EFF1 schaltbar und einstellbare Ausgangsanteile beider Effekte lassen sich in den Reverb-Block leiten. Das Routing der Effektausgänge auf die MAIN- oder AUX-Stereoausgänge des WSA findet ebenfalls in diesem Bereich statt.

Graphisches Display des WSA

Der Klang des Technics WSA-1

Nun ja, dicht und warm ist was anderes. Hinzufügen von Ambience und Raumgefühl zu einem trockenen Signal ist möglich, aber ansonsten teilt der WSA hier das Schicksal vieler Artgenossen: Ein externer Effekt ist für die ‘große Halle’ auf jeden zu empfehlen. Die Modulationseffekte neigen ein wenig zum Verwaschen des Klangbildes (na klar, irgendwie natürlich…), behutsam dosiert sind sie aber gut einsetzbar.

Außerdem ein paar Stimmen von Lesern wie sie den WSA1 beurteilt haben:

Alex_KIDD

„Nun, ich drücke es mal vorsichtig aus, wer verwöhnt ist, der rümpft die Nase… Unterwasser ist gut getroffen, ich würde es Unterwasser-stopfend-dumpf bezeichnen. Gut, der Klangcharakter ist nun mal so. Der Sound klingt in der Tat sehr nach Plastik. Als Zusatz Synth ist er aber prima. Im Combi-Modus drückt die WSA aber gut, neigt aber zum Verwaschen.“

falconi

„Ich finde, der WSA-1 klingt gläsern, hohl, dünn und steril, obwohl die Sounds sehr lebendig sein können, ähnlich wie beim Physical Modeling von Yamaha (wenn auch nicht so gut).
Das Schlimmste: Es fehlt beim WSA-1 deutlich an Kraft in den ohnehin verfärbt und künstlich klingenden Mitten. Die braucht aber auch ein „hauchiger Flächensynthesizer“.

iggi_pop

„Verschmorte Plastikteile, die in einem ausgebrannten Raumschiff vor sich hinschwelen, während Löschwasser von den Wänden tropft. Draußen dreht einsam ein Planet aus Riddicks Universum seine Runden: Ein grandioses Instrument, wenn man einmal die grausigen Werksklänge hinter sich gelassen hat und komplett alle Ideen über Bord geworfen hat, wie man Klänge gestaltet.
Gerade die Möglichkeit, alternative Tonskalen und Stimmungen zu verwenden bis hin in den mikrotonalen Bereich, führt zu Ergebnissen, die weitab von der im Ambientbereich ach so beliebten Synthi-Standardgrütze und fadem Sound-Gewaber liegen.
Die Resonatoren sind durch die Bank interessant, allerdings wird wahrscheinlich kaum jemand sich die Mühe machen, die werksseitig festgelegten Parameter großartig zu verändern, zu umfangreich würden Editiersessions werden.“

Und hier ein Soundbeispiel, das die Stärken dieses Synthesizers zeigt:

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Controller & Hardware

Zunächst die Pflicht: Die WSA bietet 2 Stereoausgangspaare, 2 Fußschalteranschlüsse und einen für ein Pedal. Die 61er Kunststofftastatur lässt sich sehr gut spielen und vermittelt ein ziemlich gutes ‘Anschlagsgefühl’. Auch der Aftertouch ist damit fein und ohne den oft nötigen hohen Kraftaufwand dosierbar.

Nicht unbedingt üblich war seinerzeit der komplett ausgestattete zweite MIDI-Port, mit dessen Hilfe sich die Ansteuerung der 64 Stimmen sinnvoll verteilen lässt. Das Tollste an der WSA-Hardware sind allerdings (neben dem großen Display) die zahlreichen Controller:

Neben einem zweiten, mittengerastertem Modulationsrad stehen mit dem REALTIME CONTROLLER und dem REALTIME CREATOR zwei X/Y-Bälle zur Verfügung. Letzterer verhält sich dabei in etwa wie der X/Y-Joystick der Korg Wavestation: Man kann ihn in vier Richtungen verdrehen, nach dem Loslassen verharrt er in der eingestellten Position. Mittels des RESET-Tasters ist die Rücksetzung der veränderten Modulationsparameter auf den ursprünglichen Wert möglich. Der REALTIME CONTROLLER dagegen ist mittengerastert und federt nach dem Loslassen wieder in seine Ruhestellung zurück.

Beide Controller senden bei Bewegung ihre Positionsdaten über MIDI. Im SYSTEM-Menü sind die verwendeten MIDI-Controller-Nummern einstellbar. Default sind die Paare 16/17 bzw. 18/19 für die X- und Y-Richtungen. Damit kann man die WSA auch prächtig zum Fern-Controllern externer Geräte benutzen. Wer also immer schon den Joystick an seiner Wavestation SR vermisst hat, kann ihn mit Hilfe der WSA substituieren. Innerhalb der WSA stehen für REALTIME CONTROLLER & CREATOR je sechs über Taster anwählbare Modulationsziel-Setups zur Verfügung.

Damit ist zum Beispiel auf Taste 1 in X-Richtung das Routen des Creators auf FITTING, in Y-Richtung auf POSITION möglich, auf Taste 2 das Paar CUTOFF/RESONANZ. Alle wichtigen Klangparameter der komplexen WSA-Synthese lassen sich so auf einfache Weise in Echtzeit erreichen, wodurch die WSA-Klänge sehr lebendig werden können. Außerdem sind alle eingestellten Modulationen problemlos mit dem Sound abspeicherbar – ein Feature, dessen Fehlen beim Kawai K5000 beispielsweise leider negativ auffällt.

Erweiterungen für den WSA-1

Technics hatte seinerzeit drei Expansion-Boards angeboten. Einmal ein Output-Board mit vier weiteren Analogausgängen und einem digitalen S/PDIF-Ausgang sowie zwei Soundboards mit weiteren ROM-Samples und Sounds. Ein Board, das speziell auf Dance-Music zugeschnitten sein sollte (laut Herstellerangabe – ich  selbst hatte das Board bislang nicht unter den Fingern) und ein Board mit „Contemporary-Sounds“.

Der Technics WSA-1 on YouTube

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und hier noch ein Video mit den Werkspresets:

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Fazit

Der WSA ist eine sehr umfangreich ausgestattete Maschine mit etlichen Features, die viele andere nicht bieten. Die Klänge sind mit den Möglichkeiten der Acoustic Modeling-Synthese in einer Art dynamisch spielbar und in Richtungen verbiegbar, die mit simplen OSC->Filter->AMP-Architekturen anderer Synths nicht realisierbar sind. Trotzdem war dem WSA kein allzu großer Erfolg gegönnt. Denn seine Techno-Bässe klingen eher schlapp und pappig, die Hüllkurven erzeugen keinen wirklichen Punch, Metall klingt nie wirklich brillant, das Timing ist manchmal ein klein wenig schwammig und oft fehlt einfach ein Quäntchen Wärme.

Druck machen lässt sich also eher nicht mit dem Gerät und damit hat die WSA als Hauptsynthesizer für die angesagten Musikrichtungen keine Schnitte. Was die WSA aber kann, sind rund und weich klingende ‘Naturbässe’ für die nächste Ballade sowie durchsetzungsfähige und sich natürlich verhaltende Drum- und Percussionsounds. Hier spielen die Modeling-Fähigkeiten der Synthese ihre Trümpfe aus. Das gilt auch für viele E-Piano Abarten, die sich auch dann noch realistisch anfühlen, wenn man die ‘typischen’ Schwingungsformen durch Synth-Waves wie Saw oder Triangle ersetzt.

Vor allem aber eins erzeugt die WSA: Atmosphäre. Hauchen, Röcheln, Rauschen, sich langsam verändernde Klanggemälde oder bei jedem Tastenanschlag anders klingende Sounds sind die Spezialität. Die erzeugten Klänge eignen sich auch klasse als Additiv zu anderen Synths, die besser für Substanz & Wärme geeignet sind. Gemischt mit einer Fläche aus der WSA entstehen so Klanglayer, die nicht matschen und sich zusammenfügen wie aus einem Guss.

Verglichen mit zwei anderen typischen ‘Flächenlegern’ klingt die WSA nicht ganz so ‘Weltraum-kühl’ wie die Korg Wavestation und weniger ‘digital-industriell’ wie der Kawai K5000. In der Riege dieser Drei würde auf die WSA vielleicht am ehesten die Charakterisierung ‘Unterwasser-rührend’ zutreffen.

Preis

  • Stand Mai 2017 lt. Syntacheles-Liste:
  • Technics WSA1 ca. 360,- Euro
  • Technics WSA1R ca. 360,- Euro
  • Technics WSA1R mit beiden Sounderweiterungen ca. 420,- Euro
  • Technics Sounderweiterung ca. 130,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Trance-Ference

    Mal wieder so ein Bericht wo man sich gleich ans Gerät setzen will. Danke!
    Kannte den Technics eigentlich gar nicht aber klasse was es damals schon so gab.
    Eine Frage zu dem Gerät: wie ist den so die Bedienung? Da es nicht übermäßig viele Regler gibt könnte ich mir das umständlich vorstellen…wobei der eine recht großes Display hat.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @Trance-Ference Die Bedienung ist vollkommen OK durch das große Display. Und es gibt jede Menge Controller um den Sound zu modellieren. Aber auf Grund der Möglichkeiten, muss man sich schon mit diesem Synthesizer ernsthaft beschäftigen.

    • Profilbild
      dAS hEIKO AHU

      @Trance-Ference Da schließ ich mich Peter an. Abgesehen von den reichlich vorhandenen Controllern. ist das Äußere sehr „aufgeräumt“. Aber als ich ihn mal ein paar Tage leihweise hatte, konnte ich mich schnell zurechtfinden. Obwohl das ja damals eine total neuartige Synthese war.
      Der von cilene sicher geschätzte Korg Prophecy ist zwar klanglich eine ganz andere Nummer, aber die Bedienung (für die Synthese) empfand ich wie chinesisch lernen mit einem Langenscheidt.

      Ich denke die Bedienbarkeit hat man eben in der Tischhupenabteilung verinnerlicht. Da muß nach 2 Mal anspielne alles klar sein.

  2. Profilbild
    SynthNerd AHU

    Obwohl ich mich seit Jahrzehnten für Synthesizer interessiere, kannte ich den noch nicht.
    Deshalb mag ich solche Beiträge über weniger bekannte Geräte.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @SynthNerd Ging mir genauso @SynthNerd, als ich diesen Artikel gelesen habe. Bei mir sind es allerdings noch keine Jahrzehnte, aber gute 10 Jahre. So bin ich letztendlich auch auf Amazona gelandet und treu geblieben (seit 2009). Laut den Klangbeispielen (bin übrigens kein Fan der YouTube-Verlinkung im Vergleich zu einfachen Audiosamples) ist dieser super geeignet für Drone-Music/Soundscapes/Atmospheres. Also wer sich in diesen Genres bewegt, ist er für das wenige Geld sicherlich eine Sünde wert. Auch wenn zugegeben ein wenig 90er Style involviert ist.

      • Profilbild
        gido

        @Filterpad Moin!

        Das Argument „voll billich“ lasse ich nicht gelten. Da geht’s bei 400 Eiern los und das schraubt sich munter bis ins Vierstellige. Mir persönlich ist das zu teuer, um dem Gerät eine spontane Chance zu geben. Vor ein paar Jahren habe ich solche Teile für 150 bis 300 Euro gesehen. In der Preisspanne würde ich’s vielleicht riskieren. Wobei … Habe schon eine Wavestation, einen DS-8, einen ESQ-1 und einen K4. Die Flächen von den Konsorten sind mir schräg und röchelnd genug :)

        Gruß!

    • Profilbild
      cosmolab

      @SynthNerd Ohh, ich erinnere mich sogar noch daran, wie das Ding seinerzeit neu im Laden stand.
      Ich konnte es damals mal anspielen – und was soll ich sagen: Aus meiner Erinnerung trifft´s die Einschätzung hier im Bericht sehr gut. Ich war damals jedenfalls etwas enttäuscht und hatte das Gerät abgehakt. Ich meine auch, der WSA1 sei damals schon kräftig rabattiert angeboten worden. Heute, mit 25 Jahren Abstand und womöglich jeder Menge Alternativen im Rack, wird mancher das Gerät womöglich „abstauben“, weil es noch preisgünstig und (aufgrund des mangelnden Erfolgs) eher selten ist. Aber mich beschleicht eher das Gefühl, dass der erste Eindruck von damals schon der richtige war…

  3. Profilbild
    D-Drummer

    Der erste Technics-Synthesizer war eigentlich der analoge (!) SY-1010. Monophon, selten und nix besonderes, aber eben lange vor dem WSA. Hab lange mit dem WSA/R gearbeitet, fand den Sound aber immer schwer zu integrieren. Die Möglichkeiten sind toll, jedoch führt auch viel davon zu kaum brauchbaren Ergebnissen. Oft passen nur ein bestimmter Driver und ein bestimmter Resonator zusammen, eine andere Kombi bringt dann entweder kaum Veränderung oder nix Sinnvolles. Interessantes Konzept, aber die Praxistauglichkeit bleibt zu oft auf der Strecke.

    • Profilbild
      dilux AHU

      @D-Drummer nicht nur eigentlich, sondern tatsächlich und es wäre wirklich schön, wenn das noch korrigiert werden würde (obwohl ich da wenig hoffnung habe)….

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „Also ich gehe in kein Konzert mehr, wenn ich darauf gefaßt sein muß, daß plötzlich ein Trompeter theoretisch oder praktisch in eine Geige bliese!“

    • Profilbild
      teofilo

      …oder jemand die Gitarre mit den Zähnen spielt oder auf einen Amboss, anstatt auf eine Pauke haut;o)

  5. Profilbild
    Sudad G

    Da Technics damals von den meisten Musikern gerne als Hersteller professioneller Alleinunterhalter-Keyboards für das ältere Semester abgestempelt wurde, hatte es der WAS1 nicht gerade leicht. Idee und Konzept vom WSA1 waren eigentlich sehr interessant und vielversprechend.

    Leider erzeugte der WSA1 aber Sounds, die in jener Zeit von vielen anderen Spezialisten in wesentlich besserer Qualität abgeliefert wurden.
    Röchelnde und gläserne Pads konnten Ensoniq VFX und Korg Wavestation um Längen besser und für abgefahrene Klänge waren Waldorf Microwave oder Yamaha FM-Synthesizer einfach flexibler. Schöngeistige Klänge konnten wiederum Roland D-50 und JD-990 viel besser.
    Leadsounds waren ohnehin die Domäne analoger Synthesizer bzw. aufkommender virtuell analoger Synthesizer à la Nord Lead etc. Daher brauchte zu der Zeit niemand einen WSA1 und so kam es wie es kommen musste. Er blieb unbeachtet liegen.
    Als ich ihn damals zum ersten mal anspielte war meine erste Reaktion – aha eine Wavestation für Arme…gewollt und nicht gekonnt. Und damit war das Thema WSA1 auch für mich und viele andere abgehakt. Im nachhinein vielleicht etwas unfair, aber als Musiker muss mich ein Gerät einfach direkt ansprechen oder etwas Neues versprechen. Beides konnte der WSA1 nicht.

    • Profilbild
      Violator

      @Sudad G Kann ich voll nachvollziehen.
      Betrachte doch mal den WSA als reinen Synthesizer, und nicht als Workstation oder Top40 Schleuder (so wie er damals dummerweise von Technics angepriesen wurde).
      Die Klangerzeugung ist eigentlich genial:
      Du schickst ein Sample durch ein Resonator-Modell, dann weiter durch ein gutes digitales Filter.
      Die Effekte vernachlässige ich mal, dafür sind die Controllermöglichkeiten superheftig!
      .
      Was ich mir noch beim WSA gewünscht hätte, wäre ein Sample RAM zu Einbinden eigener Waves (SCSI), Updates mit zusätzlichen Resonatoren und ein Notch und Kammfilter gewesen. Aber mit dem vorhandenen Material kann man auch irre Sounds basteln.

  6. Profilbild
    SynthUndMetal

    Das „Acoustic Modelling“ im WSA1 als zusätzliches klangformendes Element finde ich sehr interessant. Ist das von irgendeinem anderen Hersteller jemals aufgegriffen worden?

  7. Profilbild
    Volker Wave

    Ich erinnere mich, dass ich den WSA1 auf der damaligen Musikmesse angespielt habe. Der hatte schöne sphärische Sounds, die aber in der damaligen Techno Zeit ziemlich untergingen. Es ist auch allgemein ein Jammer, dass hier wieder ein Synthesizer Keyboard mit drei Wheels mit einem eingeschränkten/ schlecht bedienbaren Synthesekonzept kombiniert wurde.
    Wie schon bei Quasimidi Raven, Alesis ION, Akai Miniak…
    Dabei wäre es doch schön, bei einem komplexen Sound die Modulationen stufenlos mit einzelnen Wheels einblenden zu können.
    Gibt’s das noch irgendwo, außer beim Alesis Andromeda? 😊

    • Profilbild
      Volker Wave

      @Volker Wave Ich sehe gerade, der Andromeda hat entgegen meiner Erinnerung nur zwei Wheels. Asche auf mein Haupt…
      Den Ion fand ich übrigens damals super spannend, aber ich konnte mich mit dem Plastikschwurbel im Sound nicht anfreunden.

    • Profilbild
      Tai AHU

      @Volker Wave Drei Wheels? Vor all den von dir genannten genannten für mich SY 77/99, die allerdings auch nicht gerade nebenbei editiert werden.

    • Profilbild
      Violator

      @Volker Wave Der Casio VZ-1 hat auch 3 Wheels!!! :-)
      .
      Ein Exot auf dem Gebiet ist da der Kawai K3, der nämlich nur 1 „Radl“.

  8. Profilbild
    Violator

    Liebe Freunde der elektronischen Klänge, der WSA ist meiner Meinung nach ein ganz besonderer Synth.
    Aber auch ein klassischer Fall von falscher Vermarktung – ich habe damals die Presentation auf der MM Frankfurt live miterlebt, diese löste auch Kopfschütteln bei mir aus. Ja, auch ich hatte zu dieser Zeit die falschen Erwartungen.
    Aus heutiger Sicht: Klanglich ist der WSA weit weg vom gewohnten „Motif-Triton Workstation Einheitsbrei“ – Gott sei Dank. Die Stärken liegen im Detail, nur diese müssen erst mal gefunden werden.
    Ähnliches Konzept wie Yamahas VL-Synthese, mit dem Unterschied, dass die Synthese im WSA beherrschbar und vor allem bedienbar ist. Ich kann am WSA von Grund auf einen Sound erstellen, während man an einem FS1R, Z1, VL-1m etc… ewig rumpopeln muss, um dann letztendlich auch nichts brauchbares zu bekommen.
    Der Klang vom WSA ist sehr eigenständig, manchmal etwas muffelig. Aber er ergänzt sich trotzdem sehr gut mit meinen anderen Klangerzeugern – vielleicht gerade deswegen, weil er eben nicht wie ein elektronischer „HiFi Möchtegern Gott“ klingt. Und speziell für „den“ einen besonderen Sound im Song ist der WSA immer gut.
    Aber es sei auch erwähnt – du musst dich mit diesem Instrument beschäftigen. Nur mal schnell hinsetzen und a bissl „rumschrauben“ führt ins klangliche Nichts.

    • Profilbild
      Violator

      @JCEFNY 400,- bis 500,- € je nach Zustand und Zubehör ist glaube ich realistisch.
      Für die Rackversion musst ca. 100,- bis 150,-€ drauflegen, die ist seltener zu bekommen.

      Nimm die Tastaturversion, wegen den vielen Controllern – und die Tastatur ist übrigens auch ganz gut.

  9. Profilbild
    Viertelnote AHU

    Die Tastatur ist ein Traum, bzw. das ganze Gerät ist sehr gut verarbeitet.
    Bis heute mein Masterkeyboard. Zwei unabhängige MIDI-Ports ausserdem.

    netter Gruß

  10. Profilbild
    Tai AHU

    Ein klassisches Beispiel dafür, dass sich eine Firma überlegt: machen wir doch mal Synthies. Ich würde sagen Physical Modeling ist angesagt. Keine analogen Modelle, wir haben 95, das hat Nord ja schon gemacht, ausserdem analog, wer braucht das. Gesagt getan, das Ding wird realisiert. Sound Designer? Brauchen wir nicht, hier disaint der Schäff. Oder der, der bisher die Tanzmucke Dinger programmierte. Übrig bleibt ein an und für sich gutes Konzept, miserabel umgesetzt und verschwindet in der Versenkung. Schade drum. Zumindest für die Neunziger. Yamaha hat ja auch klein beigegeben und das banalste (von den technischen Herausforderungen her) aller Physical Modelling Modelle nach den VLs weiter verfolgt, das analoge. Und das auch nicht richtig. Ähnliches ist 10 Jahre davor Akai passiert, deren analoge Synths kamen auch zur falschen Zeit, ohne die erforderliche Energie dahinter, passiert.

    Die meisten kennen meine Meinung zu dem Thema. 2022 ist so eine Kiste vielleicht geschenkt interessant. Kaufen? Nee, da würde ich eindeutig ein PlugIn bevorzugen.

    Ok, scheint eine gute Tastatur zu haben, hätte ich keine, 150 € (und dazu ein PlugIn)

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @Tai gaffer, habe mir den Text durchgelesen und muss zugegeben: Sehr interessant! Ich sehe das in den meisten Punkten ähnlich und die Synthis und Workstations der 90er sind wirklich ein „Sonderfall“. Woran das wohl liegen mag? Plastik, Digital? Die Frage die ich mir allerdings stelle, warum sind die teils noch älteren analogen Synthis wieder modern bei Musikern? Nahezu jeden beliebten Analogen gibt es in irgendeiner Form wieder. Entweder nahezu identisch (Prophet 5) oder als Klon (Behringer). Was ist an diesen wirklich besser, schöner, breiter, schwerer oder sonstwas? Jetzt könnte man argumentieren: Der Typ (also ich) hat eben keinen analogen und kann nicht mitreden. Denen sei glasklar gesagt: Stimmt nicht! ;) Vielleicht traut sich jemand diese Frage zu beantworten. Ich kann es tatsächlich nicht.

      • Profilbild
        Tai AHU

        @Filterpad Ich kann es auch nicht, vermute aber, dass es mit Gewohnheiten zu tun hat. Nicht die einzelnen Musiker, sondern die breite Masse zielt oft auf Bekanntes, Gewohntes. Wie sonst sollte ich mir erklären, dass nach Erscheinen eines DX 7 nach 4, 5 Jahren eigentlich nur ein paar Bässe und E-Pianos übrig blieben. Als könnte der nichts anderes. Bei Samplern sind es die Streicher und die Klaviere. Das könnte ich so weiterführen. Diejenigen, die das Besondere im Klang eines WSA erkennen und verwenden, sind einfach nicht zahlreich genug. Schau dir eine Softwarefirma wie AAS an, Tassman existiert nicht mehr. Lounge Lizard ist der Hit, vielleicht noch die Strumming Guitars. Und ich wehre mich gegen den Schluss, dass diese Instrumente einfach besser sind.

  11. Profilbild
    DieDolle

    „““Für eine Vernissage habe ich ungelogen mal mit einem einzigen Pad die Untermalungsmusik für einen kompletten Abend geliefert. Die erste halbe Stunde live eingespielt mit Controllern, danach über einen Sequencer die Controller-Daten in einen Loop versetzt – Ende. Vom Ergebnis waren nicht nur ich, sondern auch alle Besucher verblüfft.“““

    Wäre echt der Hammer wenn es davon eine verfügbare Aufnahme gäbe!?!?

    Iggy falls Du hier mit liest (klasse stück übrigens!) ist das alles nur alleine der WSA …oder!? und hättest Du Lust Deine mit dem WSA erstellten Sounds zur Verfügung zu stellen!? (Alle andere natürlich auch die selbst Sounds mit ihrem WSA erstellt haben gerne auch!)

    Meiner steht schon seit etlichen Jahren zum Verkauf verpackt rum nach dem Beitrag bekomme ich große Lust ihn wieder aus-zu-packen.

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    Klang X

    Ich habe auch noch den WSA, bis heute habe ich allerdings keines der drei Expansion-Boards bekommen können.

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    schmudo

    Einer wenigen Synths bei denen ich im Nachhinein bereut habe, ihn zu verkaufen (ich war jung und brauchte das Geld). Ein paar Dinge die mir damals aufgefallen sind:
    – das Filter klang ziemlich speziell und die Resonanz lässt sich nur in 4 Stufen einstellen zwischen -3 und +6 dB in 3 dB Schritten
    – Es hat Spaß gemacht, rauschhafe Samples per Resonator in spielbare Sounds zu verwandeln, noisy Strings oder klarinettenartiges.
    – Durch Verstimmen des Resonators konnte man ganz gut LoFi-Versionen von den Sounds basteln, die anders klingen als Bitcrusher oder sowas.
    – Die Rhodes und Wurlitzer-Sounds fand ich damals richtig gut vor allem in der Dynamik. Auf jeden Fall um Längen besser als E-mu Vintage Keys oder Roland zur damaligen Zeit. Keine Ahnung, ob die heute noch bestehen könnten.
    – Wie gesagt, exzellente Tastatur und mal eine wirklich durchdachte Ausstattung von Spielhilfen abseits vom üblichen Cutoff-Knopf
    – Die Effekte sind eher meh
    – Die Benutzerführung ist gut, aber oft inkonsistent: Mal erfolgt die Ansteuerung eines Parameters über die Taster links und rechts vom Display, mal müssen die unteren Taster als up/down cursor benutzt werden. Da waren wohl unterschiedliche Teams am Werk oder es wurde alter Code einfach weiterbenutzt, ohne an die Möglichkeiten des Displays angepasst zu werden.

    Wenn ich doch mehr Platz hätte, dann würde ich mir gerne wieder eienen hinstellen.

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    dAS hEIKO AHU

    physical modelling war (leider oder gottseidank) eine hochinteressante, hochkomplexe und hochkomplizierte Randerscheinung. Erschwerend kam hinzu, dass 1995 die Dance und Techno Scene am kommen war und plötzlich wieder analoge Kisten/Sounds gefragt waren, die ihrerseits anfang der 80 plötzlich Out waren, weil DX-7 und später Sampling einfach als der Geile Scheiß in Tüten gefeiert wurden. In die Ende-80er und Anfang-90er hätte ansonsten schon das „plastikhafte“ gepaßt.

    Den WSA fand ich zunächst mal optisch sehr geil. Klanglich waren gezupfte Gitarren bis dato nie geiler. Aber Musik besteht halt nicht nur aus gezupften Saiten. Und sind wir mal ehrlich: Die meisten (Synthese)Technologien sind immer erst interessant geworden, wenn man was ganz anderes damit gemacht hat, als die Marketingabteilung ihr zugesprochen hat.
    Eine TB303 ist grandios darin gescheitert ein „realistischer“ Bass für Alleinunterhalter zu werden. 10 Jahre später führt das „unrealistisch“ zupackende und übersteuernde Filter zu einem Musikgenre, an dem wir heute noch in seinen Ausläufern knabbern.
    Sampling sollte die realistischsten Naturinstrumente überhaupt liefern. Um Speicher zu sparen hat man loops fürs Sustain integriert. Jahre später nutzt man im HipHop und TripHop Loops in gänzlich anderer Weise.
    Der WSA allerdings hat leider wenig charismatisches.

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    AMAZONA Archiv

    Seltsam, dass der WSA1 nach Plastik klingt, wo doch die Technics Portable Keyboards aus dieser Zeit das nicht taten. Ich hatte selber mal länger mit einem KN3000 zu tun. War wohl eine eigene (neue?) Entwicklungsabteilung. Ansonsten ein interessantes Gerät, verpackt in hochwertige Hardware, wie bei Technics üblich. Die Testberichte in den Fachzeitschriften waren ernüchternd (nicht die Synthese betreffend, die wurde gelobt), schon darin wurde von „Plastikklang“ berichtet. Ich könnte mir dennoch vorstellen, dass sich überzeugende Klänge aus dem Gerät kitzeln lassen. Meistens liegt es ja an dem, der Hand anlegt, wie ein Synthesizer letztlich klingt. Da gab es schon so manche Überraschung in der Vergangenheit. Als Beispiel sei der Korg 01/W genannt, dem nachgesagt wurde, dass mit ihm keine überzeugenden Analogsounds möglich seien, bis dann ein Soundset auftauchte, das diesen Irrtum ausräumte. Gegen Tatsachen wie lasche Hüllkurven usw. ist man natürlich machtlos.

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