Außerdem gibt es getrennte Presets für den gesamten Channelstrip und für die einzelnen Module. Ebenso lassen sich über großzügig ausgelegte Reiter-Tabs, die am unteren Ende des GUI immer sichtbar sind, schnell zwischen den Modulen umschalten, selbige einschalten und die Übersicht bewahren. Einfach und genial.
Am unteren Rand alle Modulfenster finden sich immer die Menüpunkte „Optionen“, „History“, „Graph“ und „?“.
Über die Optionen sind für jede Komponente umfangreiche Einstellungen zugänglich, um das Verhalten individuell anzupassen. Auch die Funktion zum Deautorisieren ist hier zu finden. In History werden die jeweiligen Parameteränderungen in den Modulen gespeichert und können jederzeit wieder aufgerufen werden. Es finden sich auch vier Ablageplätze zum Speichern von bestimmten Settings.
Besteht ein Plug-in aus mehreren Modulen, so kann über die „Graph“-Option deren Anordnung im Signalweg umgestellt werden. Erst die Kompression, dann der EQ und dann erst Delay oder Transient-Designer oder umgekehrt. Die gewünschte Reihenfolge ist nur zwei Mausklicks entfernt. Hinter dem „?“ verbirgt sich das vollständige HTML-Manual, das extern im Browser geöffnet wird.
Wenden wir uns den Details zu.
Ich kann nur wirklich jedem die Freeware Span von Voxengo empfehlen, um ein gescheites Metering zu kriegen. Macht mich zumindest wunschlos glücklich und leistet mehr als so mancher teurer Konkurrent.
Was im Test ja deutlich durchschimmert, ist die Tatsache, dass Trash 2 kein set it and forget it plugin ist. Es braucht schon etwas Einarbeitung, um die Feinheiten herauszukitzeln. Dann jedoch gefällt es mir deutlich besser als die Mitkonkurrenten, die im Test genannt werden. Speziell Ohmicide bietet zwar einen Haufen an klangformenden Möglichkeiten; diese klingen für mich jedoch so, als seien sie an das Signal angetackert. Trash nimmt das Eingangssignal richtig in die Mangel.
Für neue Anwender gilt daher: auf jeden Fall immer auf den Eingangspegel achten. Dieser hat einen enormen Einfluss auf den weiteren Signalweg. Mit Feingefühl kommt m an hier schneller an brachiale Ergebnisse, auch wenn es paradox klingt. Und ich würde mich auch nicht blind auf den Limiter am Ende verlassen. Lieber ausschalten und die Pegel im Blick behalten.
Unterm Strich lebt Trash für mich vom Zusammenspiel seiner Teile. Ach ja: die Presets finde ich auch wirklich nicht gelungen, was aber aus meiner Sicht damit zu tun hat, dass der Effekt sehr vom Material abhängt und deswegen immer maßgeschneidert werden sollte. Das gilt aber auch für Alloy und Ozone.
Ich habe seit Monaten Trash 2 im Einsatz. 2-3 Instantzen pro Track brachten mir ein grundlegendes Feeling meiner Stücke. Trash 2 ist für mich DAS Kreativwerzeug schlecht hin. Synthies, Percussion, Vocals, einfach Trash 2 drauflegen, Presets durchsteppen und spätestens das 4te hört sich fett an, und läd zum weiterschrauben ein. Alle Sound aus meinem Modularsystem schicke ich mittlerweile durch Trash 2. Wahnsinn!