Fazit – Insight
An Insight gibt es absolut nichts auszusetzen, außer am Preis. Wer auf die funky, aber weniger hilfreiche 3D Darstellung verzichten kann und nur VST-Format braucht, sollte sich das professionelle Metering Plug-in EBU Loudness von ToneBoosters ansehen, das kostet €15 inklusive Langzeitmessung. Ein wenig teurer ist der Inspektor von Axis Plug-ins für €39 im Jahr (dediziertes Limiter Plug-in inkl.). Die Metering-Möglichkeiten dieses Plug-ins sind die umfassendsten, die mir seit langem untergekommen sind. Inspektor ist als VST, AU und RTAS verfügbar, bietet derzeit aber keine Langzeitmessung.
Auch das Analysis Pack von Blue Cat Audio, das sechs dedizierte Metering Plug-ins für jede Darstellungsart enthält und für €229 zuhaben ist, sollte man in Betracht ziehen. Die Plug-ins sind auch einzeln ab €49 haben. Das neue Blue Cat DP Meter Pro 4.0, das bis auf 3D und Langezeitmessung ansonsten mit Insight funktionell vergleichbar ist, gibt es für €59.
Wen also der Preis nicht stört und auf explizite LU-Messung, 3D Darstellung und skalierbare Fenster nicht verzichten will, kann mit Insight nichts falsch machen.
Ich kann nur wirklich jedem die Freeware Span von Voxengo empfehlen, um ein gescheites Metering zu kriegen. Macht mich zumindest wunschlos glücklich und leistet mehr als so mancher teurer Konkurrent.
Was im Test ja deutlich durchschimmert, ist die Tatsache, dass Trash 2 kein set it and forget it plugin ist. Es braucht schon etwas Einarbeitung, um die Feinheiten herauszukitzeln. Dann jedoch gefällt es mir deutlich besser als die Mitkonkurrenten, die im Test genannt werden. Speziell Ohmicide bietet zwar einen Haufen an klangformenden Möglichkeiten; diese klingen für mich jedoch so, als seien sie an das Signal angetackert. Trash nimmt das Eingangssignal richtig in die Mangel.
Für neue Anwender gilt daher: auf jeden Fall immer auf den Eingangspegel achten. Dieser hat einen enormen Einfluss auf den weiteren Signalweg. Mit Feingefühl kommt m an hier schneller an brachiale Ergebnisse, auch wenn es paradox klingt. Und ich würde mich auch nicht blind auf den Limiter am Ende verlassen. Lieber ausschalten und die Pegel im Blick behalten.
Unterm Strich lebt Trash für mich vom Zusammenspiel seiner Teile. Ach ja: die Presets finde ich auch wirklich nicht gelungen, was aber aus meiner Sicht damit zu tun hat, dass der Effekt sehr vom Material abhängt und deswegen immer maßgeschneidert werden sollte. Das gilt aber auch für Alloy und Ozone.
Ich habe seit Monaten Trash 2 im Einsatz. 2-3 Instantzen pro Track brachten mir ein grundlegendes Feeling meiner Stücke. Trash 2 ist für mich DAS Kreativwerzeug schlecht hin. Synthies, Percussion, Vocals, einfach Trash 2 drauflegen, Presets durchsteppen und spätestens das 4te hört sich fett an, und läd zum weiterschrauben ein. Alle Sound aus meinem Modularsystem schicke ich mittlerweile durch Trash 2. Wahnsinn!