Was die Konkurrenz angeht, steht Alloy 2 aber nicht alleine dar. Zum Beispiel sind Metric Halos MH Channelstrip 3, WaveArts Trackplug vom Preis her schon mal harte Konkurrenten. Metric Halo wird immer wegen seinem warmen Sound geschätzt und Wavearts wegen seiner klanglichen Flexibilität. Doch Alloy gefällt mit der modernen übersichtlichen Benutzeroberfläche am besten. Metric Halo und WaveArts sind da in ihrem Bemühen, alle Funktionen auf einer Seite unterzubringen, doch vergleichsweise verschachtelt in der Optik.
Ein Vergleich mit den Channelstrips Tube Tech und Summit Gand von Softube oder dem URS Channel Strip Pro wird allerdings schwierig, da diese sich in Funktion und Klang in an den klassischen Vorbildern orientieren. Da läuft es wiedermal Vintage gegen Modern. Beides hat seine Daseinsberechtigung und verschiedene Nutzer bevorzugen verschiedene Lösungen. Qualität bieten sie aber alle.
Soundbeispiele Alloy 2:
Die Soundbeispiel wurde alle mit 100% Effektanteil aufgenommen.
Alloy 2 ist von einer feinen unaufdringlichen Art, die zwar ordentlich in den Klang eingreifen kann, aber trotzdem keine harschen Überspitzungen oder unangenehme Klangveränderungen erzeugt. Neutraler professioneller Sound.
Die Drums:
Zuerst das Original: die 60s Drummer von NI.
Mit den richtigen Einstellungen erhalten die Drum einen sehr schönes Low End
oder mehr Punch.
Das Grand Piano aus der NI Kontakt Bibliothek klingt etwas scharf.
Ich kann nur wirklich jedem die Freeware Span von Voxengo empfehlen, um ein gescheites Metering zu kriegen. Macht mich zumindest wunschlos glücklich und leistet mehr als so mancher teurer Konkurrent.
Was im Test ja deutlich durchschimmert, ist die Tatsache, dass Trash 2 kein set it and forget it plugin ist. Es braucht schon etwas Einarbeitung, um die Feinheiten herauszukitzeln. Dann jedoch gefällt es mir deutlich besser als die Mitkonkurrenten, die im Test genannt werden. Speziell Ohmicide bietet zwar einen Haufen an klangformenden Möglichkeiten; diese klingen für mich jedoch so, als seien sie an das Signal angetackert. Trash nimmt das Eingangssignal richtig in die Mangel.
Für neue Anwender gilt daher: auf jeden Fall immer auf den Eingangspegel achten. Dieser hat einen enormen Einfluss auf den weiteren Signalweg. Mit Feingefühl kommt m an hier schneller an brachiale Ergebnisse, auch wenn es paradox klingt. Und ich würde mich auch nicht blind auf den Limiter am Ende verlassen. Lieber ausschalten und die Pegel im Blick behalten.
Unterm Strich lebt Trash für mich vom Zusammenspiel seiner Teile. Ach ja: die Presets finde ich auch wirklich nicht gelungen, was aber aus meiner Sicht damit zu tun hat, dass der Effekt sehr vom Material abhängt und deswegen immer maßgeschneidert werden sollte. Das gilt aber auch für Alloy und Ozone.
Ich habe seit Monaten Trash 2 im Einsatz. 2-3 Instantzen pro Track brachten mir ein grundlegendes Feeling meiner Stücke. Trash 2 ist für mich DAS Kreativwerzeug schlecht hin. Synthies, Percussion, Vocals, einfach Trash 2 drauflegen, Presets durchsteppen und spätestens das 4te hört sich fett an, und läd zum weiterschrauben ein. Alle Sound aus meinem Modularsystem schicke ich mittlerweile durch Trash 2. Wahnsinn!