Der Engl A101 im Praxiseinsatz
Um eine realistische Einschätzung des Konzeptes zu gewährleisten, sollte man sich im Vorfeld zunächst das Einsatzgebiet eines Verstärkers dieser Bauart vergegenwärtigen.
Szenario 1: Du hast die undankbare Aufgabe, in einer Rockband den „Balladenhansel“ zu geben, sprich, damit nach dem Heavy-Geknüppel deiner Kollegen nicht alle Mädels entnervt den Club verlassen oder zumindest im Zweierpack die Damentoilette für unbestimmte Zeit aufsuchen, musst du in regelmäßigen Abständen den Bon Jovi für Fußgänger geben.
Szenario 2: Du hast die Nase voll von dem ganzen Lärm deiner Kollegen und hast festgestellt, dass man mit Akustikgitarre und Gesang nicht nur die Mädels wieder im Sauseschritt aus dem Klo raus bekommt, sondern man auch die Gage nicht mehr mit den ungehobelten Krachmachern teilen muss.
Szenario 3: Du spielst in einer Unplugged-Band, die auch auf kleinstem Raum bei Bedarf etwas Radau machen soll.
Szenario 4: Du arbeitest als stand-up Comedian und möchtest im Otto Waalkes Stil mehrere Instrumente in dein Repertoire einbauen und zum Schluss des Abends noch als DJ im kleinen Rahmen MP3s abspielen.
Szenario 5: Du hast Tommy Emmanuel live gesehen und hast nicht beschlossen, die Gitarre an den Nagel zu hängen, sondern täglich vier Stunden zu üben, um zeitnah seine Nachfolge anzutreten!
Zu 1: Der Engl A101 ist laut und klingt gut. Was heißt gut, der Amp klingt hervorragend! Sehr voluminös, ohne zu dröhnen und mit einer angenehm weichen Kompression in den Höhen. Zudem können die 150 Watt ein gutes Kontra für den Drummer im Balladenmodus generieren. Natürlich kann man sich die akustische Gitarre auch live auf den Monitor oder das Inear geben lassen, aber ein eigener Amp, der von dir selber geregelt wird und ein Minimum an „Körperlichkeit“ im Bühnenklang garantiert, ist nach wie vor die bessere Wahl.
Zu 2: Durch die Mischpult-artige Oberfläche kann der Engl A101 hier seine komplette Stärke ausspielen. Er schafft es problemlos, eine Kneipe akustisch auszuleuchten und auch in einem kleinen Club hinterlässt er einen hervorragenden Eindruck. Bei Bedarf kannst du dir noch ein Playback über Kanal 4 einspeisen.
Zu 3: Sänger, Gitarre, Bassist und Backing-Track vom MP3 Player, alles über einen Amp! Perfekt!
Zu 4: Erklärt sich faktisch von selbst. Für jedes Signal den passenden Eingang.
Zu 5: Wir wünschen dabei ganz viel Durchhaltevermögen!
Wenn ich das richtig sehe, ist das schlichtweg eine badge engineered-Variante des alten Schertler Jam 150 Wood, der passenderweise nicht mehr erhältlich ist. Also nicht wirklich eine Engl-Entwicklung….(was in diesem Fall den Amp nicht schlechter oder unattraktiver macht)
Ganz klar ein Schertler Verstärker, bzw. von dessen Tochterfirma SR Technology. Der Beitrag von ENGL an der Entwicklung geht wahrscheinlich gegen Null.