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Test: Doepfer Frequency Shifter A-126-2 Eurorack

Frequency Shifter, ein ungewöhnliches Effektmodul im Eurorack

9. Februar 2022

DOEPFER FREQUENCY SHIFTER A-126-2 und Harald Bode in seinem Heimstudio ca. 1979

Der Doepfer Frequency Shifter A-126-2 hat mit dem A-126-2 eine lang erhoffte und schließlich bei der SUPERBOOTH 21 vorgestellte Neuauflage erfahren. Für diesen Test liegen mir die Module A-126-2 und A-143-9 vor, da es hier auch um ein Zusammenspiel mit einem Quadratur-LFO geht.

Der Doepfer Frequency Shifter A-126-2 ist eine Hommage an Harald Bode

Ein Frequency-WAS? Die wörtliche Übersetzung bringt Frequenzschieber, Frequenzwandler, Frequenzumwandler oder auch Klangumwandler (Bode). Viel klüger ist man dann aber auch noch nicht, daher beginne ich diesen Test mit einem Zitat von Harald Bode …

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Ich hatte immer den Wunsch, Mittel zu schaffen, um mich auf eine neue Weise (musikalisch) auszudrücken… um Klänge zu erzeugen, die ich mir vorstellte… Klänge, die ich für möglich hielt. (Harald Bode, 1979?) Quelle: ZKM, Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

© Harald Bode, ZKM | Karlsruhe, Nachlass Harald Bode

© Harald Bode, ZKM | Karlsruhe, Nachlass Harald Bode

… und der Komposition Bode: PHASE 4-2 ARPEGGIO aus dem Jahr 1964.

(Quelle: Canadian Electoracoustic Community CEC, eContact! 13.4 The Compositions of Harald Bode)

Das klingt ungewöhnlich und auch fremd, aber ganz im Sinne des obigen Zitats Bodes. Abgesehen davon, dass die modulare elektronische Welt klanglich meistens keine Preset-Schleudern anbietet – oder besser – anbieten will, muss man sich den Klang eines Frequenzschiebers erarbeiten. Er ist subtil, auch im Hintergrund bleibend, aber trotzdem irgendwie präsent und prägend, eben auch sehr elektronisch.

Eine schöne sehr sehenswerte historische Videodokumentation aus dem Jahr 1972 (Quelle: ZKM) findet man hier: Das Leben und Werk von Harald Bode.

Das Leben und Werk von Harald Bode (Quelle: ZKM)

Das Leben und Werk von Harald Bode (Quelle: ZKM)

Interne Struktur des Doepfer Frequency Shifters A-126-2: Up und Down

Schaltbild des Frequency Shifters A-126 II

Schaltbild des Frequency Shifters A-126 II

Einem aufmerksamen Leser mit theoretischem Interesse werden bei einem kurzen Blick auf das Schaltbild nicht die beiden Ringmodulatoren entgangen sein. Im Workshop Modular Patches 3: Ringmodulation  findet man eine  ausführliche Besprechung, insbesondere auch die zugehörigen  Formeln
sin(u)·sin(v) = cos(u-v)-cos(u+v) und cos(u)·cos(v) = cos(u-v)+cos(u+v).

Beim Ringmodulator werden zwei (Audio-) Signale miteinander „multipliziert” und es entstehen zwei Seitenbänder im Frequenzspektrum, bei reinen Sinusschwingungen die Summe und die Differenz der beiden Schwingungen.

Der Bode-Frequenzschieber ist eine Weiterentwicklung, indem er aus dem eigentlichen Eingangssignal zunächst durch spezielle Filter, den Dome Filtern, zwei Phasen-verschobene Signale erzeugt. Die beiden Dome Filter im A-126-2 sind zwölfstufig und bestehen aus Allpass-Filtern. Jedes Dome Filter verschiebt die Phase des Eingangssignals um 45° und zwar unabhängig von der Frequenz des Signals. Zwei davon werden hier so verschaltet, dass insgesamt zwei um 90° Phasen-verschobene Signale entstehen.

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Als zweiter Signalgeber dient ein Quadratur-VCO, in der Regel ein Sinustongenerator, mit zwei um 90° verschobenen Schwingungen, Sinus und Cosinus (im Schaltbild rote Signalwege). Bildet man die Summe (im Schaltbild unterer Summierer) bzw. die Differenz (im Schaltbild oberer Summierer) der beiden oben angegebenen Terme, so erhält man

up-shift: sin(u)·sin(v) – cos(u)·cos(v) = -2·cos(u+v) und
down-shift: sin(u)·sin(v) + cos(u)·cos(v) = 2·cos(u-v).

© Harald Bode, ZKM | Karlsruhe, Nachlass Harald Bode

Externe Steuerung der Shifting-Frequenz durch einen Quadrature-LFO. Der Mix zwischen down-shift und up-shift wird durch einen externen LFO moduliert.

Das Interessante daran ist, dass nun die Schwingungen aus der Summe und der Differenz der Frequenzen im Gegensatz zum Ringmodulator getrennt vorliegen. Spannend wird es dann, wenn das ursprüngliche Klangmaterial komplex ist, also nicht nur Sinusschwingungen, wie in den Formeln dargestellt.

Es handelt sich hier nicht um Pitch Shifting, das man zum Beispiel über die Geschwindigkeit einer Bandaufnahme oder durch Granularsynthese (Time Stretching) erhalten würde.

Ein sehr einfaches Beispiel: Das Eingangssignal besteht aus einem Dreiklang A3, A2 und G2, was den Frequenzen 440 Hz, 880 Hz und 1320 Hz entspricht. Schwingt nun der Quadraturoszillator mit einer Frequenz von 100 Hz, so entstehen daraus nach den oben angegebenen Formeln für die Summen u+100 Hz („up-shift„) die Frequenzen 540 Hz, 980 Hz und 1420 Hz bzw. für die Differenzen u-100 Hz („down-shift”) dagegen 340 Hz, 780 Hz und 1320 Hz.

Das obige Klangbeispiel benutzt einen Quadratur VCLFO A-143-9, um auch im sehr tiefen Frequenzbereich unter 20 Hz arbeiten zu können. Original und geshiftetes Signal sind zunächst in einem Mix hörbar bei hoher Quadratur-Frequenz; ab 19 Sekunden auch zwischenzeitlich mal ohne Original. Frequency Shifting klingt verstimmt. Das liegt daran, dass im Gegensatz zum Pitch Shifting die Frequenzverhältnisse zwischen den Klang-„Bausteinen” nicht mehr im selben Verhältnis wie beim Original stehen. Die Klangfarbe ändert sich drastisch. Am Schluss wird die Quadratur-Frequenz stark heruntergeregelt und man hört einen Phasing-Effekt.

Aufbau des Doepfer Frequency Shifters A-126-2

Doepfer Frequency Shifter A-126-2

Doepfer Frequency Shifter A-126-2

Es ist erstaunlich, was Dieter Doepfer alles auf 8 TE Breite untergebracht hat. Apropos Breite: Man sollte bei der Anschaffung des Frequency Shifters beachten, dass durch die schmale Ausführung die Tiefe des Moduls „leidet”: 60 mm Tiefe sind nicht mehr Skiff-tauglich.

Dieter Doepfer hat sich zwar an dem Konzept des Bode Frequenzschiebers orientiert, aber auch noch Gedanken über sinnvolle Ergänzungen gemacht:

Die Frontplatte des Doepfer Frequency Shifters A-126-2

Die Frontplatte des Doepfer Frequency Shifters A-126-2

Einige Potentiometer werden nur über die Potentiometer-Achse mit Markierungsstrich bedient, was aber nicht der Bedienung abtut und eben dem schmalen Design geschuldet ist, da sie eher statische Einstellungen betreffen.

Grob- und Fein-Regler lassen sich durch eine Steckbrücke auf der Rückseite vertauschen.

Grob- und Feinregler lassen sich durch eine Steckbrücke auf der Rückseite vertauschen.

Aber nun zu den inneren Werten: A-126-2 enthält einen Quadratur-Oszillator, der über zwei Regler (Frequ.1 und Frequ.2) in seiner Frequenz fein und grob geregelt wird. Über eine Steckbrücke kann man die Zuweisung Grob- und Feinregler auf der Modulrückseite vertauschen. Die Signale des Quadratur-Oszillators (Sinus und Cosinus) können über zwei Ausgänge abgegriffen und extern weiterverarbeitet werden. Beide Ausgangsbuchsen sind mit den Eingansbuchsen für externe Modulation (siehe in der Frontplatten-Abbildung rechts) normiert, d.h. man kann extern die Sinus- und/oder Cosinus-Schwingungen verändern und über die Eingangsbuchsen wieder hinzufügen.

Damit wird der Frequency Shifter zu einem Effektgerät. Es öffnet sich ein weites Experimentierfeld! Die Frequenz eines Quadratur-Oszillators lässt sich zusätzlich über die Eingangsbuchse FCV in (orange) und den Abschwächungsregler FCV noch zusätzlich in der Tonhöhe modulieren. Der Frequenzbereich des internen Oszillators liegt zwischen 20 Hz und 5000 Hz. Möchte man Phaser-Effekte erzeugen, dann sollte man über die zusätzliche Anschaffung eines externen Quadratur-LFOs nachdenken. Selbstverständlich kann man hier aber auch andere Modulationsquellen zuführen.

Externe Modulationen sind ausdrücklich erwünscht.

Externe Modulationen sind ausdrücklich erwünscht.

Das externe Audiosignal, das durch den Frequency Shifter verändert werden soll, wird über Audio In eingespeist und kann in der Stärke durch den Miniaturregler Level angepasst werden, so dass man über die kleine Leuchtdiode die Abschwächung oder auch gewollte Übersteuerung des Eingangssignals kontrollieren kann.

Im Gegensatz zur alten Version des Frequency Shifters wird an der Ausgangsbuchse Audio out lediglich ein Mischsignal aus up und down angeboten, d. h. man sollte zusammen mit dem Breakout-Modul A-126-2 exp. noch einen externen Mixer einplanen. Doepfer bietet neben dem manuellen Mix auch noch einen Modulationsbuchse und einen Abschwächer an, so dass man ein Überblenden der beiden Signale auch automatisieren kann – ein weites Experimentierfeld!

Der interne VCA lässt sich extern ansteuern oder kann auch dem internen Envelope Follower „gehorchen”.

Der interne VCA lässt sich extern ansteuern oder kann auch dem internen Envelope Follower „gehorchen”

Damit nicht genug. Zusätzlich gibt es neben der üblichen manuell einstellbaren Rauschsperre (Regler Squelch), die aus dem Eingangssignal eine Hüllkurve erzeugt, auch die Möglichkeit, über die Eingangsbuchse VCA ext CV eine Hüllkurve von außen zu steuern – sehr praktisch. Wenn man das nicht wünscht, dann kann man auf den internen Envelope Follower zurückgreifen. Bevor das geshiftete Signal den Ausgang erreicht, durchläuft es einen internen VCA. Mit dem Squelch-Regler kann man ihn in der linken Position automatisch durch den Envelope Follower öffnen oder schließen.

Ein Frequency Shifter ist ein Instrument, …

… das man erlernen muss. Man muss sich mit ihm anfreunden, es respektieren und hoffentlich auch im positiven Sinn beherrschen!

Will man die Stärken herausarbeiten, dann kommt man nicht mit einem Mini-Equipment aus. Die Klänge sollten komplex genug und vielfältig modulierbar sein. Der Doepfer Frequency Shifter A-126-2 passt zu komplexen Oszillatoren, Waveshapern, polyphonen Klängen, Schlagzeugstimmen und auch Sprache. Er ist ein Effektgerät und glänzt in einer Effektkette zusammen mit Delay und Hall. Zur Modulation empfehlen sich neben Hüllkurven, LFOs, CV-Pitch auch ein zusätzlicher VC Quadrature VCO/LFO wie zum Beispiel Doepfers VC-Quadratur-LFO A-143-9, auch der Quadrature Thru Zero VCO A-110-4 oder gar ein Trapezoid Thru Zero Quadrature VCO A-110-6.

Ein ideales Paar: Doepfer Frequency Shifter A-126-2 und ein Quadrature LFO oder auch VCO

Ein ideales Paar: Doepfer Frequency Shifter A-126-2 und ein Quadrature LFO oder auch VCO

Im Gegensatz zu vielen Meinungen im Netz, die einen Frequency Shifter vorstellen, bin ich der Meinung, dass es sich durchaus um ein sehr musikalisches Werkzeug handelt. Kann sein, dass es aber an meinem sehr offenen Verständnis von „musikalisch” liegt. Das folgende Klangbeispiel verzichtet bewusst auf ein großes Equipment neben dem üblichen Mindeststandard eines Modular Synthesizers und ergänzt lediglich etwas Hall und einen VC-Quadratur-LFO. Ansonsten ist alles im Handbetrieb und live gespielt. Der Beginn ist sehr leise! Die im Hintergrund laufende Sequenz (4ms Sperical Wavetable Navigator) wird nicht vom Frequency Shifter beeinflusst. Ein wenig ändere ich während des Spiels auch dessen Klang. Während des Spiels habe ich Pitchbend und den Frequenzregler am Quadratur-LFO und den Mixer am Frequency Shifter nach Gehör (!) und Gefallen geregelt:

Ich möchte betonen, dass ein Frequency Shifter durchaus den Charakter eines Musikinstruments besitzt, das man erforschen und intensiv spielen kann. Die Lernkurve ist zwar steil, hat man aber herausgefunden, wie man einerseits auf dem Keyboard spielt und andererseits gleichzeitig (!) mit einer oder auch zwei Händen den Klang dynamisch beeinflusst, dann bekommt man ein „richtiges” Musikinstrument. Es gilt hier auch der Satz: Übung macht den Meister. Ich muss zugeben, dass ich in der Tat beim Kauf vor zweieinhalb Monaten einen Sprung ins kalte Wasser gemacht habe. Mit großem Vertrauen habe ich diesen Sprung gewagt und bin nicht enttäuscht worden. Man muss eine gehörige Portion Geduld und Lernwillen mitbringen, auch Fantasie, um sich auf dieses ungewöhnliche Modul einzulassen.

Hier noch ein anderes Klangbeispiel mit Schlagzeug (VPME QuadDrum und Euclidian Circles 2):

Wir hören nach der trockenen Phase ohne Einfluss des Frequency Shifters sehr schön die Phaser-artigen Klänge bei niedrigen Frequenzen von wenigen Hertz des VC Quadratur LFOs A-143-9. Erhöht man die Grundfrequenz nun in den hörbaren Bereich, so erhält man deutlich die beiden Nebenbänder und schließlich die Dominanz derselben mit den typischen „Heultönen”. Im letzten Drittel habe ich ein wenig die Klänge der QuadDrum verändert. Am Schluss hört man sehr schön, wie groß der Einfluss des Frequency Shifters auf eine simple Bassdrum ist.

Der Preis eines Frequency Shifters

375,- Euro sind ein stolzer Preis, könnte man meinen. Vergleicht man allerdings das Original mit anderen, dann urteilt man anders:

Analogue Systems RS240 Bode Type Frequency Shifter (999,- Euro, nicht mehr verfügbar)

Zum Vergleich hier einige Module, die nicht im Eurorack-Format vorliegen:

COTK C1630 Bode Frequency Shifter: 970,- Euro
SW 1630 Bode Frequency Shifter : 1.950,- Euro (Nettopreis, November 2021)
Buchla Model 285e (1.718,- Euro, September 2017)

Der Vollständigkeit halber erwähne ich hier noch eine Ankündigung 1630 Bode Frequency Shifter von Behringer für 199 US-D. Es handelt sich aber nur um einen Prototyp. Ob eine Veröffentlichung bei einem solchen Preis zu halten ist, wird man sehen.

Warum sind die Preise in der Regel so gesalzen und warum gibt es nur wenige Hersteller? Der Grund liegt darin, dass ein guter Frequency Shifter Bauteile benötigt, die eine Toleranz von 0,1 % bei Widerständen und 1 % bei Kondensatoren besitzen, d. h. es muss viel geprüft und getestet werden und schon wird es sehr aufwändig. Die Abweichung der Phasenverschiebung beträgt weniger als 0,3° für einen Frequenzbereich von 50 Hz bis 14 kHz (Quelle: Doepfer Modulbeschreibung). Da staunt man doch (positiv) über den Preis von Doepfer, der nun sehr attraktiv erscheint. Außerdem muss man beachten, dass der Kundenkreis im Gegensatz zu Standardmodulen sicherlich viel kleiner ist, d. h. man muss mit kleinen Stückzahlen rechnen.

Klangbeispiele zum Doepfer Frequency Shifter A-126-2

Eine reiche Auswahl an komplexen Patch-Ideen, was man alles mit dem Doepfer Frequency Shifter A-126-2 anstellen kann, findet man in dem sehr intensiven und anregenden Video Monotrail Tech Talk:

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Mehr Informationen

Ich beende diesen Test mit einem Zitat von Harald Bode:

Wenn ich an all die Instrumente denke, die auf dem Markt angeboten werden … und die Einschränkungen im Stil, die sie letztendlich diktieren können… und dann denke ich an die Einfachheit des modularen Ansatzes und die Flexibilität, die er bietet und die Bewegungsfreiheit innerhalb der Stile… das ist nur ein weiterer Weg zurück zu den traditionellen Sounds… und ein Schritt weg von der Integration des Neuen mit dem Traditionellen. (Harald Bode, 1984)
Quelle: ZKM, Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe – Harald Bode

Bodes Hommage an die Modularität! Dem muss man nichts hinzufügen.

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Fazit

Ich sage mal provozierend: Der Doepfer Frequency Shifter A-126-2 ist ein Instrument, dessen Fähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten man sich verdienen muss. Verdienen durch Geduld und Ehrgeiz, um ein Gefühl und Verständnis für die Ausdrucksmöglichkeiten zu gewinnen. Es ist in keinem Fall ein Einsteiger-Modul und man muss den Mut haben, sich auf musikalisch dünnem Eis zu bewegen. Hat man den Willen dazu, dann ist ein ständiges Aha-Erlebnis garantiert.

Dieter Doepfer hat mit der Frequncy Shifter A-126-2 den ursprünglichen Frequency Shifter zu einem mächtigen und sinnvoll erweitertem Eurorack-Modul gemacht. Die zusätzlichen Features ersparen zusätzliche externe Module; die externe Modulation lässt durch die vielen steuerbaren Eingänge keine Wünsche übrig. Dass auf einem so schmalen 8 TE breiten Modul trotzdem die Übersicht nicht verloren geht ist erstaunlich. Für weitere Optionen sorgt das Breakout-Modul, das noch in diesem Frühjahr 2022 erscheint.

Eine rundum gelungene Neuerscheinung und das zu einem sensationellen Preis.

Plus

  • hohe Qualität in der Verarbeitung und im Klang
  • vielfältige Möglichkeiten der Klangbeeinflussung
  • integrierter Envelope Follower (Hüllkurvenverfolger) und VCA
  • sehr kompakter, aber doch vielfältiger Aufbau in der Bedienung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut

Preis

  • Frequency Shifter A-126-2: 375€ (Vintage-Version: 390,- Euro)
  • Frequency Shifter Breakout A-126-2 exp.: 50,- Euro (Vintage-Version: 55,- Euro)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Sehr schöner Artikel/Test, auch die Audiobeispiele sind gelungen und zeigen, wie man mit einem Frequency Shifter arbeiten kann, wenn man sich entsprechend eingearbeitet hat. Ich denke, dass Herr Doepfer wieder etwas Feines entwickelt hat, das zwar seinen Preis hat, aber auch entsprechende Leistung anbietet. Da komme ich glatt ins Grübeln, mir neben meinem COTK-Modul evtl. einen zweiten Frequency Shifter für das transportable Eurorack-System zu gönnen.

    • Profilbild
      xaez

      @Leverkusen Ich plädiere für das gleichnamige Modul von Klangbau Köln,
      W. Sauter hat da ein sehr interessantes Modul kreiert );

  2. Profilbild
    der jim RED

    Sehr ausführlicher und hintergründiger Test, wie es für solch ein spezielles Modul auch angebracht ist. Audiobeispiel 3 ist wirklich klasse!
    Laut Doepfer-Webseite ist der Expander A-128-2EXP, der das Modul um acht Anschlüsse erweitert, bereits erhältlich.
    Ein weitere Vorteil der neuen Version ist, dass sie eine deutlich kürzere Platine als der ursprüngliche A-126 hat, den man in einige Rahmen tatsächlich nicht hineinbekam.

    Es gibt schon noch ein paar Alternativen im Eurorack-Format, wenn auch teils nur noch gebraucht, wie z.B. Cwejman FSH-1, Audio Damage ADM04 (DSP-basiert), Sputnik Modular und Modcan (letztere leider noch nicht in der Hand gehabt).
    Das beste Teil, das ich mal testen konnte, war aber der DACS Freque, der jedoch superselten ist.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank für diesen sehr guten Test! Wirklich ein komplexes Modul, daher wird es wahrscheinlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich diesen Artikel gelesen habe. Die Klangbeispiele sind auch der Hammer! Der Artikel hat mich jetzt richtig angefixt.
    Wenn man das Schaltbild anschaut und die erwähnte Toleranz hinzuzieht, geht der Preis auf jeden Fall voll in Ordnung.
    Im Vergleich zu den vielleicht erscheinenden Behringermodell (was mal wieder „nur“ einen Eins-zu-Eins-Kopie ist) sind auch einige nützliche Erweiterungen dabei.
    Hab leider erst Platz für den Planar 2 im Rack „freigeschaufelt“, aber das Modul hab ich jetzt definitiv aufm Schirm.

  4. Profilbild
    herw RED

    Bitte beachtet auch die Verweise zu Harald Bode. Der Nachlass (siehe die Links zu Text-, Film- und Ton-Material) ist äußerst interessant, umfangreich und sehr kurzweilig zu lesen, sehen und hören.

    Vielen Dank für eure Kommentare! Es war eine äußerst spannende Recherche.

    • Profilbild
      Garfield Modular AHU

      @herw Herzlichen Dank für das aufwendige Artikel. Es lest sich so flot und einfach aber um so etwas zu schreiben (und zu recherchieren) ist klasse Arbiet.

  5. Profilbild
    liquid orange AHU

    Danke für den hervorragenden Bericht und die sehr guten Sound-Beispiele. Inspirieren mich total und machen mich „gluschtig“ (wie wir Schweizer sagen) so ein Modul mal kennen zu lernen. Ich glaube das könnte bald mal bei mir eingeschraubt werden…

  6. Profilbild
    Dirk E. aka Xsample RED

    Vielen Dank für den tollen und sehr informativen Test mit aussagekräftigen Soundbeispielen. Wieder ein Modul auf der Haben-Wollen-Liste .. Herw sei Dank. :)

  7. Profilbild
    [P]-HEAD AHU

    Krasses Modul und ein dazu passender Artikel. Toll gemacht, Herw! Hochinformativ! Ich habe davon noch nie etwas zuvor gehört.

  8. Profilbild
    jro

    Herr Doepfer hat den Preis ja extrem gedrückt, da er ja faul ist Support zu leisten, wenn wieder „Spezialisten“ an den Potis schrauben ;)

    Interessant finde ich die Zusammenarbeit mit einer Mathematikerin, die Schaltung zu optimieren.

    Und er wollte endlich mal wieder was cooles machen. Kennt ja den Harald Bode noch. Es war Ihm eine Herzensangelegenheit das Ding zu bauen…

    Ein Interview mit Ihm und zu den Beweggründen des Bode Shifters hier:

    * https://hearthis.at/pi-radio/256-10-2021-09-16-2100-radio-woltersdorf-pi-radio-sooperradio-2021-live-7/

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Spannend, kurzweilig und sehr informativ! In der sogenannten „dunklen Jahreszeit“ häufen sich derlei Leseschätze hier aber… 👍🏻

    Wird echt langsam Zeit mit meinem Start in das Eurorack-Universum. Dieter Döpfer ist großartig. Habe noch das A-100-Prospekt von 1997 hier liegen, so lange treibt mich das Thema schon um. 🤷🏼‍♂️🤪🚀

    • Profilbild
      herw RED

      „Wird echt langsam Zeit …” – „Prospekt von 1997 …”

      sehr standhaft 🎹 geblieben?
      Ein Frequenzschieber ist aber nicht gerade geeignet, darüber nachzudenken, ob man einsteigt. Irgendwann muss man es schon spüren, ob das ein Weg zur persönlichen musikalischen Ausdrucksweise ist. Ein Katalog aus dem Jahr 1997 ist aber schon eine heftig lange Gedächtnisstütze.
      Wie ich oben im Artikel geschrieben habe, ist es immer wieder ein Sprung ins kalte Wasser.
      Ich hatte das Glück, dass mir schon weit vor der ersten Modularanschaffung mit einem Vorlauf von 40 (!) Jahren, klar war, dass ich das irgendwann einmal machen musste, auch wenn ich einen „Umweg” über mehrere Synthesizer-Jahrzehnte gemacht habe. Ich war mir aber immer bewusst, dass „normale” Synthesizer mich in meiner Ausdrucksweise immer einschränken werden. Der Hinderungsgrund waren die finanziellen Mittel. Es ist heutzutage aber etwas (viel) einfacher, da es preiswerte Keyboards mit CV-Ausgangsbuchsen gibt. Die finzielle Hürde ist relativ niedriger und durch das sehr reiche Angebot viel einfacher zu überwinden.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @herw haha, nein – 🎹 kann ich nicht spielen. Meine Welt sind bislang Drumcomputer und ein paar subtraktive Synthesizer im Desktopformat. Insofern möchte ich mit einem Modularsystem auch eher nicht mit VCO-VCF-VCA beginnen, sondern eher #wasauchimmeresnochseinkönnte 😇

        Anfangs war es schon das Geld, dann kam diese Hypewelle, die vll immernoch iwie anhält:

        Junger Mensch aus irgendwo zieht nach Berlin, kauft ein Modularsystem nebst Octatrack oder Digidingens und dudelt dann für meine Ohren belanglose Melodien herunter, wird vom Szenemagazin XYZ entdeckt und bekommt 14,5 Minuten virtuelle Aufmerksamkeit und Ruhm.

        Aus Berlin bin ich lange weg, mit 41 semi-jung und nun weiß ich gar nicht mehr womit ich starten könnte 😎 Das Wald-Bäume-Dilemma.

        Ich hatte mal ein Nord Modular G1, die Micro-Version – den Klang fand ich aber dann doch sehr charakteristisch und für mich zu wenig modular-flexibel. Es klang immer deutlich nach Clavia ☺️ Jetzt steht hier ein Nord Rack 2x und jener darf/soll nach Clavia klingen.

        Habe noch einen kleinen Dark Energy 1 hier, das ist halt auch erstmal klassisch subtraktiv, ABER… hier spüre ich diese „analoge Freiheit / Unbeschnittenheit“, die mir bei dem Nord Modular gefehlt hat. So ungefähr wird wohl dann ein Modularsystem auch sein bilde ich mir ein.

        Mein Setup ist räumlich klar begrenzt, insofern möchte ich diesen Raum möglichst gut ausnutzen…

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          …also beispielsweise ein Case haben, welches hier exakt in die vorhandene Lücke passt. Und da das nicht ewig groß wird, eben spannende Module einbauen, die vorhandene Lücken / Nischen etwas füllen und zum experimentalen Erforschen einladen.

          Also mal mit Casebau anfangen? Holz, Schienen, Netzteil? 🤠

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Also ich finde, dass die Aufmerksamkeit meistens berechtigt ist. Zu deiner Aussage „belanglose Melodien herunter“: Es geht da dann halt mehr um Sounddesign. Es kommt auf das Arrangement an. Es gibt mehr Möglichkeiten als mit Meldodien/Harmonien Musik interessiert zu gestalten. Nicht umsonst gibt es Drone Music. Is natürlich alles Geschmacksache. Außerdem besteht doch eh der größte Teil der konsumierten Musik meist nur aus zwei bis vier Akkorden bzw. den Standardkadenzen. Studierte Komponisten werfen Ludovico Einaudi und Ólafur Arnalds, allgemein Neoklassik, auch vor, dass die Musik zu einfach gestrickt ist. Ich persönlich feiere das aber total und kann mit zu komplexer klassischer Musik oder Free Jazz nicht viel anfangen. Würde diese aber niemals schlecht reden. Wie gesagt, Geschmacksache….

  10. Profilbild
    drbach

    Es gibt noch ein Modul von Encore, in verschiedenen Formaten, auch Eurorack. Encore hat einen hybriden Ansatz, die extrem kritischen Signale für den Quadratur VCO weden digital gerechnet, der eigentliche Signalpfad ist aber analog. Ein schönes Modul zu einem attraktiven Preis.

  11. Profilbild
    herw RED

    Ein Frequency Shifter gehört zur Kategorie: „was ist das denn – komische Geräusche – ist das musikalisch ? ? ?”

    Natürlich habe ich vor über zehn Jahren auch mit Standardmodulen angefangen (abgesehen davon, dass ich ziemlich schnell mitbekommen habe, dass der DOEPFER-Vocoder zu einem historischen Schätzchen werden könnte 🤓), bis ich vor zweieinhalb Jahren bei einem Modulartreffen in Dortmund ein Rack sah, in dem sich keine Standardmodule befanden. Als ich den Vorführer darauf ansprach, sagte er mir: Ich schaue grundsätzlich nach Modulen, die andere Hersteller nicht bauen oder eher seltene Features haben.

    Seitdem mache ich immer Augen auf für Ungewöhnliches. Natürlich sind diese Eurorack-Module in der Regel keine „<100€-Module”. Aber ich bin nie auf die Nase gefallen. Allerdings recherchiere ich meistens zu solchen Schätzchen über mehrere Monate und vergleiche - wenn überhaupt möglich - bei anderen Herstellern. Wie man meinen Testberichten oft ansieht, faszinieren mich dabei historische Ansätze, aber auch ganz neue digitale.

    PS: Ich freue mich, dass es viel Aufmerksamkeit für ein Nicht-Standard-Modul gibt.

  12. Profilbild
    TRO 030

    Vielen Dank für den sehr guten und informativen Test.
    Ich dachte, ich hätte mein seit 1999 in Zusammenstellung befindliches Doepfer A-100 System seit einem Jahr fertiggestellt. Der A-126-Frequenzschieber war nie so richtig auf dem Schirm(dafür der A-110-4 QZVCO), obwohl ich den Bode-Frequency Shifter in der Moogschen 900er Serie immer schon Interessant fand. Mit der Behringer-Ankündigung hat sich mein Augenmerk wieder auf ein solches Modul im Eurorackformat gelenkt, aber eben auch Zweifel, ob die das richtig hinbekommen, obwohl ich mit meinen bisherigen B-900er Modulen recht zufrieden bin. Und da hat Herr Döpfer doch wirklich gute Arbeit geleistet, auch wenn der Preis etwas höher ist, da weiß man, was man bekommt.
    Na, GAS zügeln und erst mal abwarten, was sich da noch entwickelt.

    • Profilbild
      herw RED

      @TRO 030 Ich habe es aufgegeben, darüber nachzudenken, ob mein Modular System vollständig ist oder nicht.
      Aber die Richtschnur ist die Innovation eines Moduls. Ich brauche nicht fünf gleichartige Oszillatoren oder Filter. Es müssen ganz klar neue Ideen sichtbar sein, ehe ich mir ein neues Modul kaufe. Natürlich gibt es auch alte Konzepte, die ich noch nicht persönlich „auf meinem Schirm hatte”, wie bei diesem Frequenzschieber geschehen. Das Breakout-Modul wird nochmals eine wichtige Erweiterung sein.

  13. Profilbild
    Dr. Robert Skerjanc RED

    Dieses Modul ist baubedingt sehr empfindlich für DC-Offsets, was sich in ein starkes Durchsingen der Quadraturoszillatoren im Ausgang auswirkt. Darauf wird auch in der Anleitung hingewiesen.
    Um das zu vermeiden, hilft ein HP-Filter davor meist nicht, wenn die Filter auch einen Offset übrig lassen. Bei mir half nur ein Modul, wie Thonk Cascade, um manuell den DC-Anteil wegzuregeln, und erst dann hört man den „reinen“ Frequency Shift.

  14. Profilbild
    citric acid

    Toller Bericht, Super Audios.

    Hier noch mal eine Info zum Expansion Modul:

    Ich habe ein Modul der ersten Charge. Um die Expansion nutzen zu können , muss allerdings entgegen des Manuals und der Infos im Netz ein Pin für die ENV. Out angelötet werden. Das ist bei Döpfer in der Quallitätssicherung durchgegangen. Wer also wie ich den PIN vergeblich sucht und das Manual anschaut, dem sei gesagt. einfach einen PIN an besagter stelle anlöten und es geht. Der INPUT ist leider bei der VERSION 1 dann nicht belegt, aber das ist zu verkraften.. Dieter Döpfer bestätigte mir dieses in einer E-Mail und gab mir die Info zum anlöten des PINs.

    • Profilbild
      herw RED

      @citric acid Vielen Dank für den Hinweis. Da muss ich nochmals schauen, welche Version ich habe. Das Expandermodul kommt diese Woche.

  15. Profilbild
    Klaak Remix

    „Jetzt bin ich doch sehr überrascht dass der neue Frequency Shifter von Dieter Döpfer in Eurem Magazin mehr oder weniger als Bode Frequency Shifter dargestellt wird. Ich stand auf der Superbooth 21 neben Dieter als er seinen Frequency Shifter vorstellte und mehrmals unterstrich das es sich dabei um seine Eigenentwicklung und nicht um den Bode Frequency Shifter handelt. Das schien ihm doch sehr wichtig zu sein. Der Shifter von Doepfer ist ein moderner Frequency Shifter mit modernen Bauteilen und daraus resultierendem Klang und Funktion. Der Klangumwandler von Harald Bode ist doch mit mehr Aufwand im Bereich der Komponenten verbunden wenn man ihn original umsetzt wie den von SYNTH-WERK. Der von COTK kommt sogar ohne detailliertes Dome-Filter aus was man auch deutlich hört, denn der COTK Frequency Shifter hat mit dem Original nur das Layout auf der Frontplatte gemeinsam in Kombination mit eigenwilliger Glühbirne. Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Kritik am Doepfer Shifter der sehr eigen und Interessant ist aber…Ein Bode Shifter ist ein Bode Shifter und ein Doepfer Shifter ist ein Doepfer Shifter. Auch wenn es nur den letztgenannten bei Thoman gibt.

    • Profilbild
      herw RED

      @Klaak Remix Doepfer betont in der Tat,dass es eine Eigenentwicklung ist, also nicht ein originaler Nachbau. Das habe ich auch nicht behauptet. Doepfer strebt mit seiner Schaltung aber ähnliche Ergebnisse an. Insofern ist es doch verständlich, dass ich auf das Original Bezug nehme.
      Da ein originaler Nachbau mit etlichene Einstellungsschwierigkeiten verbunden ist, hat er durch moderene Technik und Mathematik den Preis niedrig halten lkönnen. Was ist daran verwerflich – ich finde sogar es ist ein Fortschritt mit denselben Ergebnissen des Originals.
      Wer das braucht, möge einen Tausender mehr hinlegen.
      Übrigens eine Hommage ist eine Verneigung vor dem Original (-Erfinder).

  16. Profilbild
    Moritz Rudolf

    Richtig tolles Gerät. Mache gerne perkussive Klänge damit oder benutze ihn in Aux-Effektketten für Flächen (am liebsten aus meinem Doepfer Polysynth :)).

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