Hoffentlich nur eine Pause
Das Moogfest 2020, das vom 16. bis 19. April in Durham, North Carolina stattfinden sollte, wurde aus organisatorischen Gründen abgesagt. In der Mitteilung wird betont, dass das Moogfest nicht generell am Ende ist, sondern die Absage nur das kommende Jahr betrifft.
Das Moogfest findet seit 2004 alljährlich statt. Ähnlich wie andere Analog- und Modular-Events kamen auch hier Fans und Nerds aus aller Welt zusammen, um sich an Technik und Musik gleichermaßen zu begeistern. Außerdem stellte Moog mehrmals neue Projekte vor, die erst als Teil eines DIY-Workshops waren, dann aber in das regulären Programm von Moog aufgenommen wurde, wie zum Beispiel Werkstatt 01 oder DFAM (Drummer from another Mother).
Hoffen wir, dass das Moogfest 2021 wieder regulär stattfinden wird. Ob sich die Absage auch auf die Teilnahme an anderen Events wie zum Beispiel der Superbooth, wo Moog gelegentlich mit ungewöhnlichen Ständen eine besondere Atmosphäre verbreitete, auswirken wird, ist noch nicht bekannt.
Wer bereits ein Ticket gekauft hat, kann sich unter der E-Mail Adresse: moogfest@moogmusic direkt an die Veranstalter für eine Erstattung wenden.
Hier die offizielle Erklärung von Moog:
Moogfest 2020, originally planned for April 16-19, 2020 in Durham, NC, has been cancelled for logistical reasons.
As an organization, our purpose is to create deeply meaningful experiences and relationships in order to continually enrich our creative community. This intermission will be used to focus on the future of Moogfest and to investigate new ways of exploring the future of music, art, and technology.
Since its inception in 2004, the multi-day interactive tech conference and music festival has drawn both musical pioneers and futurist thinkers as Keynote guests in the science and art fields from around the world. Renowned electronic musicians such as Devo, Laurie Anderson, Gary Numan, Kraftwerk, Suzanne Ciani, Keith Emerson, Brian Eno, and Giorgio Moroder are among the festival’s past performers. We will continue to support emerging artists, celebrate the musicians who helped shape electronic music as we hear it today, and work diligently to design an event that honors the spirit of Bob Moog and the Moogfest community.
To all attendees, artists, sponsors, presenters, and volunteers: thank you for your support, understanding, and patience as the Moogfest experience continues to evolve.
Sincerely,
Your Friends at Moog Music
Scheinbar hat der Moog One so viele Ressourcen gebunden, dass für die Orga des Festes nichts mehr übrig ist.
Hoffen wir doch mal, dass sie wirklich nur die Ausrichtung des Festivals neu justieren wollen und es sich nicht im Kern um finanzielle Probleme / notwendige Einsparmaßnahmen von Moog Music handelt.
Schätze da können wir uns beim Uli bedanken…
@BÄM Behringer tritt ja aktuell mit Ausnahme des Crave (= Moog Mother) mit keinem seiner Produkten in Art und Funktionsumfang direkt gegen ein Produkt von Moog an. Den Minimoog gab es von Moog schon nicht mehr als der Model D von Behringer rauskam und gegen Sachen wie Matriach, Grandmother, Subsequent37 oder Moog One gibt es nichts gleichwertiges von Behringer.
Behringer ist also nicht wirklich Konkurrenz zu Moog.
@amyristom Und der „poly“ D stinkt ordentlich nach matriarch-ideenklau : 4 osc. Paraphon, moog Filter, round Robin mode, poly aftertouch, seq, etc…
Aber das Kernfeature, die Semi-Modulariät, hat der Poly-D eben nicht.
@amyristom Ja eh, trotzdem auffällig viele gleiche Merkmale. Is einfach deren Ding, von anderen zu flauchen (österreichisch für stehlen ;))
@amyristom Ausserdem kann man hinten sehr wohl patchen, wenn auch nicht im gleichen Umfang…
@amyristom Natürlich ist Behringer Konkurrenz zu Moog, bitte mal die formalistische Brille absetzen.
Moog ist die Monosynth-Marke, während Behringer den Markt gerade mit Monosynths überschwemmt.
@ISE500 Meine Brille ist da recht unabhängig von irgendeinem Hersteller-Brand, sondern mehr „Was bietet mir der Synthesizer an Funktionalität und Klang in Relation zum Preis“. Und da hat z.B. Behringer in Sachen Funktionalität (und ggf. auch Klang) zumindest zum Matriarch / Grandmother / Subsequent37 aber auch zu den Sachen von Dave Smith nichts gleichwertiges im Angebot, sondern punktet „nur“ wenn es um Nachbauten alter Synthesizer-Modelle oder um Konkurrenz zu den kleinsten Analog-Synthesizern a la Mother32 oder Minitaur geht; also beim Low-End Bereich. In den analogen Mid-End Bereich sind sie mit Ausnahme des DeepMinds noch nicht wirklich vorgestoßen.
@amyristom Mein Kommentar zu deinem bezog sich auf Moog, die Monosynth Marke.
Was soll das denn, zu sagen, Behringer trete mit keinem Produkt gegen Moog an? Das ist doch Haarspalterei. Behringer hat doch mindestens sechs Monos im Porfolio, plus einen Poly. Funktionsumfänge zu vergleichen ist schon ein bisschen Malen nach Zahlen. Der Matriarch ist zwar teuer, aber bietet wenigstens polyphone Klänge.
Ich habe übrigens nichts gegen Moog, besitze selber einen Minitaur.
Man kann es aber mit Monos echt übertreiben – was Behringer ja auch macht. Die haben halt die letzten Jahre beobachtet, was andere Hersteller so gemacht haben. Nächstes Jahr wird hoffentlich das Polysynth-Jahr, die über 60 aktuelle erhältlichen Monos sprengen doch völlig den Rahmen. To sum it up: ich finde es sowohl übel, was Behringer macht – geistigen Diebstahl – als auch, was Moog macht – überteuerte Neuauflagen eines immer gleichen Grundrezepts.
Würde mir aber trotzdem von beiden Marken Produkte kaufen (z.B. aktuell von Behringer die TD-3 oder die RD-8). Diese ganzen dogmatischen Diskussion sind doch nur Zeitvertreib.
@BÄM Moog sollte sich definitiv beim Uli bedanken. Dank seinem Anfixer D steht nun die Herrschaft von Mutti hier. Da wird es, so denke ich, einige geben. Eher, wenn überhaupt und nicht reine Gier, würde ich den aufwendigen One im Verdacht haben, weil der bestimmt einiges an Ressourcen verbraucht bevor überhaupt Einheiten verkauft sind. Vielleicht haben die aber auch nur so eine Pause eingelegt weil keine neuen Sachen kommen und die mal zwischen den anderen Events chillen wollen.
Find ich schon, weil keiner mehr die teureren Geräte kauft, da das Budget weg ist.
@BÄM Yep
@BÄM Ich kann da ja natürlich nur für mich sprechen, aber bei mir hat Behringer noch keinen Kauf eines anderen Synths verhindert. Habe z.B. den Model-D und KEINEN Minimoog, weil mir das Original für das was es kann stets zu teuer war. Aber ich hätte mir daher das Original auch nie gekauft selbst wenn es Behringer nie gegeben hätte. Parallel hab den Sub37, Minitaur und Moog One trotz Behringer. Also da schließt das eine das andere nicht zwingend aus.
@amyristom Dito…sehe ich genauso. Mein DM12D, Neutron wird keinen in naher Zukunft geplanten Kauf eines Subsequence, Korg Minilogue XD oder auch der neue Modal Argon beeinflussen bzw. verhindern! Mit den beiden Behringers bin ich sehr zufrieden…ich kann da nicht meckern. Behringer hat (für mich) in erfrischend gechillter fast schon unbekümmerter Weise die Branche vorgeführt – finde ich. Ich bin sicher, die anderen Hersteller würden noch weiter ihren Dornrößchen Schlaf abhalten wenn sie jetzt nicht wachgerüttelt worden wären. Mit diesem Konkurrenten vermute ich mal noch viele weitere interessante Synths von den etablierten Herstellern – wenn nicht, gehen sie Sang und Klanglos unter.
@TimeActor Eben. Und Moog ist ja nicht nur hochpreisig aufgestellt, sondern hat ja mit Synths wie Minitaur, Mother, Grandmother oder Subsequent37 auch leistungsfähige und sehr gut klingende Analogsynths für den preisbewussten Geldbeutel im Angebot.
Viel eher sehe ich Behringers Synthoffensive als Angriff auf die japanischen Hersteller wie Roland und Yamaha, die konsequent die Wünsche ihrer Kunden nach analogen Neuauflagen ihrer Klassiker ignorieren und die analoge Retrowelle (die ja von Moog und Dave Smith erst losgetreten wurde) konsequent verschlafen.
@amyristom Behringer klont mit Model D den Moogsynth schlechthin! Wirft sogar noch einen Tastatur Klon hinterher … hat aber alles nichts, absolut nichts, mit Moog zu tun.
Moog Sound für 300€ – analog – 3 OSC – 2 X anstatt 1 Mother 32. 6:1 sozusagen!
Wenn du meinen Kommentar genau gelesen hättest: Moog hatte den Model D Reissue bereits nicht mehr im Programm als Behringer mit seinem Minimoog Klon rauskam. Somit tritt aktuell auf dem Markt kein Moog Minimoog mit einem Behringer Minimoog in direkte Konkurrenz (anders als z.B. der Korg Odyssey mit dem Behringer Odyssey).
@amyristom Drum schrieb ich ja auch mir dessen völlig bewußt:
MOOG SOUND!!!
Kann uns doch egal sein. Ich habe nie verstanden warum z.B. die Mother mit nur einem Oszillator und den günstig realisierbaren Patchpunkten 500+ kosten sollte. Da war es nur recht das Behringer was alternatives anbietet, im Rahmen der realen Kosten. Es gibt ja bessere Moogs wie den Subsequent, Grandmother und Matriarch. Das untere Segment ist nun eben anders besetzt und es muss umgedacht werden. Ich würde mal gerne den Geldfluss bei Moog abgebildet sehen, befürchte aber das wir nicht mal 1/4 für das Produkt und der Rest für jeden Teilhaber ausgeben. Import und Steuer exklusive.
Geldfluss, Klon B … gehörte nicht Moog den Mitarbeitern?
Können das Arbeiter die in den Boden schauen wenn der Chef auf der anderen Seite vorbei geht auch behaupten? (siehe bericht hier auf amazona). Bully kann mich erst überzeugen wenn EIGENES, in überzeugender Qualität, die den Mitarbeitern gehörende Fabrik verläßt.
Alles andere ist doch vergleichsfrei zur Moog Boutique, ein Discounter …
…es soll auch Leute geben, die sich über Behringer dann später einen „richtigen“ Synthesizer gekauft haben! ;-)
Nee im ernst, Moog stellt seine großen Chargen auch in China her und entwickelt sie nur in den USA, und Behringer macht das ähnlich.
Fragt euch mal lieber, warum „made in China“ bei Moog so teuer ist! ;-)
@Mick Nö, Bauteile werden in China hergestellt, in USA wird zusammengebaut. Den Trump darfst du fragen, warum die Teile teurer sind. Ausserdem immer noch günstig, wenn du mit eurorack vergleichst.
Nö, stimmt nicht!
Die ersten Chargen kommen aus North Carolina, bei grosser Anfrage wie z.B. dem Sub/Sequence 37 und Mother 32, wurde in China produziert…und wenn Du Trump erwähnst, ein bissl Germany first täte diesem Land auch mal gut, sonst sehe ich schwarz!
@Mick Hihi, der war gut
@Mick Autsch!
@Mick Unglaublicher Beitrag
@Mick Die Zukunft mit „Germany First“ steht in allen Geschichtsbüchern. Nein Danke!
Am besten es einfach mal so machen wie Spiegel-ONLINE.
@Anthony Rother Bei SPON bekam ich schon vor Relotius Brechreiz, scharf gefolgt von ZEIT! Beides hat mit kritischen Journalismus überhaupt nichts mehr zu tun, aber sowas von, dass man es eigentlich absolut nicht glauben kann. Da muß ich lächelnd an die Birne denken, der immer jegliches Interview strikt verweigert hat. Der alte Saumagen der. :) !
Gemeint war für manche Artikel auf Grund der Sachlichkeit und zum Selbstschutz der Kommentierenden auf die Kommentarfunktion zu verzichten ;-) So wie z.B. bei Spiegel-ONLINE ;-)
Naja, Moogfest war aber sowieso schon immer etwas pervers aufgrund der streitigkeiten zwischen der Bob Moog Foundation und Moog Music.
@nativeVS Welche Streitigkeiten gibt es denn da nochmal?
Von der Marktpositionierung sollten sich Behringer (Niedrigpreis, hohe Stückzahlen) und Moog (hoher Preis, geringere Stückzahlen) eigentlich nicht wirklich in die Quere kommen. Allerdings vorausgesetzt der Mehrpreis bei Moog steht für höhere Fertigungsqualität, besseren Klang und/oder mehr Features. Als Beispiel beim Vergleich von Crave und Mother-32 ist der Moog allerdings mehr als drei mal so teuer, was bei vielen sicher einen deutlichen Einfluss auf die Kaufentscheidung auslösen wird. Wie will man denn diesen Preisunterschied auch argumentativ rechtfertigen, da der Crave ja in den Reviews doch ganz gut bewertet wird? Selbst wenn es nicht in direkter Konkurrenz steht: Kaufe ich einen Behringer Pro-1 UND einen K-2 oder einen Moog Mother-32 oder Sirin? Etc. etc. etc.
Ich würde daher vermuten, dass sich Behringer’s Produktneuheiten sehr wohl finanziell bei Moog bemerkbar machen. Der gleiche (analoge Synth) Kuchen wird jetzt halt unter einem Wettbewerber mehr aufgeteilt und Behringer schneidet sich da bereits eine gute Portion von ab. Moog möchte aber sicher nicht, dass das bekannt wird, müssen aber auf der anderen Seite Kosten sparen, was ich auch verstehen kann.
Wenn man den Blog von Moog liest…
„As an organization, our purpose is to create deeply meaningful experiences and relationships in order to continually enrich our creative community. This intermission will be used to focus on the future of Moogfest and to investigate new ways of exploring the future of music, art, and technology.“
dann klingt das doch nach „wir wollen nicht ständig die gleiche Sache durchziehen sondern uns mal überlegen was wir neues bieten können“. Also ich sehe das eher positiv!
@liquid orange Vielen Dank für den sachlichen und klärenden Beitrag Marcel :-)
@Tyrell Hatte Amazon nicht einst verkündet dass dieser Mini Vocoder vom letzten Moogfest released wird? Habe ich wirklich so in Erinnerung!
Moogfest, ja, ne Veranstaltung für ein erlesen zahlendes Klientel. Wird mir persönlich jetzt nicht fehlen. Auch diese Pseudo-Esoterik Trailer, weit überwiegend mit Frauen besetzt, und, ganz wichtig, Topfpflanzen auf dem Tisch, würden das genauso nicht! :)
Jedesmal, wenn ich den Lineup eines neuen Moogfestes gelesen habe, war ich meist begeistert von den dort spielenden Bands und Musikern, sowie den Workshops, aber spätestens bei den Ticketpreisen und Workshop-Zuschlägen war es mit der Begeisterung wieder vorbei. Letztlich ist eine solche Veranstaltung eine Maßnahme zur Imagepflege und Werbung, das haut aber nicht hin, wenn man schon an der Tür zwei Drittel der Fans abprallen läßt.